"Als Frau / Als Mann""Als Frau / Als Mann"

[rika]

Guten Abend zusammen.

Immer wieder lese ich die Begriffe - vor allem - "Als Frau" und danach kommen Kommentare oder Erlebnisse. Das klingt für mich wie Karneval: Ich war "als" Indianer oder was auch immer unterwegs.

Ich = rika bin nicht "als Frau" da, sondern rika - ganz einfach so. rika ist keine Karnevalsfigur sondern ein Teil von mir.

Leider habe ich keine andere Definition für die Verwandlung. Wenn ich morgens nach dem Duschen vor dem Spiegel stehe, bin ich ich. Dann ziehe ich mich an und trage entsprechend der bevorstehenden Aufgaben männlich oder weiblich orientierte Kleidung, die vor allem durch die weibliche Emanzipation durchaus verwischt wurde.

Im Kleid, Rock oder anderen typisch weiblichen Kleidungsstücken werde ich trotzdem nicht "als Frau" und mit Perücke und Make up sowieso nicht.

Gibt es bessere Begriffe, z.B. feminin?

rika

[ExuserIn-2020-10-20]

Kam mir sofort nur ein Gedanke: I Am What I Am (gesungen von Gloria Gaynor)

Ein frohes und gesundes neues Jahr wünscht euch Allen

Petra Sofie

[Katrin]

Hallo zusammen,
mein Outfit stammt nahezu täglich zu 100% aus der "Damenabteilung". Trotzdem bleibe ich immer "ich", sonst gar nichts.
Der Mix zwischen Kleidung und vermeintlichem sonstigen Erscheinungsbild (inter*: männl. erkennbar, breites Becken, schmale Schultern, volles Haar, kaum Gesichtshaarwuchs, etc.) ergibt dann mein persönliches Erscheinungsbild.
Ich stoße öfters auf Irritationen, aber: so what!

Alles beste für das neue Jahr
Katrin a.s.o.

[Marela]

Hallo Rika,
Dein Vergleich mit den Indianern ist tatsächlich ein interessanter Aspekt.
Und es macht sicher auch Sinn, seine Sprachgewohnheiten immer wieder zu überprüfen, und ggf. zu verbessern.
Aber hier ich bin der Meinung, dass man das nicht so eng sehen sollte (!)
Es ist doch alles nur ein Versuch etwas zu beschreiben, in Worte zu fassen.
Klar bin ich als CD i.d. Regel als Mann unterwegs, daher finde ich aber auch toll, wenn ich mal als Frau (en femme) dabei bin.

Aber was grundsätzlich wichtig oder wertvoll ist, lässt sich ohnehin schwer in Worte fassen.
In diesem Sinn:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
(aus Der kleine Prinz /Antonie de Saint-Exupéry)
Gruß Marela

[Jaddy]

Diese Selbstzuschreibung "als X" ergibt natürlich nur Sinn bei Menschen, die bei diesen Labeln auch etwas assoziieren, fühlen, etc.

Wenn ich sowas lese kommt mir maximal die Idee, dass jemand sich einer persönlichen, stereotypischen Vorstellung gemäss zurecht macht, um anderen Menschen, die diese Stereotype teilen, entsprechende Signale zu geben.

Ich bin aus dem Spiel auch raus, weil ich eben kein Gefühl für diese Stereotype habe, aber well, wir haben eben auch stark binär denkende Menschen hier Und denen sagen diese Floskeln dann was.

[Vincent]

Als Indianer schlüpft jemand in die Rolle und Kleidung des Indianers, meist idealisiert nach dem persönlichen Klischee.
Ich habe viele Crossdresser bislang schon auch so verstanden - ich hoffe ich tue damit niemanden weh oder Unrecht.

Wer sagt ich bin ich, so wie ich bin, wie ich mich kleide usw. und dabei nicht annähernd den Stereotypen der binären Geschlechter entspricht fällt für mich nicht unter CD.

[Bea Magdalena]

Guten Abend zusammen.

Immer wieder lese ich die Begriffe - vor allem - "Als Frau" und danach kommen Kommentare oder Erlebnisse. Das klingt für mich wie Karneval: Ich war "als" Indianer oder was auch immer unterwegs.

Ich = rika bin nicht "als Frau" da, sondern rika - ganz einfach so. rika ist keine Karnevalsfigur sondern ein Teil von mir.
.......

Hallo Rika,



möchte Dir zustimmen, egal welche Kleidung ich trage, ich bin und bleibe ich.
Es legt sich in meinem Kopf kein Schalter um, abhängig von meiner Kleidung.

Liebe Grüße
Bea

[Helga]

Hallo Rika,
wenn ich dein Avatar und deine letzten Postings betrachtete legst du großen Wert auf ein möglichst perfekt weibliches Erscheinungsbild. Warum dann diese Berührungsämgste?
Helga ist auch ein Teil von mir. Der weibliche Teil meiner Persönlichkeit. Wenn ich als Helga unterwegs bin, dann bin ich ergo "als Frau" unterwegs. Meinethalben auch "en femme" oder im "Frauenmodus", das Ergebnis ist das gleiche. Es hat nichts mit Verkleiden zu tun sondern damit dass ich diesem (lange unterdrückten) Teil meiner Persönlichkeit den Raum geben möchte sich zu entfalten.
Liebe Grüße
Helga

[ExuserIn-2022-05-28]

Hi, die Diskussion bringt nichts, da sie immer von der Sichtweise abhängig ist.

Wenn jemand binär denkt versteht diese Person nicht dass bei jedem durch die Mischung der elterlichen Chromosomen immer zwei Typen vorhanden sind, es also mehr als zwei feste Geschlechter gibt. Entweder x von Mutter und Y vom Vater oder X von Mutter und X vom Vater, also immer eine Mischung aus m und w.

Einzelne Areale des Gehirns entwickeln sich dann unterschiedlich. So können sich manche Bereiche weiblich entwicklen andere männlich. Das "Ich" ist dann die Summe aller Bereiche. Überwiegt der weiblich denkende Bereich fühlt man sich als Frau und umgekehrt.

Bei einer Verteilung von ca 50 zu 50 kommt es dann auf die Tagesform an, was gerade überwiegt. Da kann man sich auch mal so, mal so fühlen, zumal es dabei auch auf die Interpretation der Gefühle ankommt, also darauf, was sehe ich als weiblich an, was als männlich.

Da es keine Personen gibt, die von zwei Cis Männern oder zwei Cis Frauen abstammt besteht also jeder von uns aus m und w Elementen. Die Frage ist halt nur: Was beeinflusst wie stark die Entwicklung und unsere Selbsteinschätzung.

Also nicht über solche Kleinigkeiten streiten. Manche fühlen sich heute m morgen w oder verorten sich immer zu x% m und y% w wieder andere zu 100%m oder 100%w. Jeder hat dabei aus o.g. Gründen Recht.

Nehmt ein halbes Glas Bier und und ein halbes Glas Cola und kippt sie zusammen. Was kommt raus? Bier mit Cola oder Cola mit Bier oder doch ein Krefelder? Jeder hat Recht.

LG Chrissie

[NanaVistor]

"Als Frau" trifft es bei mir recht gut. Ich verändere dazu nur mein Äußeres. Was unter Kleidung und Schminke ist, ist immer gleich. Das ändert weder durch Gummibrüste, nicht durch Kunsthaar, und auch nicht durch Stöckelschuhe. Das Einzige was sich ändert, ist die Wahrnehmung der Anderen. Wie auch immer die sein mag.

[MichiWell]

Immer wieder lese ich die Begriffe - vor allem - "Als Frau" und danach kommen Kommentare oder Erlebnisse. Das klingt für mich wie Karneval: Ich war "als" Indianer oder was auch immer unterwegs.

Hm. Wenn ich das so lese frage mich, ob wir sonst keine weiteren Probleme haben.

Jede(r) weiß doch, was damit gemeint ist. Warum also diese Kleinlichkeit?

Setzt man nämlich obigen Gedanken fort, wäre der nächste (ideo-)"logische" Schritt, allen Menschen, die nicht explizit Frau sind, das Recht zum Tragen weiblich konnotierter Kleidung und Accessoires abzusprechen. Denn wenn man inzwischen schon die Kostümierung als Indianer als "kulturelle Aneignung" und Rassismus bezeichnet, wäre das kleiden "als Frau" folglich als "geschlechtliche Aneignung" und Sexismus einzuordnen.

Konservative und religiöse Kreise werden sich freuen, uns auf diese Weise unsere Freiheit zu beschneiden!

[Michelle_Engelhardt]

"Ich gebe meiner weiblichen (alternativ männlichen) Seite den Raum und die Zeit um selbst glücklich und ausgeglichen zu sein."

Zugegeben eine etwas langatmige und sperrige Definition. Würden das mehr Menschen tun und nicht krampfhaft ihre Bedürfnisse unterdrücken, dann wäre die Welt vielleicht etwas besser. Mit den Worten "als Frau / als Mann" versteht gleich so ziemlich jeder, was gemeint ist. Wenn mich jemand fragt, seit wann ich "als Frau" lebe, antworte ich richtigerweise "Seit Januar 2013", füge jedoch hinzu, dass ich schon immer Frau war, jedoch gut 40 Jahre gebraucht habe, um das zu begreifen. Tatsächlich, und da gebe ich Rika recht, assoziiert dieses "als Mann bzw. als Frau" einen gewissen Verkleidungscharakter und der ist auch nur schwer aus den Köpfen der Menschen herauszubekommen.

Happy New Year
Michelle

[Dolores59]

Konservative und religiöse Kreise werden sich freuen, uns auf diese Weise unsere Freiheit zu beschneiden!

Es sind nicht alleine konservative bzw. religiöse Kreise, die Freiheiten beschneiden wollen.

Beispielweise kommt die Kritik daran, dass es Weiße gibt, die Dreadlocks tragen, aus ganz anderen Kreisen.

Bei Lesen der Überschrift sind mir spontan folgende Gedanken durch den Kopf geschossen: Zunächst einmal bin ich ein Mensch. In unterschiedlicher Erscheinungsform. Mal sehe ich wie ein Mann aus, mal wie eine Frau. Abhängig von äusserer Hülle (Kleidung und Accessoires) und Haltung. Jedoch nicht verkleidet als ....

Die Kleidung ist ein Ausdruck meiner Persönlichkeit. Wenn ich sie trage, dann gehe ich im "Als-ich-Modus".

LG
Dolores

[Nicole Fritz]

Hallo,

an diesem Beitrag sieht man doch wieder deutlich, wie schwer es den meisten von uns fällt von dem binären schwarz/weiß-, Mann/Frau- Denken weg zu kommen. - Wenn jemand als CD nur selten (und dann besonders intensiv) die Rolle wechselt, ist er wohl "als Frau" unterwegs. Würde ich jetzt einen Anzug mit Schlips anziehen, wäre ich ganz eindeutig "als Mann" unterwegs. So etwas ist für Nicole eindeutig eine Verkleidung. Trage ich aber männlich zugeordnete Arbeitskleidung, bleibe ich Nicole. Ein langer Rock oder ein Kleid ist nun einmal unpraktisch, wenn ich irgendwo hinauf klettern will.

"Als Mann" oder "als Frau" nach draußen gehen gibt es für mich nicht mehr. Wenn ich ein Kleid trage und mich jemand als Mann erkennt oder einordnet, dann soll es eben so sein. Ich bin Nicole und versuche nicht irgendwie eine Frau zu spielen. Wenn ich eine wäre (oder sein wollte?), müsste ich mich wohl körperlich angleichen lassen, was ich für (weitgehend) überflüssig erachte, wenn man es schafft sich vom binären Denken zu verabschieden.

LG Nicole

[rika]

Erstmal danke für Eure interessanten Beiträge. Michi: ich habe damit kein Problem und diejenigen, die ich vielleicht habe, werden hier nicht veröffentlicht.

Es ist eine Erkenntnis nach jahrelangen "missionarischen" Bemühungen im Freundes- und Bekanntenkreis, die mich = rika zu Gesicht bekommen haben, hier im Haus und bei Nachbarn und anderen.

Liebe Helga, ich habe (fast) keine Berührungsängste, nachdem mich zu viele Menschen "so und so" kennen und manchmal fehlt mir fast das "Prickeln" von früher, wenn zum Beispiel der Gasableser an der Klingel zog und etwas überfordert war, als ich öffnete - er war ca. 30 cm kleiner als ich.

Nein, ich will einfach verdeutlichen, dass ich nicht "als" auftrete nur weil ich mich nicht oder doch schminke, eine oder keine Perücke trage und Hosen oder Röcke trage.

heute ganz und gar rika.