Für mich als Ehefrau....
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Intergeschlechtliche Menschen, Crossdresser, Transgender, Transidente: Diskussionen über partnerschaftliche Aspekte, Rat und Tat für PartnerInnen und Familie
PiaK
schau
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 1 im Thema

Beitrag von PiaK »

Hallo muc muc,
ich möchte dir hier mal ein dickes Kompliment machen. Gerade habe ich deinen Beitrag gelesen und finde, dass du die richtige Einstellung und Herangehensweise an unsere Persönlichkeit besitzt und hoffe, dass es recht viele Bio-Weibchen lesen und genau so tiefgründig darüber nachdenken wie sie mit den zwei Personen in ihrem Mann umgehen.
Meine Frau kennt Pia seit Februar diesen Jahres und hat vorher nie etwas davon auch nur geahnt(wir sind 25 Jahre verheiratet). Ich finde deine Sichtweise einfach nur phenomenal. Nun ist auch Pia ein Stück ihres Alltags und sie freundet sich immer enger mit ihr an und merkt dabei, dass sie nicht den 'Mann verliert sondern eine Freundin hinzu gewinnt. Das Leben kann so bunt, abwechslungsreich und phantastisch sein....man muß nur bereit sein es so zu nehmen wie es ist!

Freut mich für uns (smili)

LG PiaK
Anne-Mette
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 2 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,
welche Paare haben schon die Möglichkeit, sich quasi nach der Silberhochzeit noch einmal ganz neu kennenzulernen?
Na, ganz so weit sind wir noch nicht, aber sicherlich in einer ähnlichen Lebensphase (smili)
Unsere Kinder sind erwachsen - und wir genießen neue Freiräume, so auch ganz andere Gespräche...
... und wir haben gemeinsame Einkaufserlebnisse (smili)
Früher musste ich immer die Kinder "in Schach halten", während meine Frau sich durch die Kleiderständer wühlte.
Heute kaufen wir gemeinsam ein und beraten uns. Wie oft hat sie mir schon etwas gebracht und gesagt: "das steht Dir bestimmt gut".
Ich freue mich über die Entwicklung und blicke etwas mitleidig auf die Leute, die nicht so ein Glück haben.
... aber jede Zeit hat seine Vor- und Nachteile.

Gruß
CPG
Lampenschirm
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 3 im Thema

Beitrag von Lampenschirm »

Kann ich nur unterschreiben, sehe ich genau so. Manchmal bin ich enttäuscht, dass mein Mann mir nicht zugetraut hat, dass ich damit klarkomme und immer wieder denke ich, dass wir schon viel früher eine aufregende Zeit hätten haben können.
Es ist was es ist sagt die Liebe (Erich Fried)
nicole33

Re: Für mich als Ehefrau....

Post 4 im Thema

Beitrag von nicole33 »

Hallo Muc,

ich weiß ich bin spät dran, aber es ist schön auch mal einen solche Beitrag zu lesen
Dieses Verständnis, diese Akzeptanz und das miteinander, so wie es d'sich jeder von uns wünscht, klasse ))):s )))(:

LG
Nicole
martina

Re: Für mich als Ehefrau....

Post 5 im Thema

Beitrag von martina »

hallo muc-muc,
wie war denn eure reise?

@muc-muc
@lampenschirm
ich finde es einfach super, wie ihr als frauen auf eure männer reagiert. ich selbst habe auch so eine lebensgefährtin und bin total glücklich darüber.

lg martina
Exuserin-2015-09-14

Re: Für mich als Ehefrau....

Post 6 im Thema

Beitrag von Exuserin-2015-09-14 »

Hallo muc.muc.

ich bin neu hier und habe mich gerade vorgestellt als Nicht-Crossdresserin.

Leider muss ich gestehen, dass ich gegenüber meinem Ehemann nicht so tolerant bin bzw. komme ich mit seinem Outing nicht zurecht. Irrwitzigerweise habe ich überhaupt kein Problem, wenn es sich um andere Personen handelt. Aber wenn es um meinen Partner geht, habe ich ein richtig großes Problem damit.
Wie kann ich -zumindest- versuchen, doch soweit zu kommen, dass ich sagen kann, okay ziehe deine weiblichen Bekleidungsstücke an, wenn wir zu Hause sind. Den Schritt in Richtung außerhalb der Wohnung möchte ich noch nicht mal ansatzweise gehen, denn das ist schon zu viel für mich.
Ich muss erst einmal verarbeiten, dass er überhaupt eine zweite Seite hat.
Meinen Mann kenne ich nur so, wie er sich in den letzten Jahren mir gegenüber gezeigt hat: nämlich männlich und als Ehemann.

Du schreibst:
Für mich als Ehefrau....
Beitragvon muc.muc » So 9. Okt 2011, 15:46
ist diese zweite Seite meines Mannes in so ziemlich jeder Hinsicht eine echte Bereicherung.


Kannst du mir es bitte erklären, in welcher Hinsicht es für dich eine Bereicherung ist?
Leider kann ich es (derzeit) nicht nachvollziehen.
Meine Meinung ist (zurzeit), dass ich meinen Ehemann nicht als Freundin haben möchte. Als Freund, als Ehemann, als Mann - ja gern. (Richtig gute Freundinnen habe ich und sie helfen mir auch in schwierigen Zeiten.)

Ich finde es natürlich super, wenn es Partner gibt, die voll und ganz hinter ihrem Partner stehen und nicht gleich mit Scheidung oder sonstiges Dingen reagieren. Aber ich gehöre nun einmal zu der klassischen Fraktion. Wobei ich hier differenzieren möchte, denn ich habe zum Beispiel überhaupt kein Problem, wenn ein Mann Strumpfhosen anzieht, weil er sonst in der kalten Jahreszeit frieren würde. Und wenn nun einmal die Frauenstrumpfhosen oder Leggings besser und angenehmer zu tragen sind, als das was für Männer angeboten wird (von den Männerbekleidungssachen/Unterziehsachen) habe ich nun mal gar keine Ahnung), dann soll der Mann ruhig zugreifen. Und wenn der Mann meint, er bräuchte eine Make-up um seine umschönen kleinen Zonen im Gesicht zu kaschieren, ach je, dann soll er es bitte schön auch einfach machen.
Mein Mann hat immer mal wieder Andeutungen gemacht (wie die letzten Zeilen beschrieben), aber da es für mich als i. O. gilt, habe ich mir natürlich nie Gedanken darüber gemacht, dass er einen zweiten Teil in sich trägt und ausleben will.

Ich würde mich freuen, wenn ich hier ein paar Informationen erhalte, die mich in meiner derzeitigen Gefühlswelt wieder auf einen "normalen" Weg und das Leben für meinen Mann, für mich und auch für die Beziehung auf eine relative glatte Bahn bringen.

Danke und Grüße (flo)
Sarah
Lampenschirm
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 7 im Thema

Beitrag von Lampenschirm »

... und genau das ist der Punkt:
Es geht nicht um die wärmere Beinbekleidung, es geht um ein "Frauengefühl".
Für mich besteht die Bereicherung darin, dass mein Mann in der Frauenzeit auch mal ganz weich und zerbrechlich sein kann. Er öffnet sich mir ganz anders und lässt sich fallen. Ja, und das nach fast dreißig Jahren.
Es geht nicht um Rock oder Hose, sondern um Gefühle.
Ich weiß, dass kann man nicht beschreiben. Unsere Männer können uns nicht erklären, warum sie so empfinden und wir können nicht erklären, warum es so oder so bei uns ankommt.
Wenn du ihn liebst und wissen möchtest, welche Seiten noch in ihm verborgen sind, dann versuche, dir von ihm zeigen zu lassen, was er mag und fühlt.
Ich bin mir sicher, den Mann wirst du außerdem weiter bei dir behalten.
(mich kannst du gerne jederzeit fragen, wie es sich so anfühlt usw.)
LG, die Lampe
Es ist was es ist sagt die Liebe (Erich Fried)
exuserIn-2014-09-15

Re: Für mich als Ehefrau....

Post 8 im Thema

Beitrag von exuserIn-2014-09-15 »

liebe lampe.......
darf ich dir zu deiner weisheit ein kränzchen winden ? das ist nicht sarkastisch gemeint, sondern kommt von herzen..... (flo)

L.g. lulu
Exuserin-2015-09-14

Re: Für mich als Ehefrau....

Post 9 im Thema

Beitrag von Exuserin-2015-09-14 »

Hallo Lampe,
Lampenschirm hat geschrieben:... und genau das ist der Punkt:
Es geht nicht um die wärmere Beinbekleidung, es geht um ein "Frauengefühl".
Für mich besteht die Bereicherung darin, dass mein Mann in der Frauenzeit auch mal ganz weich und zerbrechlich sein kann. Er öffnet sich mir ganz anders und lässt sich fallen. Ja, und das nach fast dreißig Jahren.
LG, die Lampe
Aber das ist zum Beispiel eine Sache die ich nun nicht verstehe bzw. vielleicht auch falsch verstehe: :?:
Muss "ich" mich denn als Frau "verkleiden", wenn ich weich und zerbrechlich bin/ sein möchte?

Mein Mann ist zärtlich und ich weiß auch, dass er weich ist/sein kann aber auch in wenigen Situationen zerbrechlich ist. Aber das ist sein Charakter und aus diesem Grund wird man eine Zeit-Frau?
Man kann doch auch als Mann zerblich sein oder weich oder gar beides. "Nur" weil man als Mann geboren wurde und an sich auch seinen männlichen Körper seine männlichen Charakterzüge mag, kann man doch trotzdem auch Wesenszüge einer Frau haben. So wie wahrscheinlich auch die eine oder andere Frau männliche Charakterzüge hat.?

Ist es allein nur dieses Frauengefühl, was Männer dazu bringt weibliche Kleidung zu tragen?
Aber was heißt Frauengefühl? Bedeutet das nur dieses weiche und zerbrechliche?
Auch wenn ich selbst eine Frau bin, kann ich es gerade nicht nachvollziehen. Das tut mir wirklich leid. :oops:

Wie in meiner Vorstellung schon geschrieben, ich werde einige -wahrscheinlich auch komische - Fragen stellen. Aber somit erhoffe ich mir, eine/mehrere Antwort zu finden, damit ich in diesem Thema weiterkomme.

Grüße
Sarah
Lampenschirm
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 10 im Thema

Beitrag von Lampenschirm »

Muss man dazu Frauenkleidung anziehen? Eine Frage, die wir zu Hause an anderer Stelle hatten. Er zieht sich um, Rock, Bluse, etc. um entspannt auf dem Sofa zu liegen. Ich liege im Polter (Jogginghose, oller Pulli) daneben und frage mich, ob ich mich auch aufbretzeln muss. Antwort: Natürlich nicht, ich bin auch in Blaumann und Gummistiefeln Frau. Ihm bleibt nur dieses Mittel, das Gefühl nach außen darzustellen.
Als was du den Drang danach auslegst (ich hätte da Wörter wie Sucht, Druck, Verlangen, Gendefekt - bitte, liebe Damennation, nicht aufschreien, sind alles nur Hilfsbegriffe für mich) im Angebot. Immer wieder steigt das Gefühl auf, eine Weile die Verwandlung zu vollziehen, um ein Gefühl der Ausgeglichenheit und des Wohlbefindens hervorzurufen.
So habe ich es zumindest verstanden.
Aber auch ich lasse mir die Gefühle gerne noch näher erläutern.
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Lampenschirm
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 11 im Thema

Beitrag von Lampenschirm »

Hallo Lulu, lieben Dank.
Hallo Muc. Das unterschreibe ich mal wieder voll und ganz. So empfinde ich das bei uns auch.
Hallo Sarah,
verzage nicht, frage einfach, deinen Mann, uns, das Forum.
Ich habe ein Jahr gesucht, bis ich dieses Forum gefunden habe und bin froh und dankbar, dass man mir hier offen begegnet und auch meine vielleicht albernen, total abwegigen, unsinnigen und sicher oft ängstlichen Fragen so nett und bereitwillig beantwortet.
Alles Gute für euch zwei.
Lampe
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Salmacis
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 12 im Thema

Beitrag von Salmacis »

Sarah hat geschrieben:Hallo Lampe,
Ist es allein nur dieses Frauengefühl, was Männer dazu bringt weibliche Kleidung zu tragen?
Aber was heißt Frauengefühl? Bedeutet das nur dieses weiche und zerbrechliche?
Auch wenn ich selbst eine Frau bin, kann ich es gerade nicht nachvollziehen. Das tut mir wirklich leid. :oops:
Deine Frage ist nicht komisch. Es ist absolut verständlich, dass Frauen den Punkt nicht nachvollziehen könne, wie auch? :)

In meinem Fall ist es "einfach". Ich mag es meine Persönlichkeit durch Mode und Styling auszudrücken. Es ist mir dabei prinzipiell völlig egal ob es sich technisch um Frauensachen handelt. Denn mich interessieren Farben, Stoffe, Schnitte. Es geht nicht unbedingt darum eine Frau zu imitieren oder gar zu sein/werden. Es geht darum man selbst zu sein, aus den vollen zu schöpfen ohne sich dabei durch gesellschaftliche Zwänge unterdrücken zu lassen.

Warum ist es ok wenn eine Frau ein Männer T-Shirt trägt? Warum werden Jeans geschnitten, die einen sog. "Boyfirend"-Cut haben? Weil es ok ist für eine Frau.
Warum darf ein Mann keinen Rock tragen? Weil es sich nicht gehört. Das macht Mann eben nicht.

Eine historische Erläuterung warum Frauen Hosen tragen (dürfen):
Mitte des 19. Jahrhunderts war es Frauen nicht erlaubt Hosen zu tragen. Frauen, die dies taten waren verpöhnt und verspottet.
Was den Frauen ebenfalls verboten war, war das Fahrrad fahren. Frauen sollten nicht mobil sein, sondern häuslich.
Nun gab es Frauen, die es nicht gut fanden auf ihr Heim beschränkt zu werden. Sie mussten schon damals einkaufen und schwere Waren transportieren wie Milchkannen oder Brotlaibe. Also trotzten sie der gesellschaftlichen Ordnung und begaben sich aufs Rad. In Knöchellangen Röcken ist das allerdings nicht so leicht. Ein kurzer Rock sollte erst knapp 100 Jahre später erfunden werden und auch die Querstange war schlecht, denn Damenräder gab es logischerweise auch noch nicht. Was ist also praktischer fürs Radfahren? Richtig, eine Hose!

Also schwangen sich die Damen trotz böser Blicke in Hosen aufs Rad. Und wozu das heute geführt hat wissen wir alle.

Warum nicht auch in die andere Richtung? Wenn eine Frau die Möglichkeit hat sich praktisch zu kleiden, warum es einem Mann verbieten sich auch mal unpraktisch anzuziehen? Einfach mal nur oberflächlich auf sich zu achten und gleichzeitig das selbe Gefühl genießen wie eine Frau.
Es get wie gesagt nicht unbedingt darum eine Frau zu sein, sondern nur die selben Erfahrungen wie eine zu machen.

Emanzipation ist keine Einbahnstraße und muss in beide Richtungen gleichermaßen funktionieren.

Zum Thema "die schwache Seite"
Logisch, das ist eine normale Assoziation und dient gern als Ventil. Glaub mir, wen normalität einzieht in betracht auf die Kleidung, pendelt sich auch die Gefühlswelt wieder ein und die Seiten werden nicht mehr von der Oberbekleidung bestimmt sondern kommen unabhängig davon zum Vorschein.

Ein Mann ist seit Kindesbeinen in seiner Rolle gefangen und in der Pflicht immer hart und rational zu sein. Moderne Männer möchten aber gern raus, trauen sich nur meistens nicht. Die weibliche Kleidung hilft im Kopf des Mannes diese Blockade zu lösen. Wie gesagt, es erledigt sich von selbst wenn die Kleidung endlich Normalität wird. Dann kommt die harte Seite auch im Kleid und die weiche im Smoking :)


Ich hoffe der lange Text schreckt nicht vom Lesen ab. Hab mir Mühe gegeben :mrgreen:
Michaela Smile
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 13 im Thema

Beitrag von Michaela Smile »

Salmacis, besser hätte man das nicht in Worte fassen können. )))(:
Michaela
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bunt ist das dasein......und granatenstark!
Exuserin-2015-09-14

Re: Für mich als Ehefrau....

Post 14 im Thema

Beitrag von Exuserin-2015-09-14 »

@ Salmacis

Hallo,

ich habe deinen Text gelesen und ich habe ihn natürlich verstanden. Keine Frage.
Und das die Emanzipation keine Einbahnstraße sein sollte und auch in beide Richtungen gleichermaßen funktionieren muss/sollte, ist mir natürlich auch klar.

Trotz dem habe ich (leider) ein Problem damit, zumindestens wenn es um meinen Mann geht.
Was mich persönlich stutzig macht, ist, dass ich überhaupt kein Problem und keine Sorgen habe, wenn es andere Personen tun und für sich erleben. Aber als mir mein Mann dies eröffnet hat, wußte ich weder ein noch aus. Nicht das ich in irgendeiner Form schlecht geredet hätte oder ihn angeschrien habe ... nein gar nicht. Aber ich habe die Welt nicht mehr verstanden.
Meine Fragen, obwohl ich hier schon einiges gelesen habe und viele von Euch mir versuchen diesen "Teil" zu erklären, sind immer wieder: Wieso?, Weshalb? Warum?
Und obwohl ich hier vieles gelesen habe und auch PN erhalte (ich bin natürlich über jede Info dankbar), komme ich trotzdem nicht damit klar und nicht weiter.

Ein Mann ist seit Kindesbeinen in seiner Rolle gefangen und in der Pflicht immer hart und rational zu sein. Moderne Männer möchten aber gern raus, trauen sich nur meistens nicht. Die weibliche Kleidung hilft im Kopf des Mannes diese Blockade zu lösen. Wie gesagt, es erledigt sich von selbst wenn die Kleidung endlich Normalität wird. Dann kommt die harte Seite auch im Kleid und die weiche im Smoking :)
Wie ich bereits schon in einem anderem Feld geschrieben habe, kann ein Mann seine weibliche Seiten zeigen, ohne das er Frauenkleidung trägt.?

Aber vielleicht hat muc.muc recht: Ich sollte wahrscheinlich nicht so viel an Wieso?, Weshalb? Warum? denken. Aber das ist auch leichter gesagt als getan, von diesen Fragen wegzukommen.

Aber ich durchquere hier mal weiter das Forum. Vielleicht finde ich ja einen "super Text" und es macht innerlich klick und ich kann dann eventuell irgendwann einmal meinem Mann in die Augen sehen, wenn er als Frau durch die Weltgeschichte spaziert.

Grüße
Sarah
Regina
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Re: Für mich als Ehefrau....

Post 15 im Thema

Beitrag von Regina »

Sarah hat geschrieben:Meine Fragen, obwohl ich hier schon einiges gelesen habe und viele von Euch mir versuchen diesen "Teil" zu erklären, sind immer wieder: Wieso?, Weshalb? Warum?
Hallo Sarah,

Ich bin mir ziemlich sicher, auf diese Fragen wirst Du hier keine Antwort finden. Einige von uns wüssten das selbst gern. Ich habe aufgehört mir diese Fragen zu stellen, da sie mich nur zermürben. Seit dem geht es mir bedeutend besser.
Ich habe mich mit meiner Neigung akzeptiert und bin dabei das auch nun gelegentlich nach außen zu tragen, indem ich mich nicht mehr verstecke und mich auch nicht dafür schäme. Warum sollte ich das auch? Was ist mir vorzuwerfen? Das ich meiner Rolle als Mann nicht immer gerecht werde? Welcher Rolle? Wer hat das zu bestimmen?

Ich bin nach wie vor ein fürsorglicher Vater, ein treuer und liebender Ehemann, ein guter Sohn und Schwiegersohn. Ich kleide mich gelegentlich als Frau. Ich trage gern zarte Wäsche. Nicht immer. Aber ab und zu. Ansonsten ernähre ich mich gesund, treibe Sport, trinke und rauche nicht.

Was will Frau mehr? Ich denke, da hätte man (Frau) es viel schlechter treffen können.

Liebe Grüße,
Regina
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