Redezeit! Austausch- und Nachrichten-Portal für intergeschlechtliche und transsexuelle Menschen, Crossdresser, nonbinä¤re Menschen, Feministinnen, Luder, Hexen
Liebe Kerstin,
bitte nicht gleich die Keule auspacken!
...ich hatte mit meinen verbalen Erklärungen bisher i.d.R. Erfolg! (oder konnte mein Gegenüber "ins Leere laufen lassen")
@all: dies bitte unbedingt ins Gedankenrepertoire aufnehmen!!!
...auf physische Aktionen umschalten mußte ich zum Glück schon seit mehreren Jahren nicht mehr!
(als Plan B im Hintergrund hilft es natürlich, notfalls Eskalationsmöglichkeiten zu haben)
...wenn eine trans-Frau diese Karte dann doch zieht, hat sie das Überraschungsmoment wahrscheinlich auf ihrer Seite
Kerstin hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 23:51
Vielleicht bekommt der Herr Dr. dann eine zwischen die Hörner.
LG Karla
Ein Leben ohne Möps(chen) ist möglich, aber sinnlos. (frei nach Loriot)
Ihr Lieben,
Ich war zum ersten Mal dort und es war sehr voll.
Also sie wussten nichts über mich und sie waren voll ausgelastet. Und auf meinen Dokumenten steht überall "männlich".
Aber meine Erscheinung war eindeutig. Siehe Foto vom selben Abend mit den gleichen Klamotten. Die Menschen sind da draussen gewöhnlich sehr freundlich und lieb zu mir. Daher hat mich das sehr gewundert und verletzt. Zumal ich mehrmals darum gebeten habe den "Herrn" wegzulassen. Ich habe nicht darauf bestanden "Frau" genannt zu werden.
Ich gehe da nicht mehr hin.
LG
IMG_20230211_154712.jpg
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Karla hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 02:06
@all: dies bitte unbedingt ins Gedankenrepertoire aufnehmen!!!
...auf physische Aktionen umschalten mußte ich zum Glück schon seit mehreren Jahren nicht mehr!
(als Plan B im Hintergrund hilft es natürlich, notfalls Eskalationsmöglichkeiten zu haben)
...wenn eine trans-Frau diese Karte dann doch zieht, hat sie das Überraschungsmoment wahrscheinlich auf ihrer Seite
Es entzieht sich mir völlig, was dieser Zusatz soll ... Auf physische Aktionen umschalten? In einer Arztpraxis? Einen Plan B für Eskalationsmöglichkeiten?
Ehrlich, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
»Jeder hat in seinem Leben Menschen um sich, die schwul, lesbisch, transgender oder bisexuell sind.
Sie wollen es vielleicht nicht zugeben, aber ich garantiere, sie kennen jemanden.«
Billie Jean King (*1943)
Kerstin hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 23:51
Sprich doch mal mit deiner Therapeutin drüber. Wenn sie nett ist schreibt sie der Krankenkasse und der Ärztekammer einen netten Brief.
Vielleicht bekommt der Herr Dr. dann eine zwischen die Hörner.
Verdient hätte er es.
Lg
Habe ich gemacht. Sie meint alles halb so schlimm. Einfach ignorieren.
Karla hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 23:37
...wenn da Differenzen erkennbar (oder vermutbar) sind, dann sollte MFA nachfragen: "Wie soll ich Sie ansprechen?"
Den Ansatz finde ich schwierig. Auf der einen Seite würde es für einige Menschen eine Erleichterung bringen. Auf der anderen Seite gibt es Personen, die nicht Geschlechtskonform auftreten. Ich denke nicht, dass diese andauend gefragt werden wollen "Wie wollen Sie angesprochen werden?" während eine geschlechtskonformauftretenden Person nicht gefragt wird, weil es sich noch nicht etabliert hat.
Laila-Sarah hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 19:56
Nein ich meine nicht die Band sondern die HNO Praxis heute. Ich bin da hin und die Arzthelferin schaut mich an als ob sie als Steinzeitmensch einen Smartphone gesehen hat. Dann setze ich mich ins Ranzen volle Wartezimmer und was kommt als Durchsage: "Herr ... Bitte". Alle wartenden Patienten kichern eine Runde und ich sage dem Arzt "bitte machen sie ein Vermerk und lassen in Zukunft den Herrn weg bitte". Danach dürfte ich nochmal Platz nehmen. Ich würde danach wieder mit "Herr soundso" aufgerufen. Ich gehe da glaube nicht nochmal hin. Kennt ihr das auch ?
LG
Zu diesem Zweck gibt es Jameda
Eine tolle Seite im Netz
Da findet man alle Ärzte nach Fachrichtung und Postleitzahl bzw. Stadt sortiert )
Und das Ranking machen die Patienten mit ihren Bewertungen ... egal wie schön und teuer die Homepage ist
Wer oben steht ist auch wirklich gut und hat eben nicht nur eine schöne Homepage
Einfach einen / eine Bessere(n) suchen und dem Blöden eine ( höflich aber bestimmt formulierte ) Bewertung da lassen. => so kannste anderen Patientinnen das Event ersparen und es entsteht ein gesunder Wettbewerb
Ich habe mal kurz nach HNO-lern in Berlin gesucht ..
Hallo,
ich habe zu Beginn auch nur vorsichtig gefragt, ob die Anrede "Herr" weggelassen werden kann und bisher gab es nie Probleme, im Gegenteil die Anrede Frau wurde mir angeboten und von mir mit Freuden angenommen. Ich weiß noch genau wie ich zitternd vor Glück dann anschließend beim Arzt gesessen habe. Einen Digiausweiß mit vorlegen, kann da auch eine gute Idee sein. Ich musste zunächst lernen, das selbst eine darauf ausgelegte Praxis mit internem Hinweiß auch nach dem Vornamen fragt und ich besser überhaupt was vorlege, damit die Frage nicht laut beantwortet werden muß. Denn gefühlt das ganze Wartezimmer drehte sich bei meiner Antwort um.
Fehler passieren trotzdem manchmal, aber Absichtliche Ansprache mit Herr? Das geht einfach nicht und würde ich mir nicht antun. Hoffe du findest eine Alternative.
Liebe Grüße Tira
...Rankings und Internetbewertungen hin oder her, letztlich ist das entscheidend, was in der Arztpraxis von den dort tätigen gesagt und getan wird. Da sind nicht immer alle auf dem neuesten Stand der Genderdebatte und ich plädiere dafür, Nachsicht zu üben, soweit es geht, was bestimmt nicht immer möglich ist. Willentliche Misgenderung, da täte ich auch dagegen etwas sagen, wenn es mir angemessen erscheint. Kürzlich hatte ich so einen Fall in der Radiologie von unserem Krankenhaus in der Kreisstadt. Mein Hausarzt hatte mich wegen seiner fehlenden Kompetenz hinsichtlich Krebsvorsorge für die weibliche Brust zur Radiologie überwiesen. Ich bin der erste Fall in seinen 31 Praxisjahren und er hat eine Sonografie erbeten, da er meinte, dass das in meinem Fall der bessere Weg sei als die Mammografie. Nun gut, ich habe mich da vorgestellt, vorsorglich mit dgti-Ausweis bei der Annahme der Radiologie. Ich hatte Glück und konnte warten. Wir saßen wie die Spatzen auf der Stange im Flur und dan wurde ich mit missbilligenden Blicken mit Herr... aufgerufen. Die ältere Radiologieassistentin konnte bei der Ultrschalluntersuchung der Brust und der Lymphknoten im Schulterbereich durch den Arzt den Blick nicht von mir lassen. Die hatte gefühlt viereckige Augen und hatte so etwas vermutlich noch nicht gesehen. Egal, die Untersuchung ergab, alles in Ordnung aber auch alles vorhanden, Milchgänge etc.. Er sagte mir, dass ich aufpassen muss, denn wenn es irgendwie einmal zur Milchproduktion kommen sollte, dann wäre Gefahr im Anzug und ich sollte mich in Behandlung begeben. Die Krankenkasse hatte eine Untersuchung vor drei Jahren noch abgelehnt. Nun ja, ich habe mich in diesem Falle nicht beschwert, was hätte es da auch genützt, die anderen Frauen auf dem Flur kannte ich nicht und gut. Da hat der dgti-Ausweis leider nicht geholfen, warum weiß ich nicht, Routine, Unwillen ...?
Laila-Sarah hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 08:31
Ich war zum ersten Mal dort und es war sehr voll.
Also sie wussten nichts über mich und sie waren voll ausgelastet. Und auf meinen Dokumenten steht überall "männlich".
auch wenn ich mich unbeliebt mache: wahrscheinlich konnten sie zuerst nicht anders; aber spätestens als sie darauf aufmerksam gemacht wurden, hätten sie anders reagieren müssen.
Woher sollten sie zuerst wissen, dass Laila-Sarah als Frau angesprochen werden wollte?
"Äußere Erscheinung" reicht sicherelich nicht - und kann schief gehen.
Schon bei der Terminbestellung hätte ich Angaben zum Namen und zur Anrede gemacht.
Liebe Ulrike-Marisa,
dem Doktor würde ich einen lieben Brief schreiben und um ein 6-Augen-Gespräch mit der Assistentin bitten!
Gynäkomastie kann auch cis-Männer treffen, und dann ist halt auch Brustuntersuchung/-krebsvorsorge geboten! (Bei einer trans-Frau mit HET sowieso)
...Augen nicht von Dir lassen: "Haben Sie irgendwelche Fragen? - ich fühle mich gerade angestarrt!"
Ulrike-Marisa hat geschrieben: Fr 17. Feb 2023, 15:45
wurde ich mit missbilligenden Blicken mit Herr... aufgerufen.
Hattest Du die Praxis im Vorfeld auf Transidentität hingewiesen? Vielleicht haben die das mit dem dgti-Ausweis nicht kapiert: Biete eine Schulung an
LG Karla
Ein Leben ohne Möps(chen) ist möglich, aber sinnlos. (frei nach Loriot)
Ich war ja die letzten vier Wochen zur Reha und bin da - insbesondere in der ersten Woche - ziemlich oft als Herr ... angeredet worden. Von den dort Beschäftigten wohlgemerkt, die (Mit-)Rehabilitant_innen hatten da anscheinend weniger Probleme. In den Feedbackbogen nach Beendigung der Reha habe ich dann reingeschrieben, dass ich eine (Inhouse-)Fortbildung zum Thema "Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt" empfehlen würde. Im Zweifel sage ich mir, dass ich diese Leute dort nie wieder sehen werde, also erledigt.
In den Arztpraxen, in denen ich so verkehre, gibt es dagegen keine Probleme. Ansonsten habe ich mir vorgenommen, auf Herr ... nicht mehr zu reagieren.
