Ich weiß nicht weiter - # 2
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Re: Ich weiß nicht weiter
Hi Ikon,
Erst mal herzlich willkommen im Forum.
Deine Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Viele Jahrzehnte Leidensweg und Psychopharmaka. Ich rutschte sogar in eine Abhängigkeit. Natürlich ist es für Ärzte bequem, einfach ein paar Pillen zu verschreiben, aber den Entzug musste ich alleine schaffen und das war die Hölle. Danach versuchte ich die Frau in mir mit autogenes Training zu beruhigen, was mir aber nicht gelang. Ich versuchte es mit Gewalt, wollte als Muslim die Frau in mir zu unterdrücken. Dann bestraft ich mich mit Sadomadochismus, was letztlich in selbstvetletzenden Verhalten endete. Ich befreite die Frau in mir erst als ich etwa 55 Jahre alt war. Das war so eine Erleichterung. Das Alter spielt dabei keine Rolle, auch nicht, dass ich viele Jahre verpasst habe. Wichtig ist, was heute für mich zählt. Es ist nie zu spät, zu sich zu stehen.
Liebe Grüße
Manuela
Erst mal herzlich willkommen im Forum.
Deine Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Viele Jahrzehnte Leidensweg und Psychopharmaka. Ich rutschte sogar in eine Abhängigkeit. Natürlich ist es für Ärzte bequem, einfach ein paar Pillen zu verschreiben, aber den Entzug musste ich alleine schaffen und das war die Hölle. Danach versuchte ich die Frau in mir mit autogenes Training zu beruhigen, was mir aber nicht gelang. Ich versuchte es mit Gewalt, wollte als Muslim die Frau in mir zu unterdrücken. Dann bestraft ich mich mit Sadomadochismus, was letztlich in selbstvetletzenden Verhalten endete. Ich befreite die Frau in mir erst als ich etwa 55 Jahre alt war. Das war so eine Erleichterung. Das Alter spielt dabei keine Rolle, auch nicht, dass ich viele Jahre verpasst habe. Wichtig ist, was heute für mich zählt. Es ist nie zu spät, zu sich zu stehen.
Liebe Grüße
Manuela
Wir alle sind nur ein unbedeutendes Staubkorn im Universum
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Re: Ich weiß nicht weiter
Hallo Ikon,
immerhin reichte der Antrieb um hier recht ausführlich zu antworten. Das Scheint mir ein guter Anfang zu sein.
Auf zwei Absätze möchte ich gerne eingehen:
Hier ist es vielleicht mal an der Zeit eine Lanze für den Berufsstand der Therapeuten zu brechen: Einige Probleme mag mensch offensichtlich mit sich rumtragen, im Wesentlichen spielt sich die Psyche aber im Verborgenen ab. Kein Therapeut kann dir in den Kopf sehen, es gibt es keinen Fehlerspeicher, der sich auslesen lässt, bildgebende Verfahren sind völlig nutzlos. Der Therapeut ist auf das angewiesen, was der Patient ihm erzählt, um sich ein Bild vom psychischen Zustand zu machen. Der Patient sollte dem Therapeuten daher alles erzählen was ihm als möglicherweise relevanter Punkt bewusst ist. Es ist für beide schwierig genug all die Kleinigkeiten auszugraben, die sich vielleicht ins Unterbewusstsein verdrückt haben.Ikon hat geschrieben: ↑Di 7. Sep 2021, 21:32 Stimmt, und das ist auch einer der Gründe warum ich hier schreibe. kennt jemand hier fachkundige Psychiater kennt die sich mit beiden Aspekten (Depression/Transition)
wirklich auskennen? Am besten aus dem Raum Darmstadt und Umgebung. Ich habe zwar einen zur Zeit, aber NAJA. Er wusste ich habe 2 naturwissenschaftliche Studiengänge
in den Sand gesetzt, und schlägt mir eine Energietherapie vor, Kristalle in den Händen halten und sich 30min vorstellen Licht würde meinen Körper durchfließen.
Danach war es mit dem gemeinsamen Konsens vorbei. Vom Wunsch Frau zu sein habe ich da auch nichts mehr erwähnt und hole dort nur noch die Rezepte ab.
In der meschlichen Psyche lassen sich keine Bauteile austauschen, auch gibt es keine Möglichkeit "Fehlfunktionen" durch das Aufspielen von Software- Updates zu beheben. Abgesehen von Psychopharmaka stehen dem Psychotherapeuten kaum medizinische Werkzeuge zur Verfügung. Die Psychopharmaka bekommst du bereits. Ansonsten kann der Therapeut nur schauen, was in ähnlich gelagerten Fällen geholfen, oder zumindest für Linderung gesorgt haben könnte. Das mag bei anderen Patienten die Energietherapie gewesen sein, auch wenn das Procedre etwas esoterisch erscheinen mag.
Dem Vernehmen nach ist es sehr schwierig einen guten Therapeuten zu finden und dann dauert es auch noch sehr lange einen Termin zu bekommen. Daher würde ich empfehlen: Schenke erstmal dem Therapeuten, den du hast, reinen Wein ein. Wenn er dir dann doch nicht helfen kann, ist er womöglich in der Lage einen geeigneten Kollegen zu vermitteln.
Gegenüber Maschinen, die sich in der Regel irgendwie reparieren lassen, verfügt der Mensch aber über einen entscheidenden Vorteil, und das ist die Fähigkeit sich in gewissen Grenzen selbst heilen zu können. Damit zum zweiten Punkt:
Der letzte Halbsatz ist ein entscheidender Fehler. Ich persönlich kann mit meiner männlichen Optik wenig anfangen. Ich schaue in den Spiegel, um mich beim Rasieren nicht zu schneiden, das ist es dann aber auch. Ich fühle mich zwar nicht angewidert, kann aber keinerlei Begeisterung oder Zuneigung für den Glatzkopf im Spiegel aufbringen. Wenn ich mich weiblich zurecht gemacht habe, ist die Situation völlig anders gelagert. Ich kann mich stundenlang selbstverliebt im Spiegel anschauen. Hier noch ein Strich, dort noch ein Tupfer, die Haare mal etwas anders... . Ich weiß mich in diesem Punkt mit einem großen teil des Forums in guter Gesellschaft.
Was ich in diesen beschränkten Zeiträumen en- femme erlebe spiegelt sich auf mein gesamtes Dasein zurück. Wenn ich als Frau so toll aussehe, dann kann ich als Mensch auch nicht so verkehrt sein. Egal, ob ich nun Frau oder Mann oder beides bin. Das Crossdressen hat mir zu sehr viel mehr Selbstakzeptanz und auch Selbstbewusstsein verholfen.
Daher die Empfehlung: Schau dich bewusst im Spiegel an. Wenn dir der Anblick nicht gefällt: Etwas Schminke wirkt Wunder. Wenn du keine Erfahrung darin hast, kein Problem. Das Forum hilft weiter und es gibt Youtube Tutorials. Wenn das alles zu kompliziert klingt, dann fang klein an. Besorg dir einen "Standard- Malkasten" vom Drogeriemarkt und zusätzlich eine gut deckende Camouflage und probier einfach aus.
Liebe Grüße
Helga
Was bin ich?- Zunächst einmal bin ich ein Mensch!
Meistens bin ich ein Mann.
Wenn mir danach ist bin ich eine Frau.
Ich muss mich nicht festlegen.
Meistens bin ich ein Mann.
Wenn mir danach ist bin ich eine Frau.
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Re: Ich weiß nicht weiter
Und falls ihr jemanden kennt, wie waren eure Erfahrungen mit ihnen?
Ich wäre über Hilfe diesbezüglich wirklich dankbar.
Thx an euch alle.