Heute war ein ganz besonderer Tag. Die rika machte sich schon in der Frühe = 8:30 h fein und freute sich auf einen Büro - und Einkaufstag.
Doch um 10:00 h läutete es mobil und ein sehr guter Freund und ehemaliger Nachbar rief an: "Du, wir müssen heute das Dach abdecken, da die Firma zwecks Neueindeckung schon am Mittwoch kommen wird. Wir sind nur 4 Mann, kannst Du kommen?"
Ja, klar.
Also flog ihre textile Hülle aufs Bett, das Zweithaar auf den Ständer und die "Entlackung" dauerte nur wenige Minuten. Rein in die Jeans (Größe 42

) und Pullover und flugs die 3 km gefahren.
Schnell hatte ich die Aufgabe des "Dachpfannenfängers" eingenommen, d.h. sie wurden vom Dach abgenommen und über eine kleine "Menschenkette" nach unten geworfen.

gab es nicht. Zum Glück ist das Haus nur ein- bzw. anderthalbstöckig, sodass die Fallhöhe nicht mehr als 2-3 m war. Aber das Dach ist immerhin ca. 100 m² groß und da kommen schon viele Pfannen angeflogen. Dann hieß es noch die alte Lattung, Isolierung und die Dachrinnen entfernen - ein wahre Freude

, denn das Dach ist von 1972. Zuletzt haben wir noch die Schutzplanen aufgezogen und vernagelt, damit es nicht reinregnet, was bei dem heftigen Wind eine echte Herausforderung war.
So, und jetzt sitze ich hier, bin ziemlich platt, schreibe und bin eigentlich ganz glücklich, dass mein männliches alter ego in seinem fortgeschrittenen Alter 1.) noch gefragt wird, ob er hilft und 2.) es auch noch machen kann. Ich möchte "diese Seite" niemals missen - sie ist diejenige, die ein Haus von 60 auf 150 m² zum großen Teil selbst angebaut und einen 800 m² großen Garten angelegt hat, ziemlich ungeduldig bei solchen Arbeiten ist und keine langen Pausen mag.
Ein Haus selbst bauen = Fundamente ausgraben und betonieren, Rohre verlegen, Wände mauern, ein Dach eindecken, Estrich, Fliesen, Decken und Wände verlegen bzw. verputzen, Minibagger fahren, Bäume fällen und pflanzen, einen Teich mit über 10.000 l anlegen, ein Gartenhaus bauen und eine riesige Schaukel für die Kinder (meine Frau brachte 3 mit und wir haben eine gemeinsame Tochter) war eine wunderbare und erfüllende Aufgabe über eine starke Zeit. Nein, ich bin kein Handwerker, sondern Kaufmann.
Ich schweife ab.
Diese "Seite" ist untrennbar mit meinem weiblichen alter ego verbunden - es ist die Balance zwischen dem Willen, mit körperlichem Einsatz vieles zu erreichen und gleichzeitig Schönes zu gestalten. Und manchmal spüre ich daraus eine ganz besondere Kraft.
Ekkehard