trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage
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Anne-Mette
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trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage

Post 1 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Liebe trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW,

mit dieser Mail möchten wir euch auf eine Umfrage, die in Kooperation mit dem rubicon, dem LSVD NRW und dem Bundesverband Trans* entstanden ist, aufmerksam machen.

Einige Trans* und nicht-binäre Personen berichten uns, dass ihnen mit Verweis auf ein Urteil vom Bundessozialgericht von Oktober 2023, der Zugang zur Hormontherapie erschwert wird.

Manche Praxen führen die Hormonbehandlung nur unter Vorlage einer Kostenübernahme der Krankenkasse oder wenn diese Privat bezahlt, wird fort. Das löst Verunsicherung aus, obwohl bereits begonnene Hormonbehandlungen weitergeführt werden sollten.

Wie erlebt ihr den Zugang zur Hormontherapie. Helft uns ein besseres Bild über die Situation zu bekommen und politisch aktiv zu werden.

Die Umfrage nimmt etwa fünf Minuten in Anspruch und richtet sich an alle trans/nicht-binären Personen aus ganz Deutschland. Ihr könnt noch bis Ende August 2025 unter folgendem Link an der Umfrage teilnehmen: https://www.soscisurvey.de/zugang-hrt

Danke für eure Unterstützung.

Liebe Grüße

i.A. Dany, studentische Hilfskraft



Jona Wendel & Mika Schäfer
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Jaddy
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Re: trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage

Post 2 im Thema

Beitrag von Jaddy »

Seltsame Sache. Was machen diese Praxen da? Für HET braucht es keine KÜ. Jede zugelassene Person mit einem Rezeptblock darf Hormone verordnen, wenn sie das für mindestens nicht schädlich hält. Und mit Indikation schon mal sicher. Tatsächlich ist es für die Kassen nicht mal so einfach, die Hormon-Rezepte auf einzelne Praxen und Leute aufzulösen. Bei Gyns und Endos sogar ziemlich schwer. (Also... auf die Einzeldaten dürfen die Kassen theoretisch sogar nicht mal zugreifen)
Claudia
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Re: trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage

Post 3 im Thema

Beitrag von Claudia »

Jaddy hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 19:49 Seltsame Sache.
Wirklich seltsam, auch das was Du schreibst.

Hat sich das seit meinem Einstieg (2012) in die HRT so geändert? Ich brauchte keine KÜ, aber ohne Indikation ging garnichts.
Erst danach hat der Endo das Rezept für die Hormone geschrieben.
Er sagte mir ganz deutlich, dass er das ohne Indikation nicht darf.
Danach war auch Nachbestellung kein Problem

Jaddy hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 19:49 Jede zugelassene Person mit einem Rezeptblock darf Hormone verordnen,
Das wäre eine deutliche Verbesserung. Sollte es wirklich mal einen Fortschritt gegeben haben?

LG Claudia
Jesaja 64,8 – Und nun, Herr, bist du unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer. Wir alle sind das Werk deiner Hände.
Jaddy
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Re: trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage

Post 4 im Thema

Beitrag von Jaddy »

Claudia hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 20:42
Jaddy hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 19:49 Seltsame Sache.
Wirklich seltsam, auch das was Du schreibst.

Hat sich das seit meinem Einstieg (2012) in die HRT so geändert? Ich brauchte keine KÜ, aber ohne Indikation ging garnichts.
Erst danach hat der Endo das Rezept für die Hormone geschrieben.
Er sagte mir ganz deutlich, dass er das ohne Indikation nicht darf.
Danach war auch Nachbestellung kein Problem

Jaddy hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 19:49 Jede zugelassene Person mit einem Rezeptblock darf Hormone verordnen,
Das wäre eine deutliche Verbesserung. Sollte es wirklich mal einen Fortschritt gegeben haben?

LG Claudia
Mein Info-Stand von Mediziner*innen, inkl Endos ist wie oben beschrieben. Ich denke schon, dass sich da seit 2012 noch mal was geändert hat. Die S3-LL von 2019 ist ja bspw ziemlich permissiv. Mein Endo behandelt mich seit 2018 ohne Indikation(1). Cis Menschen werden von ihren Hausärztys, Urologys, Gyns, whatever laufend Testo, Estradiol, Progesteron und andere "Geschlechtshormone" verschrieben. Auch das ist HET und prinzipiell ist das nicht wirklich anders. Dass im Fall von "gegengeschlechtlicher HET" so viele gedanklich seltsam abbiegen, ist eine Sache ihrer Denkkonventionen, kein medizinisches Problem.

Die Frage ist, wer im Fall der Fälle die Verantwortung zugeschoben bekommt. Die psychologische Indikation ist die Absicherung der Endos (o.ä.) im Falle von "warum haben Sie mich nicht davon abgehalten" wegen falscher Vorstellungen, etc. Deshalb gibt's vor dem ersten Rezept auch in der Regel einen Zettel zu unterschreiben, dass über die körperlichen (Neben)Wirkungen aufgeklärt wurde. Alles Absicherung. Auch die meisten der Bluttests. Damit kann im Ernstfall - Deine Leber versagt, die Kasse sucht irgendwen für Regress und behauptet "das ist wegen der Hormone" - Endo (o.ä.) belegen, fach- und sachgerecht nach Stand der Medizin gehandelt zu haben. So erklärte es mein Endo; "schliesslich gehen wir hier, wenn alles gut läuft, eine jahrzehntelange Beziehung ein. Da kann unterwegs viel passieren, was gar nichts mit der HET zu tun hat".

Aber Rezepte ausstellen dürfen alle. Hausärztys, Gyns, Endos usw. Für Hormone ebenso wie für alle anderen Medikamente. Dann liegt das Risiko voll bei ihnen. Wenn sie mit einer gesetzlichen Kasse abrechnen, müssen sie mW irgendeine glaubhafte ICD Nummer aufschreiben, deren Diagnose sie im Zweifel vertreten müssen. Wir wissen aber durch die Diskussion über die ePA, dass Ärztys häufiger mal Dinge abrechnen, für die sie eigentlich keine belegbare Diagnose haben. Das geht unter bei der Abrechnung über die KV. Bei mir steht (ziemlich zutreffend) F64.0, die mein Endo quasi per Gespräch festgestellt hat. Tatsächlich ist also soetwas wie informed consent in D durchaus möglich.


(1) aber nach ausführlichem Interview und meinem Statement, dass ich das Zeugs auch ohne ihn nehmen werde, aber ihn zur Sicherheit engagieren will.
Val44721
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Re: trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage

Post 5 im Thema

Beitrag von Val44721 »

Claudia hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 20:42 Er sagte mir ganz deutlich, dass er das ohne Indikation nicht darf.
Danach war auch Nachbestellung kein Problem
Er durfte, auch damals schon. Die Entscheidung über die Verordnung liegt nur bei der Arztperson allein für HRT. Er wollte nicht, und wird es so begründet haben, dass du nicht ihn in der Verantwortung siehst.

Es gibt durch ganz Deutschland verteilt ein paar Ärztys, die ohne Indikation verschreiben. Die meisten tun es nicht, entweder weil sie veraltete Ansichten haben, Angst haben verklagt zu werden, oder Angst vor Kassenrezeptproblemen ohne Indikation haben. Mein Arzt hat mir mal erzählt, dass ohne Indikation die Kassen von ihm den Preis für die Medikamente zurückfordern könnten, und er das nicht riskieren will.

Aber jeder mit einem Arztausweis darf auch HRT verschreiben. Besonders als Privatrezept.
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MiriamR
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Re: trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage

Post 6 im Thema

Beitrag von MiriamR »

Also mein erstes Rezept habe ich vom Endo bekommen, seit dem bekomme ich meine Rezepte von meiner Hausarztpraxis.....ohne Probleme.
Have fun.....always.
conny
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Re: trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage

Post 7 im Thema

Beitrag von conny »

Es wäre vielleicht ganz nett, wenn mit den Beiträgen direkt und mit mit Anrede auf die anfragende Studentin geantwortet wird. :roll:
Knäckebrötchen
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Re: trans* Menschen und Unterstützer*innen in NRW | Umfrage

Post 8 im Thema

Beitrag von Knäckebrötchen »

conny hat geschrieben: Mi 30. Jul 2025, 09:45 Es wäre vielleicht ganz nett, wenn mit den Beiträgen direkt und mit mit Anrede auf die anfragende Studentin geantwortet wird. :roll:
Das Forum hier ist aber nicht Teil der Umfrage. Alles, was hier geteilt wird ist rein privat. Und den Text hat auch nicht Dany gepostet, sondern Anne-Mette. Die besagte studentische Hilfskraft liest hier vermutlich gar nicht mir.
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