Weltverband testet geschlechtsoffene Kategorie beim Weltcup in Berlin
Weltverband testet geschlechtsoffene Kategorie beim Weltcup in Berlin

Antworten
Anne-Mette
Administratorin
Beiträge: 22415
Registriert: Sa 24. Nov 2007, 18:19
Geschlecht: W
Pronomen: sie
Wohnort (Name): Ringsberg
Galerie: gallery/album/1
Hat sich bedankt: 1457 Mal
Danksagung erhalten: 14122 Mal
Gender:
Kontaktdaten:

Weltverband testet geschlechtsoffene Kategorie beim Weltcup in Berlin

Post 1 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Jaddy
registrierte BenutzerIn
Beiträge: 2672
Registriert: Fr 24. Okt 2014, 21:38
Geschlecht: a_binär / a_gender
Pronomen: en/en/ens
Wohnort (Name): nahe Bremen
Hat sich bedankt: 828 Mal
Danksagung erhalten: 4065 Mal
Gender:
Kontaktdaten:

Re: Weltverband testet geschlechtsoffene Kategorie beim Weltcup in Berlin

Post 2 im Thema

Beitrag von Jaddy »

Queer.de berichtet über dei Reaktion der dgti.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=46679

Das verbalisiert sehr gut meine diffusen Gedanken dazu.
"Die Einsetzung der Kategorie sehen wir weder als inklusiv noch als bahnbrechend an", erklärte dgti-Sprecherin Jenny Wilken am Mittwoch. "Denn so wird der Eindruck geschaffen, dass trans* Frauen keine Frauen seien und trans* Männer keine Männer." Mit der "expliziten Segregation" von trans, inter und nichtbinären Menschen werde keine Wertschätzung von Vielfalt geschaffen. "Inklusion muss bedeuten, es zu ermöglichen, von Anfang an ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Durch diesen Ausschluss werden wir zu Menschen zweiter Klasse kategorisiert."
Der LSVD äussert sich auch, ebenfalls bei queer.de zitiert
Der Versuch, trans* Personen in eine eigene bzw. offene Kategorie zu zwingen, ist dabei ein Rückschritt im Kampf für die Akzeptanz und Gleichberechtigung von trans* Personen.

Anstatt allen Sportler*innen die Möglichkeit zu geben, in der Geschlechtskategorie zu starten, die ihrer Geschlechtsidentität entspricht oder diese Geschlechtskategorien gänzlich zu überdenken, wird eine ausschließende dritte Kategorie erfunden. Vor allem trans* Frauen wird damit ihre Geschlechtlichkeit abgesprochen, da sie nicht mit allen anderen Frauen in den Wettkampf starten können. Wir befürchten, dass vor allem trans* Athlet*innen sich jetzt öffentlich outen müssen. Inklusion heißt vor allem dazuzugehören und nicht separiert werden. Dieser Gedanke sollte auch den Schwimm-Weltverband leiten. Trans* Frauen sind Frauen, trans* Männer sind Männer, das sollte für alle Wettkämpfe gelten.
[...]
Eine Studie im "British Journal of Sports Medicine" aus dem Jahr 2021 kam außerdem zu dem Ergebnis, dass trans Frauen nicht automatisch Vorteile hätten [...]. Sportverbände sollten daher prüfen, ob Geschlechtskategorien überhaupt sinnvoll sind oder ob andere Kategorien genommen werden können.

Im nächsten Jahr finden die Weltmeisterschaften in Doha (Katar) statt. Nachdem der Fußball-Weltverband FIFA jegliche menschenrechtlichen Bedenken gegen die letzte Weltmeisterschaft eingetauscht hatte, findet nun die nächste Weltmeisterschaft in Katar statt. Wenn trans* Sportler*innen sich im nächsten Jahr in Katar outen müssen, weil sie in der offenen Kategorie starten, stellt das eine massive Gefahr dar.
Antworten

Zurück zu „SPORT“