Du gehst das, glaube ich, falsch an. Die Frage, die sich stellen sollte ist, warum brauchen wir eine Definition "Transsexualität"? Diese an sich ist völlig überholt und wird auch wissenschaftlich nicht mehr verwendet, allenfalls noch im ICD10, der nunmal noch gültig ist und der leider diese psychopathologisierende Definition enthält. Das alte Bild von Transsexualität gibt es nicht mehr, die Wissenschaft ist deutlich weiter. Hoffentlich in 2018 wird der neue ICD11 verabschiedet werden, der keine Transsexualität mehr enthält, sondern "Gender incongruence" (HA40)(Geschlechtsinkongruenz), eine Definition, die viel weiter reicht als Transsexualität und endlich auch medizinwissenschaftlich das Spektrum anerkennt, dass es eben im Geschlecht gibt. Die Inkongruenz kann sich ganz unterschiedlich darstellen und beruht auf einer Diskrepanz zwischen dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht und der selbst erlebten geschlechtlichen Identität. Es spielt dabei keinerlei Rolle, wie sich dies manifestiert, jede Art von Diskrepanz wird davon erfasst. Die alte Definition von Hier und Dort, von Cis und Trans, ist hinfällig - und das denke ich mir nicht aus, dazu gibt es dutzende, wenn nicht gar hunderte wissenschaftlicher Veröffentlichungen.Kerstin hat geschrieben: ↑Sa 30. Dez 2017, 23:19Dazu kommt und das ist ein weiterer Punkt der mich an Nicole's Beitrag stört "Wir sollten...". Wer ist den dieses "Wir"?
Ich möchte die Frage an einem Beispiel verdeutlichen.
Ein biologischer Mann erkennt für sich das er eine Frau ist. Auf Grund des Selbstbestimmungs Recht ist er ja dem zufolge als Frau zubetrachten. Korrekt?
Er oder besser Sie ist also per Definition nicht transsexuell. Weil transsexuell beinhaltet ja die Aussage, das man von einem Zustand in einen anderen transformiert, hinüber wechselt.
Wenn nun dieser Person das Edikett "transsexuell" angeheftet wird ist dies Fremdbestimmung und somit unzulässig.
Korrekt?
Wie also wollt ihr diese "wir" definieren. Wie soll sich diese Gruppe selbst definieren und wie soll die Gesellschaft im allgemeinen damit umgehen.
Für die Gesellschaft spielt die oben genannte Selbstdefinierung nämlich keine Rolle. Hier gilt " eine Person welche in eine andere "geschlechtliche Rolle" als der angeborenen wechselt ist eine Transe oder transsexuelle".
Wenn sich also eine Gruppe von Personen, welche sich selbst als transsexuell definiert, permanent daneben benimmt fällt das auf alle zurück, ohne das die betroffenen Personen etwas dagegen machen können noch das die Gesellschaft dies erkennen kann.
Ich hoffe jetzt mal das ich verstanden werde.
LG Kerstin
Wenn Du also auf Definitionen Wert legst, dann versuche es doch mal mit dem Stand der Wissenschaft? Geschlechtsinkongruenz.
Und auf einmal ist das Wir soviel deutlicher.
Ich verstehe auch nicht, wie Du auf dieses "daneben benehmen" kommst? Selbstverständlich ist Fehlverhalten immer ein Fehlverhalten, egal von wem es kommt. Diese Argumentation kommt mir vor wie die kruden Versuche, die Toilettengesetze in den USA zu rechtfertigen, um Kinder und Frauen vor den Vergewaltigern und Pädophilen zu schützen - wait, what? Vergewaltigung und Pädophilie ist unter Strafe gestellt, egal wo diese stattfindet! Fehlverhalten ist immer falsch, egal von wem und wo. Benimmt sich jemensch daneben, so muss man darüber reden und wie es das nächste mal besser oder anders sein kann. Aber deswegen kann man doch nicht anfangen Gruppen pauschal Schuld zuzuschieben? Wo kommen wir denn da hin?
PS: Bitte niemals abwertende Begriffe wie "Transe" verwenden. Gerade dieser ist so negativ besetzt, dass wir damit nur Schaden anrichten und niemals etwas gutes bewirken können.
Liebe Grüße
nicole