Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle
Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Crossdressing und selbst Erlebtes... Erdachtes
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Susanne

Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Post 1 im Thema

Beitrag von Susanne »

Erstmal ein freundliches Hallo an alle die dieses Thema interessiert.

Wie vielleicht einige von euch schon wissen, hab ich auf Grund meiner Transsexualität meinen Job verloren und bin dadurch nun Arbeitslos. Nun das das mein Arbeitgeber in der Kündigung anders Formuliert hat ist logisch, aber in der Firma war und ist allgemein bekannt warum ich gehen mußte.

Nun war ich heute morgen auf dem Arbeitsamt, weil ich den üblichen Termin zur Antragsannahme hatte wo ich alle Papiere einreichen mußte. Das erste Hindernis war schon unten an der Anmeldung. Da ich über 10 Jahre nicht mehr Arbeitslos war, hatten die mich noch als " Mann " in den PC und nun stand mehr oder weniger eine " Frau " vor dem Mitarbeiter der Anmeldung. Diese tatsache allein hat mich ca. 30 min Überzeugungsarbeit gekostet bis dieser Herr verstanden hat das heutzutage nur noch meine Papiere männlich sind, ich aber ansonsten komplett als Frau lebe. Das gemaule und das getuschel hinter mir in der Schlange könnt ihr euch ja vorstellen. Erstens weil es so lange gedauert hat an der Anmeldung und zweitens weil der Mitarbeiter an der Anmeldung so laut gesprochen hat, das jeder in der Schlange mühelos mitbekommen konnte worum es da gerade geht.

Nun ja! Anschließend war ich in dem Warteraum natürlich die " Attraktion" . Alle haben natürlich über mich getuschelt. Als ich dann endlich bei dem Sachbearbeiter im Büro war dachte ich zuerst, das nun alle Schwierigkeiten und Probleme beseitigt wären. Denn er hat ganz normal meinen Antrag angenommen und ist diesen mit mir durchgegangen. Der Hammer kam erst zum Schluß des Gespräches. Der Sachbearbeiter erklärte mir zwar immer noch recht freundlich aber sehr bestimmend, das meine Transexualität zuerst vom Amtsarzt des Arbeitsamtes überprüft werden müßte und mein Antrag auf Arbeitslosengeld erst weiter bearbeitet wird wenn ich bei dem Amtsarzt gewesen bin. Das ich seit Jahren deswegen in Psychologischer Begleitung bin hat ihn absolut nicht intressiert und er wollte auch nicht die Adresse meines Phychos haben. Für ihn würde einzig und allein die Meinung des Amtsarztes zählen von dem ich in den nächsten Tagen schriftlich eingeladen werde.

Da Frage ich mich wie ein Amtsarzt mich an einem Termin beurteilen kann, wozu Phychos Jahre brauchen.

Nun ich habe auf einem anderem AA ,wo ich über Weihnachten zu Besuch war auch positive Erfahrungen gemacht. Es scheint halt doch ein Unterschied zu schein ob man dort nur nach Arbeit nachfragt oder von denen Geld will. Halte euch über den weiteren Verlauf auf dem laufenden.




Liebe Grüße an alle Susanne
Anne-Mette
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Re: Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Post 2 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,

danke für Deinen offenen Bericht.
Der Sachbearbeiter erklärte mir zwar immer noch recht freundlich aber sehr bestimmend, das meine Transexualität zuerst vom Amtsarzt des Arbeitsamtes überprüft werden müßte und mein Antrag auf Arbeitslosengeld erst weiter bearbeitet wird wenn ich bei dem Amtsarzt gewesen bin.
Da würde ich mich noch einmal erkundigen. Es ist die Frage, ob nicht gegen das "allgemeine Gleichbehandlungsgesetz" verstoßen wird: http://www.gesetze-im-internet.de/agg/

Niemand darf auf Grund seiner..... benachteiligt werden.
Und wenn sie nicht die anderen Antragsteller auch zum Amtsarzt geschickt haben, dann wäre das eine Ungleichbehandlung :)
§ 7 Benachteiligungsverbot
(1) Beschäftigte dürfen nicht wegen eines in § 1 genannten Grundes benachteiligt werden; dies gilt auch, wenn die Person, die die Benachteiligung begeht, das Vorliegen eines in § 1 genannten Grundes bei der Benachteiligung nur annimmt.
(2) Bestimmungen in Vereinbarungen, die gegen das Benachteiligungsverbot des Absatzes 1 verstoßen, sind unwirksam.
(3) Eine Benachteiligung nach Absatz 1 durch Arbeitgeber oder Beschäftigte ist eine Verletzung vertraglicher Pflichten.
§ 1 Ziel des Gesetzes
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
Gruß
CPG
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Re: Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Post 3 im Thema

Beitrag von Bianca D. »

Hallöchen,

Da sieht man(n) mal wieder,wie kleinbürgerlich manch ein Beamter hinter seinem Schreibtisch hockt.Was die sexuelle Ausrichtung eines Bürgers mit der
Gewährung von ALG zu tun hat,muß man(n) nicht verstehen...
Wie CPG schon schrieb,auf jeden Fall mal die Rechtslage checken....

LG Bianca
Ick wees nüscht,kann nüscht,hab aba jede Menge Potenzial
Anne-Mette
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Re: Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Post 4 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,

passt nicht genau - aber passt irgendwie doch zum Thema.
... ist aber aus Österreich
SoHo: "Auch Lesben, Schwule und Transgender von Armut betroffen!"
Utl.: Traschkowitsch zum Europäisches Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung =

Wien (OTS/SK) - "Lesben, Schwule und Transgender können auch von
Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sein. Die Betroffenen
befinden sich oft in einer Armutsspirale, aus der sie sich nur sehr
schwer alleine befreien können. Dazu kommt dann noch Diskriminierung
und nur sehr selten solidarische Hilfestellungen", stellt Peter
Traschkowitsch, Wiener Landes- und Bundesvorsitzender der SoHo
(Sozialdemokratie & Homosexualität), zum Europäischen Jahr zur
Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung fest. ****
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... -betroffen
Susanne

Re: Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Post 5 im Thema

Beitrag von Susanne »

Hallo Cpg,

Vielen Dank für deine sehr informativen Hinweise zu diesem Thema. Sobald ich was schrifliches vom Amt habe werde ich das sicherlich rechtlich überprüfen lassen.

Susanne
Anne-Mette
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Re: Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Post 6 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,
das meine Transexualität zuerst vom Amtsarzt des Arbeitsamtes überprüft werden müßte und mein Antrag auf Arbeitslosengeld erst weiter bearbeitet wird wenn ich bei dem Amtsarzt gewesen bin.
Das kann sicherlich dauern. Wenn Du dringend auf das Geld angewiesen bist, dann würde ich sofort abklären, welche rechtlichen Möglichkeiten es gibt und ob es überhaupt zulässig ist, dass der Antrag erst weiter bearbeitet wird, wenn Du beim Amtsarzt gewesen bist.
Auf alle Fälle würde ich mir die Entscheidungsgründe schriftlich und sofort aushändigen lassen!

Gruß
CPG
Susanne

Re: Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Post 7 im Thema

Beitrag von Susanne »

Hallo ,

ich hatte ja angekündigt euch über den weiter verlauf zu informieren.

Naja, heute hatte ich einen einstündigen Termin beim Amtsarzt , der mich eine Stunde lang befragt hat bei welchem Phychologen ich sei und warum ich mich als Frau fühle.

Der Arzt war sehr freundlich und nett , aber er hat mir kein Ergebnis mitgeteit. Er sagte nur das ich anfang der nächsten Woche einen Brief vom AA erhalten werde.

Mal sehen wie es dann weiter geht.

Liebe Grüße an euch alle

Susanne
Anne-Mette
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Re: Meine Erlebnisse auf dem örtlichen AA als Transsexuelle

Post 8 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,

danke für die Info.
Schön, dass wir hier auch an sehr persönlichen Erlebnissen teilhaben dürfen )))(:

Gruß
CPG
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