Danke dafür
Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung) - # 6
-
Dana X07
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 94
- Registriert: Do 31. Aug 2017, 19:23
- Geschlecht: Noch Männlich
- Pronomen: Sie
- Wohnort (Name): Lübeck
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Sehr, sehr schön ... wieder einmal richtig toll und so schön Emotional . Da muss man ja ein Taschentuch in der Nähe haben ....
Im Alter wird man meißt schlauer , deswegen " ICH BIN ICH " und ich bin TRANSGENDER .....
-
Lorelai74
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 746
- Registriert: So 7. Jan 2018, 21:14
- Geschlecht: Abgeschafft
- Pronomen: Xier
- Wohnort (Name): Raum Leonberg -Stgt
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
WOW
du hast uns ja mit einer Megafolge verwöhnt!!!
Vielen vielen lieben Dank fürs schreiben
VLG
Lorelai
du hast uns ja mit einer Megafolge verwöhnt!!!
Vielen vielen lieben Dank fürs schreiben
VLG
Lorelai
Männlich / Weiblich: das sind doch bürgerliche Kategorien.
-
ExuserIn-2018-07-10
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Hallo Jessy.
Vielen Dank für die wundervolle Fortsetzung der Geschichte. Das comming out ist bisher gut gelaufen.
Wie wird es in die Schule gehen? Herr Lehmann hat alles gut vorbereitet.
Ich warte gespannt wie es weiter geht.
Liebe Grüsse José
Vielen Dank für die wundervolle Fortsetzung der Geschichte. Das comming out ist bisher gut gelaufen.
Wie wird es in die Schule gehen? Herr Lehmann hat alles gut vorbereitet.
Ich warte gespannt wie es weiter geht.
Liebe Grüsse José
-
jessy83
- Beiträge: 52
- Registriert: Mo 12. Feb 2018, 13:38
- Geschlecht: männlich
- Pronomen: es
- Wohnort (Name): bald im Tessin (Schweiz)
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Teil 24
Der erste Schultag als Mädchen
Ich hatte mir lange überlegt, was ich am ersten Schultag anziehen würde und hatte mich für ein sommerliches Outfit und Sandalen entschieden. Doch Petrus machte mir einen Strich durch die Rechnung, denn es regnete Montag immer noch und es war recht kühl geworden. Es blieb mir also nichts anderes übrig als klamottenmässig umzuwählen.
Nach dem Duschen hatte ich nur wenig Make-up aufgetragen. Die Haare hatte ich einmal mehr als Pferdeschwanz zusammengebunden. Als Schmuck trug ich die beiden Perlstecker und am linken Ohr eine Creole und rechts das Herzchen von Laura. Das Tattoo-Halsband und den Freundschaftsring hatte ich eh Tag und Nacht an. An den rechten Arm kam noch die Armbanduhr.
Mir kam Gesche vom Film in den Sinn und so zog ich einen weissen BH, ein trägerloses, zartrosafarbenes Top, rosa Höschen und hautfarbene Feinstrumpfhosen unter den blauen Jeans-Mini ohne Leggings darunter und eine weisse Kurzarmbluse an. Schuhe, die sich fürs Regenwetter geeignet und gepasst hätten, besass ich keine, so dass ich mich für die schwarzen Ballerinas entscheiden musste. Nur kurz gings durch den Regen, denn Mom hatte mich zur Schule gefahren. Natürlich trug ich noch meine Regenjacke und hatte den Schirm dabei. Als Schultasche diente die Umhängetasche vom Markt in Senigallia.
Ich meldete mich umgehend bei der Schulleiterin, die mich herzlich begrüsste. Sie wollte noch ein paar Dinge von mir wissen, ehe wir dann Richtung meines Klassenraums loszogen. Frau Vahrenfeld klopfte an der Türe und wir traten ohne auf ein "šHerein"˜ zu warten in den Raum.
Totenstille.
Die Schülerinnen und Schüler musterten mich von oben bis unten, waren teils erfreut, teils aber auch etwas vor den Kopf gestossen, wie ich aus ihrer Mimik herauslesen konnte.
Herr Lehmann kam auf mich zu und schüttelte mir zur Begrüssung die Hand. Dann sagte er:
"Die Klasse ist auf dein Coming-Out vorbereitet. Jetzt kannst du noch ein paar Worte an deine Kameradinnen und Kameraden richten."
"Hallo zusammen. Ich freue mich, euch wiederzusehen. Wie ihr von Herrn Lehmann bereits vernommen habt, habe ich mich entschieden, endgültig ein Mädchen zu sein. Innerlich war ich dies eigentlich immer schon, aber ich hatte bis vor den Sommerferien nicht den Mut, dies auch äusserlich zu sein. Nur am Karneval war ich Mädchen, keine Verkleidung oder Maskerade, ich war endlich ich. An der Uniklinik bin ich in Therapie und erhalte Hormonspritzen, die die männliche Pubertät verhindern. So bekomme ich nicht den Stimmbruch, dafür wird mein Körper weiblicher. Auch einen Busen werde ich bekommen, aber das dauert noch mindestens ein halbes Jahr. Ich hoffe, dass ihr mich nun als eure Klassenkameradin und Freundin akzeptiert und dass wir es weiterhin so gut miteinander haben werden wie wir es schon im letzten Schuljahr zusammen hatten. Einen neuen Namen braucht ihr euch ja auch nicht zu merken, denn Dani ging für Daniel und geht nun für Daniela. Danke.
Wenn ihr noch Fragen habt, dann will ich die gerne beantworten."
Applaus von allen.
Anschliessend löcherte mich die Klasse mit Fragen. Wo ich zur Toilette gehe, in welcher Garderobe ich mich umziehe, ob ich zu Hause auch nur noch Mädchensachen trage, ob ich überhaupt noch Jungenkleider besässe, wie meine Verwandten darauf reagiert hätten, ob es Laura schon länger gewusst hätte, wie es mit uns zwei jetzt weitergehe, ob ich eine Operation machen würde, ob ich dann auch Kinder kriegen könnte, ob die Hormonspritzen weh täten und so weiter und so fort.
Als sich die Fragen erschöpft hatten, ergriff Frau Vahrenfeld das Wort und wünschte mir und der Klasse eine gute Zeit und verliess das Klassenzimmer.
Zu Beginn eines neuen Schuljahres durften wir jeweils die Plätze tauschen. Und so hatte Laura den Platz neben sich in der zweiten Reihe mir mich frei gehalten. Ich nahm Platz und Herr Lehmann übernahm wieder das "šKommando"˜. Es gab einiges an administrativem Kram zu erledigen, so dass die Stunde rasch vorbei war.
Mit Beginn des neuen Schuljahres kamen auch zwei neue in die Klasse, ein Junge und ein Mädchen. Sie hiess Anna, er Florian.
Bisher hatte ich meine Augen nie gross auf Jungs gerichtet, aber dieser Florian hatte es mir doch angetan. Etwas grösser als ich, mittelbraune, kurze Haare und schick angezogen fiel er mir schon am 1. Schultag auf. Wie ich bemerken konnte, hatte aber auch Laura ein Auge auf ihn geworfen.
In der Pause bat ich die anderen, dass sie mich mit Laura alleine liessen. Wir steuerten zu unserem Plätzchen und begrüssten uns mit Küsschen. Aber irgendwie war es anders wie noch vor und in den Sommerferien. Laura wirkte distanzierter. Wir plauderten über das Coming-Out. Sie meinte, dass Herr Lehmann das super gemacht hätte mit den Filmen und die Klasse gut vorbereiten konnte und dass ich mich hervorragend präsentiert hätte.
Ich nahm die Initiative an mich und ging voll in den Angriff: "Gefällt dir Florian?"
Laura war ob dieser Frage sehr überrascht. "Wieso willst du das wissen?"
"Mann, Laura, ich habe dich doch beobachtet, wie du immer wieder zu ihm rübergeschaut und ein entspanntes Lächeln drauf hattest."
"Ok, ja, er wäre mein schon mein Typ. Dich möchte ich natürlich nicht verlieren. Aber wie soll das mit uns weitergehen. Wir können doch nicht als Paar weitermachen, sonst werden wir bald einmal als Lesben abgestempelt. Ich will dich aber unbedingt als beste Freundin behalten. Was denkst du?"
"Diese Frage hat mich auch ein paar Stunden Schlaf gekostet und ich sehe es genau so. Wenn du also willst, mach dich an Florian ran. Meinen "šSegen"˜ hast du, obschon er mir auch gut gefallen würde", ergänzte ich zum Schluss. Laura schmunzelte. Die Schulglocke hatte geläutet, wir mussten ins Klassenzimmer zurückkehren.
Mein Coming-Out hatte sich in Windeseile herumgesprochen, so dass ich in der grossen Pause nicht zur Ruhe kam, von Jungs und Mädchen aus anderen Klassen umringt wurde und wieder und wieder Fragen beantworten musste. Dumme Sprüche und abschätzige Bemerkungen habe ich nur ganz vereinzelte wahrgenommen. Damit musste ich leben.
Die Schulleitung, meine Lehrer und meinen Eltern erkundigten sich in den kommenden zwei, drei Wochen, wie es in der Schule und in der Freizeit gelaufen sei. Ich konnte alle mehr oder weniger beruhigen, es gab praktisch keine "šAnfeindungen"˜. Natürlich spürte ich ständig die Blicke der anderen und es kostete manchmal schon etwas Überwindung und Mut sich den Menschen zu präsentieren und zu wissen, dass einige negativ reagieren könnten.
Körperliche Gewalt musste ich eigentlich keine einstecken, aber verbale Gewalt gab es immer wieder einmal, die manchmal schon recht Weh getan hat, weshalb ich auch oft weinen musste.
Mit der Zeit hatte ich gelernt, mich immer besser zu schützen.
Laura blitzte bei Florian ab, als sie mit ihm anbändeln wollte, weil er ihr zu verstehen gab, dass er bereits mit einem Mädchen befreundet sei.
Immer weniger Mädchen in meinem Alter trugen noch Röcke oder Kleider. Alle hatten sie Jeans an. Weil ich nicht unbedingt das einzige Mädchen im Rock oder im Kleid sein wollte, habe ich auch auf Jeans umgestellt.
Anlässlich der nächsten Hormonspritze sind Mom und ich weitere Anziehsachen kaufen gegangen. Eine ganz normale graue Jeans und eine denim-blue Skinny-Jeans. Schuhe für regnerisches Wetter brauchte ich noch. Ich bekam schwarze Stiefeletten mit 2-cm-Absatz mit seitlichem Reissverschluss. Ein weiteres Paar Sneaker wünschte ich mir auch, musste diese aber selber berappen; hellgraue Sneaker mit rosa Nike-Symbol und Schnürsenkeln. Und als Mädchen kann man natürlich nicht genug Dinge zum Schminken brauchen. Mom hatte aber kein Musikgehör mehr und meinte:
"Das kannst du dir zum Geburtstag wünschen oder mit dem Geld, das du bekommst, selber kaufen."
Lange hatte ich mir überlegt, ob ich zu meinem Geburtstag eine Party schmeissen sollte. Mom bestärkte mich darin, eine kleine Feier zu veranstalten.
"Ich möchte an meinem Geburtstag, dass alles weiss ist, die Gäste, die Deko und so weiter."
"Ja, das ist eine gute Idee."
"Kann ich mir noch ein weisses Kleid, weisse Schuhe und noch ein paar Kleinigkeiten kaufen? Du bekommst das Geld zu Hause zurück."
Einkaufstour, Teil 2! Das kurze, ärmellose, weisse Kleid mit V-Ausschnitt war schnell gefunden und im Ausverkauf sehr günstig, denn die Läden begannen Ende Sommer all ihre Sommersachen unter dem Preis zu verkaufen. Ich kaufte mir noch bilige, weisse, spiralförmige Ohrhänger, weissen Nagellack und noch einen weissen BH. Zu guter Letzt steuerten wir nochmals das Schuhgeschäft an, in welchem wir an diesem Nachmittag schon einmal waren und suchten für mich ein schönes Paar weisse Ballerinas aus. Am liebsten hätte ich wieder Lack-Ballerinas mit Riemchen gehabt, aber Mom meinte, dass ich diese kaum für den Alltag tragen könnte. So entschied ich mich für ein ganz schlichtes Paar mit Riemchen um den Knöchel in Grösse 39, das auch schultauglich war.
(Fortsetzung folgt, Jessy)
Der erste Schultag als Mädchen
Ich hatte mir lange überlegt, was ich am ersten Schultag anziehen würde und hatte mich für ein sommerliches Outfit und Sandalen entschieden. Doch Petrus machte mir einen Strich durch die Rechnung, denn es regnete Montag immer noch und es war recht kühl geworden. Es blieb mir also nichts anderes übrig als klamottenmässig umzuwählen.
Nach dem Duschen hatte ich nur wenig Make-up aufgetragen. Die Haare hatte ich einmal mehr als Pferdeschwanz zusammengebunden. Als Schmuck trug ich die beiden Perlstecker und am linken Ohr eine Creole und rechts das Herzchen von Laura. Das Tattoo-Halsband und den Freundschaftsring hatte ich eh Tag und Nacht an. An den rechten Arm kam noch die Armbanduhr.
Mir kam Gesche vom Film in den Sinn und so zog ich einen weissen BH, ein trägerloses, zartrosafarbenes Top, rosa Höschen und hautfarbene Feinstrumpfhosen unter den blauen Jeans-Mini ohne Leggings darunter und eine weisse Kurzarmbluse an. Schuhe, die sich fürs Regenwetter geeignet und gepasst hätten, besass ich keine, so dass ich mich für die schwarzen Ballerinas entscheiden musste. Nur kurz gings durch den Regen, denn Mom hatte mich zur Schule gefahren. Natürlich trug ich noch meine Regenjacke und hatte den Schirm dabei. Als Schultasche diente die Umhängetasche vom Markt in Senigallia.
Ich meldete mich umgehend bei der Schulleiterin, die mich herzlich begrüsste. Sie wollte noch ein paar Dinge von mir wissen, ehe wir dann Richtung meines Klassenraums loszogen. Frau Vahrenfeld klopfte an der Türe und wir traten ohne auf ein "šHerein"˜ zu warten in den Raum.
Totenstille.
Die Schülerinnen und Schüler musterten mich von oben bis unten, waren teils erfreut, teils aber auch etwas vor den Kopf gestossen, wie ich aus ihrer Mimik herauslesen konnte.
Herr Lehmann kam auf mich zu und schüttelte mir zur Begrüssung die Hand. Dann sagte er:
"Die Klasse ist auf dein Coming-Out vorbereitet. Jetzt kannst du noch ein paar Worte an deine Kameradinnen und Kameraden richten."
"Hallo zusammen. Ich freue mich, euch wiederzusehen. Wie ihr von Herrn Lehmann bereits vernommen habt, habe ich mich entschieden, endgültig ein Mädchen zu sein. Innerlich war ich dies eigentlich immer schon, aber ich hatte bis vor den Sommerferien nicht den Mut, dies auch äusserlich zu sein. Nur am Karneval war ich Mädchen, keine Verkleidung oder Maskerade, ich war endlich ich. An der Uniklinik bin ich in Therapie und erhalte Hormonspritzen, die die männliche Pubertät verhindern. So bekomme ich nicht den Stimmbruch, dafür wird mein Körper weiblicher. Auch einen Busen werde ich bekommen, aber das dauert noch mindestens ein halbes Jahr. Ich hoffe, dass ihr mich nun als eure Klassenkameradin und Freundin akzeptiert und dass wir es weiterhin so gut miteinander haben werden wie wir es schon im letzten Schuljahr zusammen hatten. Einen neuen Namen braucht ihr euch ja auch nicht zu merken, denn Dani ging für Daniel und geht nun für Daniela. Danke.
Wenn ihr noch Fragen habt, dann will ich die gerne beantworten."
Applaus von allen.
Anschliessend löcherte mich die Klasse mit Fragen. Wo ich zur Toilette gehe, in welcher Garderobe ich mich umziehe, ob ich zu Hause auch nur noch Mädchensachen trage, ob ich überhaupt noch Jungenkleider besässe, wie meine Verwandten darauf reagiert hätten, ob es Laura schon länger gewusst hätte, wie es mit uns zwei jetzt weitergehe, ob ich eine Operation machen würde, ob ich dann auch Kinder kriegen könnte, ob die Hormonspritzen weh täten und so weiter und so fort.
Als sich die Fragen erschöpft hatten, ergriff Frau Vahrenfeld das Wort und wünschte mir und der Klasse eine gute Zeit und verliess das Klassenzimmer.
Zu Beginn eines neuen Schuljahres durften wir jeweils die Plätze tauschen. Und so hatte Laura den Platz neben sich in der zweiten Reihe mir mich frei gehalten. Ich nahm Platz und Herr Lehmann übernahm wieder das "šKommando"˜. Es gab einiges an administrativem Kram zu erledigen, so dass die Stunde rasch vorbei war.
Mit Beginn des neuen Schuljahres kamen auch zwei neue in die Klasse, ein Junge und ein Mädchen. Sie hiess Anna, er Florian.
Bisher hatte ich meine Augen nie gross auf Jungs gerichtet, aber dieser Florian hatte es mir doch angetan. Etwas grösser als ich, mittelbraune, kurze Haare und schick angezogen fiel er mir schon am 1. Schultag auf. Wie ich bemerken konnte, hatte aber auch Laura ein Auge auf ihn geworfen.
In der Pause bat ich die anderen, dass sie mich mit Laura alleine liessen. Wir steuerten zu unserem Plätzchen und begrüssten uns mit Küsschen. Aber irgendwie war es anders wie noch vor und in den Sommerferien. Laura wirkte distanzierter. Wir plauderten über das Coming-Out. Sie meinte, dass Herr Lehmann das super gemacht hätte mit den Filmen und die Klasse gut vorbereiten konnte und dass ich mich hervorragend präsentiert hätte.
Ich nahm die Initiative an mich und ging voll in den Angriff: "Gefällt dir Florian?"
Laura war ob dieser Frage sehr überrascht. "Wieso willst du das wissen?"
"Mann, Laura, ich habe dich doch beobachtet, wie du immer wieder zu ihm rübergeschaut und ein entspanntes Lächeln drauf hattest."
"Ok, ja, er wäre mein schon mein Typ. Dich möchte ich natürlich nicht verlieren. Aber wie soll das mit uns weitergehen. Wir können doch nicht als Paar weitermachen, sonst werden wir bald einmal als Lesben abgestempelt. Ich will dich aber unbedingt als beste Freundin behalten. Was denkst du?"
"Diese Frage hat mich auch ein paar Stunden Schlaf gekostet und ich sehe es genau so. Wenn du also willst, mach dich an Florian ran. Meinen "šSegen"˜ hast du, obschon er mir auch gut gefallen würde", ergänzte ich zum Schluss. Laura schmunzelte. Die Schulglocke hatte geläutet, wir mussten ins Klassenzimmer zurückkehren.
Mein Coming-Out hatte sich in Windeseile herumgesprochen, so dass ich in der grossen Pause nicht zur Ruhe kam, von Jungs und Mädchen aus anderen Klassen umringt wurde und wieder und wieder Fragen beantworten musste. Dumme Sprüche und abschätzige Bemerkungen habe ich nur ganz vereinzelte wahrgenommen. Damit musste ich leben.
Die Schulleitung, meine Lehrer und meinen Eltern erkundigten sich in den kommenden zwei, drei Wochen, wie es in der Schule und in der Freizeit gelaufen sei. Ich konnte alle mehr oder weniger beruhigen, es gab praktisch keine "šAnfeindungen"˜. Natürlich spürte ich ständig die Blicke der anderen und es kostete manchmal schon etwas Überwindung und Mut sich den Menschen zu präsentieren und zu wissen, dass einige negativ reagieren könnten.
Körperliche Gewalt musste ich eigentlich keine einstecken, aber verbale Gewalt gab es immer wieder einmal, die manchmal schon recht Weh getan hat, weshalb ich auch oft weinen musste.
Mit der Zeit hatte ich gelernt, mich immer besser zu schützen.
Laura blitzte bei Florian ab, als sie mit ihm anbändeln wollte, weil er ihr zu verstehen gab, dass er bereits mit einem Mädchen befreundet sei.
Immer weniger Mädchen in meinem Alter trugen noch Röcke oder Kleider. Alle hatten sie Jeans an. Weil ich nicht unbedingt das einzige Mädchen im Rock oder im Kleid sein wollte, habe ich auch auf Jeans umgestellt.
Anlässlich der nächsten Hormonspritze sind Mom und ich weitere Anziehsachen kaufen gegangen. Eine ganz normale graue Jeans und eine denim-blue Skinny-Jeans. Schuhe für regnerisches Wetter brauchte ich noch. Ich bekam schwarze Stiefeletten mit 2-cm-Absatz mit seitlichem Reissverschluss. Ein weiteres Paar Sneaker wünschte ich mir auch, musste diese aber selber berappen; hellgraue Sneaker mit rosa Nike-Symbol und Schnürsenkeln. Und als Mädchen kann man natürlich nicht genug Dinge zum Schminken brauchen. Mom hatte aber kein Musikgehör mehr und meinte:
"Das kannst du dir zum Geburtstag wünschen oder mit dem Geld, das du bekommst, selber kaufen."
Lange hatte ich mir überlegt, ob ich zu meinem Geburtstag eine Party schmeissen sollte. Mom bestärkte mich darin, eine kleine Feier zu veranstalten.
"Ich möchte an meinem Geburtstag, dass alles weiss ist, die Gäste, die Deko und so weiter."
"Ja, das ist eine gute Idee."
"Kann ich mir noch ein weisses Kleid, weisse Schuhe und noch ein paar Kleinigkeiten kaufen? Du bekommst das Geld zu Hause zurück."
Einkaufstour, Teil 2! Das kurze, ärmellose, weisse Kleid mit V-Ausschnitt war schnell gefunden und im Ausverkauf sehr günstig, denn die Läden begannen Ende Sommer all ihre Sommersachen unter dem Preis zu verkaufen. Ich kaufte mir noch bilige, weisse, spiralförmige Ohrhänger, weissen Nagellack und noch einen weissen BH. Zu guter Letzt steuerten wir nochmals das Schuhgeschäft an, in welchem wir an diesem Nachmittag schon einmal waren und suchten für mich ein schönes Paar weisse Ballerinas aus. Am liebsten hätte ich wieder Lack-Ballerinas mit Riemchen gehabt, aber Mom meinte, dass ich diese kaum für den Alltag tragen könnte. So entschied ich mich für ein ganz schlichtes Paar mit Riemchen um den Knöchel in Grösse 39, das auch schultauglich war.
(Fortsetzung folgt, Jessy)
-
Lorelai74
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 746
- Registriert: So 7. Jan 2018, 21:14
- Geschlecht: Abgeschafft
- Pronomen: Xier
- Wohnort (Name): Raum Leonberg -Stgt
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
...
und Florian wird auch eingeladen...
Hihi.
Das wird spannend...
und Florian wird auch eingeladen...
Hihi.
Das wird spannend...
Männlich / Weiblich: das sind doch bürgerliche Kategorien.
-
JanaH
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 573
- Registriert: Di 10. Okt 2017, 07:13
- Geschlecht: Frau
- Pronomen: sie
- Wohnort (Name): Leipzig
- Hat sich bedankt: 79 Mal
- Danksagung erhalten: 10 Mal
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Yep, jetzt wirds langsam echt spannend, welcher Geburtstag war das noch gleich? *hüstel*Lorelai74 hat geschrieben: Di 15. Mai 2018, 20:33 ...
und Florian wird auch eingeladen...
Hihi.
Das wird spannend...
-
jessy83
- Beiträge: 52
- Registriert: Mo 12. Feb 2018, 13:38
- Geschlecht: männlich
- Pronomen: es
- Wohnort (Name): bald im Tessin (Schweiz)
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Teil 25
Geburtstagsparty
Wen einladen? Sicher ein paar von der Klasse, Jungs und Mädchen, und den einen und die andere aus der Nachbarschaft. Handgeschriebene Einladungen für eine "ALL IN WHITE"-Geburtstagsparty am Freitag ab 1600 Uhr habe ich verfasst und alle persönlich verteilt. Die Verwandtschaft hatte Mom für das Mittagessen am Samstag aufgeboten.
Nach Schulschluss am Freitag kam Laura zu mir nach Hause, sie wollte auch über Nacht bei mir bleiben, um mir und Mom beim Dekorieren und Aufräumen zu helfen. Möglichst vieles sollte natürlich weiss sein. Mom war extra noch Einkaufen und brachte weisse Luftballons und Girlanden, weisse Kerzen, weisse Amaryllis und vieles mehr mit. Ein weisses Tischtuch war vorhanden. Mom hatte aus zeitlichen Gründen beim Bäcker eine grosse Torte mit weissem Zuckerguss bestellt und abgeholt. Zum Essen wollte uns Mom mit Spaghetti Carbonara überraschen.
Nachdem alles vorbereitet war verschwanden Laura und ich in meinem Zimmer und begannen uns für die Party zu Recht zu machen. Zunächst schminkten wir uns. Weisse Augenlider und weisse Wimpern- und Augenbrauentusche liessen uns etwas fade wirken. Wir verzichteten auf den weissen Lippenstift und nahmen einen rosaroten. Auch die Wangen bekamen ein wenig Rouge. Ich steckte mir noch die beiden Ohrhänger ein und band die Haare mit einem weissen Haargummi zu einem tiefen Pferdeschwanz. Laura hatte ihre Frisur mit weissen Haarspangen hochgesteckt.
Und wirklich zufällig hatten wir beide fast dieselbe Garderobe. Weisse Slips und weissen BH, dazu ein weisses Kleid, sie mit, ich ohne Ärmel. Laura hatte weisse Sandalen angezogen, ich meine weissen Ballerinas. Wir betrachteten uns im Spiegel und fanden uns spitzenmässig, was auch Mom bestätigte, als wir uns ihr in der Küche zeigten.
Pünktlich um 16 Uhr trudelten die ersten Gäste ein. Praktisch alle hatten weisse Klamotten an. Kleider oder Bluse und Jupe bei den vier Mädchen, Laura nicht mitgezählt, T-Shirt oder Hemd mit langer oder kurzer Hose bei den drei Jungs. Weisse Sneaker oder gewöhnliche Turnschuhe waren die Regel, aber um Melissas weisse Heels mit etwa 6-cm-Absatz beneidete ich sie.
Zur Begrüssung gab es eine fruchtige, alkoholfreie Bowle und ein paar Snacks. Und ich durfte die mitgebrachten Geschenke auspacken: ein Text-Marker-Set als Nagellack-Fläschchen "šgetarnt"˜, ein Badeblüten-Set, ein Parfüm, eine Duftkerze, eine beleuchtete Badeente, ein goldenes Fusskettchen (von Laura), eine Tasse mit dem Aufdruck "šYor are WOW"˜ (von Florian!), einen Gutschein fürs lokale Kino, einen Gutschein von der Eisdiele und eine Schachtel Pralinen.
Mit Umarmungen und Küsschen auf Wangen und Mund bedankte ich mich bei allen für die netten Überraschungen. Wir hörten anschliessend Musik und tanzten dazu. Mehrmals hat mich dabei Florian zum Tanzen aufgefordert. Ihm gefiel es, mit mir zu langsamen Liedern eng umschlungen zu tanzen. Wie ich einmal Laura einen Blick zuwarf, zwinkerte sie mit den Augen zurück und hob den Daumen.
Wie ich dann eimal mit Melissa tanzte, fragte ich sie: "Darf ich mal deine Heels anziehen?" — "Ja."
Und so tauschten wir die Schuhe. Zum Glück hatten wir beide in etwa die gleiche Schuhgrösse. Es war einfach ein erhabenes Gefühl in diesen Heels zu tanzen. Beinahe gleich gross wie Florian war ich dadurch auch. Flüchtig tauschten wir ein paar Wangenküsse aus.
Die Zeit verflog und schon stand das Essen auf dem Tisch. 9 Leute um einen normal grossen Tisch, es wurde etwas eng. Aber wir waren ja alle noch schlank und rank, und so machte es niemandem etwas aus, dass nicht so viel Platz da war.
Links von mir hatte Laura Platz genommen, denjenigen rechts von mir erkämpfte sich Florian, der Melissa höflich bat einen Sitz weiterzurutschen. Sie tat ihm den Gefallen, denn sie hatte uns beim Tanzen beobachtet.
Die Spaghetti fanden mega Anklang. Mom bekam dafür einen riesigen Applaus. Zwei der Girls anerboten sich nach dem Essen, Mom in der Küche behilflich zu sein, was sie dankend annahm. Melissa war froh, dass sie in meinen Ballerinas helfen konnte und nicht in ihren Heels. Danach tasuchten wir aber wieder.
Als es dann draussen endlich langsam dunkel wurde, brachte Mom die Geburtstagstorte an den Esstisch. In einem Aufwisch schaffte ich es alle 14 Kerzen auszublasen. Und es wurde "šHappy Birthday"˜ gesungen. Die Kalorienbombe war im Nu vertilgt.
Inzwischen war auch Dad nach Hause gekommen. Er begrüsste die Geburtstagsrunde, ehe er sich zusammen mit Mom ins Kino verabschiedete, damit wir noch ein wenig "šsturmfrei"˜ hätten.
Am Tag zuvor war ich bei allen Nachbarn oben, neben und unter uns, um meine Party anzukündigen, die bei allen auf grosses Verständnis stiess.
Dabei wurde es gar nicht laut, denn wir hatten uns entschieden, Videos zu schauen. Als ersten Film legten wir "šDirty Dancing"˜ ein, ein Film den alle schon mindestens ein Mal gesehen hatten. Dennoch freuten sich alle auf die schöne Musik und die tollen Tanzszenen.
Auf allen sitz- und liegebaren Sachen kuschelten wir uns um den Fernseher. Es konnte kein Zufall sein, dass ausgerechnet Florian neben mir auf dem Sofa sass. Es war eng und bequem zum Sitzen, so dass ich bald einmal in mein Zimmer ging und den Sitzsack holte, den mir Julia geschenkt hatte. Als ich zurückkam, nahm mir Florian diesen ab und stellte ihn vor sich hin. Ich setzte mich, mein Körper lag zwischen seinen Beinen und wir schauten weiter den Film. Bald einmal legte Florian seine Hände um meinen Hals und begann mich zu streicheln und durch die Haare zu streichen. Es war schon ein wenig merkwürdiges Gefühl als Noch-Junge von einem Jungen liebkost zu werden. Dass er wusste, dass ich ein Transjunge war, musste er wissen, denn er war doch am 1. Schultag bei meinem Coming-Out dabei.
Mitten im Film legten wir eine kleine Pause ein, damit man etwas trinken und bei Bedarf auf Toilette gehen konnte.
Der Film wurde fortgesetzt, Florian hatte das Kissen, das er als Nackenstütze verwendet hatte, auf den Sitzsack gelegt, so dass ich nun höher zu sitzen kam. Oder besser gesagt zu liegen kam, denn auf gleicher Höhe kam mein Rücken auf seinen Bauch zu liegen. Er legte seine Hände wieder auf mich und streichelte durch das Kleid den Brust- und Bauchbereich, was in mir ein Wohlgefühl heraufbeschwor. An meinem Gesäss bemerkte ich durch das Kleid und seine Jeans hindurch, dass sich bei ihm etwas regte und hart wurde. Er küsste mich nun in den Hals, so dass ein oder mehrere Knutschflecken das Resultat sein musste.
Wenig später war der Film zu Ende. Einige wollten nun nach Hause, andere noch ein weiteres Video schauen. Nun waren wir noch zu fünft. Laura, Melissa, Florian, Michael aus dem Nachbarhaus und ich konnten uns rasch auf "šBeethoven 2"˜ einigen. Während des Films konnte ich feststellen, dass sich auch Laura und Michael nahe gekommen waren, was mich sehr erfreute, weil ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen wegen Florian hatte, denn Laura ja auch gut fand.
Die Schmuserei zwischen Florian und mir ging auch während des zweiten Films weiter und gipfelte in Zungenküssen wie ich sie damals auch mit Laura erlebt hatte. Zum Glück kannte ich den Film, denn nicht immer schaute ich auf die Mattscheibe.
Mittlerweilen waren auch meine Eltern wieder zu Hause und verabschiedeten sich gleich zum Schlafen, nachdem ich ihnen versprochen hatte, dass ich die Küche noch in Ordnung bringen würde. Wir schauten noch den Film zu Ende. Danach halfen alle noch in der Küche, die so null Komma nichts auf Vordermann gebracht war.
Beim Abschied von Melissa, Michael und Florian tauschten wir noch ein paar herzhafte Küsse aus, dann waren Laura und ich alleine.
Wir gingen in mein Schlafzimmer, zogen unsere Nachthemden an, verschwanden kurz ins Badezimmer, um uns abzuschminken und die Zähne zu putzen, und stiegen ins grosse Bett. Und nun gab es sehr viel zu erzählen und zu besprechen.
"Der Florian hat sich aber ganz schön an dich rangemacht für das, dass er eine Freundin hat, wie er mir vor Wochen erklärt hat."
"Darüber haben wir nicht gesprochen, aber ich werde ihn bei Gelegenheit danach fragen. Und dir, gefällt dir Michael?"
"Ja, schon. Ich hoffe, du bist mir nicht böse."
"Aber warum denn, das haben wir doch besprochen, dass wir nicht ein Paar bleiben könnten, aber beste Freundinnen."
Ich erzählte Laura, was Florian im Dunkeln alles mit mir angestellt hatte, dass ich seinen eregierten Pipimann gespürt hatte und zeigte ihr auch meinen Hals.
"Oh, das gibt schöne Knutschflecken", meinte sie bloss und lächelte.
"Und was habt ihr miteinander getrieben?", wollte ich wissen.
"Eigentlich nicht so viel. Zuerst haben wir Händchen gehalten und uns dann umarmt und geküsst."
Wir waren müde geworden, löschten das Licht, gaben uns noch einen Gute-Nacht-Kuss und versanken im Land der Träume, wo sich bei mir alles um Florian drehte. Wie es den Anschein machte, hatte ich mich schon wieder verliebt. Ich war mir aber nicht so sicher, wie das bei den anderen in der Schule ankommen würde, wenn diese erfahren täten, dass Florian und ich zusammen sind.
Am nächsten Tag rief mich Florian an und fragte, ob ich ihn treffen könnte. Weil der Samstag für meinen Geburtstag mit der Verwandtschaft reserviert war, musste ich ihm absagen, schlug aber vor, dass wir uns am Sonntagnachmittag treffen könnten.
Er war einverstanden und wir verabredeten uns um 15 Uhr in der Eisdiele.
Der Samstag mit meinen Schwestern und den Grosseltern verlief ziemlich ereignislos. Das Beste waren natürlich die Geschenke, die ich bekam. Julia hatte mir ein Paar Häschen-Pantoffeln mitgebracht.
"Du kannst doch für Daheim richtige Pantoffeln", meinte sie als ich das Geschenk ausgepackt hatte.
Die einen Grosseltern schenkten mir eine goldene Halskette, die anderen gaben mir Geld, mit dem ich bei Mom meine Schulden bezahlen konnte. Und von meiner ältesten Schwester Ramona bekam ich einen Einkaufsgutschein von einer der Kleiderboutiquen in der Landeshauptstadt. Mit meinen Eltern hatte ich im Voraus gesprochen, dass der Zimmerumbau und die neue Garderobe vorgezogene Geburtstagsgeschenke gewesen seien.
(Fortsetzung folgt, Jessy)
Geburtstagsparty
Wen einladen? Sicher ein paar von der Klasse, Jungs und Mädchen, und den einen und die andere aus der Nachbarschaft. Handgeschriebene Einladungen für eine "ALL IN WHITE"-Geburtstagsparty am Freitag ab 1600 Uhr habe ich verfasst und alle persönlich verteilt. Die Verwandtschaft hatte Mom für das Mittagessen am Samstag aufgeboten.
Nach Schulschluss am Freitag kam Laura zu mir nach Hause, sie wollte auch über Nacht bei mir bleiben, um mir und Mom beim Dekorieren und Aufräumen zu helfen. Möglichst vieles sollte natürlich weiss sein. Mom war extra noch Einkaufen und brachte weisse Luftballons und Girlanden, weisse Kerzen, weisse Amaryllis und vieles mehr mit. Ein weisses Tischtuch war vorhanden. Mom hatte aus zeitlichen Gründen beim Bäcker eine grosse Torte mit weissem Zuckerguss bestellt und abgeholt. Zum Essen wollte uns Mom mit Spaghetti Carbonara überraschen.
Nachdem alles vorbereitet war verschwanden Laura und ich in meinem Zimmer und begannen uns für die Party zu Recht zu machen. Zunächst schminkten wir uns. Weisse Augenlider und weisse Wimpern- und Augenbrauentusche liessen uns etwas fade wirken. Wir verzichteten auf den weissen Lippenstift und nahmen einen rosaroten. Auch die Wangen bekamen ein wenig Rouge. Ich steckte mir noch die beiden Ohrhänger ein und band die Haare mit einem weissen Haargummi zu einem tiefen Pferdeschwanz. Laura hatte ihre Frisur mit weissen Haarspangen hochgesteckt.
Und wirklich zufällig hatten wir beide fast dieselbe Garderobe. Weisse Slips und weissen BH, dazu ein weisses Kleid, sie mit, ich ohne Ärmel. Laura hatte weisse Sandalen angezogen, ich meine weissen Ballerinas. Wir betrachteten uns im Spiegel und fanden uns spitzenmässig, was auch Mom bestätigte, als wir uns ihr in der Küche zeigten.
Pünktlich um 16 Uhr trudelten die ersten Gäste ein. Praktisch alle hatten weisse Klamotten an. Kleider oder Bluse und Jupe bei den vier Mädchen, Laura nicht mitgezählt, T-Shirt oder Hemd mit langer oder kurzer Hose bei den drei Jungs. Weisse Sneaker oder gewöhnliche Turnschuhe waren die Regel, aber um Melissas weisse Heels mit etwa 6-cm-Absatz beneidete ich sie.
Zur Begrüssung gab es eine fruchtige, alkoholfreie Bowle und ein paar Snacks. Und ich durfte die mitgebrachten Geschenke auspacken: ein Text-Marker-Set als Nagellack-Fläschchen "šgetarnt"˜, ein Badeblüten-Set, ein Parfüm, eine Duftkerze, eine beleuchtete Badeente, ein goldenes Fusskettchen (von Laura), eine Tasse mit dem Aufdruck "šYor are WOW"˜ (von Florian!), einen Gutschein fürs lokale Kino, einen Gutschein von der Eisdiele und eine Schachtel Pralinen.
Mit Umarmungen und Küsschen auf Wangen und Mund bedankte ich mich bei allen für die netten Überraschungen. Wir hörten anschliessend Musik und tanzten dazu. Mehrmals hat mich dabei Florian zum Tanzen aufgefordert. Ihm gefiel es, mit mir zu langsamen Liedern eng umschlungen zu tanzen. Wie ich einmal Laura einen Blick zuwarf, zwinkerte sie mit den Augen zurück und hob den Daumen.
Wie ich dann eimal mit Melissa tanzte, fragte ich sie: "Darf ich mal deine Heels anziehen?" — "Ja."
Und so tauschten wir die Schuhe. Zum Glück hatten wir beide in etwa die gleiche Schuhgrösse. Es war einfach ein erhabenes Gefühl in diesen Heels zu tanzen. Beinahe gleich gross wie Florian war ich dadurch auch. Flüchtig tauschten wir ein paar Wangenküsse aus.
Die Zeit verflog und schon stand das Essen auf dem Tisch. 9 Leute um einen normal grossen Tisch, es wurde etwas eng. Aber wir waren ja alle noch schlank und rank, und so machte es niemandem etwas aus, dass nicht so viel Platz da war.
Links von mir hatte Laura Platz genommen, denjenigen rechts von mir erkämpfte sich Florian, der Melissa höflich bat einen Sitz weiterzurutschen. Sie tat ihm den Gefallen, denn sie hatte uns beim Tanzen beobachtet.
Die Spaghetti fanden mega Anklang. Mom bekam dafür einen riesigen Applaus. Zwei der Girls anerboten sich nach dem Essen, Mom in der Küche behilflich zu sein, was sie dankend annahm. Melissa war froh, dass sie in meinen Ballerinas helfen konnte und nicht in ihren Heels. Danach tasuchten wir aber wieder.
Als es dann draussen endlich langsam dunkel wurde, brachte Mom die Geburtstagstorte an den Esstisch. In einem Aufwisch schaffte ich es alle 14 Kerzen auszublasen. Und es wurde "šHappy Birthday"˜ gesungen. Die Kalorienbombe war im Nu vertilgt.
Inzwischen war auch Dad nach Hause gekommen. Er begrüsste die Geburtstagsrunde, ehe er sich zusammen mit Mom ins Kino verabschiedete, damit wir noch ein wenig "šsturmfrei"˜ hätten.
Am Tag zuvor war ich bei allen Nachbarn oben, neben und unter uns, um meine Party anzukündigen, die bei allen auf grosses Verständnis stiess.
Dabei wurde es gar nicht laut, denn wir hatten uns entschieden, Videos zu schauen. Als ersten Film legten wir "šDirty Dancing"˜ ein, ein Film den alle schon mindestens ein Mal gesehen hatten. Dennoch freuten sich alle auf die schöne Musik und die tollen Tanzszenen.
Auf allen sitz- und liegebaren Sachen kuschelten wir uns um den Fernseher. Es konnte kein Zufall sein, dass ausgerechnet Florian neben mir auf dem Sofa sass. Es war eng und bequem zum Sitzen, so dass ich bald einmal in mein Zimmer ging und den Sitzsack holte, den mir Julia geschenkt hatte. Als ich zurückkam, nahm mir Florian diesen ab und stellte ihn vor sich hin. Ich setzte mich, mein Körper lag zwischen seinen Beinen und wir schauten weiter den Film. Bald einmal legte Florian seine Hände um meinen Hals und begann mich zu streicheln und durch die Haare zu streichen. Es war schon ein wenig merkwürdiges Gefühl als Noch-Junge von einem Jungen liebkost zu werden. Dass er wusste, dass ich ein Transjunge war, musste er wissen, denn er war doch am 1. Schultag bei meinem Coming-Out dabei.
Mitten im Film legten wir eine kleine Pause ein, damit man etwas trinken und bei Bedarf auf Toilette gehen konnte.
Der Film wurde fortgesetzt, Florian hatte das Kissen, das er als Nackenstütze verwendet hatte, auf den Sitzsack gelegt, so dass ich nun höher zu sitzen kam. Oder besser gesagt zu liegen kam, denn auf gleicher Höhe kam mein Rücken auf seinen Bauch zu liegen. Er legte seine Hände wieder auf mich und streichelte durch das Kleid den Brust- und Bauchbereich, was in mir ein Wohlgefühl heraufbeschwor. An meinem Gesäss bemerkte ich durch das Kleid und seine Jeans hindurch, dass sich bei ihm etwas regte und hart wurde. Er küsste mich nun in den Hals, so dass ein oder mehrere Knutschflecken das Resultat sein musste.
Wenig später war der Film zu Ende. Einige wollten nun nach Hause, andere noch ein weiteres Video schauen. Nun waren wir noch zu fünft. Laura, Melissa, Florian, Michael aus dem Nachbarhaus und ich konnten uns rasch auf "šBeethoven 2"˜ einigen. Während des Films konnte ich feststellen, dass sich auch Laura und Michael nahe gekommen waren, was mich sehr erfreute, weil ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen wegen Florian hatte, denn Laura ja auch gut fand.
Die Schmuserei zwischen Florian und mir ging auch während des zweiten Films weiter und gipfelte in Zungenküssen wie ich sie damals auch mit Laura erlebt hatte. Zum Glück kannte ich den Film, denn nicht immer schaute ich auf die Mattscheibe.
Mittlerweilen waren auch meine Eltern wieder zu Hause und verabschiedeten sich gleich zum Schlafen, nachdem ich ihnen versprochen hatte, dass ich die Küche noch in Ordnung bringen würde. Wir schauten noch den Film zu Ende. Danach halfen alle noch in der Küche, die so null Komma nichts auf Vordermann gebracht war.
Beim Abschied von Melissa, Michael und Florian tauschten wir noch ein paar herzhafte Küsse aus, dann waren Laura und ich alleine.
Wir gingen in mein Schlafzimmer, zogen unsere Nachthemden an, verschwanden kurz ins Badezimmer, um uns abzuschminken und die Zähne zu putzen, und stiegen ins grosse Bett. Und nun gab es sehr viel zu erzählen und zu besprechen.
"Der Florian hat sich aber ganz schön an dich rangemacht für das, dass er eine Freundin hat, wie er mir vor Wochen erklärt hat."
"Darüber haben wir nicht gesprochen, aber ich werde ihn bei Gelegenheit danach fragen. Und dir, gefällt dir Michael?"
"Ja, schon. Ich hoffe, du bist mir nicht böse."
"Aber warum denn, das haben wir doch besprochen, dass wir nicht ein Paar bleiben könnten, aber beste Freundinnen."
Ich erzählte Laura, was Florian im Dunkeln alles mit mir angestellt hatte, dass ich seinen eregierten Pipimann gespürt hatte und zeigte ihr auch meinen Hals.
"Oh, das gibt schöne Knutschflecken", meinte sie bloss und lächelte.
"Und was habt ihr miteinander getrieben?", wollte ich wissen.
"Eigentlich nicht so viel. Zuerst haben wir Händchen gehalten und uns dann umarmt und geküsst."
Wir waren müde geworden, löschten das Licht, gaben uns noch einen Gute-Nacht-Kuss und versanken im Land der Träume, wo sich bei mir alles um Florian drehte. Wie es den Anschein machte, hatte ich mich schon wieder verliebt. Ich war mir aber nicht so sicher, wie das bei den anderen in der Schule ankommen würde, wenn diese erfahren täten, dass Florian und ich zusammen sind.
Am nächsten Tag rief mich Florian an und fragte, ob ich ihn treffen könnte. Weil der Samstag für meinen Geburtstag mit der Verwandtschaft reserviert war, musste ich ihm absagen, schlug aber vor, dass wir uns am Sonntagnachmittag treffen könnten.
Er war einverstanden und wir verabredeten uns um 15 Uhr in der Eisdiele.
Der Samstag mit meinen Schwestern und den Grosseltern verlief ziemlich ereignislos. Das Beste waren natürlich die Geschenke, die ich bekam. Julia hatte mir ein Paar Häschen-Pantoffeln mitgebracht.
"Du kannst doch für Daheim richtige Pantoffeln", meinte sie als ich das Geschenk ausgepackt hatte.
Die einen Grosseltern schenkten mir eine goldene Halskette, die anderen gaben mir Geld, mit dem ich bei Mom meine Schulden bezahlen konnte. Und von meiner ältesten Schwester Ramona bekam ich einen Einkaufsgutschein von einer der Kleiderboutiquen in der Landeshauptstadt. Mit meinen Eltern hatte ich im Voraus gesprochen, dass der Zimmerumbau und die neue Garderobe vorgezogene Geburtstagsgeschenke gewesen seien.
(Fortsetzung folgt, Jessy)
-
Diana.65
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 1261
- Registriert: Mo 2. Mai 2016, 00:27
- Geschlecht: TG MzF
- Pronomen: du
- Wohnort (Name): Rudolstadt
- Hat sich bedankt: 306 Mal
- Danksagung erhalten: 77 Mal
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Hallo Jessy.
Danke für die schöne Geschichte. Ich freue mich schon auf die nächste Fortsetzung.
GlG, Diana.
Danke für die schöne Geschichte. Ich freue mich schon auf die nächste Fortsetzung.
GlG, Diana.
Ich bin und bleibe ich.
Und ... genieße mein neues Leben.
Und ... genieße mein neues Leben.
-
ExuserIn-2018-07-10
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Hallo Jessy.
Wieder eine wunderbare Fortsetzung der Geschichte.
Ich hoffe schnell zu lesen wie es weiter geht.
Liebe Grüsse
José
Wieder eine wunderbare Fortsetzung der Geschichte.
Ich hoffe schnell zu lesen wie es weiter geht.
Liebe Grüsse
José
-
jessy83
- Beiträge: 52
- Registriert: Mo 12. Feb 2018, 13:38
- Geschlecht: männlich
- Pronomen: es
- Wohnort (Name): bald im Tessin (Schweiz)
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Teil 26
Florian
Für das Date in der Eisdiele zog ich die neuen engen Jeans, ein weiss-gelbes T-Shirt, die Lack-Pumps und hautfarbene Slippers an. Die Lack-Pumps waren mir allerdings langsam zu eng geworden und taten beim Gehen etwas weh. Als Ohrschmuck trug ich meine grossen Creolen und die beiden Perlen-Stecker. Ein wenig Make-up musste auch sein, die Haare trug ich offen und die Umhängetasche musste auch mit.
Auf die Minute genau fuhr ich auf meinem Rad an der Eisdiele vor. Florian war schon da und hatte sich an einen sonnigen Platz im Freien gesetzt.
"Hallo Florian", rief ich ihm zur Begrüssung zu. "Wartest du schon lange?"
"Hallo Dani, nein, nein, ich bin eben erst angekommen, keine Minute ist es her. Und übrigens kannst du mich Flo nennen. So haben mich meine Freunde in der alten Schule auch gerufen."
"Ja, Flo gefällt mir sogar sehr gut."
"Möchtest du ein Eis oder etwas zu Trinken? Ich übernehme das."
"Zuerst nehmen wir ein Eis, danach bezahle ich uns noch ein Getränk."
Schokolade, Banane und Caramel waren meine drei Sorten, er bestellte Mokka, Haselnuss und Vanille. Wir probierten gegenseitig die verschiedenen Aromen. Mokka war und blieb aber definitiv nicht meine Eissorte.
"Trinkst du Kaffee?", wollte ich wissen, weil er Mokkaeis bestellt hatte.
"Ja, gelegentlich zum Frühstück, wenn meine Mutter gerade welchen gemacht hat."
"Ich habe Kaffee nicht gerne, ich trinke Tee oder einen Fruchtsaft am Morgen."
"Flo, darf ich dich mal etwas ganz Privates fragen?"
"Ja, frag doch."
"Als Laura mit dir anbandeln wollte, hast du ihr doch gesagt, dass du schon eine Freundin hättest. Aber an meinem Geburtstag hast du dich so richtig an mich rangemacht. Wie soll ich das nun verstehen?"
"Also, es ist so, ganz ehrlich. Wie ich dich am 1. Schultag gesehen habe als du ins Zimmer getreten bist, wusste ich, dass du mein Typ Mädchen verkörperst, obwohl ich dann zur Kenntnis nehmen musste, dass du noch kein richtiges Mädchen bist. Aber äusserlich stimmt einfach alles, wirklich."
"Danke."
"Es stimmte schon, dass ich eine Freundin am alten Wohnort hatte, aber diese Freundschaft habe ich inzwischen beendet, weil wir uns nicht mehr gross gesehen hätten und zu weit auseinander wohnen, und du bist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen."
"Wie bin ich eigentlich dazu gekommen, dass ich zu deinem Geburtstag eingeladen worden bin? Du kanntest mich doch gar nicht."
"Es war Lauras Idee, denn sie war ja in dich verknallt."
"Und du?"
"Mir bist du schon auch aufgefallen und hast mir auf Anhieb gefallen, aber ich wollte meiner besten Freundin nicht im Wege stehen und ich hatte echt Hemmungen, mich in einen Jungen zu verlieben, denn was würden wohl die anderen denken?", gab ich zu Bedenken.
"Aber nun sind deine Zweifel beiseite geräumt?"
"Ja, nach dem Freitagabend schon. Laura blieb zum Schlafen bei mir und wir haben über alles gesprochen. Weil sie sich selber in Michael verschaut hat, war das mit uns auch kein Problem mehr."
"Du könntest dir also vorstellen, dass wir miteinander gehen?", wollte Flo genauer wissen.
"Ja, ich denke schon. Und du, hast du keine Probleme mit allfälligen dummen Sprüchen und Beleidigungen?"
"Nein, ich werde mich zu wehren wissen, ohne natürlich handgreiflich zu werden."
Wir bestellten noch ein Getränk, erzählten uns von den Familien, wie es bisher in der Schule gelaufen ist und anderes mehr.
"Gehen wir noch in den Park?", fragte Flo nachdem er die ganze Zeche übernommen hatte.
"Die Getränke wollte ich doch übernehmen."
"Du kannst dann ein anderes Mal bezahlen."
"Wie bist du hierher gekommen? Ich bin mit dem Fahrrad da."
"Ich bin zu Fuss da. Hast du ein Schloss, damit wir dein Fahrrad irgendwo sichern können?"
"Klar, lass es uns dort am Zaun befestigen."
Händchenhaltend schlenderten wir in den Park und setzen uns abseits der grossen Gehwege auf eine Bank.
"Willst du meine Freundin sein?", fragte Flo ohne Umschweife.
"Ja, wenn du mich so wie ich bin akzeptierst."
"Das ist für mich kein Problem", und ergänzte scherzend "Dass du keine Kinder bekommen kannst ist mir schon klar. So müssen wir nie verhüten. Und Kinder könnten wir ja adoptieren."
Es folgten ein sehr, sehr langer Zungenkuss und eine innige Umarmung, gefühlte fünf Minuten.
"Was treibst du eigentlich in deiner Freizeit? Hast du Hobbys?", wolle Flo noch wissen.
"Bis letztes Jahr war ich im Turnverein und habe dort mit der Leichtathletik-Gruppe trainiert, denn Laufen ist meine Leidenschaft. Da gehöre ich in der Klasse zu den Besten. Und du?"
"Am alten Ort war ich im Fussballclub. Hier werde ich nächstens mal in einem Training vorbei schauen. Michael ist in der Mannschaft, in die auch käme."
Und nach kurzer Pause:
"Und warum hast du mit Leichtathletik aufgehört?"
"Irgendwie waren dort nicht die Leute, die ich mir gewünscht hatte. Und der Trainer war mir etwas suspekt, hat er doch uns Jungs, damals war ich ja noch einer, öfters durchs Haar gestrichen und getätschelt, etwas dass er mit den Mädchen nicht getan hat. Ich erzählte es meiner Mom, die mir dann verbot, nochmals dahin zu gehen."
"Warum habt ihr euch nicht an den Vorstand des Vereins gerichtet und denen davon erzählt? Der wäre dann hochkant rausgeflogen oder es wäre sogar zu einer Anzeige gekommen."
"Er ist der Sohn des Bürgermeisters. Und meine Eltern wollten keinen Skandal heraufbeschwören, um dann am Ende vielleicht selber blöd da zu stehen."
"Ja, das verstehe ich."
"Ab und zu gehe ich alleine zum Joggen. Und wie ich noch richtig mit Laura zusammen war, sind wir öfters gemeinsam Laufen gegangen und haben Peggy, Lauras Hund, mitgenommen.
"Joggen ist nicht so mein Ding, aber ich werde dich schon mal begleiten. Wahrscheinlich wirst du mich aber sehr schnell abhängen, denn ich bin eher der Kurzstreckenläufer, Fussballer halt."
"Ok, das machen wir."
Wir redeten noch eine ganze Weile weiter, küssten und streichelten uns und versprachen uns die Freundschaft.
Flo begleitete mich noch zu meinem Fahrrad. Wir verabschiedeten uns mit einem langen Kuss, ehe sich unsere Wege trennten.
(Fortsetzung folgt, Jessy)
Florian
Für das Date in der Eisdiele zog ich die neuen engen Jeans, ein weiss-gelbes T-Shirt, die Lack-Pumps und hautfarbene Slippers an. Die Lack-Pumps waren mir allerdings langsam zu eng geworden und taten beim Gehen etwas weh. Als Ohrschmuck trug ich meine grossen Creolen und die beiden Perlen-Stecker. Ein wenig Make-up musste auch sein, die Haare trug ich offen und die Umhängetasche musste auch mit.
Auf die Minute genau fuhr ich auf meinem Rad an der Eisdiele vor. Florian war schon da und hatte sich an einen sonnigen Platz im Freien gesetzt.
"Hallo Florian", rief ich ihm zur Begrüssung zu. "Wartest du schon lange?"
"Hallo Dani, nein, nein, ich bin eben erst angekommen, keine Minute ist es her. Und übrigens kannst du mich Flo nennen. So haben mich meine Freunde in der alten Schule auch gerufen."
"Ja, Flo gefällt mir sogar sehr gut."
"Möchtest du ein Eis oder etwas zu Trinken? Ich übernehme das."
"Zuerst nehmen wir ein Eis, danach bezahle ich uns noch ein Getränk."
Schokolade, Banane und Caramel waren meine drei Sorten, er bestellte Mokka, Haselnuss und Vanille. Wir probierten gegenseitig die verschiedenen Aromen. Mokka war und blieb aber definitiv nicht meine Eissorte.
"Trinkst du Kaffee?", wollte ich wissen, weil er Mokkaeis bestellt hatte.
"Ja, gelegentlich zum Frühstück, wenn meine Mutter gerade welchen gemacht hat."
"Ich habe Kaffee nicht gerne, ich trinke Tee oder einen Fruchtsaft am Morgen."
"Flo, darf ich dich mal etwas ganz Privates fragen?"
"Ja, frag doch."
"Als Laura mit dir anbandeln wollte, hast du ihr doch gesagt, dass du schon eine Freundin hättest. Aber an meinem Geburtstag hast du dich so richtig an mich rangemacht. Wie soll ich das nun verstehen?"
"Also, es ist so, ganz ehrlich. Wie ich dich am 1. Schultag gesehen habe als du ins Zimmer getreten bist, wusste ich, dass du mein Typ Mädchen verkörperst, obwohl ich dann zur Kenntnis nehmen musste, dass du noch kein richtiges Mädchen bist. Aber äusserlich stimmt einfach alles, wirklich."
"Danke."
"Es stimmte schon, dass ich eine Freundin am alten Wohnort hatte, aber diese Freundschaft habe ich inzwischen beendet, weil wir uns nicht mehr gross gesehen hätten und zu weit auseinander wohnen, und du bist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen."
"Wie bin ich eigentlich dazu gekommen, dass ich zu deinem Geburtstag eingeladen worden bin? Du kanntest mich doch gar nicht."
"Es war Lauras Idee, denn sie war ja in dich verknallt."
"Und du?"
"Mir bist du schon auch aufgefallen und hast mir auf Anhieb gefallen, aber ich wollte meiner besten Freundin nicht im Wege stehen und ich hatte echt Hemmungen, mich in einen Jungen zu verlieben, denn was würden wohl die anderen denken?", gab ich zu Bedenken.
"Aber nun sind deine Zweifel beiseite geräumt?"
"Ja, nach dem Freitagabend schon. Laura blieb zum Schlafen bei mir und wir haben über alles gesprochen. Weil sie sich selber in Michael verschaut hat, war das mit uns auch kein Problem mehr."
"Du könntest dir also vorstellen, dass wir miteinander gehen?", wollte Flo genauer wissen.
"Ja, ich denke schon. Und du, hast du keine Probleme mit allfälligen dummen Sprüchen und Beleidigungen?"
"Nein, ich werde mich zu wehren wissen, ohne natürlich handgreiflich zu werden."
Wir bestellten noch ein Getränk, erzählten uns von den Familien, wie es bisher in der Schule gelaufen ist und anderes mehr.
"Gehen wir noch in den Park?", fragte Flo nachdem er die ganze Zeche übernommen hatte.
"Die Getränke wollte ich doch übernehmen."
"Du kannst dann ein anderes Mal bezahlen."
"Wie bist du hierher gekommen? Ich bin mit dem Fahrrad da."
"Ich bin zu Fuss da. Hast du ein Schloss, damit wir dein Fahrrad irgendwo sichern können?"
"Klar, lass es uns dort am Zaun befestigen."
Händchenhaltend schlenderten wir in den Park und setzen uns abseits der grossen Gehwege auf eine Bank.
"Willst du meine Freundin sein?", fragte Flo ohne Umschweife.
"Ja, wenn du mich so wie ich bin akzeptierst."
"Das ist für mich kein Problem", und ergänzte scherzend "Dass du keine Kinder bekommen kannst ist mir schon klar. So müssen wir nie verhüten. Und Kinder könnten wir ja adoptieren."
Es folgten ein sehr, sehr langer Zungenkuss und eine innige Umarmung, gefühlte fünf Minuten.
"Was treibst du eigentlich in deiner Freizeit? Hast du Hobbys?", wolle Flo noch wissen.
"Bis letztes Jahr war ich im Turnverein und habe dort mit der Leichtathletik-Gruppe trainiert, denn Laufen ist meine Leidenschaft. Da gehöre ich in der Klasse zu den Besten. Und du?"
"Am alten Ort war ich im Fussballclub. Hier werde ich nächstens mal in einem Training vorbei schauen. Michael ist in der Mannschaft, in die auch käme."
Und nach kurzer Pause:
"Und warum hast du mit Leichtathletik aufgehört?"
"Irgendwie waren dort nicht die Leute, die ich mir gewünscht hatte. Und der Trainer war mir etwas suspekt, hat er doch uns Jungs, damals war ich ja noch einer, öfters durchs Haar gestrichen und getätschelt, etwas dass er mit den Mädchen nicht getan hat. Ich erzählte es meiner Mom, die mir dann verbot, nochmals dahin zu gehen."
"Warum habt ihr euch nicht an den Vorstand des Vereins gerichtet und denen davon erzählt? Der wäre dann hochkant rausgeflogen oder es wäre sogar zu einer Anzeige gekommen."
"Er ist der Sohn des Bürgermeisters. Und meine Eltern wollten keinen Skandal heraufbeschwören, um dann am Ende vielleicht selber blöd da zu stehen."
"Ja, das verstehe ich."
"Ab und zu gehe ich alleine zum Joggen. Und wie ich noch richtig mit Laura zusammen war, sind wir öfters gemeinsam Laufen gegangen und haben Peggy, Lauras Hund, mitgenommen.
"Joggen ist nicht so mein Ding, aber ich werde dich schon mal begleiten. Wahrscheinlich wirst du mich aber sehr schnell abhängen, denn ich bin eher der Kurzstreckenläufer, Fussballer halt."
"Ok, das machen wir."
Wir redeten noch eine ganze Weile weiter, küssten und streichelten uns und versprachen uns die Freundschaft.
Flo begleitete mich noch zu meinem Fahrrad. Wir verabschiedeten uns mit einem langen Kuss, ehe sich unsere Wege trennten.
(Fortsetzung folgt, Jessy)
-
Lorelai74
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 746
- Registriert: So 7. Jan 2018, 21:14
- Geschlecht: Abgeschafft
- Pronomen: Xier
- Wohnort (Name): Raum Leonberg -Stgt
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Wow ... so Schön!!

Männlich / Weiblich: das sind doch bürgerliche Kategorien.
-
jessy83
- Beiträge: 52
- Registriert: Mo 12. Feb 2018, 13:38
- Geschlecht: männlich
- Pronomen: es
- Wohnort (Name): bald im Tessin (Schweiz)
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Teil 27
Herbst
Seit über einem halben Jahr hatte ich meine Hormonspritzen bekommen. Nun stand eine grössere Untersuchung an, um erkennen zu können, ob alles normal verlaufen würde. Herr Dr. Schneider bat mich und meine Mom in seinen Untersuchungsraum. Zuerst musste ich Auskunft geben, wie es mir so ginge, wie ich mich als Mädchen in der Öffentlichkeit fühle und so weiter. Danach mass er meine Grösse und mein Gewicht; 1 cm war ich in dem halben Jahr gewachsen. Dann bat er mich, mich oben frei zu machen.
"Sieht schön aus", meinte er, "man kann schon erste Ansätze deines Busens erkennen. Freust du dich?"
"Ja, sehr. Ich habe auch das Gefühl, dass die Taille schon etwas schmaler und die Beine dünner geworden sind."
"Das ist ganz normal. Gut, oder?"
"Ja", antwortete ich und strahlte dabei.
"Würdest du dich bitte auch unten kurz ausziehen?"
Dann griff er an die Hoden und den Penis und meinte, dass Hoden und Penis auf jeden Fall nicht grösser geworden seien, die Hoden sogar eher ein bisschen kleiner und dass schon ein wenig die Schambehaarung zu erkennen sei. Wird dein Penis noch steif? Und sei mir nicht böse, dass ich dich das fragen muss, machst du es dir auch selber?"
Ich erzählte ihm von meinem Freund Flo und dass ich da schon etwas gespürt hatte, aber nicht so wie vor einem halben Jahr, damals noch mit Laura.
"Nein, selber mache ich es nicht."
"Das freut mich zu hören. Dann sind wir auf dem besten Wege. Nun gehst du bitte zu Schwester Elfriede für ein paar Labortests, während ich mich noch kurz mit deiner Mama unterhalte."
Im Labor wurde mir Blut entnommen und ein EKG gemacht. Herr Dr. Schneider kam auch nochmals vorbei und setzte die nächste Hormonspritze. In der Zwischenzeit hatte er sich mit Mom unterhalten und wollte von ihr wissen, wie es so laufe.
Fast eine ganze Stunde war ich dann bei der Psychologin, Frau Dr. Roth, ohne Mom. Mit ihr plauderte ich über alles was sich zugetragen und was ich erlebt hatte. Ich erzählte ihr von den Sommerferien, die ich schon ganz als Mädchen verbracht hatte, vom Coming-Out in der Familie und in der Schule und von meinem Alltag. Sie war sehr zufrieden und meinte, dass ich mich offenbar bestens als Mädchen eingelebt hätte. Nun müsste ich eben noch bis 18 warten, ehe die geschlechtsangleichende Operation durchgeführt werden dürfte.
"Freust du dich?"
"Ja, klar. Aber es wäre schön, wenn man das früher machen könnte."
"Das geht eben nicht. Damit musst du leben. Stören dich oder hasst du deine noch männlichen Geschlechtsorgane?"
"Nein, bisher hatte ich damit noch keine Probleme."
"Das ist gut so. Weisst du, es gibt Menschen wie du, die beginnen ihren Penis so zu hassen, möchten ihn am Liebsten selber abschneiden und verfallen häufig in Depressionen", und fuhr nach kurzer Pause fort:
"Aber so wie du mir von deinen Freundschaften mit dem Mädchen, Laura, oder?", ich nickte, "und Florian erzählt hast, verläuft es bei dir psychisch bislang völlig normal. Und deine Familie unterstützt dich ja auch, steht voll hinter dir."
"Gut, Daniela, dann sehen wir uns wieder ungefähr in einem halben Jahr. Falls du aber früher mit mir reden willst, rufst du mich an!"
"Ok, mach ich."
Ich verabschiedete mich.
Während ich im Labor und bei der Psychologin war nutzte Mom die Zeit, um für mich etwas ganz Spezielles einzukaufen, was ihr Dr. Schneider empfohlen hatte und mein Selbstwertgefühl anheben würde.
Sie war in einen Erotik-Shop gegangen und hatte mir kleine Plastik-Brüste gekauft. Auf Rat von Dr. Schneider liess sie sich aber keinen Klebstoff und das Reinigungsmittel dazu andrehen, denn der Klebstoff wäre für die jugendliche Haut nicht so gut.
Ins Kaufhaus ist sie danach auch noch gegangen, um noch einen passenden, weissen BH zu kaufen, in welchem die Plastik-Brüste nicht so sehr verrutschen konnten.
Von diesem Einkauf erfuhr ich aber erst kurze Zeit später.
Mom und ich sind dann anschliessend an die Klinik in verschiedene Läden für mich Kleider für den Herbst und den bevostehenden Winter kaufen gegangen.
Als ich in einer Umkleide ein warmes Strickkleid anprobieren wollte, öffnete Mom die Tüte mit den Brüsten und dem BH. Zuerst bekam ich den BH, dann zeigte sie mir die Brusteinlagen, die ich in die Körbchen füllen musste. Wie ich mich so im Spiegel anschauen konnte, kam grosse Freude in mir auf. Und erst Recht, als ich auch noch das Strickkleid anhatte, denn nun konnte man doch deutlich einen Busen erkennen.
Gut zwei Stunden sind wir durch die verschiedenen Läden gegangen und ergänzten meine Garderobe mit vielen schönen Sachen, von der schönen Glitzermütze mit dazupassendem Schal und Handschuhen bis zu den hohen, gefütterten Winterstiefeln. Der Gutschein, den ich zum Geburtstag erhalten hatte, war dabei schnell aufgebraucht.
Auf dem Weg zum Parkhaus kamen wir noch an einem Sportgeschäft vorbei. In dessen Schaufenster waren diverse Wintersportartikel ausgestellt.
"Willst du eigentlich noch Eislaufen im Winter?", fragte Mom.
"Ja, eigentlich schon."
"Deine Schlittschuhe sind aber Eishockeyschlittschuhe für Jungs und sicher zu klein geworden. Und als Mädchen solltest du richtige Mädchenstiefel haben. Komm, lass uns reingehen und schauen, ob die welche zu einem vernünftigen Preis haben."
"Oh, ja gerne. Hast du denn meine alten Schlittschuhe weggeben? Die waren doch noch fast neu."
"Nein, die hat Dad im Keller verstaut."
"Ich frag mal Sandra, ob sie die für Tom haben möchte."
"Gute Idee."
Wir wurden schnell fündig. Die Verkäuferin empfahl mir Grösse 41 zu kaufen und dicke Socken darin zu tragen, so lange die Schlittschuhe noch etwas zu gross seien.
"Und mit den Socken hast du auch weniger schnell kalte Füsse."
Ich probierte verschiedene Paare. Dasjenige für 59.90 passte am Besten. Das billigere für 49.90 war zu eng geschnitten und 89.90 wollten wir nicht ausgeben.
Mit einem dicken Kuss bedankte ich mich bei Mom für all die Einkäufe. Sie gab dann noch zu bedenken, dass es mit den Mädchenstiefeln ein anderes Schlittschuhlaufen sei wie mit den Eishockeyschuhen. "Falls du so fährst wie du es gewohnt bist, fällst du wegen der Zacken vorne an den Kufen laufend auf die Schnauze!"
"Ja, das habe ich mir auch schon überlegt, denn ich habe die Mädchen oft beobachtet, wie sie Schlittschuh laufen. Ich hoffe, dass es kein Problem sein wird."
Wieder zu Hause packte ich alles aus und verstaute die Kleider sorgsam im Kasten. Dann ging ich den Keller und holte meine alten Jungenschlittschuhe herauf. Grösse 36 hätte eh nicht mehr gepasst. Ihr steckte sie zusammen mit den neuen in meinen Rucksack und fuhr mit dem Rad zu Laura.
"Hallo, Dani, freut mich dich zu sehen. Du warst schon einige Zeit nicht mehr hier", empfing mich Sandra und bat mich einzutreten.
"Laura, komm mal runter und schau wer da ist!", schrie sie nach oben.
Laura kam runter, auch die Wundernase Tom und natürlich Peggy, die mich schwänzelnd fast auffressen wollte.
Ich erzählte vom Tag in der Stadt, den Untersuchungen und Gesprächen sowie den vielen Einkäufen.
"Ich habe mir gedacht, dass vielleicht Tom meine alten Schlittschuhe, die noch fast neu sind, tragen könnte; sie haben Grösse 36", packte die beiden Paare aus und zeigte sie.
"Die sind aber wirklich noch fast wie neu", meinte Sandra und zu Tom, der hell begeistert war:
"Hol mal ein paar dicke Socken runter. Dann schauen wir, ob sie dir passen."
"Er hat erst Schuhgrösse 32. Wenn deine zu gross sind, wird er diesen Winter noch mit seinen alten herumkurven müssen und nächstes Jahr dann deine anziehen können."
Laura hielt meine neuen Damenstiefel in den Händen und klagte zu ihrer Mutter:
"Mama, ich sollte auch ein paar neue Schlittschuhe haben, die alten sind zu klein", und ging sie holen.
Tom kam mit den Socken zurück und probierte mit Hilfe von Sandra die Schlittschuhe an. Sie waren schon noch ein wenig zu gross. Sandra erklärte ihm, dass er noch ein Jahr seine alten tragen solle.
Er erwiderte aber: "Ich probier die mal aus. Und wenn"™s dann nicht geht, ok, die alten. Aber die kann ich doch behalten?"
"Ja, klar", antwortete ich.
"Danke".
Tom überraschte mich dann mit einem dicken Kuss auf die Wange.
"Oh, du küsst jetzt auch schon?", gab ich zum Besten.
Und Laura mischte sich ein: "Ja, er hat jetzt eine Freundin aus seiner Klasse. Und seither findet er Küssen nicht mehr schlimm."
Tom lief rot an.
Ich fragte: "Und wie heisst deine Prinzessin?"
"Johanna."
"Wie sieht sie aus?"
"Hübsch."
"Wie hübsch? Haarfarbe? Augenfarbe?"
"Blond und braune Augen."
"Und, hast du sie schon geküsst?"
"Ja, aber nur auf die Wange."
"Und sie dich?"
"Ja, klar, auch auf die Wange."
"Dann wünsche ich dir mit deiner Freundin alles Gute."
Sandra kramte in ihrer Brieftasche und zog einen 50-Euro-Schein heraus.
"Hier, das ist für die Schlittschuhe. Und keine Widerrede!"
"Da wird meine Mom aber nicht einverstanden sein."
"Das ist mir egal, hätte ich neue kaufen müssen, wäre das viel teurer geworden. Grüss deine Mom und erkläre ihr dies."
Laura: "Mama, du hast mir noch keine Antwort wegen neuen Schlittschuhen für mich gegeben."
Sandra drehte sich zu mir um und mit einem Zwinkern meinte sie:
"Die liegen jetzt gerade nicht drin, nachdem ich gerade 50 Euro für deinen Bruder ausgegeben habe."
Laura war die Enttäuschung anzusehen.
"Aber Mama, ich bezahle etwas von meinem Taschengeld daran", und zu mir: "Was haben denn deine gekostet?"
"59.90."
"Mama, bitte!"
"Ja, mein Schatz, wir werden welche für dich kaufen gehen, wenn du 20 Euro von deinem Taschengeld gibst."
"Einverstanden."
Es war ja klar, das Mom mich tadelte, dass ich die 50 Euro genommen hatte. Nach einem klärenden Gespräch mit Sandra war dann auch sie zufrieden und nahm sie zu sich als Beitrag an den Grosseinkauf, den wir für mich getätigt hatten. Natürlich war ich einverstanden.
Die offene Eisbahn eröffnete ihre Wintersaison immer erst anfangs November, denn bis ungefähr Mitte Oktober wurde dort Tennis gespielt. So mussten die Schlittschuhe noch etwas im Keller auf ihren ersten Einsatz warten.
Als Dad an diesem Abend nach Hause kam, präsentierte ich mich ihm im neuen Strickkleid. Er bemerkte sofort meinen Busen und fragte ganz entsetzt:
"Haben sie dir in der Klinik etwas in den Busen gespritzt? Der kann doch nicht von einem Tag auf den anderen so angewachsen sein? Oder hast du den BH mit Taschentüchern ausgestopft?"
Ich zog das Strickkleid aus und zeigte ihm meine neueste Errungenschaft. Er war sichtlich erleichtert, beglückwünschte mich und Mom zum Kauf.
"Nun sieht du 100%ig wie ein richtiges Mädchen aus."
Diese Brusteinlagen trug ich fortan tagtäglich, auch zur Schule. Nur für die Sportstunden legte ich sie ab und trug bloss einen Sport-BH unter dem Gymnastikdress oder dem T-Shirt.
(Fortsetzung folgt, Jessy)
Herbst
Seit über einem halben Jahr hatte ich meine Hormonspritzen bekommen. Nun stand eine grössere Untersuchung an, um erkennen zu können, ob alles normal verlaufen würde. Herr Dr. Schneider bat mich und meine Mom in seinen Untersuchungsraum. Zuerst musste ich Auskunft geben, wie es mir so ginge, wie ich mich als Mädchen in der Öffentlichkeit fühle und so weiter. Danach mass er meine Grösse und mein Gewicht; 1 cm war ich in dem halben Jahr gewachsen. Dann bat er mich, mich oben frei zu machen.
"Sieht schön aus", meinte er, "man kann schon erste Ansätze deines Busens erkennen. Freust du dich?"
"Ja, sehr. Ich habe auch das Gefühl, dass die Taille schon etwas schmaler und die Beine dünner geworden sind."
"Das ist ganz normal. Gut, oder?"
"Ja", antwortete ich und strahlte dabei.
"Würdest du dich bitte auch unten kurz ausziehen?"
Dann griff er an die Hoden und den Penis und meinte, dass Hoden und Penis auf jeden Fall nicht grösser geworden seien, die Hoden sogar eher ein bisschen kleiner und dass schon ein wenig die Schambehaarung zu erkennen sei. Wird dein Penis noch steif? Und sei mir nicht böse, dass ich dich das fragen muss, machst du es dir auch selber?"
Ich erzählte ihm von meinem Freund Flo und dass ich da schon etwas gespürt hatte, aber nicht so wie vor einem halben Jahr, damals noch mit Laura.
"Nein, selber mache ich es nicht."
"Das freut mich zu hören. Dann sind wir auf dem besten Wege. Nun gehst du bitte zu Schwester Elfriede für ein paar Labortests, während ich mich noch kurz mit deiner Mama unterhalte."
Im Labor wurde mir Blut entnommen und ein EKG gemacht. Herr Dr. Schneider kam auch nochmals vorbei und setzte die nächste Hormonspritze. In der Zwischenzeit hatte er sich mit Mom unterhalten und wollte von ihr wissen, wie es so laufe.
Fast eine ganze Stunde war ich dann bei der Psychologin, Frau Dr. Roth, ohne Mom. Mit ihr plauderte ich über alles was sich zugetragen und was ich erlebt hatte. Ich erzählte ihr von den Sommerferien, die ich schon ganz als Mädchen verbracht hatte, vom Coming-Out in der Familie und in der Schule und von meinem Alltag. Sie war sehr zufrieden und meinte, dass ich mich offenbar bestens als Mädchen eingelebt hätte. Nun müsste ich eben noch bis 18 warten, ehe die geschlechtsangleichende Operation durchgeführt werden dürfte.
"Freust du dich?"
"Ja, klar. Aber es wäre schön, wenn man das früher machen könnte."
"Das geht eben nicht. Damit musst du leben. Stören dich oder hasst du deine noch männlichen Geschlechtsorgane?"
"Nein, bisher hatte ich damit noch keine Probleme."
"Das ist gut so. Weisst du, es gibt Menschen wie du, die beginnen ihren Penis so zu hassen, möchten ihn am Liebsten selber abschneiden und verfallen häufig in Depressionen", und fuhr nach kurzer Pause fort:
"Aber so wie du mir von deinen Freundschaften mit dem Mädchen, Laura, oder?", ich nickte, "und Florian erzählt hast, verläuft es bei dir psychisch bislang völlig normal. Und deine Familie unterstützt dich ja auch, steht voll hinter dir."
"Gut, Daniela, dann sehen wir uns wieder ungefähr in einem halben Jahr. Falls du aber früher mit mir reden willst, rufst du mich an!"
"Ok, mach ich."
Ich verabschiedete mich.
Während ich im Labor und bei der Psychologin war nutzte Mom die Zeit, um für mich etwas ganz Spezielles einzukaufen, was ihr Dr. Schneider empfohlen hatte und mein Selbstwertgefühl anheben würde.
Sie war in einen Erotik-Shop gegangen und hatte mir kleine Plastik-Brüste gekauft. Auf Rat von Dr. Schneider liess sie sich aber keinen Klebstoff und das Reinigungsmittel dazu andrehen, denn der Klebstoff wäre für die jugendliche Haut nicht so gut.
Ins Kaufhaus ist sie danach auch noch gegangen, um noch einen passenden, weissen BH zu kaufen, in welchem die Plastik-Brüste nicht so sehr verrutschen konnten.
Von diesem Einkauf erfuhr ich aber erst kurze Zeit später.
Mom und ich sind dann anschliessend an die Klinik in verschiedene Läden für mich Kleider für den Herbst und den bevostehenden Winter kaufen gegangen.
Als ich in einer Umkleide ein warmes Strickkleid anprobieren wollte, öffnete Mom die Tüte mit den Brüsten und dem BH. Zuerst bekam ich den BH, dann zeigte sie mir die Brusteinlagen, die ich in die Körbchen füllen musste. Wie ich mich so im Spiegel anschauen konnte, kam grosse Freude in mir auf. Und erst Recht, als ich auch noch das Strickkleid anhatte, denn nun konnte man doch deutlich einen Busen erkennen.
Gut zwei Stunden sind wir durch die verschiedenen Läden gegangen und ergänzten meine Garderobe mit vielen schönen Sachen, von der schönen Glitzermütze mit dazupassendem Schal und Handschuhen bis zu den hohen, gefütterten Winterstiefeln. Der Gutschein, den ich zum Geburtstag erhalten hatte, war dabei schnell aufgebraucht.
Auf dem Weg zum Parkhaus kamen wir noch an einem Sportgeschäft vorbei. In dessen Schaufenster waren diverse Wintersportartikel ausgestellt.
"Willst du eigentlich noch Eislaufen im Winter?", fragte Mom.
"Ja, eigentlich schon."
"Deine Schlittschuhe sind aber Eishockeyschlittschuhe für Jungs und sicher zu klein geworden. Und als Mädchen solltest du richtige Mädchenstiefel haben. Komm, lass uns reingehen und schauen, ob die welche zu einem vernünftigen Preis haben."
"Oh, ja gerne. Hast du denn meine alten Schlittschuhe weggeben? Die waren doch noch fast neu."
"Nein, die hat Dad im Keller verstaut."
"Ich frag mal Sandra, ob sie die für Tom haben möchte."
"Gute Idee."
Wir wurden schnell fündig. Die Verkäuferin empfahl mir Grösse 41 zu kaufen und dicke Socken darin zu tragen, so lange die Schlittschuhe noch etwas zu gross seien.
"Und mit den Socken hast du auch weniger schnell kalte Füsse."
Ich probierte verschiedene Paare. Dasjenige für 59.90 passte am Besten. Das billigere für 49.90 war zu eng geschnitten und 89.90 wollten wir nicht ausgeben.
Mit einem dicken Kuss bedankte ich mich bei Mom für all die Einkäufe. Sie gab dann noch zu bedenken, dass es mit den Mädchenstiefeln ein anderes Schlittschuhlaufen sei wie mit den Eishockeyschuhen. "Falls du so fährst wie du es gewohnt bist, fällst du wegen der Zacken vorne an den Kufen laufend auf die Schnauze!"
"Ja, das habe ich mir auch schon überlegt, denn ich habe die Mädchen oft beobachtet, wie sie Schlittschuh laufen. Ich hoffe, dass es kein Problem sein wird."
Wieder zu Hause packte ich alles aus und verstaute die Kleider sorgsam im Kasten. Dann ging ich den Keller und holte meine alten Jungenschlittschuhe herauf. Grösse 36 hätte eh nicht mehr gepasst. Ihr steckte sie zusammen mit den neuen in meinen Rucksack und fuhr mit dem Rad zu Laura.
"Hallo, Dani, freut mich dich zu sehen. Du warst schon einige Zeit nicht mehr hier", empfing mich Sandra und bat mich einzutreten.
"Laura, komm mal runter und schau wer da ist!", schrie sie nach oben.
Laura kam runter, auch die Wundernase Tom und natürlich Peggy, die mich schwänzelnd fast auffressen wollte.
Ich erzählte vom Tag in der Stadt, den Untersuchungen und Gesprächen sowie den vielen Einkäufen.
"Ich habe mir gedacht, dass vielleicht Tom meine alten Schlittschuhe, die noch fast neu sind, tragen könnte; sie haben Grösse 36", packte die beiden Paare aus und zeigte sie.
"Die sind aber wirklich noch fast wie neu", meinte Sandra und zu Tom, der hell begeistert war:
"Hol mal ein paar dicke Socken runter. Dann schauen wir, ob sie dir passen."
"Er hat erst Schuhgrösse 32. Wenn deine zu gross sind, wird er diesen Winter noch mit seinen alten herumkurven müssen und nächstes Jahr dann deine anziehen können."
Laura hielt meine neuen Damenstiefel in den Händen und klagte zu ihrer Mutter:
"Mama, ich sollte auch ein paar neue Schlittschuhe haben, die alten sind zu klein", und ging sie holen.
Tom kam mit den Socken zurück und probierte mit Hilfe von Sandra die Schlittschuhe an. Sie waren schon noch ein wenig zu gross. Sandra erklärte ihm, dass er noch ein Jahr seine alten tragen solle.
Er erwiderte aber: "Ich probier die mal aus. Und wenn"™s dann nicht geht, ok, die alten. Aber die kann ich doch behalten?"
"Ja, klar", antwortete ich.
"Danke".
Tom überraschte mich dann mit einem dicken Kuss auf die Wange.
"Oh, du küsst jetzt auch schon?", gab ich zum Besten.
Und Laura mischte sich ein: "Ja, er hat jetzt eine Freundin aus seiner Klasse. Und seither findet er Küssen nicht mehr schlimm."
Tom lief rot an.
Ich fragte: "Und wie heisst deine Prinzessin?"
"Johanna."
"Wie sieht sie aus?"
"Hübsch."
"Wie hübsch? Haarfarbe? Augenfarbe?"
"Blond und braune Augen."
"Und, hast du sie schon geküsst?"
"Ja, aber nur auf die Wange."
"Und sie dich?"
"Ja, klar, auch auf die Wange."
"Dann wünsche ich dir mit deiner Freundin alles Gute."
Sandra kramte in ihrer Brieftasche und zog einen 50-Euro-Schein heraus.
"Hier, das ist für die Schlittschuhe. Und keine Widerrede!"
"Da wird meine Mom aber nicht einverstanden sein."
"Das ist mir egal, hätte ich neue kaufen müssen, wäre das viel teurer geworden. Grüss deine Mom und erkläre ihr dies."
Laura: "Mama, du hast mir noch keine Antwort wegen neuen Schlittschuhen für mich gegeben."
Sandra drehte sich zu mir um und mit einem Zwinkern meinte sie:
"Die liegen jetzt gerade nicht drin, nachdem ich gerade 50 Euro für deinen Bruder ausgegeben habe."
Laura war die Enttäuschung anzusehen.
"Aber Mama, ich bezahle etwas von meinem Taschengeld daran", und zu mir: "Was haben denn deine gekostet?"
"59.90."
"Mama, bitte!"
"Ja, mein Schatz, wir werden welche für dich kaufen gehen, wenn du 20 Euro von deinem Taschengeld gibst."
"Einverstanden."
Es war ja klar, das Mom mich tadelte, dass ich die 50 Euro genommen hatte. Nach einem klärenden Gespräch mit Sandra war dann auch sie zufrieden und nahm sie zu sich als Beitrag an den Grosseinkauf, den wir für mich getätigt hatten. Natürlich war ich einverstanden.
Die offene Eisbahn eröffnete ihre Wintersaison immer erst anfangs November, denn bis ungefähr Mitte Oktober wurde dort Tennis gespielt. So mussten die Schlittschuhe noch etwas im Keller auf ihren ersten Einsatz warten.
Als Dad an diesem Abend nach Hause kam, präsentierte ich mich ihm im neuen Strickkleid. Er bemerkte sofort meinen Busen und fragte ganz entsetzt:
"Haben sie dir in der Klinik etwas in den Busen gespritzt? Der kann doch nicht von einem Tag auf den anderen so angewachsen sein? Oder hast du den BH mit Taschentüchern ausgestopft?"
Ich zog das Strickkleid aus und zeigte ihm meine neueste Errungenschaft. Er war sichtlich erleichtert, beglückwünschte mich und Mom zum Kauf.
"Nun sieht du 100%ig wie ein richtiges Mädchen aus."
Diese Brusteinlagen trug ich fortan tagtäglich, auch zur Schule. Nur für die Sportstunden legte ich sie ab und trug bloss einen Sport-BH unter dem Gymnastikdress oder dem T-Shirt.
(Fortsetzung folgt, Jessy)
-
Lorelai74
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 746
- Registriert: So 7. Jan 2018, 21:14
- Geschlecht: Abgeschafft
- Pronomen: Xier
- Wohnort (Name): Raum Leonberg -Stgt
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Meine ersten Lackschuhe mit 14 (Fortsetzung)
Ach wie schön...
Du bist eine tolle Erzählerin
Du bist eine tolle Erzählerin
Männlich / Weiblich: das sind doch bürgerliche Kategorien.