Was mich an Crossdressern anzieht
Was mich an Crossdressern anzieht

Intergeschlechtliche Menschen, Crossdresser, Transgender, Transidente: Diskussionen über partnerschaftliche Aspekte, Rat und Tat für PartnerInnen und Familie
Anne-Mette
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 1 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Guten Abend,

das klingt alles äußerst interessant - und ehrlich (smili)
Es zeigt doch, dass es unheimlich viele Schattierungen gibt; nur - wie kommen die PASSENDEN zusammen?
Ich höre hier immer wieder, dass es für CDs schwierig ist, eine Partnerin "mit Verständnis" zu finden.
Eine Partnerin, die nicht nur Verständnis zeigt, sondern Wünsche äußerst, die in Richtung CD gehen, würden viele als Glücksfall benennen )))(:

Gruß
Anne-Mette
exuser-08-02-2013

Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 2 im Thema

Beitrag von exuser-08-02-2013 »

Hallo Vianne,

es ist selten das jemand so ehrlich zu sich und seine Umwelt ist.

Aber ich habe festgestellt, dass Du mir deinen Empfindungen und Gefühlen nicht alleine bist, sondern das eine besondere Empfindung gerade bei Bio-Frauen ist.

Wir "Mädels" wollen möglichst perfekt und 100% feminin aussehen, dies spielt aber gerade für viele Bio-Frauen keine Rolle.

In dem Sinne freue ich mich, dass das Forum um Dich bereichert worden ist :-)

Liebe Grüsse
Sensual
Marielle
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 3 im Thema

Beitrag von Marielle »

Hallo Vianne,
Hallo zusammen,

die unabhängige Offenheit, die Eigenständigkeit, gegenüber sich selbst und anderen, die aus diesem Text spricht, beeindruckt mich. Ebenso wie das Zitat, das drunter steht.


In der Hoffnung auf viele weitere Beiträge, auf erhellende Diskussionen und mit einem Gruss von der Ostsee

Marielle
As we go marching, marching, we bring the greater days
For the rising of the women, means the rising of the race
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But the sharing of life's glories, Bread and Roses, Bread and Roses.
Nora_7
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 4 im Thema

Beitrag von Nora_7 »

Eine sehr interessante Sicht.

Ein m.E. wichtiger Asspekt des Crossdressings in der Öffentlichkeit ist einerseits das möglichst perfekte Passing (dass manche ziemlich daneben liegen ist auch klar), andererseits das zu tragen, was in Werbung, Kultur mit "besonders feminin" verbunden wird. Man braucht sich nur mal Artikel über Mode, Versandhauskataloge, Bilder in Klatschzeitschriften.. anzusehen - alles toll gestylte Frauen. Obwohl ich mich bemühe, im Vergleich zu Biofrauen bin ich häufig leicht overdressed, da ich und wohl viele andere CDs dieses Bild vor Augen haben.

Andererseits würde ich gerne Rock, Kleid, große Ohrringe, lange Haare eben so ohne großen Figur- und Gesichtsanpassungsaufwand einfach als androgyn tragen. Das ist aber gesellschaftlich praktisch gar nicht akzeptiert - alles schon mal ausprobiert. Eine gut gestylter CD dagegen erzeugt häufig sogar einen WOW!-Effekt vor allem bei Frauen. Da ich viel Home Office mache, trage ich häufig einfach bequeme Shirtkleider, Röcke mit Tops und WEITEM Auschnitt (statt der hochgeschlossenen Männer-T-Shirts). Aber meine Frau sagt: laß Dich bloss nicht so von den Nachbarn sehen. Auch fällt ein Mann im Rock im Alltag (nicht auf Gothic Treffen) viel mehr auf als eine passend gestylte "Transe".

Gruß Nora_7
Schönheit ist weiblich, und ich bin auch gerne schön.
Ich kann alles tragen, wenn ich ein Mädchen bin
Joana_Lei

Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 5 im Thema

Beitrag von Joana_Lei »

Hallo Vianne,

Du würdest Dich bestimmt bestens mit meiner Frau verstehen. (smili)

Viele Punkte, die Du angesprochen hast, könnten auch von ihr stammen. Sie ist ab und zu auch hier im Forum und ich werde sie mal auf Deinen Thread aufmerksam machen und ich bin davon überzeugt, daß sich zwischen Euch beiden interessante Gespräche entwickeln könnten.

Liebe Grüße in meine "alte" Heimat,

Joana )))(:
Flodur
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 6 im Thema

Beitrag von Flodur »

Vianne,

Wow! Was da sagst, dass du es tust, überwältigend.

"Ich merke, dass es offenbar oft gerade für Bio-Männer wichtig ist, besonders "klassisch" weiblich zu sein."

Das ist wohl der Punkt, bei dem die Ansichten sehr stark auseinander gehen.
Wie die vielen und ausführlichen Diskussionen rund um dieses Thema auch heir zeigen, gilt das anscheinend für die meisten.
Aber eben nicht für alle.
Da spricht mir mein Vorredner Chris aus der Seele.

Ich fühle mich oft von beiden Seiten scheel angeguckt. Der normativen äußeren Mehrheit da draußen sowieso.
Aber eben auch von der normativen Mehrheit hier im Forum.
Ich bin keine Frau, will keine sein, habe keine weibliche Seite, die ich ausleben muss.
Ich möchte nur ich sein.

Entschuldigung, da sind die Pferde mit mir durchgegangen. Wollte deinen Thread nicht übernehmen.
Caira

Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 7 im Thema

Beitrag von Caira »

Vianne hat geschrieben: Wenn es beispielsweise die deutlich markanten Züge sind, die ich attraktiv finde, oder Körpergröße, Schulterbreite und möglicherweise auch Masse, dann sind das sicher Attribute, die den "Besitzern" nicht gerade zusagen.

Ich bin eher ein natürlicher, sinnlicher Mensch, und die Diskussionen über Fingernägel oder High Heels sind nicht meine Welt.
Hihi, na da falle ich komplett aus dem "Fahndungsraster" raus. Ich finde es aber interessant, wie Du das beschreibst. Da sieht man in jedem Fall Tendenzen, dass die Bio-Frauen, die etwas maskulin denken durch aus gern zum CD/TV tendieren. Witzig daran ist, dass ich mich ebenfalls mit einer Frau schreibe, die ähnlich denkt und auf mich als TS steht. Das hat irgendwie sowas ehrliches und sympathisch. Kann man schlecht beschreiben. Die Rollen verschwimmen da irgendwie und sind auch gar nicht so extrem wichtig ... es geht eher um den Menschen.

Und sowieso: Ich habe viele CD/TS als sehr, sehr liebenswürdige Menschen kennengelernt, aufgeschlossen, tolerant, emotional, keine Vorurteile. Davon kann sich ein Großteil der Bevölkerung scheibenweise etwas abschneiden!!

LG Caira
exuser-08-02-2013

Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 8 im Thema

Beitrag von exuser-08-02-2013 »

Hallo Anja,

Deine Neugier ist durchaus berechtigt und interessiert mich auch brennend )):m

Liebe Grüsse
Sensual
Anni
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 9 im Thema

Beitrag von Anni »

Hallo Vianne )))(:

Endlich mal wieder ein " Fred " , wo es sich lohnt , zu lesen und nach zu denken (flo)
Auch wenn das Thema in seinen Grundzügen in diesem Forum sooo neu nicht ist - aber DEINE Sichtweise ist eine weitere interressante Faccette . (smili)

Dafür und für die ehrliche und offene Meinung , sei Dir gedankt - sie bringt wieder " echtes Leben " in das Forum :wink:

Über die bei CD/TV oft " übertriebene " ( ???? ) Darstellung ihrer weiblichen Ansprüche an sich selbst und an die äußerliche Wahrnehmung für die Anderen, ist ja schon viel und heiß heiß diskutiert worden .

Ich für meinen Teil frage mich , ob diese Diskussion so in der Form nötig ist - weil sie für meine Begriffe in's Endlose läuft .

So , wie es bei den Bio-Frauen die berühmte " graue Maus " gibt , das sprichwörtliche " Manns-Weib " , die " Lolita " , die " Diva " .... und und und , so gibt es bei uns eben auch alle Nuancen - sicherlich oft auch geprägt von der gerade vorherschenden Stimmunglage .

Ich bin in meiner " Entwicklung " inzwischen so weit , das es mich überhaupt nicht mehr stört , was die Leute von mir sagen oder über mich denken .

Obwohl ich dieses Schubladen - Gebrabbel nicht mehr hören kann - wenn, dann bin ich wohl TS , denn ich denke und fühle von Jahr zu Jahr mehr wie eine Frau und möchte am liebsten auch so wahr genommen werden , habe mir aber den " Perfektions-Wahn " inzwischen abgewöhnt .
Ich lebe 24/7 mit meinen Silis ( 80 B-C ) , verstecke diese auch nicht ( wie auch ?! :lol: ) , meine Kleidung ist inzwischen alltagstauglicher geworden , obwohl ich von meinem Inneren heraus schon immer das betont Weibliche mochte ( ich habe heute noch die Kataloge der 60er Jahre vor meinem Geistigen Auge :wink: )

Trotzdem werde ich es im " Rest " meines Lebens wohl nicht mehr schaffen , mir alle männlichen Eigenschaften ab zu gewöhnen - warum auch ???
Manche davon sind ja auch recht nützlich - handwerkliche Fähigkeiten - logisch Denken ( duck und wech :P ) ....

@ saari + chris

macht euch bloß nicht zu viele Gedanken darüber , was andere denken könnten - meine Erfahrung ist , wenn man dazu steht , gibt es eigentlich keine Probleme , man muß sich auch nicht ständig genötigt sehen , es zu erklären oder zu rechtfertigen !

Mal drastisch : lieber einen schönen Busen , als 'ne Hasenscharte ( ja - schreit nur alle laut auf !!! :shock: ) - denn die haben definitiv das größere Problem !

LG Anni
Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie paßten auch heute noch. George Bernard Shaw
Nora_7
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 10 im Thema

Beitrag von Nora_7 »

In Ergänzung zu bereits hier Berichtetem:

Die Entwicklung von einfach mal einen Rock tragen zur perfekten Weiblichkeit ging bei mir und wohl auch bei anderen stufenweise. Ich kann heute auch noch einfach einen Rock anziehen und rausgehen. Wenn es ein Rock mit Kellerfalten ist, fällt er auch gar nicht so schnell auf — sieht aus wie Shorts.

Aber: mit dem Anprobieren des ersten Teils kommt das zweite usw. — Top, Kleid, Perücke, Lippenstift - und irgendwann stellt "Mann" fest, wie toll er als Frau aussieht und sich fühlt. Schönheit ist halt mal weiblich. Und dann wird an der Figur experimentiert — Busen, Hüfte — und es sieht noch schöner aus, die "Klamotten" passen besser...

Also, ich sehe gut aus, fühle mich wohl, warum nicht so auftreten?

Leider wird ein Mann einfach so im Kleid — und Kleider gelten in unsere Kultur als urweiblich — schräg angesehen, ob er es selbst so wahrnimmt oder nicht (meistens nicht). Mit meinen Erfahrungen zu allen Stufen der Androgynität geht derzeit außerhalb von Fasching/Karneval kaum was "dazwischen" außer ggf. Rock, s.o. Wer will, kann natürlich alles versuchen, aber von den anderen gefühlte, aber nicht gezeigte Lächerlichkeit ist der Sache nicht hilfreich, sondern stärkt Vorurteile — tuntig, schwul. Wie bereits gesagt, zuhause trage ich schon häufig Kleider einfach so, aber nicht in der Öffentlichkeit. Dort geht es nur komplett en femme. Und ich bin überzeugt, dass dies unser aller Anliegen in Bezug auf Gender Change stärkt. Gender (= soziales, nicht biologisches Geschlecht) Change ist getrennt von Modeeffekten (z.B. Männerrock) zu sehen und zu bewerten. Es sind unterschiedliche Anliegen, ich unterstütze beide, aber getrennt voneinander.

Meine Erfahrungen komplett en femme sind sehr positiv. Obwohl als Mann erkannt, oder auf Partys explizit eingeladen als Frau zu erscheinen (schon mehrmals im geouteten Kreis passiert) machen sehr viel Spass. Die Erfahrung dabei ist, dass ich bisher immer die am besten gekleidete und gestylte Frau war und positiv im Mittelpunkt stand. Vielleicht scheuen Biofrauen außerhalb der öffentlichen Promiszene (=Beruf) den Aufwand. Viele bewundern dafür die Styles der Promis auf dem roten Teppich, zeigen aber keinen eigenen Ehrgeiz dahingehend kleidungsmäßig. Allerdings sind mir auch schon merkbare Abweisungen von Frauen entgegen gekommen — wenn diese bisher im Mittelpunkt standen und das Interesse sich jetzt primär mir zugewandt hat :) .

Mein Traum wäre, mal tagsüber "ganz normal" als Mann aufzutreten, auch mit Frauen zu flirten und am Abend unter "festliche Kleidung erwünscht" nicht im langweiligen, schweißtreibenden und halsabschneidendem Pinguin-Outfit, sondern im schillernden weiblichen Abendoutfit (Cocktail- oder Abendkleid mit passender Frisur) zu erscheinen: einfach in die attraktivere soziale Rolle wechseln. So z.B. auf einer Kreuzfahrt zum Kapitänsdinner. Das geht derzeit sicher nicht als Mann im Kleid oder als Mann mit Brüsten (Ergebnis wird peinlich sein), kann mir aber aus den bisher erlebten Reaktionen bei gutem Styling durchaus einen AHA-WOW-Effekt vorstellen ohne Nachteile zu erfahren. Den ein oder anderen mag es irritieren, aber es sollte kein langfristiger Schaden entstehen. Dabei ist es unerheblich, ob man als Mann erkannt wird, wenn das Gesamtbild attraktiv ist.

Was meint Ihr?

Gruß Nora_7
Schönheit ist weiblich, und ich bin auch gerne schön.
Ich kann alles tragen, wenn ich ein Mädchen bin
josicd
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 11 im Thema

Beitrag von josicd »

Hallo Vianne,

finde Deinen Thread total interessant, auch mal die Ansichten einer Bio-Frau gegenüber Transgendern zu erfahren.
Da wir genetisch Männer sind, müssen wir natürlich das Männliche gut kaschieren um feminin rüber zu kommen, dabei setzen wir diese Mittel oft etwas mehr ein, was eine normale Bio-Frau nicht braucht.
Was macht uns für Dich so anziehend?
Unsere Weiblichkeit verbunden mit unserer männlichen Wurzel im Gegensatz zu einer lesbischen Beziehung?
Ich habe festgestellt, dass oft Frauen die burschikos oder androgen wirken oft einen doch eher femininen Gegenpol wünschen, den sie selbst nicht verkörpern wollen. Du schreibst, dass Du bei uns eher das unvollkommene Weibliche/Männliche siehst. Gerade dieses gibt es fast bei jedem von uns.
So gibt es einige Frauen, die mit diesem Unvollkommenen überhaupt nicht zurecht kommen und uns ablehnen. Auf der anderen Seite gibt es viele Frauen, die wenn man enfemme unterwegs ist, total aufgeschlossen sind und uns als Frau ansehen und behandeln. Meistens merken Frauen es doch nach kurzer Zeit, dass wir Männer sind und vielleicht haben wir dann einen gewissen Reiz auf sie. Männer dagegen verhalten sich gegenüber unsereins da ganz anders.

Anziehend oder nicht, dennoch würde ich mich freuen, mich noch weiter mit Dir auszutauschen.

Grüße
Josi
Timi45

Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 12 im Thema

Beitrag von Timi45 »

Hallo Vivian,

ich finde es sehr schön, dass Du Deine Meinung oder Gefühle direkt ausschreibst. Ich lese aus Deinen Beiträgen auch heraus, das Du niemand auf die Füsse treten willst und die Menschen hier respektierst.
Von daher sehe ich keinerlei Bedenken, dass Du Deine Meinung nicht offen und ehrlich schreiben solltest. Was besseres als ehrliches Empfinden, Meinung bei gleichzeitigem Respekt für die Menschen hier im Forum kann uns doch nicht passieren. :)p

Ich trage gerne Damenjeans, Frauen-T-Shirts, Frauen-Pullis, Frauen-Rollis, Frauen-Jeans-Jacken. Aber ich bin imer noch als Mann zu erkennen. Auch, weil ich meinen Bart, Goatee, immer trage. Und Kurzhaarfrisur. Ich bin eher der Typ, süsser Junge. Trotz meines fortgeschrittenes Alters.

Mir gefällt das ganze konventionelle Männerbild, was man als "echter" Mann zu leben hat, überhaupt nicht. Echte Gefühle darf man als "echter" Mann nicht äussern. Mann muss stark sein und beruflich erfolgreich, um eine Familie ernähren zu können. Mann muss die "Sklavenkleidung" von Anzug und Kravatte tragen, um im Beruf als kompetent und durchsetzungsfähig zu gelten. Man muss darauf aus sein, berufliche Karriere zu machen, und alles andere drumherum zu vergessen. Mann soll eine mittelprächtig attraktive, aber nicht zu sexy und um Gottes Willen nicht zu verückte Frau, die eine gute behütende Mutter für die Kinder sein könnte, heiraten, und mit ihr zufrieden sein. Mann soll sich verschulden, um ein Haus zu kaufen, um sich auf Jahrzehnte in die Schuldschaft einzuknechten.

Ich finde dieses konventionelle Männerbild einfach nur deprimierend.

Grüße
Joe95
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 13 im Thema

Beitrag von Joe95 »

Nora_7 hat geschrieben: Mein Traum wäre, mal tagsüber "ganz normal" als Mann aufzutreten, auch mit Frauen zu flirten und am Abend unter "festliche Kleidung erwünscht" nicht im langweiligen, schweißtreibenden und halsabschneidendem Pinguin-Outfit, sondern im schillernden weiblichen Abendoutfit (Cocktail- oder Abendkleid mit passender Frisur) zu erscheinen: einfach in die attraktivere soziale Rolle wechseln. So z.B. auf einer Kreuzfahrt zum Kapitänsdinner. Das geht derzeit sicher nicht als Mann im Kleid oder als Mann mit Brüsten (Ergebnis wird peinlich sein), kann mir aber aus den bisher erlebten Reaktionen bei gutem Styling durchaus einen AHA-WOW-Effekt vorstellen ohne Nachteile zu erfahren. Den ein oder anderen mag es irritieren, aber es sollte kein langfristiger Schaden entstehen. Dabei ist es unerheblich, ob man als Mann erkannt wird, wenn das Gesamtbild attraktiv ist.

Was meint Ihr?

Gruß Nora_7
hmm...
das ist ja genau mein thema...
festliche kleidung ist bei mir ein langer, schwarzer rock (möglichst kein jeans) mit einem hemd (oft weiß).
damenschuhe hab ich leider keine.
zu diesem outfit gehören dann meist etwas kajal, ev. decentes make-up (selten) und ein schöner nagellack.

selbstverständlich bin ich als mann zu erkennen. bisher hat mein outfit noch niemanden gestört, ganz selten das es überhaupt jemanden interessiert hat.


ok, einmal hab ich wohl mit der kombination schwarzer rock / schwarze 20den strumpfhose für irritation gesorgt:
ich sollte meine tochter als moralische stütze zur polizei begleiten, da sie dort anzeige erstatten wollte.
der beamte, vor dessen schreibtisch wir sassen, konnte irgendwie einfach seine blicke nicht von meinen beinen lösen...
Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.
Natürlich ist das wahr, es steht doch im Internet!

Du hast ne Frage, brauchst Rat oder Hilfe?
Ohren verleih ich nicht, aber anschreiben darfst du mich jederzeit...
Vanessa_T
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Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 14 im Thema

Beitrag von Vanessa_T »

Liebe Farina,

danke für Deinen Post. Warum? Na, zum einen, weil Du ganz offen und ehrlich Deine Meinung zum Crossdressing Deines Mannes sagst (Ja, trau Dich nur, finde ich gut) und zum anderen weil Du einen Aspekt aufgreifst, den ich total wichtig finde, nämlich das "jeder nach seiner Facon" glücklich werden soll/muss/darf/kann.

Ich hatte hier in den letzten Wochen den Eindruck, dass sich so ein Mainstream bezüglich Outing verbreitet, der da lautet, "erstmal war es für meine Frau ein Schock und sie hat kurz geweint, dann wollte sie mich sehen und am übernächsten Tag sind wir zusammen einkaufen gegangen" (Jetzt mal etwas übertrieben formuliert). Ich habe mir dann immer gedacht, wie blöd es ist, dass ausgerechnet meine Frau so ein Riesenproblem mit meiner Transerei hat. Darf sie aber haben, ich verstehe das sogar sehr gut. Es liegt jetzt bei uns beiden, die möglichen Kompromisse auszutesten. Das ist harte Arbeit und geht nicht immer ohne Tränen ab, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es sich lohnt, weil zu meiner Facon des Glücklichwerdens/-seins meine Frau einfach dazugehört.

Also, ganz ehrlicher und herzlicher Glückwunsch an alle, deren Partnerin überhaupt kein Problem mit der Transerei/dem CD hat oder sogar kräftig mitmischt. Aber liebe Biofrauen, Ihr dürft auch sagen, wenn Ihr gar nichts damit anfangen könnt oder sogar ernsthafte Probleme damit habt. Das muss Euer Menne auch aushalten, wichtig ist erstmal nur die Kommunikation darüber ("Nur" ist gut, wie schwer allein das schon ist, weiss ich gut zu berichten. Ich komme mir des öfteren vor wie bei der Echternacher Springprozession: Drei Schritt vor, zwei zurück. Aber immerhin, es geht vorwärts).

LG, Vanessa.
"An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser".

Charlie Chaplin
steffiw

Re: Was mich an Crossdressern anzieht

Post 15 im Thema

Beitrag von steffiw »

ich glaube, genau das ist so wichtig, anja,...dass du euch zeit gelassen hast und nichts gegen ihren willen tust.

das ist dann auch ein springender punkt, farina, die dinge gemeinsam anzugehen, sich gemeinsam zu entwickeln.

es geht alles, liebe vorausgesetzt.

etwas schweirig natürlich, wenn die frau so ganz und gar hetero ist.

meine süße akzeptiert und liebt mich wie ich bin....nur steht sie nunmal auf männer, und das kann doch ein problem sein...
Antworten

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