Liebe Kerstin,
wieder einmal so viele schöne und doch ware Worte.
Viele von uns, zumindest die, welche geoutet sind und als Frau gekleidet, irgendwann angefangen haben
hinaus zu gehen. Hinaus in die Welt, in unsere Umwelt, denen kommt das so verflixt bekannt vor.
Der einen sind die Haar zu lang, viel zu lang, ..... so etwas trägt heute keine Frau mehr

. Anderen können
die Haare nicht lang genug sein.
Das Makeup zu dick, viel zu dick aufgetragen, ..... aber wir müssen unsere kantigen Züge ein wenig
mehr vertuschen. Müssen diesen doofen Bartschatten verdecken

. Und wir müssen lernen, all diese bisher
unbekannten Sachen richtig anzuwenden. Sie richtig handzuhaben und einzusetzen damit, zumindest für
uns, das Spiegelbild endlich richtig erscheint

.
Und dann die Schuhe. Diese Absätze sind doch viel zu hoch

! Auf solchen Stöckeln kannst du doch unmöglich
jetzt in die Stadt gehen

. So etwas trägt eine Frau doch vielleicht zu einer Party, oder ins Theater. Oder die
Nutten auf dem Straßenstrich als Arbeitsschuhe. Willst du denn in deiner Verkleidung wirklich so auffallen?
Und dann lernen wir. Lange Haare sind hübsch. Sie rahmen unser Gesicht ein, ........ wenn alles zusammen
passt. Doch, .... lange Haare sind völlig ungewohnt, .... zumindest, wenn man sie anfangs nur gelegentlich,
zu besonderen Anlässen hat. Und im besten Fall finden wir eine Haarlänge und Frisur, die zu uns passt

. Die
stimmig ist und feminin wirkt, ohne gleich aufzufallen.
Makeup richtig anzuwenden bedarf einiger Übung. Das, was die jungen Mädchen in der Pubertät Schritt für
Schritt und Erfolg über Mißerfolg lernen, das müssen wir jetzt möglichst im Zeitraffer verinnerlichen.
Und dann haben wir den Bogen heraus! Das Makeup sieht nicht mehr, wie mit der Kelle aufgeklatscht aus,
wir sehen nicht mehr einen Indianer in voller Kriegsbemalung vor uns im Spiegel.
Und dann werden die Rocksäume wieder ein bißchen länger

und auch die Absätze der Schuhe werden
alltagstauglicher. Nicht mehr ganz so hoch und ganz so dünn.
Und schließlich lernen wir, Schmuck und Accessoires gezielt einzusetzen, lernen unseren Typ Frau besser
darzustellen und im besten Fall zu verinnerlichen.
Dann sind wir angekommen! Ob als Teilzeitfrau, oder Vollzeitfrau. Ob für immer mit allem was dazugehört,
oder nur gelegentlich, nur äußerlich, und wenn unser Gefühl uns dazu drängt, endlich die innere Frau wieder
einmal herauszulassen

.
Und das, dass hast du Kerstin, wieder einmal so treffend in diese Worte gefasst

:
........ das alles ist einfach nicht mehr verhandelbar.
Euch allen ein schönes Wochenende

, Juliane
Die mich kennen mögen mich. Die mich nicht mögen können mich. Frei nach Konrad Adenauer