Transvestiten mit Steinen beworfen ...
Transvestiten mit Steinen beworfen ... - # 2

conny
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 16 im Thema

Beitrag von conny »

Ist das in DIESEM Zusammenhang wirklich wichtig???
Worin unterscheiden sich rein äußerlich Transsexuelle von Transvestiten?

Bin ich hier im falschen Film?
Ich bin über einen solchen Sch... extremst entsetzt!
Anne-Mette
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 17 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,
Ist das in DIESEM Zusammenhang wirklich wichtig???
Wichtig ist bestimmt, dass wir alle, ganz egal, was nach "Trans" kommt, durchaus Gemeinsamkeiten, gemeinsame Interessen, gemeinsame Freunde, gemeinsame Feinde (ja, ich sage es so ausdrücklich)... haben.

Gruß
Anne-Mette
conny
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 18 im Thema

Beitrag von conny »

Anne-Mette hat geschrieben:Moin,
Ist das in DIESEM Zusammenhang wirklich wichtig???
Wichtig ist bestimmt, dass wir alle, ganz egal, was nach "Trans" kommt, durchaus Gemeinsamkeiten, gemeinsame Interessen, gemeinsame Freunde, gemeinsame Feinde (ja, ich sage es so ausdrücklich)... haben.

Gruß
Anne-Mette
genau! wir müssen uns alle, egal was nach "trans" kommt, durch die Steinewerfer angegriffen fühlen.
Steinwürfe auf TV oder TS wirken ja nicht unterschiedlich.
MEL
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 19 im Thema

Beitrag von MEL »

Saskia.shewulf hat geschrieben: ....mir wird da Angst und Bange!Diese Straftäter müssen überführt bestraft oder des Landes verwiesen werden!

Grimmig
Saskia
dahlia hat geschrieben:Ich frage mich nur, warum laufen hinlänglich bekannte Intensivtäter frei rum? Egal welcher Nationalität. Wenn sie immer wieder merken ihnen passiert ja nix, treiben die ihr Unwesen auch weiter.
Da helfen einfach nur drastischere Strafen und vor allem schnellere Verurteilungen. Nicht erst 4 Jahre später.
Also ich stimme der Verurteilung der Tat als solches uneingeschränkt zu, nicht akzeptabel!

Möchte aber auf die Forderung nach rascher rückhaltloser Aufklärung und Verurteilung (siehe Beiträge Saskia und dahlia)
hier eingehen.

Dies alles passt doch ins Bild zur aktuellen Standortbestimmung unseres heutigen freien,
demokratischen Rechtsstaats Deutschland.

Möchte das jetzt auch nicht nur an dem hier verlinkten Vorfall festmachen, da ich überzeugt
bin, dass es auch schon gewalttätige Übergriffe von Deutschen gegen Transpersonen jeglicher
Couleur gegeben hat und wohl leider auch immer wieder geben wird.

Seit Jahren wird uns die Ohnmacht der Politik und der Judikative in vielfältiger Weise immer
wieder vor Augen geführt.

Und diese Entwicklung hat die (unsere) Gesellschaft doch mehr oder minder klaglos
hingenommen, oder irre ich da?!

Vor Jahren wurde Stimmung gegen die hohen Kosten im öffentlichen Bereich gemacht!
Sparen, sparen, sparen hieß die Devise, alles zum Wohle des Steuerzahlers (?), der ja ob
seiner vielen Beamten und zu erwartenden Pensionen auch so gebeutelt wurde/wird.
Die Folge war die Reduzierung von tausenden von Stellen bei der Polizei, Bundespolizei
(ehemals Bundesgrenzschutz) und der Justiz, der Bundeswehr (natürlich nicht fürs Innere
zuständig!), Schließung von Justizvollzugsanstalten und Sparen bei der Ausrüstung des zuvor
genannten Personals!

Parallel einhergehend eine Lockerung nebst Verwässerung bestehender Gesetze und dazu
ansteigende "Klein"-Kriminalität.

Wurde man der Täter habhaft, erfolgte die Aufnahme der Personalien. Aha, Wohnsitz
vorhanden und bekannt, also "¦. erfolgte Freilassung. Selbst Mehrfach- / Intensivtäter, die
ja ggf. auch noch nach Jugendstrafrecht abzuurteilen wären, gehen weiter ihres Weges!

Fragt mal bei den Polizisten nach, die schon zigmal den/die gleichen Täter vorläufig festge-
nommen bzw. zur weiteren Personalien-Feststellung mit aufs Revier genommen haben, um
sie anschl. wieder auf freien Fuß zu setzen!

Die Männer und Frauen schieben echten Frust, dürfen aber den Mund nicht (SO) aufmachen,
wie sie es gerne täten!!
Und NEIN, schriftliches findet Ihr /gibt es zu dem "Maulkorb" nicht. Aber man hat ja einen (Amts-)Eid
abgelegt und im Rahmen dessen auch ein Papier unterschrieben, dass dazu verpflichtet, uneingeschränkt
für die freiheitlich demokratische Grundordnung einzutreten und Schaden vom Ansehen der Institution
abzuwenden, keine Preisgabe von Internas (sinngemäße Kurzform der Rechtsbehelfsbelehrung; hebe hier auf
das Ansehen / Preisgabe von Interna ab: von wegen Nestbeschmutzer, wer öffentlich moniert!!)
Dies passt doch auch zu dem Vorfall mit Sylvester in Köln.

Dazu die Überlastung der Gerichte mit anhängigen Verfahren bzw. tausenden Aktenbergen,
die über Monate / Jahre nicht bearbeitet werden. Und selbst wenn es dann mal soweit ist,
finden sich genügend Gesetzeslücken oder eben legale Rechtsmittel, die es nur halbwegs
findigen Rechtsanwälten ermöglichen, solche Prozesse auszuhebeln und ihre Mandaten vor
Strafe zu schützen.

Dazu führen die Banken und die Wirtschaft die politisch Verantwortlichen durch den Ring,
ohne dass das Volk groß aufmucken würde. Bankenkrise, Börsencrash, Griechenland,
skandalöse Bau- und Rüstungsvorhaben, für die die Steuerzahler haften müssen, dazu die
Flüchtlingsproblematik und das Auseinanderdriften des ehemals vielgepriesenen Europas!
Weltweite Skandale im Sportbereich wegen Korruption, Doping und illegaler Machen-
schaften. Über die geopolitische Lage möchte ich jetzt mal das Mäntelchen des Schweigens
legen, sonst verliere ich mich ins Uferlose!

Im Kleineren die Geiz-ist-geil Mentalität, Ellbogengesellschaft und vielfach Verlust einer
objektiven belastbaren Meinungsbildung, die nicht nur dem Ruf einiger weniger Medien / Boulevardpresse
oder der Straße folgt, sondern sich aus einer Vielzahl von Quellen und eigener Gedanken dazu
bilden sollte!!


Also insofern habe ich wenig Hoffnung, dass - zurückkommend auf das Ausgangsthema -
sich da in naher Zukunft groß was ändern wird und solche Täter unter Ausschöpfung aller
rechtlichen Mittel ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.

Unsere Politiker versuchen ja gerade Handlungsfähigkeit zu demonstrieren und werden gar
nicht damit fertig, via Medien über die ganze Härte und Bandbreite des Gesetzes zu
schwadronieren.

Sorry, aber der Text sollte eigentlich nicht so lang werden, aber ist eben so aus mir raus
gesprudelt. Und NEIN, ich gehöre weder in die Linke noch rechte Ecke, war in jungen Jahren auf
kommunaler und gewerkschaftlicher Ebene aktiv und bin eigentlich seit Jahrzehnten Stamm-
wähler der ältesten Partei DEU.

Hoffe, ihr reißt mir nun nicht den Kopf ab, aber musste das los werden.

Und natürlich heißt das nicht Kopf in den Sand stecken!

Schönen Sonntag

MEL
ab08
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 20 im Thema

Beitrag von ab08 »

Hallo,

las nur die WAZ und sah den Beitrag bei N24. (Denn für die Ergüsse von "BILD" schalte ich meinen Werbeblocker nicht ab.)
Mir drängen sich Parallelen zu aktuellen Vorfällen in Köln, Hamburg, Stuttgart und anderswo auf.
Es wird Zeit, dass durch staatlichen Organe angemessene Massnahmen erfolgen.
Jeder einzelne ist natürlich genauso gefordert! :wink: (Die gestrige Pegida-Demo hier in Nürnberg traf z.B. auch auf zahlreiche Gegendemonstranten aus allen Schichten der Bevölkerung...)

Liebe Grüße
Andrea,

die sich der Gefahr seit dem CO 2008 bewußt ist. Also lange bevor das Thema "Migration" die öffentliche Diskussion beherrschte.
Es geht halt um Achtung von Mitmenschen etc. also um fundamentale Werte, die leider nicht jede/jeder achtet...
Zuletzt geändert von ab08 am So 17. Jan 2016, 13:47, insgesamt 2-mal geändert.
FÜR: Respekt, Menschenrechte und eine gelebte, demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt
ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
JuliaS (†)
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 21 im Thema

Beitrag von JuliaS (†) »

Nach meinem Dafürhalten geht die momentane öffentliche Diskussion in die falsche Richtung. Diese Vorfälle sind kein Flüchtlingsproblem sondern ein Gesellschaftsproblem. Derartige Übergrifflichkeiten sind auch schon in der Vergangenheit seitens autochthoner Täter vorgekommen. Pars pro toto sei hier nur auf Oktoberfest und Rosenmontag verwiesen. Leider ist die mediale Aufmerksamkeit und Berichterstattung mehr als geeignet Vorurteile und Ressentiments zu begünstigen. Ohne das ich die mir aus dem persönlichen Erfahrungsumfeld mehr als vertrauten Anpassungsschwierigkeiten bestimmter Bevölkerungsteile relativieren oder negieren möchte, so möchte ich doch zu etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit diesem Thema bitten. Nach meinem Dafürhalten ist weder die Staatliche Ordnung zusammengebrochen (AfD Oldenburg) noch werden unsere Innenstädte durch marodierende, kopulationssüchtige Horden junger Männer wie z.B. in Ägypten beherrscht. Ich bin vielmehr der Meinung das die Exekutive aus den Fehlern gelernt hat und auch dieses Problem in den Griff bekommt.

Eine nachdenkliche Julia
"Tage wie diese, im hellen Sonnenschein"
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 22 im Thema

Beitrag von Marielle »

Guten Morgen Q, Guten Morgen zusammen,

im Grunde war die NPD-Kampagne noch schlimmer (wenn man das im Zusammenhang mit den Nazis überhaupt sagen kann). Das Wort 'kriminelle', das vor 'Ausländer raus' auf den Plakaten stand, war meist in so kleinen Buchstaben gedruckt, dass die eigentlich lesbare (und auch so intendierte) Botschaft 'Ausländer raus' hiess. Mit Differenzierungen haben sich Nazis noch nie aufgehalten.

Mit der Diskussion im linken Spektrum (zu dem ich mich selbst zähle) geht es mir an manchen Stellen aber auch so, dass mir Differenzierungen fehlen. Wenn bei der Beurteilung von Menschen oder Vorkommnissen zwei Grundüberzeugungen zu Unvereinbarkeiten führen, muss man in der realen Welt aber differenzieren und die Zusammenhänge kleinteiliger beurteilen, um zu einer praktikablen Position zu kommen. Du kennst vermutlich (als Beispiel) die Debatten um Sexismus und Übergriffe im Camp am Oranienplatz. Darin prallten die linken Positionen zu Rassismus und Sexismus knallhart aufeinander und sind bis heute noch nicht ausdiskutiert, wie die linke Debatte um die Gewalt- und Straftaten zu Sylvester zeigt.

Von daher darf / kann man Saskias Statement auch etwas anders betrachten. In der Abwägung zwischen einer liberalen und gewaltfreien Gesellschaft einerseits und dem Recht auf Asyl, Integration und Rassismusfreiheit andererseits steht für mich der Grundsatz der Liberalität und Gewaltfreiheit ganz oben und muss (bis auf ganz wenige Ausnahmesituationen) allgemeingültig sein. Menschen mit Steinen bewerfen, weil sie trans* oder sonstwie sind, ist aber weder liberal noch gewaltfrei. Wenn man dann fordert, dass die Täter entsprechend dem gültigen Konsens dieser Gesellschaft verfolgt und bestraft werden ist das kein Rassismus, sondern die Anwendung des gesellschaftlichen Konsens (sprich: des Strafrechts). Es ist auch dann kein Rassismus, wenn die Täter keinen deutschen Pass haben. Es darf nur keine Rolle spielen, welchen Pass ein Täter hat. Saskia schrieb aber eben nicht von Ausländern, sondern von Straftätern.

Bleibt der Aspekt der möglichen Abschiebung, der tatsächlich tendenziell rassistisch (nationalistisch) ist, weil Abschiebung eben nur Menschen angedroht wird, die keinen deutschen Pass haben. Das Grundgesetz und die Genfer Konvention verbieten es aus gutem Grund, Menschen abzuschieben, die um Asyl nachgesucht haben, auch wenn sie straffällig werden. Dieses Verbot wird allerdings eingeschränkt, sodaß Menschen dann abgeschoben werden dürfen (nach Rechtslage, ohne Moral), wenn sie zu einer Freiheitsstrafe von mehr als drei Jahren verurteilt werden und ihnen im Ausland keine Verfolgung oder Gewalt gegen Leib und Leben drohen.

Ich bin selbst nicht gänzlich sicher, wie man mit der Möglichkeit der Abschiebung umgehen sollte, weil ich einerseits von der Idealvorstellung eines Planeten ohne Nationalstaaten und einer liberalen, anarchistisch organisierten Menschheit überzeugt bin, andererseits aber leider auch der Überzeugung bin, dass sehr viele Menschen für eine solche Welt einfach zu blöd, zu asozial und deswegen dafür nicht zu gebrauchen sind. Im Moment sieht es deswegen auch für mich so aus, als ob eine liberale Gesellschaft innerhalb eines Nationalstaates, die die Aufnahme im Rahmen der Gesetze (siehe oben) von der Einhaltung ihrer grundsätzlichsten Regeln abhängig macht, eine vertretbare Lösung ist, weil sie dem idealen Ziel (wenn auch räumlich begrenzt) näher kommt als eine anomisch organisierte Welt, in der die Gewaltfähigkeit des Individuums das Maß der Regeln ist.

Dazu noch ein anderer Aspekt (Ingenieur_innen machen halt gern Grenzwertbetrachtungen): Das 'Boot' ist noch lange nicht voll, aber es ist in Deutschland leider! nicht genug Platz, um alle Menschen aufzunehmen, denen es schlechter geht als uns hier. Ohne das widerliche Obergrenzengeschwafel diverser Populisten aufzunehmen kann man also fragen: Wem stellen wir die vorhandenen Ressourcen zur Verfügung, zu denen neben den Sozialleistungen, Wohnungen und Schulen, auch der Betrieb von Gerichten und Knästen zählt? Den beiden Menschen aus Afghanistan, die ihre demnächst hier zur Welt kommendeTochter Anna nennen wollen und die mit ehrlicher Dankbarkeit erzählen, wie glücklich sie darüber sind, dass ihre beiden noch in Afghanistan geborenen Töchter hier zur Schule gehen dürfen? Oder den Menschen, die andere mit Steinen bewerfen? Auch diese Frage muss man beantworten, wenn man das 'oder' in Saskias Beitrag für rassistisch hält.

Es ist und bleibt eine große Aufgabe, die gelöst werden muss. An manchen Stellen stoßen wir dabei auf Fragen, die wir für und mit uns selbst noch lange nicht ausgehandelt haben. Ich bin aber sehr sicher, dass wir das Ganze nur dann gut hinkriegen, wenn wir alle ganz genau hinsehen und zwischen dem ernsthaften Versuch der Konsensbildung und extremistischen Parolen (die es zu Hauf gibt!) unterscheiden.

Habt es gut

Marielle


PS:
Immer wieder witzig wie ihr alle versucht so Politisch korrekt wie möglich rüberzukommen.
Ach weisst du: Ich mag lieber liberal, menschlich und auch witzig sein, als Nazi-Arschlöchern ihre tumben Parolen abzukaufen und sie nachzusprechen.
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Anne-Mette
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 23 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,

Wir befinden uns in einem Zeitabschnitt, in dem vieles "auf dem Prüfstand" ist.
Durch die Ereignisse in Köln und in anderen Städten erlebe ich im Moment eine große Unsicherheit und Abgrenzung,
bei vielen Menschen sogar "Aufrüstung". Im dänischen Fernsehen wurde gestern berichtet, dass "Waffen zur Selbstverteidigung" in Flensburg "weg gehen wie warme Semmeln". Viele Käuferinnen stammen aus Dänemark, die sich in Deutschland damit eindecken, weil der Verkauf bei ihnen verboten ist.

"Männer raus" und "nur für Frauen" soll Schutzgebiete schaffen, z.B. in Schwimmbädern. Ich sehe ein gutes Miteinander gefährdet. Alles, was vorher noch möglich schien (z.B. meine Vorstöße hier zum Thema Schwimmen für trans- und intersexuelle Menschen), wird in Frage gestellt. Die Frage "richtige Frau" wird (wieder) eine andere Bedeutung bekommen.
Die Frage ist, wie wir unsere Lebensformen schützen und (nicht militärisch gemeint) verteidigen, ohne durch grobe Sprache und grobes Verhalten selbst zu TäterInnen werden. Wir brauchen eine Sprache, die möglichst alle verstehen!
Die Forderung nach Abschiebung, die gerne erhoben wird, ist ein "stumpfes Schwert".
Viele "haben kein Land, das sie nimmt" - mal ganz abgesehen von internationalen Verabredungen und Konventionen. ... und die, die ein Land haben, kommen u.U, schneller zurück als sie hingeflogen sind.
Die Frage ist für mich auch, "was haben wir dazu beigetragen", dass einiges sich so entwickelt hat wie es ist.
Ich denke da an Waffenexporte, Konsumverhalten, Globalisierung und Folgen eines ausufernden Kapitalismus.

Haben wir nicht viele falsche Versprechungen gemacht und machen sie immer noch jeden Tag — rund um die Uhr? Jede(r) kan ALLES HABEN!)
Wir wissen inzwischen einzuordnen und als "Werbemist" zu verbuchen, wenn uns ein neuer Opel für 150 Mark angeboten wird oder bei Registrierung in einem der vielen Dating-Portale die schönsten Frauen und Männer nur so zufliegen.
Doch: wie sollen diejenigen die "Versprechungen" beurteilen, die den Umgang damit nicht gewohnt sind?

Gruß
Anne-Mette
Anke
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 24 im Thema

Beitrag von Anke »

Alexandra90 hat geschrieben:"Junge Männer", ist klar.
Immer wieder witzig wie ihr alle versucht so Politisch korrekt wie möglich rüberzukommen.
Diese Tat hat sehr wohl was mit der Herkunft zu tun, aber verschließt ruhig weiter eure Augen. Realität ist ja out.

Für die Rechte von Trans- und Homosexuellen stehen, aber gleichzeitig ständig Muslimische Staftäter in schutz nehmen. #Refugees Welcome! :3
Hallo,

über solche Posts bin ich immer wieder erstaunt.

Das hier muslimische Straftäter in Schutz genommen werden, ist mir entgangen. Abgesehen davon ist ein Straftäter nichts anderes als ein Straftäter. Und ich bin mir recht sicher, dass es in Deutschland mehr Straftäter mit christlichem, als mit muslimischen Hintergrund gibt.

Für mich kann ich sagen, dass ich keine Sekunde darauf verschwende, ob ich politisch korrekt rüberkomme oder nicht. Ich bin allerdings nicht bereit meine Werte und Überzeugungen über Bord zu werfen, nur weil Dinge passieren, dir mir nicht gefallen und die ich auch verurteile. Und wenn wir an bestimmten Werten und an der Rechtsstaatlichkeit festhalten wollen, dann ist es manchmal schwierig die richtigen Antworten auf die Fragen und Probleme zu finden, vor denen wir gerade stehen. Die vordergründig einfachen Lösungen sind in der Regel keine.

In solchen Fällen wird beispielsweise gerne nach Abschiebungen gerufen. Das geschieht bereits, bzw. wird es versucht und scheitert an ganz einfachen und praktischen Problemen. So braucht es beispielsweise Reisedokumente zum Abschieben, die oft nicht verfügbar und auch nicht zu beschaffen sind. Oder es handelt sich um ein Land, in das nicht abgeschoben werden kann.

Abgesehen davon, auch die Steinewerfer sind Menschen. Sie haben etwas schlimmes getan und Gedanken geäußert, die ich abstoßend und inakzeptabel finde. Trotzdem bleiben sie Menschen. Deshalb braucht es eine Antwort die der Tat angemessen und gleichzeitig menschlich ist. Einen großen Teil der Diskussion hier habe ich als Suche nach dieser Antwort verstanden.

Liebe Grüße

Anke
Sentio ergo sum. - Ich fühle, also bin ich.

Les femmes sont fortes quand elles sont feminines. (Coco Chanel)

https://www.transcuisine.com

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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 25 im Thema

Beitrag von Lina »

So, jetzt sind wir alle Anwesend: Die Agitatorinnen, die Rechtschaffenen, die kühl juristisch Denkenden und die, nach Bestrafung rufen.

Aber genau WAS macht ihr eigentlich konkret selber, wenn ihr Zeugen zu so was werdet? Werdet ihr aktiv?

Nun, ich frage so aus einem ganz bestimmten Grund. Ich ich habe nun oft genug erlebt, dass Leute die es könnten, letztendlich NICHTS tun. Auch nicht wenn man sie darum bittet.

Letztens wo ich so was erlebt habe, wäre das für den potentiellen Helfer so was von gewesen, denn es war ein ganz normaler med. Notfall: Ein Mann war umgekippt auf dem Bussteig im Hamburger ZOB. Könnte ein Betrunkener sein. Könnte auch ein anderer Schwäche-Anfall sein, evtl. auch ein diabetisches Koma. Was immer es war, war es inzwischen auch eine Kopfverletzung. Ich kümmerte mich um den Patienten - wenn mein Bus nicht extrem Verspätung gehabt hätte, wäre mein Meeting in Berlin geplatzt - und brauchte dabei noch die Hilfe von jemand anderem. Ich habe 6 bis 8 Personen eindringlich gebeten mir dabei zu Helfen. Alle bis auf der Letzte haben sich geweigert!!
Und der absolute Hammer: Später höre ich einen der Verweigerer rum jammern, dass er auch mal auf der Straße mit einem Herzinfarkt gelegen hat und die Leute wären einfach vorbei gelaufen ohne was zu tun.

Es ist nicht das erste mal, dass ich so was erlebe. Ich habe auch selber aktiv eingegriffen in Situationen und "bystanders" gebeten, die Polizei zu rufen - wo sie sich auch geweigert haben oder noch feiger - "Ja", gesagt und sind davon geschlichen.
Ich habe ähnlich empörte Berichte wie eure gehört, einmal von einer Gruppe von fünf Personen, die zusammen Zeugen gewesen waren, wie EINE, scheinbar UNBEWAFFNETE PERSON, einen anderen zusammengeschlagen hat. Und die waren, OH, so EMPÖRT, dass niemand was tut. Sie hatten weder eingegriffen, Polizei gerufen noch zur Aufklärung beigetragen. Sorry, geht es noch?

Viele von euch seid bestimnt nicht so. Aber viel von dem, was ich hier gelesen habe habe ich ... sagen wir es diplomatisch, schon mal gehört.

Jetzt möchte ich aber gerne wissen, was ihr selber tut, wenn ihr dabei sind und so was passiert?


(Beim o.g. med. Notfall: Der, der letztendlich mit geholfen hat, war ein älterer, gut gekleideter Herr, der aussah als könnte er aus dem Nahosten oder dem Arabischsprachigen raum kommen - und warum bin dich darüber nicht mal überrascht?)
Magdalena
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 26 im Thema

Beitrag von Magdalena »

Hallo,

leider muss ich Lina Recht geben. Es gibt mehr Wegseher. Dabei sollte es das mindeste sein Hilfe anzubieten. Wie die Hilfe im Einzelnen aussieht kommt auf die Situation an, wie erste Hilfe bei Unfällen, verständigen von Rettungskräften und vieles mehr. Oder bei Sraftaten die Polizei informieren und sich als Zeuge zur Verfügung stellen. Selber war ich auch schon als Zeuge in einer Strafsache vor Gericht geladen. Und der Arbeitgeber muss einen dafür freistellen. Einfach mal Zivilcourage zeigen, dabei muss man sich aber nicht selber in Gefahr begeben, Eigenschutz. Wer aber diese Hilfe verweigert oder ablehnt macht sich am Ende selber strafbar. Bei mir, der in einem öffentlich zugänglichen Bereich arbeitet, kommt es öfters vor das ich meist medizinsche Hifle anzubieten muss und den Notarzt zu rufe. Es sei den die Peronen lehnen es ab, was auch schon vor kam.

Viele Grüße Magdalena
Lebe jeden Tag.
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 27 im Thema

Beitrag von Marielle »

Hallo Q, Hallo zusammen,
Für mich ist eine indirekte Todesstrafe keine Option
Für mich und die Bundesrepublik Deutschland auch nicht. Deswegen ist es auch so geregelt, dass nicht in Länder abgeschoben wird, in denen Menschen an Leib und Leben bedroht sind.
.. und das schwören auf eine bestimmte Art von Überwachen und Strafen
Dann leg' doch mal deine Ideen zum Zusammenleben von rund 80 Millionen Menschen dar, von denen offensichtlich nicht alle in der Lage sind, sich an einfachste Regeln zu halten.

_______________________

Ich kann mich ja irren, wenn ich dich im links-autonomen Spektrum sehe, aber zumindest tappst du in die genau die gleichen Schlaglöcher, in die viele Vertreter_innen dieses Spektrums immer wieder hineinstolpern. Dabei hast du doch eine ganz wichtige Frage im Angebot:
wo bleibt die unruhe, wenn nazis randalierend durch linke stadtteile in leipzig und berlin marschieren........
Tja, diese Frage stelle ich mir auch schon sehr lange; nicht nur 'linke Stadtteile' betreffend. Warum überlässt die bürgerliche Mitte den Widerstand gegen die Nazis ein paar engagierten, überwiegend jungen Menschen, anstatt selbst den Arsch hochzukriegen? Und warum verunglimpft sie diese Menschen anschliessend auch noch pauschal als 'linke Chaoten'?

Es gibt mindestens zwei mögliche Antworten: Erstens könnte es sein, dass die 'bürgerliche Mitte' ideologisch gar nicht sooo weit von den Parolen der Nazis entfernt ist, wie sie gern behauptet. Das trifft auf den Teil dieser Mitte zu, der grad lernt, dass es nicht überall gut ankommt, wenn man sich Nazi-Parolen zueigen macht. Ein anderer, größerer Teil, das als Antwort Nummer Zwei, ist einfach zu faul, zu uninformiert und zu satt, um sich für die sehr weitgehend freiheitliche Gesellschaftsordnung auf die Strasse zu begeben und dort dafür Flagge zu zeigen. Das ist zwar besser als Antwort Eins, letztlich aber auch nur erbärmlich.

Dem Ganzen steht allerdings auch ein Teil! der linken Szene selbst im Weg. Man hat dort viele gute Fragen, aber leider manchmal keine gute Antwort. Was sollte z.B. dieser völlige Ausfall am 12.12. in Leipzig, der zum Teil Anlass für die von dir reklamierte Polizeiaktion war, bewirken? Ich kann den Frust sehr gut verstehen, der entsteht, wenn die Polizei einen Demonstrationszug von Nazi-Hetzern vermeintlich schützt. Der Eindruck, dass die Polizei Nazis schützt, ist wirklich schwer zu ertragen. Er entsteht aber hauptsächlich dadurch, dass die Polizei allein zwischen den Fronten steht, wenn sie den Job macht, dessen Ausführung die Bürgerlichen verweigern. So schwierig es zu ertragen ist, wenn die 'böse Staatsmacht' auch Demonstrationen von Hetzern ermöglicht, so unumgänglich ist es aber auch, wenn man die freiheitliche Grundordnung ernst nimmt. Egal wie dumm und hässlich die Nazis und ihre Parolen sind, sie dürfen auf die Strasse, um ihr Demo-Recht in Anspruch zu nehmen. Wer das nicht akzeptiert, kämpft nicht für eine freie Gesellschaft. Und wer dann aus Frust oder anderen Motiven Steine auf Polizisten wirft, Haltestellen und Wannen entglast und Müllcontainer anzündet ist tatsächlich ein Chaot; oder auch ein Gewalttäter, der Verletzungen und Tötungen in Kauf nimmt. Wie passt das zu den guten linken Ideen?

Die Nazis dürfen nicht dadurch bekämpft werden, dass sie Angst vor Gewalttaten haben. Wer würde auch entscheiden, welche Person ein Nazi ist und deswegen gesteinigt werden darf? Es muss anders laufen. Die Nazis müssen ein lächerliches, kleines Häufchen Elend werden, das mit seinen albernen Fähnchen in einer Ecke vom Marktplatz steht und dem das Land und seine Bürger_innen ihren Stolz auf ein freies und liberales Land entgegenstellen. In Connewitz, im Schanzenviertel, in Dresden, in Kreuzberg und an allen anderen Orten müssen tausende, zehntausende Bürgerliche endlich für die Werte ihres Landes einstehen und deutlich zeigen, dass Nazis, Hass, Hetze, Gewalt und Intoleranz hier keinen Platz haben.


damit wir es auch weiterhin relativ gut haben

Marielle
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Anne-Mette
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 28 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,

TGEU schreibt (in engl. Sprache) zu dem Thema: "˜Minority groups should not be played out against each other"™

Wie weit das allerdings hilft, wenn manfrau direkt(er) von solchen Gewalt-Taten betroffen ist, möchte ich nicht beurteilen.

http://tgeu.org/minority-groups-should- ... ach-other/

Verlinkt wird in dem Artikel auf eine Aufstellung des LSVD "Homosexuelle und transgeschlechtliche Flüchtlinge in Berlin ": http://berlin.lsvd.de/wp-content/upload ... %A4lle.pdf

Gruß
Anne-Mette
Karoline

Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 29 im Thema

Beitrag von Karoline »

Daenerys Targaryen hat geschrieben:
Im Koran wird die Steinigung übrigens mit keinem Wort erwähnt. Aber die Täter sind vermutlich so blöd, dass sie sowieso nicht lesen können.
Sie berufen sich nicht auf den Koran, sondern auf die Hadith (Überlieferungen der Gefährten des Propheten). Über die Art der Bestrafung und wie schwer die Tat ist widersprechen sich die Quellen, aber es gibt einige, die als Strafe für Homosexualität die Steinigung vorsehen oder das Herunterstürzen von einem hohen Punkt.

Vor dem 19. Jahrhundert ging man übrigens in islamischen Ländern sehr tolerant mit Homosexualität um. Zwar war der eigentliche Sexualakt strafbar, da es außer den Beteiligten keine Zeugen gab, die sich kaum selber belasteten , verlief alles im Sande.
Vicky_Rose
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Re: Transvestiten mit Steinen beworfen ...

Post 30 im Thema

Beitrag von Vicky_Rose »

Eine interessante Diskussion. Meine erste Reaktion war auch Besorgnis über eine solche Situation. Besonders besorglich ist für mich, dass es offenbar vermehrt vorkommt. Oder wird über solche Fälle nur öfter berichtet ?

Ich halte die Verknüfung dieses Falles mit anderen Fragen wie z.B. Abschieben ebenfals für sehr bedenklich. Es ist der Nährboden für Intoleranz und Unmenschlichkeit. Ist es besser, wenn ein Mensch mit deutschem Pass die Steine wirft ? Natürlich nicht und den kann man auch nicht abschieben.

Was wäre denn wesentlich ?

Wenn Menschen ungestraft solche Straftaten begehen können, erhalten sie die Botschaft, dass das geduldet wird. Bekommen sie von Teilen der Bevölkerung Gleichgükltigkeit zu spüren oder sogar Zuspruch, müssen sie das als Bestätigung sehen. Das ist ein Lernprozess. Fehlende Zivilcourage tut hierbei ein übriges.

Jede Gesellschaft hat das Umfeld, dass sie sich schafft. Da ist auch Abschiebung keine Lösung, sondern nur ein Verdrängen. Wir verlangen von Anderen, dass sie sich an die Regeln halten. Dann müssen wir auch dafür sorgen, dass die Regeln auch durchgesetzt werden. Ob als Privatperson oder als Gesellschaft. Ich sehe keinen Sinn darin, Menschen mit unterschiedlichem Pass unterschiedlich zu behandeln. Körperverletzung ist eine Straftat. Deutschland ist ein (relativ) offenes Land und das ist gut so. Die Botschaft, die es aber auch transportieren muss, ist die, dass hier die Regeln durchgesetzt werden. Da bin ich mir nicht so sicher, ob das in anderen Ländern auch so ankommt.

Übrigens, die Ausländer, die ich kenne, respektieren die Regeln, auch wenn sie z.T. ander Meinung sind. Sie finden sie sogar gut. Ich denke, sie wissen, dass es in ihren Herkunftsländern weitaus ungemütlicher ist.
Viele Grüße
Vicky

Respekt ist nicht teilbar.
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