ich werde hier mal in loser Folge und auch nicht unbedingt in chronologischer Reihenfolge aus meinem Alltag plaudern. Und das weil ich heute morgen mal wieder schmunzeln konnte, wie sich die/der ein oder andere über mein "Outfit" als Radfahrer gewundert hat.
Wenn es das Wetter zulässt, fahre ich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dazu trage ich meist eine lange, eigentlich unspektakuläre, schwarze enganliegende Radlerhose. Oben ein weites Sweatshirt und drüber eine Warnweste, auf dem Kopf ein Helm. Der Clou findet ganz unten an den Füßen statt. Da trage ich schlichte schwarze Ballerinas, meist mit dünnen schwarzen Socken, manchmal auch barfuß. So auch heute morgen.
Ich radelte von meinem Dorf aus los. Von hier zur Arbeit sind es 12 km. Die Querung der Bundesstrasse 4 ist der erste Schmunzeler gewesen. Ich bin nicht über die Ampel gefahren, sondern habe mich vor einem Lieferwagen durchgemogelt. Der Fahrer schaute mich interessiert von oben bis unten an. Als er meine Schuhe sah, fiel ihm beim staunen mit dem offenen Mund die Kippe von den Lippen.

Die weitere Fahrt verlief ohne Auffäligkeiten durch noch ein Dorf und dann durch Felder und Wald. Schon bald kam der erste Vorort von Braunschweig in Sicht. Die Passage verlief bis zur Kanalbrücke ohne Probleme. Aber als ich beim Überqueren der Kanalbrücke den Verkehr etwas aufhielt und die Leute nur langsam an mir vorbeifuhren konnte, bemerkte ich eine der Autofahrerinnen, wie sie sich beim Überholen aus ihrem Sitz stemmte, um zu sehen, was ich da an den Füßen habe. Goldig.

Jetzt war ich auf der anderen Seite des Kanals in einem anderen Stadteil. An einer Ampel musste ich halten. Auf der anderen Seite stand eine junge Frau mit Kinderwagen, die mich genauer musterte. Bald realisierte sie meine Schuhe. Sie kriegte ihren Augen da gar nicht mehr weg. Selbst als es Grün wurde, vergaß sie das losgehen. Als ich an ihr vorbei fuhr, hob ich einen Schuh von der Pedale und sagte: "Deichmann, 19,90." und radelte weiter. Nach ein paar Metern drehte ich mich noch mal um, und sah, wie sie mir hinterher schaute. Die Ampelphase hat sie allerdings verpasst.

Die weitere Fahrt bis zum Fahrradständer lief wieder ruhig ab, jedenfalls nahm ich niemanden war, der mir auf die Füße starrte. Im Fahrradunterstand wechselte ich auf meine sonst üblichen Turnschuhe. Mit Ballerinas ins Büro, soweit bin ich dann noch nicht.
Liebe Grüße
Radel-Steffi