Selbstannahme und Sehnsucht ...
Verfasst: Di 18. Nov 2025, 11:51
Hallo, dieser Thread ist an diejenigen unter euch gerichtet, die sich als Frau/Transfrau wahrnehmen.
Es ist mir gerade ein Bedürfnis, mit euch meine Gedanken und Empfindungen zu teilen. Obwohl ich mich mittlerweile in meiner Haut wohl fühle, das heißt, dass ich mein "Frausein" mit Genuss leben und auskosten kann, indem ich mich in meinem Körper voll und ganz als Frau empfinde. Dennoch kehren immer wieder die Momente ein, in denen ich mir nichts sehnlicher wünsche, als in einem cis Frauenkörper inne zu wohnen.
Hierzu zunächst einmal ein paar Erläuterungen: Vor gut 8 Jahren und dies war nach der Hochzeit mit meiner jetzigen Frau, habe ich mich überhaupt getraut, mich ihr gegenüber zu outen. Sie war der erste Mensch, zu dem ich absolutes Vertrauen hatte. Dies war anfangs für Sie ein Schock. Nach und nach und sehr behutsam habe ich ihr immer weiter meinen Ausdruck von Weiblichkeit zugemutet. Mittlerweile besteht gar kein Problem mehr, wenn ich mit ihr in typischer Damenbekleidung ausgehe, wenn sie sich die Nägel lackiert, ich mich zu ihr setze und dies mit meinigen ebenfalls tue. Erfreuen kann ich mich auch daran, wenn sie hin und wieder eine Leggins oder Thermostrumpfhose von mir ausleiht. Meine Weiblichkeit kann ich somit ihr gegenüber ganz ungeniert ausleben.
In meinem Mindset empfinde ich auch meine Brüste als weiblich, als auch alles andere. Aber dennoch verschwindet diese tiefe Sehnsucht nicht, im Grunde genommen einen cis weiblichen Körper zu beherbergen wollen, was natürlich unmöglich ist, aber dennoch wenigstens nach außen hin sichtbar eine Frau bzw. eine Transfrau zu sein. Die Option von Silikonimplantaten ist für mich noch nicht vom Tisch, aber eine GAOP steht aufgrund der Risiken außen vor.
Bis hierhin zu kommen, war ein langer Weg, welcher über 50 Jahre gedauert hat. Meine Ambivalenzen besteht darin, wie beschrieben, dass ich mich weiblich und somit wohl in meinem Körper fühle, aber die Sehnsucht nach weiblicher, körperlicher Veränderung nach wie vor besteht. Dies erweckt in mir eine gewisse Wehmut, die schmerzt. Zerlege ich das Wort Wehmut in seine Bestandteile, weh und Mut, suggeriert es mir, dass der Schmerz zu stillen sei, wenn ich den Mut zu einer GAOP aufbringen würde. Aber nur Mut zu schöpfen für eine operative Veränderung, um dann die Sehnsucht zu beenden, damit ist es für mich nicht getan. Denn selbst, wenn ich alle Risiken einer GAOP in Kauf nehmen würde, möchte ich weiterhin mit meiner wunderbaren Frau unsere Beziehung genießen und sie nicht gefährden. Denn natürlich habe ich ihr schon sehr viel zugemutet, hier verstanden im positiven Sinne, so dass ich ihre Befindlichkeiten und Bedürfnisse ebenso respektieren möchte. Sie hat einen Mann geheiratet, akzeptiert mittlerweile meine Weiblichkeit und kann weiterhin, so wie ich jetzt bin, auch ihre Lust und Leidenschaft mit mir ausleben. Dieser wichtigen Bestandteil unserer Liebe soll auch so erhalten bleiben.
Meine Lieben, wie ist es euch ergangen, wenn ihr ebenfalls euch erst innerhalb der Beziehung und nicht zu Beginn geoutet habt? Kennt ihr meine Sehnsucht und die auch für mich damit verbundene Ambivalenz? Sehr würde ich mich darüber freuen, wenn ihr eure Gedanken, Emotionen zu dem Thema Selbstannahme und vielleicht auch damit verbundene Sehnsüchte mit mir teilt.
Liebe Grüße
Sophia
Es ist mir gerade ein Bedürfnis, mit euch meine Gedanken und Empfindungen zu teilen. Obwohl ich mich mittlerweile in meiner Haut wohl fühle, das heißt, dass ich mein "Frausein" mit Genuss leben und auskosten kann, indem ich mich in meinem Körper voll und ganz als Frau empfinde. Dennoch kehren immer wieder die Momente ein, in denen ich mir nichts sehnlicher wünsche, als in einem cis Frauenkörper inne zu wohnen.
Hierzu zunächst einmal ein paar Erläuterungen: Vor gut 8 Jahren und dies war nach der Hochzeit mit meiner jetzigen Frau, habe ich mich überhaupt getraut, mich ihr gegenüber zu outen. Sie war der erste Mensch, zu dem ich absolutes Vertrauen hatte. Dies war anfangs für Sie ein Schock. Nach und nach und sehr behutsam habe ich ihr immer weiter meinen Ausdruck von Weiblichkeit zugemutet. Mittlerweile besteht gar kein Problem mehr, wenn ich mit ihr in typischer Damenbekleidung ausgehe, wenn sie sich die Nägel lackiert, ich mich zu ihr setze und dies mit meinigen ebenfalls tue. Erfreuen kann ich mich auch daran, wenn sie hin und wieder eine Leggins oder Thermostrumpfhose von mir ausleiht. Meine Weiblichkeit kann ich somit ihr gegenüber ganz ungeniert ausleben.
In meinem Mindset empfinde ich auch meine Brüste als weiblich, als auch alles andere. Aber dennoch verschwindet diese tiefe Sehnsucht nicht, im Grunde genommen einen cis weiblichen Körper zu beherbergen wollen, was natürlich unmöglich ist, aber dennoch wenigstens nach außen hin sichtbar eine Frau bzw. eine Transfrau zu sein. Die Option von Silikonimplantaten ist für mich noch nicht vom Tisch, aber eine GAOP steht aufgrund der Risiken außen vor.
Bis hierhin zu kommen, war ein langer Weg, welcher über 50 Jahre gedauert hat. Meine Ambivalenzen besteht darin, wie beschrieben, dass ich mich weiblich und somit wohl in meinem Körper fühle, aber die Sehnsucht nach weiblicher, körperlicher Veränderung nach wie vor besteht. Dies erweckt in mir eine gewisse Wehmut, die schmerzt. Zerlege ich das Wort Wehmut in seine Bestandteile, weh und Mut, suggeriert es mir, dass der Schmerz zu stillen sei, wenn ich den Mut zu einer GAOP aufbringen würde. Aber nur Mut zu schöpfen für eine operative Veränderung, um dann die Sehnsucht zu beenden, damit ist es für mich nicht getan. Denn selbst, wenn ich alle Risiken einer GAOP in Kauf nehmen würde, möchte ich weiterhin mit meiner wunderbaren Frau unsere Beziehung genießen und sie nicht gefährden. Denn natürlich habe ich ihr schon sehr viel zugemutet, hier verstanden im positiven Sinne, so dass ich ihre Befindlichkeiten und Bedürfnisse ebenso respektieren möchte. Sie hat einen Mann geheiratet, akzeptiert mittlerweile meine Weiblichkeit und kann weiterhin, so wie ich jetzt bin, auch ihre Lust und Leidenschaft mit mir ausleben. Dieser wichtigen Bestandteil unserer Liebe soll auch so erhalten bleiben.
Meine Lieben, wie ist es euch ergangen, wenn ihr ebenfalls euch erst innerhalb der Beziehung und nicht zu Beginn geoutet habt? Kennt ihr meine Sehnsucht und die auch für mich damit verbundene Ambivalenz? Sehr würde ich mich darüber freuen, wenn ihr eure Gedanken, Emotionen zu dem Thema Selbstannahme und vielleicht auch damit verbundene Sehnsüchte mit mir teilt.
Liebe Grüße
Sophia