um vielleicht den Ängstlichen etwas Mut zu machen, hier ein kurzer Bericht zu einem tollen Wochenende:
Am Freitag nach dem üblichen aufwendigen Schminken und Anziehen holte ich gegen 19:30Uhr meine Freundin vom Hotel ab, sie war aus dem Westen unseres schönen Landes angereist. Nach der etwas längeren Parkplatzsuche am Kudamm - ich brauche irgendwie en femme imer mindestens 10m lange Lücken um einparken zu können - kamen wir bei unserer ersten Station an, dem Papillon de Nuit. Wie immer waren wir anfangs sehr wenige, erst nach 21:00 Uhr trudelten immer mehr Schwestern zum Transsister Stammtisch ein. Die Gespräche waren interessant und wir konnten uns aufwärmen, im Rock bei ca. -10°C ein paar hundert Meter über den Kudamm zu laufen ist doch kühl. Die Passanten haben wir immer keine Notiz von uns genommen.
Gegen 22:30 Uhr sind wir dann durch die Eiseskälte zurück zum Auto und nach kurzer Fahrt zum Warschauer Platz an der Disco "Die Busche" angekommen. Wir haben dann nahe des EInganges einen freien und ausreichend großen Parkplatz gefunden. Deshalb haben wir auch unsere Mäntel im Auto gelassen. Leider mussten wir dann doch kurz vor dem Einlass warten und insbesondere meine Freundin fror erbärmlich. Schicker Bolero, bzw. Blaer, Bluse und Minirock und Pumps bzw. hochhackige Stiefel sind dann doch eher nicht für arktische Temperaturen ausgelegt. An der Kasse wurden wir durchgewinkt und bekamen für 10 Euro Getränkegutscheine, Transen haben dort freien Eintritt. In der Disco waren wir aber die einzigen Transen, ansonsten viele homosexuelle Jungs und Mädels um die 20 Jahre. Mit unserem Eintritt verdoppelte sich das Durchschnittsalter schlagartig.
Nach einem ersten Getränk begannen wir dann bald auch zu tanzen. Der eine oder andere Blick traf uns, aber immer freundlich. Nach einer Stunden qualmten die Nylons und wir machten bei einem weiteren Getränk Pause. Da sprach ein junges Mädel meine Freundin an, ob sie ein Mann oder wäre oder eine Frau. Wahrheitsgemäß antwortete diese, sie sei ein Mann. Danach kam es zu einem netten Gespräch. Am Ende verabschiedete sie sich und fragte meine Freundin: "Ist deine Freundin etwas auch ein Mann?" Ich strahlte überglücklich als ich das hörte. Juchhu 1:0 für mein Passing

Wir tanzten dann noch ein paar Stunden und es ergab sich noch das eine oder andere kurze aber nette Gespräch, und ich brachte meine Freundin weit nach 03:00Uhr zum Hotel zurück. Ein gelungener Abend und nicht ein böser Blick und nicht eine böse Bemerkung.
Am Samstag trafen wir uns dann gegen 22:00Uhr vor dem Nachclub Insomnia. Da die Einlassvorschriften dort recht streng sind, trugen wir beide nahezu nichts. Anfangs fühlte ich mich in Korsett, superkurzen Mini und Strapsen mit hochkackigen Stiefeln an den Füßen auch etwas nackend, das gab sich aber schnell. Ich bin froh, dass ich den Mut aufgebracht habe mich entsprechend zu kleiden. Im Club selber hatten auch viele Bio Frauen eher noch weniger an, auch die Biomänner tragen doch meistens nicht viel. Den ganzen Abend gab es wieder nicht einen einzigen bösen Blick oder dergleichen. Im Gegensatz zum Tag davor waren noch ein TV und ein TS da. Wir waren aber genauso Teil des Ganzen wie alle anderen "Bios". Für mich war es sehr interessant einfach mal "frivol" auszugehen und mich selber en femme auszutesten. So wie es eigentlich die Biofrauen in der Pubertät machen. Das tolle an dem Abend war, das wir nicht "anders" waren sondern einfach ein Teil der dort feiernden Menschen. Zumindest ein Behinderter war dort, sehr junge aber auch ältere Menschen. Zusammen haben wir ein gefeiert und den Abend genossen. Dementsprechend spät war es auch als ich zuhause ankam und mich endlich abgeschminkt hatte.
Insgesamt zwei tolle Abend die mir unglaublich viel Spass gemacht haben. Vielleicht mag ja der eine oder andere hinter unserem Rücken gelästert haben, aber negative Rückmeldungen haben wir nicht erhalten.
Also habt keine Angst rauszugehen. Lebt euer Leben jetzt und genießt es, ihr habt nur dieses eine!
Liebe Grüße und Küsse
Lara