Valerie Bellegarde hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 14:46Seither habe ich inzwischen gelernt: Crossdressen und Sport gehen bei mir nicht zusammen.
Interessant
Sportklamotten waren mit das erste, was ich in der Damenabteilung gekauft habe. Sie gefielen mir einfach besser als die langweiligen Männerteile in gedeckten Farben und sackartigen Schnitten, und so bin ich instinktiv zu den Regalen gelaufen, wo die schöneren Sachen waren.
Damals wusste ich noch nicht viel über Transgender oder Crossdresser, schon gar nicht, dass ich auch dazu gehören könnte
Mir hat der Sport in den hübschen Klamotten gleich mehr Spaß gemacht. Daran hat sich bisher nichts geändert.
Es gibt aber Grenzen:
Sportkleidung muss primär funktionieren. Die Funktion kann je nach Sportart unterschiedlich sein. Deswegen gibt es so viele spezielle Sachen, die ihre Vorteile bei genau einer Sportart ausspielen. Außerdem gibt's noch sowas wie traditionelle Ausprägungen, z.B. bei asiatischen Kampfsportarten, oder dem Röckchen beim Tennis (nur für die Damen, hat also nichts mit damit zu tun, dass es für die Ausübung dieser Sportart besondere Vorteile hätte - > sonst hätten Boris Becker oder Roger Federer auch eins getragen

).
Das heißt, dass bei den meisten Sportarten sich eine Art Unisex-Kleidung durchgesetzt und bewährt hat. Das macht es in der Tat schwer, seine Weiblichkeit damit auszudrücken, wenn die eigene Anatomie das nicht unterstützt. Wenn dir als Crossdresser also nur die Kleidung bleibt, um deine Weiblichkeit zu zeigen, dann ist der Sport ein schwieriges Feld, von Schwimmen, Paar-Tanz und dem bereits erwähnten Tennis mal abgesehen. Beach-Volleyball wäre vielleicht auch noch was. Skifahren ist aber völlig ungeeignet. Außer knalligem Lippenstift kannst du kaum weibliche Klischees bedienen...
Also mache ich meinen Sport weiterhin in hübschen Klamotten, wenn es geht. Egal für welches Geschlecht die ursprünglich designt wurden. Sie müssen primär ihren Zweck erfüllen, und der wird von der jeweiligen Sportart vorgegeben. Häufig sind das bei mir Leggins in Kombination mit einem femininen Top. Vorteil: für viele Sportarten gleichermaßen zu gebrauchen, spart Platz im Schrank.
Und wenn es nur hässliches Männerzeug gibt, was aber wunderbar funktioniert, dann nehme ich notgedrungen das, bevor ich bei der Sportausübung wegen ungeeigneter Kleidung keinen Spaß mehr habe.
Im Alltag sieht das anders aus:
Beispielsweise verzichte ich in der Stadt öfter aufs Fahrrad, weil es mit bestimmten Kleidungsstücken nicht recht funktioniert. Andererseits sind manche Schuhe auch nicht so gut für längere Fußwege geeignet, so dass ein fahrbarer Untersatz manchmal doch hilfreich wäre. Es bleibt kompliziert...
LGL
Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.
Blaise Pascal