ich finde es toll, dass Johanna sich jetzt auch traut, en femme in die Welt zu gehen und so gute Erfahrungen gemacht hat
http://www.crossdresser-forum.de/phpBB3 ... 16&t=13356. Das ist schon ein tolles Gefühl und ich kann mich an meine ersten Male gut erinnern. Ich habe mir ein paar generelle Betrachtungen zu dem Thema gemacht, die aber nicht so recht in den Fred von Johanna passen. Deshalb erföffne ich hier einen eigenen Beitrag.
Johanna schrieb:
Ich fürchte, die Euphorie überdeckt Johannas Gedanken. Als ich soweit war, aus dem Haus zu gehen, dachte ich auch, jetzt öffnet sich der Himmel, aber es war "nur" die Ouvertüre für die nächste Runde oder anders gesagt, es war ein wichtiger Schritt, aber es war auch nur ein Schritt.Endlich raus aus dem Gefängnis der schlechten Gedanken.
MMn kann das auch daran liegen, dass Männer die Empathie ziemlich schnell ablegen und in die Welt der Konkurrenz einsteigen (müssen?). Auch gibt es unter den Frauen für uns ziemlich schwierige Menschen. Wenn wir z.B. en femme in ein Schwimmbad gehst, werden wir wahrscheinlich keinen Mann finden, der fordert, dass wir das Schwimmbad verlassen. Anders bei Frauen, die hier manchmal völlig "überdreht" reagieren. Und in einem "Zickenkrieg" bekommen wir nur schwer ein Bein auf den Boden. Wir sollten Frauen nicht verherrlichen, sonst landen wir schnell unsanft auf dem Boden der Tatsachen. Ich bin für jede Unterstützung dankbar.Aber, es stimmt. Frauen sind uns gegenüber wesentlich empathischer.
Inge schrieb:
Ich habe jetzt bewusst das Zitat aus dem Kontext genommen, um etwas deutlich zu machen: Kleidung macht keine Frau. Schon gar keine Strapse ein süßes Höschen und ein gut gefüllter BH. Es ist schön, wenn sie sich so wohl fühlt. Ich gebe der Kleidung auch eine wichtige Stellung, aber vom Frausein ist das doch eher weit entfernt. Es ist ein Fraudarstellen, verbunden mit dem Signal an die Außenwelt, man möge mich wie eine Frau behandeln. Das ist alles schön, gut und legitim (legal sowieso), aber es hat mit dem Lebensalltag von Frauen nicht viel zu tun. Die Kraft des Weiblichen liegt doch an ganz anderer Stelle. Ich habe den Eindruck, dass sogar viele Frauen das übersehen, wenn sie in der Welt des Männlichen bestehen wollen/müssen.Den äusserlich fühle ich mich als Frau wenn ich unterwegs bin . Von den Haaarspitzen bis zu den Schuhen . Unten drunter schöne Strapse ,ein süßes Höschen und einen schönen gefüllten BH . Pur Frau .
Als Gesellschaft ehren wir das Weibliche viel zu wenig. Strapse und BH-Füllungen sind ja nettes Spielzeug und für den eigenen Ausdruck vielleicht sogar wichtig, aber ich denke die Kraft des Weiblichen in uns zu suchen und zu leben bringt uns richtig weiter. Aber wir sollten aufpassen, dass wir dabei nicht in Klischees denken. Es geht mir auch nicht darum, mich in Männlich oder Weiblich zu kategorisieren, sondern das in mir hervor zu holen, von dem ich spüre, dass es mir am meisten entspricht. Die Kraft, die ich heute in mir spüre, basiert z.B. auf dem Wunsch nach Kooperation. Ich versuche zu verstehen, was meinem Gegenüber hilft und gleichzeitig auch für mich gut ist. Das hat für mich viel mit Weiblichkeit zu tun, ist aber völlig unabhängig von der Kleidung, ja sogar von meinem Geschlecht. Weiblichkeit ist für mich eine Sammlung von Eigenschaften und keine Geschlechtszuweisung.
Grob gesagt ist für mich ist das Weibliche das Menschenzugewandte z.B. Mitgefühl und männlich das Menschenferne, z.B. Technik. Es existieren beide in beiden Geschlechtern. Insofern ist die Bezeichnung der Eigenschaften, die sehr nah an den Geschlechtsbezeichnungen ist, sehr unglücklich. Ich halte beides für wichtig und es sollte in der Menschheit ausgewogen und gleichermaßen geachtet sein.
Kleidung zu tragen ist ein Akt der Selbstdarstellung. Man zeigt, als was man zu dem jeweiligen Zeitpunkt gesehen werden möchte. Das ist etwas ganz anderes als Weiblichkeit zu leben. das kann ich auch als geachteter Mann. Letztlich ist es "nur" ein Irrtum, wenn wir glauben, Weiblichkeit gehört zu Frauen und Männlichkeit zu Männern.
- Frau-/Mannsein ist für mich eine Frage des Sex, also der körperlichen Geschlechtlichkeit (nicht zu verwechseln mit Sexualität !)
- Gender ist für mich der Ausdruck des geschlechtlichen Selbstverständnisses. Das ist nicht festgelegt und kann im zeitlichen Verlauf unterschiedlich sein.
- Weiblichkeit/Männlichkeit sind wertfreie Eigenschaften die sich menschenorientiert bzw. menschenabgewandt darstellen.
Alle drei Unterscheidungen sind unabhängig. Es ist "nur" eine kulturelle Festlegung, welche Eigenschaften "zusammen gehören". Seit ich das für mich so erkannt habe, kann ich viel einfacher damit umgehen.
- Ich bin physisch ein Mann. Da gibt es kein Wenn und Aber.
- Ich bin manchmal ganz selbstverständlich Mann, wäre aber gelegentlich gerne eine Frau. Das drücke ich auch mit Kleidung aus. das ändert nicht an der Tatsache, dass ich physisch ein Mann bin.
- Ich bin in vielen Dingen Technik orientiert, habe aber auch eine Menge Empathie und bin gerne mit Menschen zusammen. Aber ich bleibe physisch ein Mann und kann technische Dinge, wie z.B.meine Hobbys (z.B. Modellbau) auch en femme ausüben.
Das ist ein Modell, mit dem ich ganz gut leben und erklären kann, wie ich ticke. Wie seht Ihr das ?