Die Verwandlung meines Mannes
Die Verwandlung meines Mannes - # 5

Crossdressing und selbst Erlebtes... Erdachtes
MichiWell
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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 61 im Thema

Beitrag von MichiWell »

Hallo Bernd,

danke für deinen Beitrag.

Die meisten hier beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit sich selbst. Von daher erwartet wohl niemand, dass du hier ad hoc erklären kannst, was mit dir los ist. Es bedarf intensivem in-sich-hinein-Hörens, um einer Antwort näher zu kommen. Der Austausch mit anderen kann dabei helfen, auch um nicht darüber zu verzweiflen und sich verrückt zu machen.

Du bist also herzlich eingeladen, dich hier anzumelden. )))(:

Liebe Grüße
Michi
Wenn dir jemand auf den Fuß tritt, schreist du "Aua" und erwartest eine Entschuldigung.
Mir treten andere dauernd auf die Füße und erwarten, dass ich mich dafür entschuldige, dass es mir weh tut.
Drachenfrau
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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 62 im Thema

Beitrag von Drachenfrau »

Hallo Bernd,

es ist schön, dass du selbst den Weg gefunden hast, hier ein paar Zeilen zu schreiben.

Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, zu ergründen, warum bin ich so - um eine Erklärung zu bekommen, die ANDEREN die Gründe dafür liefern soll, weshalb man nur so und nicht anders in Balance mit sich ist, damit sie aufhören, einen abzulehnen, um dann wiederum sich selbst deswegen die Erlaubnis geben zu dürfen, so zu sein, wie man nun mal ist.
Sollte wirklich etwas noch ins Gleichgewicht gerückt werden müssen, dann wird es sich wohl auf dem Weg ergeben, wenn man diesem die Chance lässt.

Viele Grüße,
Ulla
Zuletzt geändert von Drachenfrau am Mi 27. Dez 2017, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
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heike65

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 63 im Thema

Beitrag von heike65 »

Ulla hats mal wieder auf den Punkt gebracht, grübeln und nachdenken nach dem wieso und warum ist in den allermeisten Fällen nicht zielführend, wichtiger ist es seinen Weg zu finden der für einen passt, in der Vergangenheit findest du keine Zukunft.

Liebe Grüsse
Heike
ULI67
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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 64 im Thema

Beitrag von ULI67 »

Wohl wahr Heike wohl wahr
Ja... ich bin eine Frau 👩
Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 65 im Thema

Beitrag von Ilka »

Vielen Dank an Euch,
Eure Zeilen geben mir Zuversicht und ich werde mich nicht mehr in die Fragen "warum mache ich das, wieso beschäftige ich mich so intensiv mit meinem Verlangen?", vertiefen.
Ilka hatte natürlich viel mehr darüber nach zu denken als ich. Jetzt haben wir einen Punkt erreicht, der uns lockere mit der Situation umgehen lässt. Der Urlaub war sehr schön. Wir haben unsere Einstellungen versucht auf einen Punkt zu bringen. Hat noch nicht ganz geklappt. Wie man sagt, wir sind auf dem richtigen Weg.
Die Verantwortung gegenüber unserem Sohn hat über alles den Vorrang. Er ist zur Zeit bei meiner Mutter.

Da hat alles angefangen. Ich habe noch eine Schwester (6 Jahre älter). So lange sie im zu Hause war, hatte ich ein sorgenfreies Kinderleben. Sie half sehr viel im Haus, weil meine Mutter Schicht arbeitete. Vater gibt es leider nicht mehr. Er ist gestorben als ich 4 Jahre alt war. Nach dem meine Schwester zur Lehre in ein Lehrlingswohnheim, weit weg von zu Hause zog, war ich der Mann im Haus. Mit 10 Jahren war da aber nicht viel von zu sehen. Klein und schmächtig hatte ich in der Schule sehr zu kämpfen, mich einigermaßen durchzusetzen.
So war es auch nur richtig, dass ich anfallende Hausarbeiten meiner Mutter abnahm. Sie verlangt nicht viel. Der Abwasch und das Staubsaugen waren so meine Hauptarbeiten. Essen vorbereiten kam dann später als ich älter geworden bin.
Ich bemühte mich immer alles richtig zu machen. Mit dem Abwasch hatte ich meine Probleme. Ich machte mich immer sehr nass. Mutter schimpfte nicht. Sie sagte nur, dass sie mir wohl eine Schürze verordnen müsse. Eine gummierte Latzschürze behob mein Problem. Zwei Jahre später, glaube ich, es war eine Woche vor Weihnachten, meine Mutter hatte Urlaub und wir wollten Plätzchen backen. Der Tisch war voll mit allen Zutaten. Ich weiß es noch genau, wie meine Mutter in ihrer Kittelschürze am Tisch stand und mich gefragt hat, ob ihr helfen möchte. Ich kam gerade aus der Schule, es war der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Klar, antwortete ich. Du kommst gerade richtig, mir beim Ausstechen der Plätzchen zu helfen. Ich wollte mich umziehen gehen. Sie sagte, dass ich mich nur auszuziehen brauche, denn für diese Arbeit mit dem Mehl hätte sie schon eine Schürze zu liegen. Ich in mein Zimmer, mich ausgezogen und in Shirt und Schlüpfer wieder in die Küche. Da war aber keine Schürze. Sie reichte mir einen Kittel, der reichte mir bis zu den Waden und war 3 Nummern zu groß. Das haben wir gleich, sagte sie und band mir eine Latzschürze drüber. So wie sie es trug, hat mir Mutter ein Kopftuch umgebunden. Mein Protest half nichts, denn sie wollte keine Haare im Kuchen. Das Helfen machte Spaß. Ich knetete auch den Teig und durfte viele Plätzchen ausstechen. Meine Mutter hatte fast vergessen meine Schwester vom Bahnhof abzuholen, so vertieft waren wir in unsere Arbeit. Ich sollte noch den Tisch abräumen und Ordnung schaffen. Dabei noch auf den Backofen aufpassen.
Ich trödelte.
Plötzlich stand meine Schwester in der Küche. Sie begrüßte mich mit einer Umarmung und sagte, dass ich sehr gut rieche, nach Kuchen. Zu Mutter sagte sie, dass sie es toll findet, dass ich ihr so schön helfe.
Das freute mich auch, denn Arbeit hatte unsere Mutter genug. Ein kleines Lob bekam ich für die geleistete Arbeit. Da durch das Backen unser Mittagessen ausgefallen war, gab es am Abend eine warme Mahlzeit.
Warum habe ich nicht bemerkt, dass ich den ganzen Nachmittag in Mutters Kittel verbracht habe? Sie nahm mir zwar die Latzschürze ab aber den Kittel nicht.
Erst am Abend beim Essen sagte sie, dass ich heute eine große Hilfe für sie war.
Meine Schwester wollte mich wohl ärgern und betonte in Mutters Richtung, dass es doch schade sei, dass ich keinen eigenen Kittel hätte. Die konterte gleich und sagte, dass auch sie keine eigenen Schürzen gehabt hätte. Oder sollte sie sich irren?
Ja, mein Schwesterchen sagte nichts mehr.
Liebe Grüße
Bernd
Falls wir uns nicht mehr schreiben, EINEN TOLLEN RUTSCH, Happy 2018
Anne-Mette
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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 66 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Lieber Bernd,

es ist schön, dass Du nun auch hier schreibst. Ich würde allerdings empfehlen, dass Du einen eigenen Account nimmst; sonst kommen wir ganz durcheinander )))(:

Auch Dir einen guten Rutsch und für das neue Jahr alles Gute (fwe3)

Gruß
Anne-Mette
Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 67 im Thema

Beitrag von Ilka »

Hallo, muss mal wieder schreiben, weil Ihr nicht denken sollt, wir hätten uns verkrümelt.
Das würden wir natürlich schreiben und uns ordentlich von Euch verabschieden. Eure Kommentare haben uns doch etwas geholfen, die Welt lockerer zu sehen.
Der Urlaub hat viele neue Erfahrungen gebracht. Manchmal habe ich Ilka kaum wieder erkannt. Mal ein Erlebnis:
Wir kamen mal spät von einer Wanderung zurück. Wollten duschen und schnell ins Bett. Ich saß schon im Pyjama im Bett und Ilka kam in ihrem Nachthemd ans Bett. Sie kletterte über mich und saß auf meinen Oberschenkeln. Sie küsste mich so zärtlich, dass mir fast schwindlig wurde. ES war schön. Als wir uns wieder entspannten und so neben einander lagen, drückte sie ganz fest meine Hand. Mit der anderen fummelte sie am Nachtschrank und holte einen rosa BH heraus.
"Berni, der ist für dich." Ich glaube, ich wurde rot. Sie schob ihn über meine Arme und verschloss ihn. Ich ließ es geschehen und wollte es nicht glauben, wie gut er passte.
Ganz dicht an meinem Ohr flüsterte sie, dass sie ihn schon 3 Wochen, immer wenn ich es nicht merkte, getragen hat.
Dann griff sie neben das Bett und holte ihr Nachthemd, das sie sich ausgezogen hatte. Sie streifte es mir über und küsste mich dann.
"Ich will dir zeigen, dass ich DAMIT klar komme. Aber bitte bleibe mein MANN."
Ich kann meine Emotion nicht beschreiben.
Das kann nur Liebe sein.

Wir ginge viel spazieren. Tauschten unsere Anoraks, bei Regen unsere Mäntel, es war einfach nur verrückt.
Sind wir angekommen????????????????????
Ich würde es mir wünschen. Ich bin glücklich!
Sicher nicht.
Der Alltag muss es zeigen. Wir stellen uns dieser Herausforderung jetzt noch intensiver.

Gruß Bernd

PS. Anne-Mette, wir werden keinen neuen Account öffnen. Die Leser werde wohl zwei Personen auseinander halten können. Ilka will sich zurückhalten, weil sie meint, sie hätte schon genug getan.
Sollte doch jemand ihre Meinung lesen wollen, dann nur los. Zauberwort: PN
Drachenfrau
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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 68 im Thema

Beitrag von Drachenfrau »

Hallo Bernd,

es ist wunderbar zu lesen, wie sich euer gemeinsames Leben und eure Beziehung entwickelt.
Hätten Denies und ich die gleiche Kleidergröße, wäre es bei uns ähnlich bzw. mein Kleiderschrank wäre leer und alle Sachen wären bei Denies einsortiert.
Genießt das, was das Leben euch an Entwicklung schenkt.

Einige haben euren gemeinsamen Einstieg hier mitverfolgt, andere nicht und es kann dann jemanden sehr verwirren, wenn du als Bernd mit einem Nick "Ilka" schreibst. Du bist schließlich nicht auf dem Weg von der Frau zum Mann und möchtest bestimmt auch nicht in diese Richtung unwissend verortet werden.

Denies und ich haben auch noch ein gemeinsames Profil DeniesundUlla.
Da wir jedoch inzwischen in verschiedenen geschlossenen Foren hier unterwegs sind, habe ich das Profil Drachenfrau angenommen.

Vielleicht nutzt ihr ein gemeinsames Profil?

Viele Grüße,
Ulla
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Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 69 im Thema

Beitrag von Ilka »

Hallo Ulla (Drachenfrau),
Du hast recht, ich werde mal versuchen, ob ich meinen Namen vor den von Ilka bekomme. Sicher hat Anne-Mette schon ein Auge drauf und wird uns sicher helfen.
Mit den Sachen ist es nicht ganz so einfach. Ilka hat schon eine größere Kleidernummer. Aber weil es ja so viele Hersteller gibt und 40 nicht immer 40 ist, passen dann doch mal einige Röcke oder Kleider.
Wir benutzen auch Sachen, die mit Gürtel getragen werden. Das hilft mir sehr. Juttas Kreativität wird auch von ihrer Nähmaschine beeinflusst. Änderungsschneiderei nennt man das dann.
Also Ulla, wie Du bemerkt hast, wir entwickeln uns. Das ist wichtig. Freue mich mehr von Dir zu lesen.

Gruß Bernd
Drachenfrau
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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 70 im Thema

Beitrag von Drachenfrau »

Hallo Bernd,

wenn du von uns/mir lesen willst, ist mehr hier:
viewtopic.php?f=3&t=12763
zu finden.
Im Moment schreibe ich im Forum wenig, da andere Projekte mich absolut in Beschlag nehmen und Denies und ich haben so ziemlich unseren Umgang mit ihrer Transition gefunden. Es tut mir gerade sehr gut, dass ich mich wieder anders im Alltag aufstellen kann.

Die Nähmaschine ist aktuell auch wieder sehr im Einsatz, haben heute sogar eine "Upgrade" gekauft, weil ich meine bisherige "ausgereizt" habe.
Für Denies, auch in ihrer Größe, ist die Nähmaschine von Vorteil, da ich so manches besser ihrer Figur anpassen kann.

Viele liebe Grüße,
Ulla
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Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 71 im Thema

Beitrag von Ilka »

Liebe Ulla,
Ilka und ich haben Deinen Zeilen gelesen. Vielen Dank, es war sehr aufschlussreich für uns. Du bist eine tolle Frau.
Wir haben noch bis nach Mitternacht darüber geredet.
Besonders über den Anfang und den Schluss. Deine Einstellung zu dem Thema, wenn es mal sein sollte, dass er eine OP anstrebt.
Ilka sagte auch gleich, dass ihr der Mann fehlen würde. Sie wüsste nicht, ob sie damit klar kommen würde.
Wir ließen das mal so im Raum stehen. Ich bin von solchen Gedanken noch weit entfernt.
Nochmals vielen Dank.

Bernd und Ilka
Drachenfrau
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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 72 im Thema

Beitrag von Drachenfrau »

Hallo Ihr beiden,

so, wie es bei uns beiden verlief, ist es nicht mit jedem transidenten Menschen gleich.
Denies hat, wenn man sich das chronologisch wie ein Lebenslauf vor Augen führt:

Ende Juli/Anfang Augugst 2016 das erste Mal in ihrem Leben Frauenkleider getragen mal nicht zu Karneval oder als Pary Gaudi.

Im September waren wir viel auf unserem FKK Campingplatz, dort trugen wir so gut wie keine Kleider. Sie hatte jedoch die Nägel lackiert, wie man mit der Geschichte des kleinen Mädchens nachlesen kann.
Während dieser Zeit sagte sie mir, dass sie sich mehr als Frau fühle (2/3 zu 1/3).
Ende September machten wir einen Schminkkurs. Sie sah sich permanent 3 Stunden lang als Frau im Spiegel und das ließ dann endlich den Vulkan ausbrechen. Sie hörte auf Männerkleidung zu tragen und bis auf ein paar Ausflüge noch als Mann in den Baumarkt, lebte sie nur noch als Frau seitdem.

Ihre Erkenntnis kam wie ein Vulkanausbruch und ihre Transition ist wahrlich wie fließende Lava.

So muss das alles bei euch noch lange nicht werden oder gar sein.

Sie sagt seitdem sie mich vor inzwischen fast 5 Jahren kennenlernte, konnte sie zum ersten Mal überhaupt sie selbst sein.
Schon als Mann in der Beziehung mit mir spürte sie, sie kann sie selbst leben, was sich hauptsächlich darauf bezog, wirklich erst einmal alles, aber auch komplett alles, ohne Bedenken, dass emotionale Erpressung folgen würde, mir erzählen und wir redeten miteinander.
Ich hätte sie nie anders haben wollen als sie wirklich war und forschte auch in ihr, damals noch in ihm, nach dem Menschen, der da tatsächlich an meiner Seite war.
Selbst, wenn dies in aller Konsequenz bedeutet hätte, dass wir uns trennen. Sie sollte auf ihre Weise glücklich sein dürfen und das wollte sie für mich — wir beide immer noch.

Damals 2016/Anfang 2017 ja, da musste ich erst einmal die Veränderung selbst annehmen, einen eigenen Weg finden, das Alte zu transformieren - was auch mich transformierte. In dem Zeitrahmen des Trauerns und Loslass-Prozesses dachte ich manchmal schon ich würde den Mann vermissen.
Das hat sich inzwischen sehr geändert.
Die Frau an meiner Seite ist mehr als Mensch sie selbst als sie es je war. Vieles, womit sie sich früher unbewusst zurück hielt und immer bei anderen Menschen im außen — auch außerhalb unserer Beziehung — am Suchen war, das ist nun vorbei.
Sie ist mehr bei mir als sie es je war und das Thema Polyamorie, wie, seitdem wir uns kennen, sie leben wollte, ist vom Tisch.
Ich erlebe einen ganz anderen Menschen an meiner Seite.
Und!!! Wenn ich total ehrlich zu mir bin, das, was mich an ihr damals anzog und was mich mich in sie verlieben ließ, das war die Frau.
Unsere Beziehung ist JETZT am Tiefsten und schöner als sie es je war.

Das, Ihr Lieben, ist nur ein Teil der vielen Prozesse und Gedankengänge der Wandlungen, die Denies und ich hatten und wohl immer noch haben, denn wir mögen Veränderung, das Abenteuer des Neuen und dabei zu spüren, man wird immer mehr sich selbst und man selbst und das Leben wird einfacher dadurch.

Ich kann mich auf die Frau an meiner Seite zu entwickeln und ich konnte all diese erwähnten Prozesse mit mir durcharbeiten, da Denies und ich die Zeit dazu geschenkt bekamen.
Sie ging Mitte 2016 in passive Altersteilzeit und für mich hatten wir auch das Ende für meinen Arbeitsplatz geplant, da wir eine gemeinsame Ausbildung machen wollten. Diese stellten wir allerdings hinten an und kümmerten uns beide um uns.
Das ist natürlich eine Luxus-Voraussetzung, um mit der Transition umgehen zu dürfen.
Inzwischen habe ich die geplante Ausbildung angefangen und wenn Denies den Kopf frei hat, steckt sie den dann auch mal mit in das Studienmaterial.

Macht euch am besten über "was wäre wenn" keine Gedanken und schon gar keine sorgenvolle, denn es kommt eh anders.
Lebt, das was ihr habt. Schaut euch am besten täglich an, wofür ihr euch gegenüber alles dankbar sein könnt, achtet und ehrt, was euch verbindet — nicht nur im Stillen jeder für sich, sondern auch in Worten geäußert und ihr erfahrt eine Menge an wunderbarem gemeinsamem Glück, ohne dass dafür der eine für den anderen darin verantwortlich wäre.

Viele Grüße,
Ulla
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Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 73 im Thema

Beitrag von Ilka »

Liebe Ulla, vielen vielen Dank für Deinen Bericht.
Das bringt uns Dir gedanklich ganz nah. Wir sind in einer Stagnationsphase. Ilka hat eingesehen, dass es bei mir im Kopf zur Zeit drunter und drüber geht.
Ich bin nicht bereit den entscheidenden Schritt zur Frau zu machen. Ilka hat versucht mich mal so zu lieben als wäre ich eine Frau. Sie hat es geschafft mich zum Höhepunkt zu bringen. Es war sehr schön. Danach fahren die Gedanken wieder Achterbahn.
Bei uns hat das Schmusen und Kuscheln sehr an Priorität gewonnen.
Wenn wir mal nicht über unsere Liebe reden, ist die Kleidung dran. Was ziehe ich an, was sollte ich lieber anziehen?
Mich macht das verrückt. Die riesen Auswahl an Wäsche und Oberbekleidung. Als wenn Ilka meine Gedanken lesen kann und mir Sachen anbietet, die gerade meiner Vorstellung entsprachen.
Ob wir noch zu einem Ende kommen weiß ich nicht.
Gruß Bernd
Drachenfrau
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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 74 im Thema

Beitrag von Drachenfrau »

Hallo Bernd,

Beziehung entwickelt sich.
Zu einem Ende kommen, will man das? Denies und ich nicht.
Sonntag bekam ich eine Kette geschenkt von Denies Tante. Da Denies jedoch farblich dazu passender angezogen war, legte ich ihr die Kette an.
Es gefällt mir, wenn sie neue Sachen hat, dass ich ihr dann den passenden Schmuck dazu mache - aber ansonsten ist Mode/Kleidung etwas alltägliches.
Wobei ich im Nähcoaching bin, damit ich ihr die Sachen maßgeschneidert machen kann. Doch mir geht es mehr darum, dass das, was sie anzieht, richtig sitzt als um die Vielfalt.

Macht weiter so in eurer Beziehungsarbeit. Jede Beziehung entwickelt sich individuell und lass dir Zeit, in dich hinein zu spüren, was sich wirklich richtig für dich anfühlt.

Ganz liebe Grüße,
Ulla
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Seelenfrieden
Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Post 75 im Thema

Beitrag von Ilka »

Danke Ulla,
hatte ja viel Zeit über alles und auch Deine Gedanken nachzudenken.
Bin heute alleine.
Ist auch mal schön. Ich bin an unseren Kleiderschrank gegangen und habe mir ein Kleid herausgesucht. Es ist ein Genuss es zu tragen. Meine Frau hat viele Kleider. Warum weiß sie sicher nicht. Zu viele, um sie nicht zu tragen. Meine diesbezüglichen Bemerkungen erwidert sie nur: "Zieh du sie doch an." Manchmal weiß ich nicht wie ich reagieren soll.
Eben habe ich reagiert und sitze jetzt im Kleid hier vor dem PC.
Wenn ich hier so lese, weil ich mehr über Euch erfahren will, dann bemerke ich, jetzt nur auf Kleidung bezogen, dass die Mehrzahl auf Röcke und Blusen steht. Korrigiert mich, wenn ich mich daneben liege. Es ist nur so ein Gefühl.
Jeder hat so seine Vorlieben. Mir gefallen Kleider besser. Der Nachteil ist, das man manchmal mit der Taille Probleme hat. Die Kleider meiner Frau haben eine schmalere Form, die ich leider nur mit Hilfsmitteln ausgleichen kann. Wir haben schon Mieder gekauft. Auch Korsetts, die ich aber nicht alleine anziehen kann. Schade, dass ich so hilflos bin.
Das Kleid, das ich jetzt trage, ist sehr dehnbar, so dass ich mich gut darin fühle. Wenn sie nach Hause kommt, wird sie sicher lächeln und mir sagen, dass ich doch heute morgen nur eine Andeutung meiner Wünsche ihr entgegen hauchen brauchte.
Wenn ich mal was alleine entscheiden möchte, dann scheitert es an meinem maskulinen Körper.

Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch allen.
Bernd
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