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Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Fr 11. Aug 2017, 16:59
von Aubergine
Hallo Ilka,

schreib dir alles von der Seele. Die Vergangenheit ist die Grundlage der Zukunft und wenn du das alles so leichter verarbeiten kannst, mit unterstützenden Worten von den Mitgliedern hier, dann ist dir vielleicht da auch ein bisschen geholfen.
Bei meinem Schatz wäre es ähnlich wie bei dir, er würd in meinen Klamotten buchstäblich "ersaufen".
Es geht aber gar nicht unbedingt anfangs um "passend", sondern um das Gefühl, wie der Rock um die Beine streichelt, um die schönen und oft leichteren und weicheren Stoffe, als die olle Männerhose. Um die zarte Bluse gegen das robuste Männerhemd.
Später kommen dann vielleicht die Kleider und Röcke, die ihr gemeinsam einkauft und die passen. Ich weiß nicht, wie weit du diesbezüglich schon bist, aber wenn die Akzeptanz geboren ist, macht es wirklich Spaß das passende für "Sie" zu finden.
Bei uns waren es die Schuhe, die beiden passen. Ich hatte im Keller noch einen Fundus, den ich immer verwahrt habe, aber nie mehr tragen kann auf Grund meiner Behinderung. Das war eine Freude in den Augen von meiner Jenny, als ich sie sich die Schuhe aus dem Keller holen ließ und sie alle passten.
Jenny hat nie meine Kleider anziehen können, weil ich keine habe, auch keine Röcke. Sie hatte auch nicht das Bedürfnis, weil sie so streng erzogen wurde, dass sie das von Anfang an verdrängt hat und nie jemandem davon berichtet.
Erst nach einem Burnout und einer langen psychosomatischen Kur war sie in der Lage, verdrängtes zuzulassen und einiges, was sonst noch so im Argen lag aufzuarbeiten. Sie ist allerdings immer noch dabei.
Als ich mir vorgestellt habe, wie sehr ein Mensch unter solchen Zwängen gelitten haben muss, stellte sich mir die Frage ob ich überhaupt das Recht habe, so einen Menschen zu verurteilen bzw ihm Vorschriften zu machen, wie er sich zu verhalten und zu kleiden hat. Das war meine Art, mit der "Sache" relativ schnell zurecht zu kommen.
Wem schadet er/sie denn? Das anderen manchmal fast die Augen aus dem Kopf fallen ist doch nicht unser Problem.
53 Jahre Zwang sind meiner Meinung nach genug, dass man endlich damit aufhört.
Wir gehen inzwischen viel miteinander als 2 Mädels aus, treffen uns mit andern, haben einen Stammtisch gegründet und wenn ich sehe, wie Jenny dabei mehr und mehr aufblüht weiß ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Sie ist nur Crossdresser, das heißt, sie möchte absolut Mann bleiben und nur die Frau ab und zu ausleben und damit kann ich gut leben und unterstütze sie nach besten Kräften. Sollte sich Jennys Weg verändern, werde auch ich wieder viel zu lernen und zu grübeln haben, aber einen Schritt nach dem andern, dann ist das Ganze bis dato gut zu bewältigen.
Auch wenn es bei dir Situationen gibt, mit denen du nicht zurecht kommst - die gab es bei uns auch - dann zieh dich nicht zurück, sprich es offen aus und vor allem sprich mit deinem Mann darüber. Er ist derjenige, der dir fast immer eine Antwort geben kann.

LG Aubergine

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 14:31
von Ilka
Danke Aubergine, da sieht man wie sich Schicksale ähneln können.
Mein Mann hat 5 Jahre versteckt, was wirklich in seinem Kopf vor geht. Ich brauchte auch lange, um das zu begreifen. Aber ich habe mir wirklich Mühe gegeben, weil ich ihn über alles liebe. Das Beste aus der Situation zu machen, das hat uns die letzten 5 Jahre viel Kraft gekostet. Ich habe ihm nie vorgehalten, dass er mir nichts erzählt hat. Kann mir selber vorstellen, dass Scham und Angst vor dem Verlassenwerden sein Verhalten bestimmt hat.
Als es dann raus war habe ich einige Zeit gebraucht es zu verarbeiten.
Aber dann kamen 1000 Fragen auf ihn zu. Besonders wichtig war für mich, wie er sich seine Zukunft vorstellt. Er sagte mir, dass er keine Frau werden möchte. Nur das Tragen weiblicher Kleidung wäre ihm wichtig. Er könne mir aber nicht erklären warum ihn das so glücklich macht. Es ist einfach schön.
Dann interessierte mich wie er alles vor mir geheim halten konnte.
Er sagte, dass er sich sehr vorgesehen hat, weil er nur meine Kleider zur Verfügung hatte. Da ich selten Kleider trage, habe ich nie gemerkt, dass sich im begehbaren Schrank was verändert hat. Meine Kleider waren ihm zwar etwas zu groß aber das sei ihm egal gewesen. Er hatte auch Röcke probiert, die passten nun gar nicht.
Ich fragte ihn, ob wir passende Sachen kaufen wollen. So weit war ich mit meiner Meinung schon gekommen. Er sagte, er wolle mir Zeit geben ihn in weiblichen Sachen zu sehen und ich entscheiden soll, ob wir besser passende Kleidung kaufen.
Wenn ich so lieb wäre und ihm ab und zu ein Kleid borgen würde, dann werde er auch meine Meinung akzeptieren. Jetzt war ich gefordert. Aus Sicht der Frau sieht ein Mann im Kleid erst mal komisch aus. Aber dieser Blick meines Mannes als er in meinem Sommerkleid vor mir stand trieb mir Tränen in die Augen.
Bitte entschuldigt, man muss sowas gesehen haben. Er super glücklich und ich kann es nicht beschreiben. Tut mir leid.

Er bemerkte mein Unverständnis. Aber das war es nicht. Es waren seine Augen, die mich bewegten. Es schien als wollten sie mich fragen, gefalle ich dir?

Zu diesem Zeitpunkt, in der Situation, war ich aber sprachlos.
Mein Mann deutete es als Ablehnung und verschwand.

Als ich ihm nachging und er auf der Bettkannte saß und sehr traurig schaute, war mir klar, dass ich gefordert bin und unser Leben und unsere Liebe in neue Bahnen zu lenken.
Er konnte nichts dafür (viele Erkenntnisse auch von diesem Forum) und ich auch nicht.
Also machten wir einen Plan.
Neue Kleidung kaufen wir wenn die Zeit gekommen ist. (war nicht so originell aber vielleicht sinnvoll)
Ich möchte die Kleider aussuchen, in denen ich ihn sehen möchte.
(fand die Idee gut, weil Röcke nur mit Blusen gut aussehen und meine zu groß waren)
Meine Kleider (auch wenn ich sie nur selten trage) in Küche, Hof und Garten bitte, bitte nur mit Kittel oder Schürze getragen werden.
Beschreiben kann ich es nicht aber seine Augen veränderten sich.
Als dann seine Mundwinkel endlich mal nach oben schnellten, war es auch für mich ein Signal ihn zu umarmen.

Es mag nicht typisch sein. Aber diese kleine Bereitwilligkeit meinerseits, kam ihm vor wie der Himmel auf Erden.
Daran habe ich gesehen wie schlimm die Zeit seiner Heimlichkeit gewesen sein muss.

Liebe Grüße an Euch. Jede(r) hat uns geholfen. Auch Kleinigkeiten sind wichtig. Ihr seid super. Danke, Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 16:25
von ExuserIn-2019-12-18
Liebe Ilka,

ich habe immer mal wieder hier hineingelesen und möchte mich auch gar nicht groß einmischen ... aber zwei/drei Dinge schreiben ...

1. Frauen kennen Ihre Mönner oft besser, als diese sich selbst kennen und Sie haben ein besonderes Gespür für Ihren Partner.
2. Verlustängste führen nicht zwangsläufig zum Lügen, aber zum Verheimlichen ... daran ändert auch das Outing nichts ... wenn bei dem Partner Verlustängste bestehen, wird er vielleicht nur mit einem Teil der Wahrheit herausrücken .... somal wir uns selbst in der Entwicklung und Findung befinden .... Fingerspitzengefühl ist gefragt (siehe 1.)
3. Bedingungen an das Tragen von Kleidung zu stellen, setzt Grenzen, die ich am Anfang auch nur zu gerne akzeptiert habe (siehe 2.), aber unterm Strich nur neue Verbote und Einengungen für mich waren - mich auch vielleicht belastet haben.

Jede(r) von uns ist anders und hat seinen eigenen Weg hinter und vor sich. Glücklich ist der, dessen Partner Verständnis und Liebe aufbringt. Dass das eine sehr große Bürde ist, wissen wir und wertschätzen das (!), auch wenn wir das nicht immer zeigen können, weil wir gerade tief in uns sind und dann nicht nach draußen schauen können.

Der Weg von Toleranz zur Akzeptanz ist ziemlich weit, aber auch nicht immer für alle wichtig und notwendig. Aber für manche eben schon ...
und das findet sich erst mit der Zeit. So ist es bei uns / mir zumindest (gewesen).

Liebe Grüße
VanessaL

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 19:52
von Martin-a
Hallo Ilka

Röcke können auch mit Herrenhemden, T-Shirts und Poloshirts sehr gut kombiniert und getragen werden. Ein Beispiel Herrenhemd samt passendem Rock hatte ich im "Was habe ich heute getragen" Thread gezeigt.

Ein guter Anfang für Röcke und Kleider für Deinen Mann wäre mal im C&A einzukaufen. Die Röcke und Kleider von dort sind nicht zu feminin und doch aus der Frauenabteilung. Viele Röcke haben Taschen eingebaut. Hat Dein Mann höchstens Damengrösse 38, dann gäbe es noch weitere gute Klamottenläden mit leicht maskulin angehauchter Damenmode.

Fängt zuerst mit unifarbenen Teilen (Jeansröcke, Baumwoll- oder Leinenröcke) an und steigert es langsam. Diese kann Mann ohne Probleme eben auch als Mann tragen. Zuerst den Rock in Eurer Nachbarschaft etablieren und dann weiter gehen. Sonst bleibt es dennoch ein Versteckspiel.

Für Stilfragen in Männerrockforen oder hier nachfragen.

LG Martin-a

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 21. Aug 2017, 10:23
von Ilka
Hallo ChrisTina,
in Vielem hast Du recht. Auch alle anderen Zuschriften sagen mir, dass ich richtig mit der Situation umgegangen bin. Das gibt mir Mut für die Zukunft.
Unsere aktuelle Situation finde ich schon ganz gut. Trotz der Jahre lebt mein Mann seine Liebe zu weiblicher Kleidung 99% zu Hause aus.
Ich werde ihn nicht drängen mal raus zu gehen. Er muss selber entscheiden wann und ob er das will. Er hat auch noch nicht den Wunsch geäußert mit mir einkaufen zu gehen. Viele meiner Kleider sind ihm zu groß, trotzdem zieht er sie gerne an und scheint glücklich zu sein. Unsere Ehe hat auch ein neues Niveau erreicht. Beschreiben kann ich das nicht richtig. Ich fühle es in meiner Seele. Mein Mann ist glücklicher und ich dadurch auch.
Viele Vorschläge, dass er mal selbst Kleidung aussuchen soll oder im Netz bestellen, winkt er ab. Er sagt immer nur, dass es ihm so gefällt, mehr braucht er nicht.
Soll es das sein, was sein Leben lebenswerter macht?
Das eine Prozent, das er mal im Kleid draußen war, hat er bestimmt als Mutprobe gesehen. Aber es hat geregnet, er hatte meinen langen Regenmantel an, meine Gummistiefel und die Kapuze über seinen Kopf gezogen.
Stolz war er trotzdem, glaube ich. Ich machte ihm Mut, dass das auch bei Sonnenschein geht. Nur ohne Regenmantel.

Gruß Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 21. Aug 2017, 16:49
von Magdalena
Hallo Ilka,

wenn ich einen Hut auf hätte, so würde ich ihn jetzt vor Dir ziehen. Es ist nicht selbstverständlich, wie Du mit der Situation umgehst. Sicher braucht Dein Mann noch Zeit um selbstbewusster zu werden. Und vielleicht nimmst Du Deinen Mann zum Einkaufen mit, wenn Du etwas für Dich kaufen möchtest. Da es ja für Dich ist und nicht für ihn, vielleicht taut er da auf. Aber setz ihn nicht unter Druck, es kann sein, dass er dann blockiert.
Viele Grüße Magdalena

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 21. Aug 2017, 19:15
von MichiWell
Hallo Ilka,

erst mal vorweg: Ich finde es wunderbar, wie du mit der neuen Situation umgehst, und wie du dir Geanken machst, dich um deinen Mann sorgst. (flo) (flo) (flo)

Der Vorschlag von Magdalena ist gut. Nimm ihn mit, lass dich von ihm beraten, und schaue wie er reagiert. Er kann so entspannter im Umgang mit den "schönen Sachen" werden, und muss auch in dieser Hinsicht erst mal langsam Selbstbewusstsein entwickeln. Wenn ich mal von mir ausgehe, dass ich in dieser Hinsicht gegenüber meiner damaligen Partnerin anfangs auch ziemlich schüchtern war, dann möchte ich dir raten, ihn nicht zu bedrängen. Bei mir war es so, dass meine neue Partnerin anfangs mehr Tempo vorgelegt hat als ich, und dementsprechend bin ich in die Defensive gerutscht. Beobachte einfach, wie er darauf anspricht, wie er sich beim Einkauf verhält. Wenn besser weißt, was ihm gefällt, dann kannst ihm ja auch mal etwas Schönes in seiner Größe schenken, was dann nur ihm gehört. Aber vielleicht nicht gleich in die Vollen gehen, damit er sich langsam an dran gewöhnen kann.

Aber wie gesagt, das sind alles nr Vorschläge. Du kennst deinen Mann am besten, um einschätzen zu können, was davon möglich/machbar ist.


Liebe Grüße
Michi

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 21. Aug 2017, 21:47
von Vicky_Rose
Hallo Ilka,

jetzt hast Du so viele Warnungen erhalten und bekommst von mir noch eine. Ich schließe aber jetzt aus meinen eigenen Erfahrungen. Beim Thema Trans habe ich ganz viele Probleme, meine Gefühle im Gespräch im Zaum zu halten. Ich bin sehr schnell verletzt und abweisend. Du hast ja auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Mein Tipp: Nimm es nicht zu persönlich, aber kommuniziere Deine eigenen Gefühle, wenn es für Dich schwierig wird. Ich vermute, auf der Basis kann man viel erreichen.

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Fr 8. Sep 2017, 13:03
von Ilka
Hallo, vielen Dank für Euer Interesse an meinen Berichten.
Ich werde mich zurückziehen.
Die Gespräche, meine aktive Mithilfe und letztlich meine Akzeptanz für seine Neigung, haben uns nicht näher gebracht.

Wir sind jetzt in einer Phase der Aufarbeitung unseres Lebens. Wie weiter?
Wir wollen auf keinen Fall eine Trennung.

Wenn er endlich weiß was er will, soll er sich mir offenbaren. Ich dachte, dass es das schon wäre, Fauensachen anziehen oder speziell meine Sachen. Er scheint irgendwie nicht damit klar zu kommen.

So der Stand. Vielleicht meldet er sich selber mal.

Vielen vielen Dank für Eure guten Ratschläge und Beiträge.
Liebe Grüße Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Fr 8. Sep 2017, 13:30
von MichiWell
Hallo Ilka,

meinst du mit "zurückziehen" das Forum hier, oder eher gegenüber deinem Partner? Das ist mir grad nicht so ganz klar.

Wenn er sich damit schwer tut, in sich hinein zu schauen und/oder mit dir darüber zu sprechen, dann kannst du freilich wenig machen. Du kannst im Grunde nicht mehr, als ihm signalisieren, dass er jeder Zeit kommen kann, wenn er selbst so weit ist. Druck ausüben, wäre der falsche Ansatz, aber das hast du ja auch nicht vor.

Was du noch machen könntest, wenn ihr grad dabei seid, euer Leben aufzuarbeiten:
Mache dir Gedanken, was du dir wünschst, was du noch erwartest, aber nur im Bezug auf dich selbst, nicht von ihm.

Wäre bestimmt nicht verkehrt, wenn sich dein Partner mal hier melden würde. Aber ob er's macht? Ich habe über die Jahre mehrere Partnerinnen wie dich erlebt, die sich Gedanken gemacht haben, und verstehen wollten. Aber leider war auf der anderen Seite immer Funkstille. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es bei euch nicht so kommt, wenngleich ich Realist bin. Ich an seiner Stelle hätte die Chance mit Sicherheit genutzt.

Liebe Grüße
Michi

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 13:42
von Ilka
Hallo Michi,
ich habe viel überlegt, wie ich mich weiter verhalte. Mein Mann ist an einer Stelle stehengeblieben, was ich nicht verstehe. Er möchte keine neuen Sachen, er möchte meine Sachen tragen.
Das zu verarbeiten ist nicht einfach.
Vielleicht bin ich hier auch total falsch.
Wir haben einen Sohn von 10 Jahren, der mit dem (Tick) meines Mannes aufgewachsen ist. Wir und er hatte bisher keine Probleme damit.
Seit ein paar Tagen werde ich von unserem Sohn mit Fragen bombardiert, ob er auch Sachen von mir tragen darf.

Was soll ich nun antworten?

Irgendwann musste die Frage ja kommen. Oder eine schlimmere. Warum macht Papa das?
Bin leicht überfordert. hat Jemand eine Idee?

Will nicht nerven, kann ja sein.
Liebe Grüße Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 13:50
von Anne-Mette
Moin,

das ist ja eine Mehrfachproblematik.

Ein Gespräch mit Deinem Mann wäre wichtig und an der einen oder andere Stelle vielleicht ein klares NEIN. Es scheint so, als ginge es Deinem Mann nicht um die Kleidung an sich, sondern um DEINE Kleidung.
Vielleicht will er Dir besonders nahe sein...
Es ist die Frage, ob DU das willst.
Gerade wegen eures Sohnes solltet ihr dringend ein Gespräch führen.

"Einmal Muttis Sachen ausprobieren" ist sicherlich kein Problem; aber ich denke, dass "Papi und ich tragen Muttis Sachen" eine Eigendynamik entwickeln könnte, die niemandem gut tut.
Allerdings könnte auch sein, dass sein Begehren provokativ ist und er möchte damit ausdrücken, dass er mit der Situation nicht klarkommt.

Warum kauft Dein Mann keine eigenen Sachen?

Gruß
Anne-Mette

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 14:09
von Ilka
Anne-Mette, danke für Deine Nachricht.
Das ist ja mein Problem, dass mein Mann keine eigenen Sachen möchte. Du hast es schon erkannt, was ich vermute. meine Sachen sind ihm wichtig.
Ob ich es will hat meinen Mann jahrelang nicht interessiert. Er hat es heimlich gemacht. Erst nach Jahren hat er sich offenbart. Was sollte ich tun?
Unserer Liebe willen habe ich alles akzeptiert. Er hat sich nur im Haus verkleidet. Keiner wusste davon. Nur unser Sohn und ich sahen ihn so.
Unser Sohn hat nie was gesagt, nur vor ein paar Tagen kam er zu mir.
Gespräche haben wir viele geführt. Leider war nie unser Sohn anwesend oder das Thema.
Wir hatte sicher zu viel mit uns zu tun. Ich weiß nicht, ob unser Sohn es ernst gemeint hat. Aber vorstellen kann ich mir das schon.
Anne-Mette, gab es schon ähnliche Problemfälle?
Habe leider keine große Hilfe durch meinen Mann.
Gruß Ilka

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 14:24
von Anne-Mette
Guten Tag Ilka,

wie stehst Du zum Gebrauch Deiner Sachen?
Ich bin der Meinung, auch in einer guten Beziehung ist das ein Bereich, der besprochen weden sollte; denn es ist ein Eingriff in Deine Persönlichkeit, wenn die Sachen ungewollt benutzt werden.

Du solltest Stellung beziehen, damit Dein Mann sich darauf einstellen kann, was geht - und was nicht.
Wenn ihr alleine keine Möglichkeit für ein gutes Gespräch findet, dann gäbe es sicherlich die Möglichkeit eine Person hinzuzuziehen, die moderiert.

Ihr solltet erst einmal für euch "klare Kante" schaffen und euch dann um die Wünsche und Befindlichkeiten eures Sohnes kümmern.

Gruß
Anne-Mette

Re: Die Verwandlung meines Mannes

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 15:11
von MichiWell
Hallo Ilka,

Anne-Mette hat mir die Worte schon abgenommen.

Es wäre wirklich zu klären, warum er keine eigenen Sachen möchte. Vielleicht ist er ja generell sehr sparam, oder aber er möchte kein unnützes Geld auszugeben, weil es bei euch finanziell nicht überläuft.

Bei deinem Sohn könntest du ja argumentieren, das ihm die Sachen auf keinen Fall passen. Du könntest ihm etwas in seiner Größe mitbringen oder mit ihm mal einkaufen gehen. Letzteres aber bitte behutsam ausführen, da ihm das, zumal in dem Alter, sicher peinlich ist. Ich weiß, wovon ich da schreibe. Es kann schon sein, dass er nur provozieren möchte, oder nicht mit der Situation klar kommt. Aber genau so ist es möglich, dass er sich eher weiblich als männlich empfindet, und das grad herauskommt. Es kann durchaus passieren, dass in einer Familie mehrere Fälle vorkommen. Ich weiß von einer anderen Teilzeitfrau, deren biologische Tochter tatsächlich ein Transmann ist.

Liebe Grüße
Michi