Redezeit! Austausch- und Nachrichten-Portal für intergeschlechtliche und transsexuelle Menschen, Crossdresser, nonbinäre Menschen, Feministinnen, Luder, Hexen
Etliche Artikel heute, aber hauptsächlich regional. Vielleicht weil Schulte nicht so bekannt ist wie Georgine Kellermann.
Die meisten schreiben voneinander ab, bzw übernehmen den GNZ/RND-Beitrag von Nicole Schmidt, die beispielhaft zeigt, was Journos alles falsch machen können, bis hin zum Nachsatz der Redaktion "Unsere Autorin hat sich dazu entschlossen, bis zum im Artikel genannten Stichtag noch in der männlichen Form über Thomas Schulte zu schreiben."
Den Bericht von Frau Schmidt habe ich vor einigen Tagen bereits gelesen, und mich hat da auch einiges gewundert. Zum Beispiel das mit der männlichen Form (?) das du erwähntest. Eine bodenlose Frechheit, dennoch möchte ich der Urheberin keine vorsätzliche Intoleranz unterjubeln, ihr Schreibstil zeugt einfach davon, dass sie schlichtweg keine Erfahrung mit dem Thema trans hat. Wie so viele! Ein Outing einer Person des öffentlichen Lebens ist dem Journalismus natürlich immer eine Schlagzeile wert, und der Geouteten hilft das in gewisser Weise ja auch, zumal ihre wahre Identität damit bestätigt ist. Es bedeutet das unwiderrufliche Ende ihres Versteckspiels. Doch es ist Schade, dass immer noch völlig uninformierte Schreiber auf solche, und viele andere Themen auch, angesetzt werden. Das ist der Sache nicht dienlich. Ansonsten wünsche ich Frau Schulte alles Glück der Welt!
ich habe über den Sachverhalt schon von einer Freundin gehört.
Und da auch ich gerade in der Phase der rechtlichen Transition mich befinde, kenne ich auch die auftretenden Probleme. Nach dem Gesetz gehört man offiziell noch dem Geburtsgeschlecht an. Offizielle Dokumente müssen noch mit der alten Identität ausgefertigt und unterschrieben werden.
Sicher sollte auch dem Wunsch der Betroffenen Rechnung getragen werden. In dem Artikel wird ein Stichtag genannt. Gerade im Beruf sind auch einige Bestimmungen einzuhalten und anzupassen. So ist es auch bei mir. Alle wissen es. Doch erst mit den neuen Ausweis auf Frau Bastian, kann ich auch in der Firma als Frau auftreten. Lange dauert es nicht mehr.
Es ist auch für meine Kolleginnen nicht einfach. Privat bin ich für sie längst Magdalena. Im Job vor Kunden müssen sie noch meinen männlichen Namen verwenden. Da kommen sie manchmal ganz schön ins stolpern.
Dieser Übergang gehört irgendwie dazu und gestaltet sich bei jeder/m anders.
In diesem Sinne wünsche ich Frau Schulte auf ihrem Weg alles Gute.
Es gibt meines Wissens nur wenige Bereiche oder Institutionen, bei denen ständig der eingetragene Name verwendet werden muss. Polizei im Verkehr mit Kundys würde mir einfallen.
Überall anders kann problemlos jeder Name und jede Anrede verwendet werden, wenn alle mitmachen. Nur rechtsgültig unterschreiben geht nicht, also zB auch Steuersachen etc. Aber Türschilder, Schichtpläne, Mail Adressen usw sind effektiv kein Problem.
Das gilt in Unis, Schulen, Betrieben, sogar im Bundestag; sieht Tessa Ganserer.
Das mit der offiziellen Änderung ist also Unfug.
Was mich an dem Artikel außerdem gestellt hat: wenn diese Journalist*in sich fragt, wie sie am besten über diese Person berichtet und sich bei der Anrede und Namen unsicher ist, wäre doch das einfachste gewesen, die Person zu fragen. Nachfragen ist doch das allererste, was Journos so tun. N
Ich kenne Corinna-Maria seit einiger Zeit und finde es großartig, wie sie ihren Weg geht. Gerade in ihrer Branche und in ihrer Führungsebene ist das nicht leicht (gewesen). Umso schöner, dass die Reaktionen bis jetzt so positiv sind. Drücken wir ihr alle Daumen, dass es auch zukünftig so bleibt!
Damit kann sie anderen wirklich Mut machen (inkl. mir ...), diesen Weg zu gehen. Und evtl. trägt eine solche Biographie auch dazu bei, dass das Thema Transidentität in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen wird. Der Aussage des OB "Der Tag müsse noch kommen, dass derartige Veränderungen zur Selbstverständlichkeit würden" kann man wohl nur zustimmen.
Grundsätzlich sind die Presseartikel recht positiv formuliert. Dass so viele "Fehler" enthalten sind, ist auch leider nicht verwunderlich. Viele Autor:innen sind nur noch freie Mitarbeitende, die keine Zeit für Hintergrundrecherchen oder passendes Fachwissen haben. Erfahrungen, die ich auch ständig beruflich machen muss, wenn wir Pressemitteilungen herausgegen / Pressekonferenzen abhalten. Immerhin ist im FAZ-Artikel kurz der Begriff Transidentität/"Transfrau" erläutert. Eine etwas ausführlichere Darstellung des Themenkomplexes als Hintergrundinfo wäre sicherlich hilfreich gewesen. Aber sicherlich ist Corinna-Maria die beste und authentischste Botschafterin und trägt das Thema in ihr Umfeld.
LG Maike
Es ist wie es ist. Aber es wird, was du daraus machst!
Das mediale Interesse ist jetzt auch nach dem kompletten Auftreten in der weiblichen Identität (seit 15. Juni) groß. Das öffentliche Outing im Rahmen einer Pressekonferenz war am 6. Juni (s.o.).
Ich finde es sehr schön, dass die Reaktionen so positiv sind. Corinna-Maria hatte da im Vorfeld große Bedenken.