Rangauerin hat geschrieben: Sa 9. Nov 2019, 14:40Hallo Jaddy, also bleibt im Prinzip nur Kalorienzufuhr einschränken und körperliche Betätigung wie z.B Sport. Natürlich um das Gewicht zu halten ist es norwendig sich weiterhin mässig und ausgewogen zu ernähren und weiterhin sportliche Betätigung! Auf jedenfall sind Schweinefleisch/wurst und Süssigkeiten etc. bei mir vom Speiseplan gestrichen! Alkohol sowieso, darf ich schon seit Jahren nicht mehr! Mangelernährung lässt sich am großen ärztlichen Blutbild überwachen...oder?
Also das funktioniert praktisch sicher bei allen Menschen ohne irgendwelche besonderen Stoffwechselbeeinrächtigungen. Was eins so landläufig als "gesund" bezeichnet. Ich bin recht naturwissenshaftlich orientiert, deshalb kam mir bei meiner großen Abnahmeaktion (2011-2013, -37kg) entgegen, dass sich bis zum Normalgewicht alles ziemlich gut berechnet und voraussagen lässt.
Die Formeln für Energiebedarf (kcal/Tag)(1) sind inzwischen ziemlich gut, und die vielleicht 5% individuellen Abweichungen lassen sich im persönlichen Experiment ermitteln. Wenn du im Durchschnitt genau diese Energie pro Tag zu dir nimmst, hälst du dein aktuelles Gewicht. Wenn du dauerhaft unter dem Bedarf isst, nimmst du ab, dauerhaft drüber nimmst du zu. Jede durchschnittliche Energiemenge - also Kalorien - entspricht genau einem Gewicht in Kilogramm (abhängig von Alter, Körpergröße, Geschlecht(2), Bewegung). Wie bei einer Badewanne: Das einlaufende Wasser ist die gegessene Energie, der Ablauf der Vebrauch durch leben, Muskeln und Körper betreiben. Mehr Zulauf: Pegel (Gewicht) steigt, mehr Ablauf: Pegel (Gewicht) sinkt.
Wie viel eins abnimmt lässt sich auch berechnen, nach dem Sparbuchmodell. Dazu habe ich mich jeden Tag gewogen und das Gewicht in mein Excel eingetragen. Ausserdem die gegessene Energie (kcal) genau gewogen und gerechnet. Mein Excel hat ausgerechnet, wie viel ich über bzw unter Bedarf gegessen habe und die Differenz kcal "aufs Sparbuch" addiert.
Der Gag: Je ca. eingesparte 8000kcal entsprechen einem Kilogramm abgenommenes Körperfett. Achttausend!(3)
Wenn eins nun zum Beispiel 10kg abnehmen möchte, dann sind das 80000kcal, die auf das Sparbuch müssen. Das dauert dann bei zum Beispiel jeden Tag 250kcal unter Bedarf rechnerisch 320 Tage.
Allerdings ändert sich mit dem Körpergewicht auch der Energiebedarf. Mit 5 oder 8 kg weniger auf der Waage braucht eins auch ca. 50-80kcal weniger pro Tag (mal Bewegungsfaktor). Logisch, denn weniger Körpermasse zu bewegen braucht ja auch weniger Energie, z.B. beim Treppensteigen. Deshalb tägliches wiegen, tägliches neu berechnen der Differenz im Excel.
Bei mir war der berechnete Tagesbedarf zu Beginn 2085kcal (114kg, männlicher Körper(2)). Davon 250 einsparen ist easy. Aber bei 85kg sind es nur noch 1700kcal, bzw. unter Berücksichtigung der HET nur noch 1600kcal pro Tag. Davon 250 einsparen ist schon schwieriger.
250kcal sind zum Beispiel: Eine halbe Tafel Schokolade, ein Riegel Snickers, 75g Müsli (trocken), 100g Brot (egal welches...), knapp 200g gekochte Nudeln oder ein halbes Brötchen mit einer Scheibe Käse. Aber auch, umgekehrt, 1 Stunde spazieren gehen, 25 Minuten joggen, 30 Minuten Aerobic, 40 Minuten Crosstrainer. Pro Tag! Deshalb: "You can't outsport a bad diet".
Diese Rechnungen machen auch ziemlich einfach klar, weshalb nur Umstellung der Ernährung wirklich hilft - anders kochen, anders essen - das ganze so langwierig ist und Sport alleine nicht viel bringt - also nicht zum Abnehmen. Als Maßnahme zur Gesunderhaltung schon
Ich könnte noch referieren über meinen "Trick" mit dem Volumen und wie ich unsere Liebingsrezepte auf weniger kcal/g runter "gehackt" habe, damit ich genau so viel Menge (für Sattheit) essen kann, aber damit weniger Energie zuführe, aber das spare ich mir mal.
Fazit: Für mich persönlich ist die Berechenbarkeit super. Das gibt mir das Gefühl der Kontrolle, wohingegen die ganzen "Tipps" und "Diätgeheimnisse" mich früher immer nur verwirrt haben. Alles erschien undurchschaubar und unplanbar, dabei ist in Wirklichkeit gar nichts davon irgendwie mystisch und die meisten "Wunderkuren" laufen trotz viel Brimborium und Ablenkung auf genau das hinaus, was ich oben beschrieben habe.
(1) soweit ich weiss immer noch
Mifflin-St.Jeor, sehr übersichtlich zu berechnen zum Beispiel (englisch) auf
https://www.sailrabbit.com/bmr/
(2) Geschlecht bezieht sich auf die statistisch unterschiedliche Muskelmasse, je nachdem ob eins zuerst eine Testosteron- oder eine Östrogen-Pubertät durchlaufen hat. Testosteronköroer haben durchschnittlich mehr Muskelmasse, verbrauchen also etwas mehr Energie. U.a. deshalb nehmen Männer durchschnittlich leichter ab. Wie das nach einer HET ist - keine Ahnung. Persönlich ermitteln, würde ich vorschlagen, oder in der Berechnung gleich auf das Zielgeschlecht umstellen.
(3) Ich hab zwei Jahre gebraucht, um die Zahl zu kapieren. Dann hab ich zufällig
dies gefunden. 100g = 818kcal, 1000g=8180kcal.