Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird
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allgemeiner Austausch
nicole.f
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 1 im Thema

Beitrag von nicole.f »

Hallo!
Die Ursachen sind ebenso unklar, wie sie es für Homosexualität oder Transsexualität sind. Es gibt dutzende Theorien, aber noch keine konnte bisher schlüssig nachgewiesen werden. Alle Fachrichtungen versuchen sich immer mal wieder an einer - Soziologen, Psychologen, Genetiker, Biologen, Mediziner jeder Gattung...

Eines steht allerdings recht fest, man wird es nicht, sondern man ist es. Und wenn man es ist, dann ist es bleibend, also nicht entwöhnbar oder therapierbar. Man muss lernen damit umzugehen.

Das von Dir angesprochene Alter ist keinesfalls typisch für eine bestimmte Generation. Die Generation auf die es zutrifft verschiebt sich stetig. Was man eher sagen kann ist, dass es zwei typische Verläufe gibt. Die einen, die es sehr früh entdecken und sich sicher genug damit sind, auch früh offen damit umzugehen. Das beginnt rund um die Pubertät. Die anderen sind die, die es sich nicht eingestehen können oder wollen und es deshalb lange verdrängen und unterdrücken. Doch das ist in der Regel keine gute Strategie, da es wie bereits geschrieben, nicht entwöhnbar ist. Man wird es nicht los und irgendwann bricht es sich Bahn. Ein typischer Lebensabschnitt dafür ist dann zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr. Warum das so ist, kann keiner sagen, aber es ist ein recht typisches Bild.
Wie immer gibt es natürlich auch alles andere dazwischen. Doch die beiden Typen und diese Sache zwischen 35 und 45 findest Du sehr oft. Öfter, als das es ein Zufall sein könnte.

Allgemein merkt man allerdings eine Tendenz, dass das Alter, gerade für den zweiten Typ, in den letzten Jahren sinkt. Dies kann viele Gründe haben. Einige behaupten, es läge an einer mittlerweile größeren Offenheit der Gesellschaft gegenüber "Andersartigen" und einer damit vielleicht verminderten Scheu. Nunja, wer weiß.

Liebe Grüße
nicole
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Lampenschirm
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 2 im Thema

Beitrag von Lampenschirm »

Also meine Mutter hat mich windelweich gedroschen, mit allem, was sie in die Finger bekam: Schlappen, Kochlöffel, etc.
Mein kleiner Bruder war der Prinz im Haus. Ich habe in meinem ganzen Leben niemals den Wunsch gehabt, lieber ein Junge zu sein.
Diese These kann ich nicht unterschreiben.
LG Lampe
Es ist was es ist sagt die Liebe (Erich Fried)
Laura92

Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 3 im Thema

Beitrag von Laura92 »

Ich glaube nicht das es an dem Geburtsjahr oder an der Zeit von damals lag.

Im Vergleich zu den 60er Jahren, ist die Gesellschaft doch viel offener und aufgeklärter.

Meiner Meinung nach sind ältere Menschen eher dazu bereit ihre geheimen Fantasien auch auszuspielen und in die Tat umzusetzen. Wenn ich z.B. in meinen Szenelokalen bin, sind ca. 90 % älter als 40 Jahre. Junge Menschen machen sich viel mehr Gedanken, was wenn mich jemand erwischt? Wie wäre die Reaktion der anderen? Dann läßt man es irgendwann bleiben.

Aber ab einem gewissen Alter kann und will man seine Leidenschaft nicht mehr unterdrücken und übt sie aus.
Andrea aus Sachsen
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 4 im Thema

Beitrag von Andrea aus Sachsen »

.
Wie andere Diskussionen hier schon gezeigt haben, gibt es keine belastbaren Zahlen, wieviele Crossdresser es überhaupt gibt. Demzufolge kann es auch keine Statistiken über deren Altersstruktur geben.
In Foren wie unserem und Selbsthilfegruppen zu unserer Problematik zeigt sich dagegen durchaus die Überrepräsentanz bestimmter Altersgruppen. Dabei wäre aber zu beachten, dass diese Einrichtungen vorrangig von Leuten besucht werden, die gerade dabei sind, ihr Anderssein zu akzeptieren. Vorher in Zeiten der (versuchten) Unterdrückung und später wenn sie ihren Weg gefunden haben, ist der Bedarf an Informationen und Gedankenaustausch deutlich geringer.
Die Altersstruktur in CD-Foren und Selbsthilfegruppen zeigt deshalb, in welchen Alter typischerweise diese Selbsterkenntnis stattfindet und nicht irgendwelche CD-fördernde Bedingungen in der Kindheit.
Zu den eigentlichen Ursachen der ganzen Trans*-Problematik gibt es meines Wissens noch keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse.
Viele Grüße
Andrea aus Sachsen
marabella68
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 5 im Thema

Beitrag von marabella68 »

Hallo,

Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht, woran es liegt. Fakt ist, dass mich das tragen von Frauenkleidung eigentlich seit meiner Pubertät reizt und erregt. Das tut es heute noch. Jahrelang war Crossdressing für ich auch eine Ersatzbefriedigung. Es hat sehr lange gedauert, bis ich das erst mal eine Freundin und somit auch Geschlechtsverkehr gehabt habe. Ich habe es immer so gesehen, dass ich mir meine eigene Frau erschaffe in dem ich mich eben in eine Frau verwandele. Allerdings weiß ich heute nicht mehr ob es wirklich ein "Ersatz" war, oder ob es eben solange bis zur ersten Freundin gedauert hat, gerade weil ich Crossdressing betrieb. Wobei ja niemand davon wusste (und auch heute nichts weiß). Tatsache ist jedenfalls, dass der Reiz Frauenkleidung zu tragen nie ganz weggegangen ist. Er ist nur wesentlich schwächer geworden, als ich dann das erste mal mit einer Frau zusammen war und wurde auch immer nur dann wieder stärker wenn mit Frauen nichts lief, oder wie jetzt, kaum noch Geschlechtsverkehr stattfindet. Bei vielen hier im Forum ist der sexuelle Hintergrund mit den Jahren, ja auch ganz weggegangen (Gewöhnungseffekt). Bei manchen gab es nie den Grund des sexuellen Reizes Frauenkleider zu tragen. Die Gründe sind also äußerst vielschichtig.

LG
Marabella
Frau sein nur zum Spaß. Outing kommt gar nicht in Frage.
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 6 im Thema

Beitrag von conny »

das thema der ursache wurde ja hier und woanders schon mehrfach diskutiert. das fazit ist jeweils, dass es keine (wissenschaftlich) fundierten begründungen gibt, da die
individuellen erklärungen einfach zu unterschiedlich sind. folglich ist jeder versuch spekulation.

aber das gilt ja nicht nur für das crossdressing....
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 7 im Thema

Beitrag von Marlene »

Meine Entwicklung ähnelt z.B. der von Marabella sehr stark und ich habe es mit etwa vier Jahren das erste Mal erlebt. Damals spielte ich mit den um wenige Jahre älteren Töchtern eines befreundeten Arbeitskollegen meiner Mutter sehr oft. Dabei wurde ich manchmal von ihnen auch nach ihren Vorstellungen angezogen und das scheint wohl irgendwie auch mit beigetragen zu haben und es hat sich dann immer weiter vertieft. In der Zeit des erwachsen Werdens war es mal eine kurze Zeit weg und es stellte sich dann wieder umso mehr ein, je älter ich wurde und keine recht passende Frau fand. Dazu kamen die fehlenden Möglichkeiten durch die Umstände des Lebens, wie Schichtarbeit und andere Verpflichtungen, die ein Kennenlernen einer Frau bei mir lange verhinderten und mit Mitte 30 hatte ich einen fast Totalzusammenbruch und bekam dabei aber endlich die Kurve, wie ich heute rückblickend feststellen kann. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mit mir im Reinen war und nun genau wußte was Fakt ist. Wahrscheinlich war dieser Zusammenbruch wirklich notwendig für mich.
Mit 42 Jahren lernte ich dann endlich meine jetzige Frau durch ganz verrückten Zufall kennen und ich bin glücklich und endlich angekommen.
Zum Thema Sex gibt es eigentlich ähnliche Tendenzen, wir genießen ihn eher in gedanklicher Form. Wir verstehen uns von Anfang an fast wortlos und das ist wunderbar.
Man kann wahrscheinlich tausend Theorien aufstellen und man wird keine Erklärung finden können. "Es" steckt drin und es ist gut so, wenn man damit umgehen kann.

L.G. Marlene
Andrea aus Sachsen
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 8 im Thema

Beitrag von Andrea aus Sachsen »

.
Aus den Antworten hier entnehme ich, dass die Ausgangsfrage ganz unterschiedlich verstanden wurde:
Rein wissenschaftlich betrachtet, als persönlicher Weg zu dem, was wir heute sind, Erklärung der Altersstruktur oder Einflussfaktoren aus der Kindheit?
Vielleicht kann RotesBrautkleid als Threadstarterin mal erklären, worum es ihr genau geht.
Viele Grüße
Andrea aus Sachsen
Lina
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 9 im Thema

Beitrag von Lina »

Ich glaube nicht dass es einen zuverlässigen Nachweis gibt, dass es in bestimmten Jahrgängen nennenswert mehr T gibt. Es kann zwar sein, dass gerade hier die geannten Jahrgänge zahlreicher vertreten sind. Das sehe ich aber nirgendwo anders.

In den 90ern wo eine beliebte Kontaktform, Kleinanzeigen in Magazinen wie Transformation oder Tapestry war, schienen IT-Leute und LKW-Fahrer in deutlicher Mehrheit zu sein. Da könnte man sich auch fragen, welche "Erziehungsfehler" oder sozialen Einflüsse so viele T-Frauen dazu verleiten, LKW zu fahren oder sich für IT-Technologie zu interessieren. Wenn das die Reihenfolge der Entwicklung war. Kann natürlich auch umgekehrt sein.
Vincent
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 10 im Thema

Beitrag von Vincent »

Hallo,
zu den Ursachen für"™s Crossdressing möchte ich jetzt nicht spekulieren, aber auch ich sehe hier ein Häufung der 40-60 Jährigen.
Die meisten sind wohl auch schon lange CDs, ich mindestens seit ich 8 Jahre alt bin (da habe ich mich erstmals getraut (gitli) )


Ich sehe aber einen anderen Grund für die Häufung im Forum: Genau diese genannte Altersgruppe benutzt Foren dieser Art, zu solchen und ähnlichen Themen.
Ältere werden durch das Internet als soziales Kommunikationsmedium kaum erreicht, jüngere nutzen überwiegend die bekannten sozialen Netzwerke.

Exemplarisch kann ich das sogar im eigenen Umfeld erleben: Während mein Bekanntenkreis, ungefähr im selben Alter wie ich, keinen Facebook Account hat oder praktisch keinen Gebrauch davon macht, läuft im Umfeld meiner Frau, die ein gutes Stück jünger ist, sehr viel über FB — einen Account hat da praktisch jeder.

Wenn wir uns Gedanken um eine statistische Häufung machen, sollten wir zuerst darüber nachdenken, auf welcher Datenbasis wir gründen. :roll:
LG

Vincent
ReaGirl

Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 11 im Thema

Beitrag von ReaGirl »

Laura92 hat geschrieben:Ich glaube nicht das es an dem Geburtsjahr oder an der Zeit von damals lag.

Im Vergleich zu den 60er Jahren, ist die Gesellschaft doch viel offener und aufgeklärter.

Meiner Meinung nach sind ältere Menschen eher dazu bereit ihre geheimen Fantasien auch auszuspielen und in die Tat umzusetzen. Wenn ich z.B. in meinen Szenelokalen bin, sind ca. 90 % älter als 40 Jahre. Junge Menschen machen sich viel mehr Gedanken, was wenn mich jemand erwischt? Wie wäre die Reaktion der anderen? Dann läßt man es irgendwann bleiben.

Aber ab einem gewissen Alter kann und will man seine Leidenschaft nicht mehr unterdrücken und übt sie aus.
Das kommt auch meiner Einschätzung nach am ehesten ran.
Astrid
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 12 im Thema

Beitrag von Astrid »

Hallo zusammen,

als Denkanstoß - nicht als Erklärung fällt mir dazu ein:
(Ich zitiere aus einem schon etwas älteren Schinken den ich hier im Buchregal habe)


Aus Kursbuch Gesundheit zum Thema Lust und Liebe:

"Die persönlichen sexuellen Bedürfnisse werden als Muster in der frühen Kindheit durch das Zusammenleben mit anderen geprägt: Der Geruch des Großvaters, das Kitzeln von Mutters Haar, die weiche Haut der Tante, die Augen des Nachbarkindes beim heimlichen Spiel. Diese Sinneseindrücke formen unsere sexuellen Bedürfnisse, graben sich ins Unbewußte ein - meißt wissen wir nichts von unserer Sehnsucht nach ihnen. Sie werden dann wieder aufgerufen und in sexuelle Leidenschaft verwandelt, wenn uns im Erwachsenenalter ein Mensch begegnet, der diese Eigenschaften besitzt."


Ich übertrage das jetzt einfach mal:

Das schöne zarte Kleid der Mutter, das samtige Gefühl der Feinstrümpfe auf der Haut der Tante, die warme, zärtliche Zuneigung der Oma.

Vielleicht spielen auch solche Eindrücke aus der Kindheit bei einer späteren Entwicklung zum Crossdresser eine Rolle. Nicht unbedingt nur in sexueller Hinsicht.

Meine Kindheit hat in den siebziger Jahren stattgefunden. Bei uns zu Hause war immer was los. Oft waren Bekannte meiner Eltern zu Besuch. Ich kann mich noch sehr gut an die Outfits der Damen erinnern. Bunte Kleider, hochhackige Sandaletten, Stiefel mit hohem Schaft, stark geschminkte Gesichter, roter Nagellack und immer und zu jeder Gelegenheit Feinstrumpfhosen. Meist hautfarben und oft mit Pünktchen (jetzt gibt's sie wieder).
Das alles hat mich schon als Kind fasziniert. Und eben auch diese liebvolle, sanfte und zärtliche Art der meisten Frauen.
Möglicherweise haben mich diese Eindrücke so sehr geprägt, daß ich sie heute als Empfindungen auf mich selbst übertrage.

Aber wie gesagt, ich sehe das jetzt nicht als Erklärung, aber als Ansatz.

Liebe Grüße - Astrid
Xtina
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 13 im Thema

Beitrag von Xtina »

marabella68 hat geschrieben: Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht, woran es liegt. Fakt ist, dass mich das tragen von Frauenkleidung eigentlich seit meiner Pubertät reizt und erregt. Das tut es heute noch. Jahrelang war Crossdressing für ich auch eine Ersatzbefriedigung. Es hat sehr lange gedauert, bis ich das erst mal eine Freundin und somit auch Geschlechtsverkehr gehabt habe. Ich habe es immer so gesehen, dass ich mir meine eigene Frau erschaffe in dem ich mich eben in eine Frau verwandele.
Interessant wie sehr das auch bei mir zutrifft. Bei mir kam ebenfalls der sexuelle Reiz daran in der Pubertät zum Vorschein, ebenfalls mit dem Gedanken damit "die eigene Frau" zu erschaffen. Dies trifft heutzutage zwar nicht mehr zu aber genau so hatte es bei mir auch angefangen. Auch hat es bei mir ebenfalls sehr lange bis zur ersten Freundin/dem ersten Sex gedauert.
Marlene hat geschrieben:In der Zeit des erwachsen Werdens war es mal eine kurze Zeit weg und es stellte sich dann wieder umso mehr ein, je älter ich wurde und keine recht passende Frau fand. Dazu kamen die fehlenden Möglichkeiten durch die Umstände des Lebens, wie Schichtarbeit und andere Verpflichtungen, die ein Kennenlernen einer Frau bei mir lange verhinderten und mit Mitte 30 hatte ich einen fast Totalzusammenbruch und bekam dabei aber endlich die Kurve, wie ich heute rückblickend feststellen kann. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mit mir im Reinen war und nun genau wußte was Fakt ist. Wahrscheinlich war dieser Zusammenbruch wirklich notwendig für mich.
Auch hier sehe Ich viel Gemeinsamkeiten: Habe bis heute noch Probleme eine Frau fürs Leben zu finden. Gründe sind die gleichen wie bei dir: Schichtarbeit und draus resultierender Zeitmangel. Erschwerend kommt bei mir noch meine extreme Schüchternheit dem weiblichen Geschlecht gegenüber hinzu. Ich hatte zwar keinen Zusammenbruch aber einige stark depressive Phasen hatte Ich auf jeden Fall schon des öfteren.

Besonders beschäftigt mich meine Ausrichtung: Ich stehe (als Mann) ganz klar auf Frauen bin aber zu schüchtern um da was auf die Reihe zu bekommen. Andererseits wäre Ich lieber selbst eine Frau geworden strebe allerdings keine Geschlechtsumwandlung an. Eigentlich zwei Gegensätze die so einfach nicht zusammen passen können. (Also als Mann eine Frau finden wollen, gleichzeitig aber selbst eine sein wollen)

Zum eigentlichen Thema des Threads: Ja, woran liegt es denn? Ich hatte in meiner Kindheit jetzt keine Erlebnisse die mich dahingehend beeinflusst hätten, alles was das betrifft ging von mir selbst aus, wie zum Beispiel das plötzliche Interesse an Barbiepuppen als 6/7 Jähriger Knirps oder das plötzliche Interesse an Kleidern der Mutter. Ich glaube (wie hier schon gesagt wurde) es steckt einfach in uns drinn.
gabo
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 14 im Thema

Beitrag von gabo »

Hallo Zusammen

Ich weis nicht, ob dieser Beitrag noch aktiv geführt wird?!

Ja, ich schäme mich Crossdrersser zu sein.

Dennoch möchte ich hier was Schreiben. Auch ich bin Crossdresser. Oder wie ich mich nenne, ein Mann mit Fehlfunktion. Und das seit ich denken kann. Wie habe ich mir schon als Kleiner Junge Ballerinas und Kleidchen gewünscht. Aber vor meinen cholerischen "Eltern" hatte ich schon so Angst. Und so habe ich es nie gewagt meine Wünsche nach weiblichen Sachen zu Äußern. In der Pubertät, kam es für mich noch schlimmer. Denn ich stehe nur auf das weibliche Geschlecht. Männer als Kollagen oder Freunde voll ok. Aber auf keinen fall mehr. und schon gar keinen Berührungen. Komischerweise mochte ich es auch nicht von ihnen betrachte zu werden. Bei Sportunterricht war ich immer der erste oder der letzte. Oft hatte ich mir auch die Sachen schon zuhause angezogen. In Schwimmbädern benutzte ich (heute immer noch) die Kabinen. Später mit mir 17. als ich von zuhause rausgeschmissen wurde (weil mich der Halbruder Prinz und Ziehvater nicht mochten (ist aber eine Andere Geschichte)). Hatte zwar in "meinen" vier Wänden die Möglichkeit mich mich weiblich zu kleiden, aber fast kein Geld dafür. Und was wenn das der Vermieter, der zwischendurch mal in der "Wohnung war (ein Möbliertes Souterrainzimmer" mit Kochnische (in Wirklichkeit ein ausgebauter Kellerraum mit WC und Dusche im Gang von bis zu vier anderen mitgenutz) etwas merkt (ist auch eine Andere Geschichte)?
Meinen Früheren Freundinnen und später meiner Frau, hab ich nie nur eine Andeutung gemacht, das ich auch mal ein Kleid oder Damenschuhe tragen möchte. Ich habe mich zu sehr für meine Abartigkeit geschämt. Was ich immer noch tue. Damals wusste ich noch nicht das es Crossdressing ist. Es gab da noch kein Internet. Was ich aber immer schon sehr gerne gemacht habe, war mit ihnen Kleider und Schuhe kaufen. Ich fand es damals wie heute immer faszinierend, was es für wunderschönen Sachen gibt.

Und heute mit fast 60 bin ich immer noch im Kampf mit mir. Eigentlich möchte ich ein ganz normaler Mann sein. Merke aber immer mehr, das ich Angst habe auf eine Frau zu zu gehen. Nebengeschichte, meine Frau hat mich und die Kinder (Heute Teenager) nach über 32 Jahre Beziehung verlassen (habe ihr alles recht machen wollen, ihr die Hausarbeit abgenommen (so konnte sich sich ihrer Hobbys und im betrieb ihrer Eltern helfen), die Kinder sollen nur auf mich hören, . . . . . und du perverse Sau Trägst in der Wohnung Ballerinas (ist auch eine Andere Geschichte)). Eigentlich müsste ich Glücklich sein. Bin gesund, habe zwei gesunde Kinder. Also was so Solles. Andere andere haben Grössere Probleme. Dennoch, wenn es ginge währe ich gern nicht mehr Crossdresser.

Entschuldigt, wurde ein Frust Beitrag. Ich denk aber wirklich, dass ohne mein Crossdressing es etwas einfacher währe.

Weiterhin einen schönen Sonntag
manchmal_melissa
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Re: Woran mag es liegen, das man zum Crossdresser wird

Post 15 im Thema

Beitrag von manchmal_melissa »

gabo hat geschrieben: So 27. Aug 2023, 16:41 Ich denk aber wirklich, dass ohne mein Crossdressing es etwas einfacher währe.
Hallo Gabo,

Ich hatte solche Gedanken früher auch. Damals dachte ich noch, mich irgendwann zwischen Beziehung oder Crossdressing entscheiden zu müssen, und ich wusste, dass ich das Crossdressing nicht abstellen kann. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir war, hatte ich diesen Wunsch nie wirklich. Würde nicht etwas fehlen? Wäre es nicht furchtbar langweilig? Würden wir nicht etwas verpassen, wenn wir nicht wären, wie wir sind? Du musst dich nicht schämen, du bist schon gar nicht abartig oder hast eine Fehlfunktion. Du bist toll so wie du bist, und unsere weibliche Seite ist eine Bereicherung auf vielen Ebenen. Ich wünsche dir, dass du Menschen kennenlernst, die das so sehen. Das wird leichter, je eher du das selbst verinnerlichst und ausstrahlst.

Liebe Grüße,
Melissa
Antworten

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