Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg
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Anne-Mette
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Post 1 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Wie auch in anderen Bundesländern: bei Neugeborenen gibt es keine Eintragungen "divers".

https://www.tagesspiegel.de/berlin/weni ... 00369.html
Dietlind
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Re: Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg

Post 2 im Thema

Beitrag von Dietlind »

Anne-Mette hat geschrieben: Fr 30. Dez 2022, 10:19 Wie auch in anderen Bundesländern: bei Neugeborenen gibt es keine Eintragungen "divers".

https://www.tagesspiegel.de/berlin/weni ... 00369.html
Das ist auch verständlich. Die meisten älteren intersex Menschen haben sich an eine Gender-Präsentation gewöhnt, und haben diese schon lange angenommen. Sie ändern nur ihre Geburtsurkunde damit diese mit dem Gender übereinstimmt (wie ich es auch gemacht habe). Divers als Geschlecht ist noch immer nicht akzeptabel in der heutigen Gesellschaft, und die Meisten von uns haben im Laufe des Lebens schon genug Diskrimination erlebt, um das nicht als ältere Person noch extra herauszufordern.
Bei den Geburten scheint es so zu sein, dass Intersex noch immer als Fehler angesehen wird, und daher tot geschwiegen wird. Ich nehme an, dass auch noch viele "Normalisierungs" OPs gemacht werden, und das jetzt nur unter einer andern Bezeichnung gemacht wird.


Linde
Karla
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Re: Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg

Post 3 im Thema

Beitrag von Karla »

Jeder Mensch, an dem als Kind ungefragt (und unnötigerweise) "rumoperiert" wird, ist einer zu viel!
Eltern (und Ärtzt:innen) muß daher HEUTE bewußt sein, daß ein intersexuelles Kind sie ggf. zur Verantwortung ziehen wird!
"Nix gewußt" - die Ausrede zählt nicht mehr!

Ich verstehe jeden Menschen, der "binär stealth geht", UND bewundere die, die das nicht tun! - Der schwerere Weg, aber der, der unsere Gesellschaft voranbringt!
(bei intersexuellen Menschen ist es physisch, transidente Menschen kommen mit einer binären Rollenzuschreibung nicht klar - mit beiden muß die Gesellschaft lernen zu leben!)
-früher wurden "Versehrte" versteckt - hier im Stuttgarter Inselbad wurde aus dem "Versehrtenbad" der FKK-Bereich - ich habe den vor und nach dem Start der Transition genutzt! -> irgendwann wird sich die Gesellschaft an "diverse" gewöhnen - ob mit oder ohne Eintrag im Ausweis!!!

"rosa Winkel",... hat Deutschland erlebt -NIE WIEDER!!!

LG Karla
Ein Leben ohne Möps(chen) ist möglich, aber sinnlos. (frei nach Loriot)
Anne-Mette
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Re: Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg

Post 4 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,

ich denke nicht, dass dein Kommentar viel mit dem geringen Interesse an der Eintragung "divers" zu tun hat.

Intergeschlechtlichkeit hat viele Variationen und Erscheinungesformen; "kurz hingehauene Äußerungen" dazu sind möglich, aber sinnlos.

Es muss wohl auch nicht bei jedem Beitrag eine "persönliche Begebenheit" zu dir selbst untergebracht werden - ob sie passt oder nicht.

Feiere schön den Jahreswechsel (fwe3)

Gruß
Anne-Mette
Inga
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Re: Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg

Post 5 im Thema

Beitrag von Inga »

Hallo,

wen wundert's. Solange fast jeder Newsletter bei der Anmeldung eine Anrede von "Herr" oder "Frau" erwartet und fast jedes kommerzielles Bestellprogramm keine diversen Kunden akzeptiert, ist es für die Eltern nicht leicht, bei der Geburt den Nachwuchs nicht ins binäre Schema einordnen zu wollen.

Liebe Grüße
Inga
Lina
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Re: Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg

Post 6 im Thema

Beitrag von Lina »

Wenn ich solche Headlines sehe (wie im verlinkten Artikel), muss ich fragen, ob sie überhaupt gepeilt haben, wofür die Option "divers" überhaupt da ist?
Jasmine
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Re: Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg

Post 7 im Thema

Beitrag von Jasmine »

Zitat aus dem Artikel:
..........Das damals CSU-geführte Innenministerium hatte bei der Ausgestaltung des Personenstandsrechts darauf gedrungen, den Kreis der Personen möglichst klein zu halten.

Das sagt doch den Willen der Union und insbesondere der CSU aus. Hätte man nicht damals schon das TSG gleich mit abschaffen können?

Liebe Grüße Jasmine
Lina
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Re: Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg

Post 8 im Thema

Beitrag von Lina »

Jasmine hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 09:10 Zitat aus dem Artikel:
..........Das damals CSU-geführte Innenministerium hatte bei der Ausgestaltung des Personenstandsrechts darauf gedrungen, den Kreis der Personen möglichst klein zu halten.

Das sagt doch den Willen der Union und insbesondere der CSU aus. Hätte man nicht damals schon das TSG gleich mit abschaffen können?

Liebe Grüße Jasmine
Sprechen wir hier von ihren Wünschen als das Gesetz noch in der Entwurfsphase war?


Einfach das TSG abschaffen, würde bedeuten, dass es überhaupt keine rechtliche Grundlage für Transition geben würde. Das ist wohl nicht wünschenswert.
Jasmine
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Re: Tagesspiegel | Geringes Interesse an „divers“-Option in Berlin und Brandenburg

Post 9 im Thema

Beitrag von Jasmine »

Liebe Lina,
Vielleicht hätte man den § 45 b auch für Menschen wie mich öffnen können?
Den Referentenentwurf vom Seehofer hat ja damals deutlich die Haltung der CSU gezeigt.
Von einer Abschaffung des TSG ohne Ersatz habe ich nicht gesprochen!!!
Liebe Grüße Jasmine
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