queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"
queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"

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Jaddy
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queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"

Post 1 im Thema

Beitrag von Jaddy »

Kunkel-Razum hält den Streit für irrational, speziell auch deswegen, weil andere, nach der deutschen Rechtschreibung "verbotene" Schreibweisen niemanden interessierten. So erklärte sie, dass etwa Prozentzeichen oder Hashtags eigentlich "nach den geltenden Rechtschreibregeln nicht zulässig" seien. Hier gebe es aber keinerlei Aufregung.

Den Widerstand gegen geschlechtergerechte Sprache verglich Kunkel-Razum mit dem Widerstand gegen die Rechtschreibreform vor 25 Jahren, die das Wort "daß" zu "dass" machte. "Ich hatte nach der großen Rechtschreibreform 1996 den Eindruck, dass die Gesellschaft unter anderem wegen der Wiedervereinigung stark im Umbruch steckte. Bei vielen politischen Themen konnten die meisten Menschen kaum mitreden, anders als bei der Rechtschreibung", so Kunkel-Razum. "Da war der Eindruck: Mir wird der Boden unter den Füßen weggezogen, wenn sich hier etwas ändert — unabhängig davon, ob das nun gerechtfertigt war oder nicht. Heute steckt die Gesellschaft wieder in Umbrüchen, vielleicht eskaliert der Streit übers Gendern deshalb in dieser Form."

Sie selbst sei kein Fan des sogenannten "generischen Maskulinums", das besagt, dass Frauen bei Worten wie "die Politiker" mitgemeint seien. "Das überzeugt mich überhaupt nicht. Erstens hatten Frauen in früheren Zeiten insgesamt wenig zu sagen, das ist also kein Maßstab. Zweitens waren Frauen in vielen Berufen schlicht nicht vertreten, deshalb benötigte man auch keine Bezeichnung dafür. Die 'Lehrerin' gab es im Wörterbuch nicht, weil es sie tatsächlich nicht gab. Die 'Bäuerin', die 'Bösewichtin' und die 'Gästin' gab es."
Dem Aufruf zu mehr Gelassenheit schliesse ich mich an (na)

(Ups, Emojis sind nach Rechtschreibrat auch nicht zulässig :()b )

https://www.queer.de/detail.php?article_id=50630
Vicky_Rose
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Re: queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"

Post 2 im Thema

Beitrag von Vicky_Rose »

Jaddy hat geschrieben: Mo 19. Aug 2024, 23:55 (Ups, Emojis sind nach Rechtschreibrat auch nicht zulässig :()b )
(yes) (flo)
Viele Grüße
Vicky

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Elvira
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Re: queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"

Post 3 im Thema

Beitrag von Elvira »

Das sehe ich ähnlich! Ich benutze die app Binnen-I be gone und die app alte deutsche Rechtschreibung. Da muß ich mich nicht ständig über Dinge, die die deutsche Sprache verhunzen, ärgern.
Deswegen bin ich auch sehr gelassen.
Vicky_Rose
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Re: queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"

Post 4 im Thema

Beitrag von Vicky_Rose »

Elvira hat geschrieben: Di 20. Aug 2024, 09:56 die die deutsche Sprache verhunzen
Und wer entscheidet das ? Liegt das nicht im Auge des Betrachters ? Ich mag jedenfalls das Sternchen und auch das Binnen-I ... Da bin ich auch ganz gelassen ...
Viele Grüße
Vicky

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Jaddy
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Re: queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"

Post 5 im Thema

Beitrag von Jaddy »

(Achtung, nicht ganz ernst gemeint (so) - aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen :lol: )

Ich war gerade im amtlichen Regelwerk des Rats für deutsche Rechtschreibung unterwegs.
Das Ding, was überall als amtliche Norm gesetzt wird.

Nunja. Ich interpretiere mal kreativ:

§80 Apostroph, (4) Verschmelzungsformen:
§80
Der Apostroph zeigt Strukturen in einem Wort an, die nicht durch Buchstaben ausgedrückt werden sollen oder können.
[...]
(4) die Markierung von bestimmten Verschmelzungsformen: Machen Sie"™s sich nicht so schwer; "¦weil sich"™s hier gut leben lässt; auf"™m Berg; du brauchst"™s nicht; das Kind, ruhig schläft"™s ein. Häufig und formelhaft verwendete Formen können auch ohne Apostroph geschrieben werden, wie: wenns geht, wie gehts etc.
OK, ich verschmelze "Bürger und Bürgerinnen und alle dazwischen und ausserhalb" (das Böhmermann'sche Inklusivum) zu Bürger'innen.
Und "sie oder er und alle Pronomen dazwischen und ausserhalb" zu si'er.

Ist jetzt typografisch nicht gut erkennbar, aber hey, Regeln sind Regeln, oder? 🙂

Bonus: Mein Angebot für einen Ersatz dieser mistigen Fußnote "aus Lesbarkeitsgründen ... maskulin".

"Aus Gründen der Lesbarkeit verwendet dieser Text für gender-inklusive Formen die Verschmelzung mit Apostroph gemäß Â§80(4) der amtlichen Rechtschreibung"

Wird hiermit zur freien Verwendung zur Verfügung gestellt :-D
Zuletzt geändert von Jaddy am Mi 21. Aug 2024, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
missy
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Re: queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"

Post 6 im Thema

Beitrag von missy »

Ist es nicht wunderbar, sich mal mit sowas zu beschäftigen???!!!

Ich schmeiß mich weg vor Lachen.

LG, missy
Toleranz ist lernbar, zu viel Toleranz ist heilbar.
Mara
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Re: queer.de: Appell für Gelassenheit; Duden-Chefin: "Es ist keine sachliche Debatte mehr übers Gendern möglich"

Post 7 im Thema

Beitrag von Mara »

@Vicky-Rose: So sehe ich es auch!👍

@ Jaddy: Netter Vorschlag! 🙂

Ciao Mara
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