Transition versus Beziehung?
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Transition versus Beziehung?
Immer wieder lese ich, dass "wir" keine Beziehungen mehr führen dürfen oder werden, weil wir Transfrauen, Crossdresser oder Damenwäscheträger sind. Sicherlich ist es, je nach Ausprägung der weiblichen Seite, auch völlig unterschiedlich, aber stimmt das auch im Kern? Oder ist es nicht eher so, dass auch dies eines der Ängste ist, die wir als übermächtige Berge vor uns herschieben?
Hier gibt es durchaus kontroverse Ansätze, wie viele Beiträge und Diskussionen in diesem Forum zeigen. Von filmreifen Liebesgeschichten, über "funktionierende" Beziehungen, über enge oder auch offene Partnerschaften, zerbrechende Ehen bis hin zu Einsamkeit ist wohl alles vertreten. Im Grunde doch so, wie im realen Leben, ganz ohne Trans.
Oder gibt es doch Unterschiede? Und ist dieser Unterschied dann nicht hausgemacht, weil wir uns von alten Vorstellungen (die wir aus unserer Sozialisierung mit uns tragen) nicht lösen können?
Und was ist Liebe und Beziehung überhaupt? Was sind denn die Pfeiler? Warum werden wir geliebt und warum manchmal eben nicht?
Ich möchte gar nicht auf die vielen Fragen im einzelnen eingehen, sondern sie gerne im Raum als Gedankenanstoß stehen lassen.
Letztendlich muss das eh jede_r für sich selbst beantworten.
Doch für mich persönlich zeichnet sich eigentlich ab, das es im Grunde keinen Unterschied zwischen Trans-NichtTrans gibt.
Möglicherweise sind tatsächlich die Chancen geringer, jemanden kennenzulernen, doch dafür ist die wirkliche Trefferquote viel besser.
Ich falle in kein "Beuteschema" mehr und werde daher vielleicht auch viel echter wahrgenommen.
Ich brauche keine Rolle mehr spielen, um jemanden kennzulernen, sondern bin "echt" "¦.
Aber was macht mich eigentlich attraktiv? Mein Äußeres sicher nicht alleine. Zwar mag es durchaus Menschen geben, die genau darauf stehen, aber diese Menschen haben nach meiner Erfahrung oft nur den sexuellen Kontakt als Liebe im Kopf. Nein, es ist meine persönliche Ausstrahlung, die mich attraktiv macht. Meine Persönlichkeit, mein Wesen.
Und da bin ich meiner Meinung nach auch schon wieder beim Kernthema: "Selbstliebe und Selbstakzeptanz"
Wenn man es schafft, mit sich im Reinen zu sein (zumindest größtenteils), fängt man an zu strahlen und fällt auch anderen Menschen positiv auf. Sicher fällt man auch auf, wenn man verschüchtert und mit eingezogenem Kopf durch die Gegend laufe, aber dann doch eher negativ oder als potentielle Opfer. Menschen sich da aber sicher unterschiedlich und brauchen auch unterschiedliche Personen um sich herum. Doch auch das ist im Grunde eher ein menschliches und kein transspezifisches Thema, oder?
Aber was suchen wir denn eigentlich in Beziehungen? Sex oder doch eher Nähe und Geborgenheit? Für mich persönlich spielt Sex eine untergeordnete Rolle. Insbesondere seit meiner Hormontherapie. Sex ist das Ergebnis von Nähe und Geborgenheit, nicht die Grundlage. Benötige ich Sex kann ich durchaus nette Menschen in bekannten Örtlichkeiten finden. Auch dagegen ist gar nichts zu sagen. Das ist völlig menschlich. Aber für mich ist der sexuelle Kontakt maximal ein I-Tüpfelchen. Viel wichtiger ist Nähe und Geborgenheit. Dazu gehören gute, offene Gespräche und Alltagssituationen. Sich einfach wohlfühlen in der Nähe des Anderen. Kompromisse, um Einsamkeit zu umgehen, mag ich persönlich nicht eingehen.
Nein, ich glaube, dass ich nach meiner "erfolgreichen" Transition tatsächlich in der Lage sein kann, eine viel innigere und bessere Beziehung zu führen, als vorher. Und wahrscheinlich kann ich auch viel besseren Sex erleben, da ich mich gefunden haben. Und das beziehe ich tatsächlich erst einmal auf mich selbst und erst im zweiten Schritt auf eine Partnerin oder einen Partner.
Liebe Grüße
Vanessa
Hier gibt es durchaus kontroverse Ansätze, wie viele Beiträge und Diskussionen in diesem Forum zeigen. Von filmreifen Liebesgeschichten, über "funktionierende" Beziehungen, über enge oder auch offene Partnerschaften, zerbrechende Ehen bis hin zu Einsamkeit ist wohl alles vertreten. Im Grunde doch so, wie im realen Leben, ganz ohne Trans.
Oder gibt es doch Unterschiede? Und ist dieser Unterschied dann nicht hausgemacht, weil wir uns von alten Vorstellungen (die wir aus unserer Sozialisierung mit uns tragen) nicht lösen können?
Und was ist Liebe und Beziehung überhaupt? Was sind denn die Pfeiler? Warum werden wir geliebt und warum manchmal eben nicht?
Ich möchte gar nicht auf die vielen Fragen im einzelnen eingehen, sondern sie gerne im Raum als Gedankenanstoß stehen lassen.
Letztendlich muss das eh jede_r für sich selbst beantworten.
Doch für mich persönlich zeichnet sich eigentlich ab, das es im Grunde keinen Unterschied zwischen Trans-NichtTrans gibt.
Möglicherweise sind tatsächlich die Chancen geringer, jemanden kennenzulernen, doch dafür ist die wirkliche Trefferquote viel besser.
Ich falle in kein "Beuteschema" mehr und werde daher vielleicht auch viel echter wahrgenommen.
Ich brauche keine Rolle mehr spielen, um jemanden kennzulernen, sondern bin "echt" "¦.
Aber was macht mich eigentlich attraktiv? Mein Äußeres sicher nicht alleine. Zwar mag es durchaus Menschen geben, die genau darauf stehen, aber diese Menschen haben nach meiner Erfahrung oft nur den sexuellen Kontakt als Liebe im Kopf. Nein, es ist meine persönliche Ausstrahlung, die mich attraktiv macht. Meine Persönlichkeit, mein Wesen.
Und da bin ich meiner Meinung nach auch schon wieder beim Kernthema: "Selbstliebe und Selbstakzeptanz"
Wenn man es schafft, mit sich im Reinen zu sein (zumindest größtenteils), fängt man an zu strahlen und fällt auch anderen Menschen positiv auf. Sicher fällt man auch auf, wenn man verschüchtert und mit eingezogenem Kopf durch die Gegend laufe, aber dann doch eher negativ oder als potentielle Opfer. Menschen sich da aber sicher unterschiedlich und brauchen auch unterschiedliche Personen um sich herum. Doch auch das ist im Grunde eher ein menschliches und kein transspezifisches Thema, oder?
Aber was suchen wir denn eigentlich in Beziehungen? Sex oder doch eher Nähe und Geborgenheit? Für mich persönlich spielt Sex eine untergeordnete Rolle. Insbesondere seit meiner Hormontherapie. Sex ist das Ergebnis von Nähe und Geborgenheit, nicht die Grundlage. Benötige ich Sex kann ich durchaus nette Menschen in bekannten Örtlichkeiten finden. Auch dagegen ist gar nichts zu sagen. Das ist völlig menschlich. Aber für mich ist der sexuelle Kontakt maximal ein I-Tüpfelchen. Viel wichtiger ist Nähe und Geborgenheit. Dazu gehören gute, offene Gespräche und Alltagssituationen. Sich einfach wohlfühlen in der Nähe des Anderen. Kompromisse, um Einsamkeit zu umgehen, mag ich persönlich nicht eingehen.
Nein, ich glaube, dass ich nach meiner "erfolgreichen" Transition tatsächlich in der Lage sein kann, eine viel innigere und bessere Beziehung zu führen, als vorher. Und wahrscheinlich kann ich auch viel besseren Sex erleben, da ich mich gefunden haben. Und das beziehe ich tatsächlich erst einmal auf mich selbst und erst im zweiten Schritt auf eine Partnerin oder einen Partner.
Liebe Grüße
Vanessa
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Re: Transition versus Beziehung?
Hallo Vanessa,
so wie ich es jetzt verstehe, hast Du die meisten Aspekte zu diesem Thema bereits mit dem logisch-analytischen Verstand einer Ingenieurin auf den Punkt gebracht. Ich hätte das (als Kollegin) nicht besser machen können.
Ich denke, bei vielen von uns ist es, wie auch bei mir, eine nicht oder nur teilweise erfolgte erfolgte Eingliederung in die Gesellschaft wegen der falschen Rolle. Nun gehöre ich auch zu denen, die sich weitgehend mit der Einsamkeit abgefunden haben. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und mit Jim Beam oder Johnny Walker als die letzten Freunde ist es für Wohlbefinden und Gesundheit auch nicht förderlich. Also schaue ich mich wenigstens um.
Dass jemand seinen Platz in der Gesellschaft nicht findet ist keinesfalls nur ein Trans-Problem. - Das ist es nicht einmal bei mir. Als ich mit der Rolle als "richtiger" Mann gänzlich abgeschlossen hatte und diese abgrundtief hasste, baute ich Sympathie oder Liebe zu meinem Frauenkleider-Fetisch auf, den ich jetzt in Vollzeit auslebe. Abwertend betrachtet bin ich also ein fetischistischer Transvestit.
Die Gründe warum jemand nicht in sein soziales Umfeld passt, können vielfältig sein. Typisch männliche Kleidung habe ich schon als Kind gehasst - warum weiß ich nicht. Dann sollte ich immer etwas besseres werden als meine Eltern mit Wurzeln in der Arbeiterklasse. Man machte mir immer klar, dass ich in der Gosse landen würde, wenn ich nichts lernte. Also lernte ich - verbissen, Zähne knirschend und nur von der Angst getrieben. Und Angst macht bekanntlich wütend: Wut und Hass auf unsere Herren-Gesellschaft, auf kapitalistische Ausbeuter und Blutsauger, auf alles typisch Männliche und am Ende auf mich selbst und die ganze dumme und verlogene Menschheit.
Eine potentielle Partnerin verliebte sich dann bei mir in den "starken Mann", den ich spielte. Wenn sie dann den unterdrückten und von Hass erfüllten kleinen Jungen kennen lernte, der ich wirklich war, endete die Beziehung.
Wo wäre es also bei mir hin gegangen, wenn Nicole nicht erwacht wäre? - Vermutlich hätte ich mich inzwischen tot gesoffen. Und so geht es nicht wenigen. Es ist also absolut kein spezielles Trans-Problem. Es zieht sich auch ganz ohne Trans* überall durch unsere Gesellschaft. Und deshalb möchte ich (als Enby) an der Gesellschaft etwas ändern und nicht an meinem Körper. Wir werden von allen Seiten zu Konsum und Egoismus getrieben. Der eine entwickelt dann daraus einen übertriebenen Narzissmus (wie meine Mutter) und der andere beginnt sich selbst zu hassen, weil er da nicht mit kommt (wie ich und vermutlich auch mein Vater und dessen Vater).
Was erwarte ich also von einer Partnerschaft? Sex habe ich mit mir selbst (oder besser mit meinem Fetisch). Darum geht es also nicht wirklich. Aber Geborgenheit? - Was ist das eigentlich? Als kleines Kind habe ich so etwas einmal gespürt, glaube ich. Sonst war es zwischen mir und meiner Mutter am Ende wie bei einem alten Ehepaar, das sich nichts mehr zu sagen hat. Der andere ist eben da. Dann ist man nicht allein - aber trotzdem sehr einsam. Und sonst war meine Mutter immer stark daran beteiligt, dass es bei mir mit den Frauen nicht funktionierte. Gefiel eine Frau mir, lehnte meine Mutter sie ab, gefiel sie meiner Mutter, lehnte ich sie ab. Also blieb mir wieder nur mein Fetisch.
Aus dem wütenden kleinen Jungen in mir ist jetzt ein neugieriges kleines Mädchen geworden, dessen Persönlichkeit sich erst noch entwickeln muss. Ich denke, erst dann kann es eine echte Bereitschaft zu einer Partnerschaft geben. Und das Horror-Bild von meiner Mutter müsste verblassen. Die einzige Frau, die mich nicht immer einmal an sie erinnert, bin ich selber (oder mein Fetisch).
Liebe Grüße
Nicole
so wie ich es jetzt verstehe, hast Du die meisten Aspekte zu diesem Thema bereits mit dem logisch-analytischen Verstand einer Ingenieurin auf den Punkt gebracht. Ich hätte das (als Kollegin) nicht besser machen können.
Ich denke, bei vielen von uns ist es, wie auch bei mir, eine nicht oder nur teilweise erfolgte erfolgte Eingliederung in die Gesellschaft wegen der falschen Rolle. Nun gehöre ich auch zu denen, die sich weitgehend mit der Einsamkeit abgefunden haben. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und mit Jim Beam oder Johnny Walker als die letzten Freunde ist es für Wohlbefinden und Gesundheit auch nicht förderlich. Also schaue ich mich wenigstens um.
Dass jemand seinen Platz in der Gesellschaft nicht findet ist keinesfalls nur ein Trans-Problem. - Das ist es nicht einmal bei mir. Als ich mit der Rolle als "richtiger" Mann gänzlich abgeschlossen hatte und diese abgrundtief hasste, baute ich Sympathie oder Liebe zu meinem Frauenkleider-Fetisch auf, den ich jetzt in Vollzeit auslebe. Abwertend betrachtet bin ich also ein fetischistischer Transvestit.
Die Gründe warum jemand nicht in sein soziales Umfeld passt, können vielfältig sein. Typisch männliche Kleidung habe ich schon als Kind gehasst - warum weiß ich nicht. Dann sollte ich immer etwas besseres werden als meine Eltern mit Wurzeln in der Arbeiterklasse. Man machte mir immer klar, dass ich in der Gosse landen würde, wenn ich nichts lernte. Also lernte ich - verbissen, Zähne knirschend und nur von der Angst getrieben. Und Angst macht bekanntlich wütend: Wut und Hass auf unsere Herren-Gesellschaft, auf kapitalistische Ausbeuter und Blutsauger, auf alles typisch Männliche und am Ende auf mich selbst und die ganze dumme und verlogene Menschheit.
Eine potentielle Partnerin verliebte sich dann bei mir in den "starken Mann", den ich spielte. Wenn sie dann den unterdrückten und von Hass erfüllten kleinen Jungen kennen lernte, der ich wirklich war, endete die Beziehung.
Wo wäre es also bei mir hin gegangen, wenn Nicole nicht erwacht wäre? - Vermutlich hätte ich mich inzwischen tot gesoffen. Und so geht es nicht wenigen. Es ist also absolut kein spezielles Trans-Problem. Es zieht sich auch ganz ohne Trans* überall durch unsere Gesellschaft. Und deshalb möchte ich (als Enby) an der Gesellschaft etwas ändern und nicht an meinem Körper. Wir werden von allen Seiten zu Konsum und Egoismus getrieben. Der eine entwickelt dann daraus einen übertriebenen Narzissmus (wie meine Mutter) und der andere beginnt sich selbst zu hassen, weil er da nicht mit kommt (wie ich und vermutlich auch mein Vater und dessen Vater).
Was erwarte ich also von einer Partnerschaft? Sex habe ich mit mir selbst (oder besser mit meinem Fetisch). Darum geht es also nicht wirklich. Aber Geborgenheit? - Was ist das eigentlich? Als kleines Kind habe ich so etwas einmal gespürt, glaube ich. Sonst war es zwischen mir und meiner Mutter am Ende wie bei einem alten Ehepaar, das sich nichts mehr zu sagen hat. Der andere ist eben da. Dann ist man nicht allein - aber trotzdem sehr einsam. Und sonst war meine Mutter immer stark daran beteiligt, dass es bei mir mit den Frauen nicht funktionierte. Gefiel eine Frau mir, lehnte meine Mutter sie ab, gefiel sie meiner Mutter, lehnte ich sie ab. Also blieb mir wieder nur mein Fetisch.
Aus dem wütenden kleinen Jungen in mir ist jetzt ein neugieriges kleines Mädchen geworden, dessen Persönlichkeit sich erst noch entwickeln muss. Ich denke, erst dann kann es eine echte Bereitschaft zu einer Partnerschaft geben. Und das Horror-Bild von meiner Mutter müsste verblassen. Die einzige Frau, die mich nicht immer einmal an sie erinnert, bin ich selber (oder mein Fetisch).
Liebe Grüße
Nicole
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Re: Transition versus Beziehung?
Dürfen wir eine Partnerschaft haben?
Jaaaa.
Natürlich dürfen wir das.
So wie jeder andere Mensch das auch darf.
Schwieriger ist es den Anderen Menschen, der zu uns passt, der sich auf uns einlässt zu finden.
Aber das ist ein anderes Thema.
Ja, man muss sich Selbstannehmen und Selbstlieben, dass ist ein guter Anfang für die Liebe zu einer Partnerschaft mit jemanden.
VLG
Lorelai
Jaaaa.
Natürlich dürfen wir das.
So wie jeder andere Mensch das auch darf.
Schwieriger ist es den Anderen Menschen, der zu uns passt, der sich auf uns einlässt zu finden.
Aber das ist ein anderes Thema.
Ja, man muss sich Selbstannehmen und Selbstlieben, dass ist ein guter Anfang für die Liebe zu einer Partnerschaft mit jemanden.
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Re: Transition versus Beziehung?
Hallo Vanessa,
Du schreibst "Immer wieder lese ich, dass "wir" keine Beziehungen mehr führen dürfen oder werden, weil wir Transfrauen, Crossdresser oder Damenwäscheträger sind."
Wo liest Du denn das immer wieder?? - Also ich lese das nicht immer wieder...
Liebe fragende Grüße von Olivia
Du schreibst "Immer wieder lese ich, dass "wir" keine Beziehungen mehr führen dürfen oder werden, weil wir Transfrauen, Crossdresser oder Damenwäscheträger sind."
Wo liest Du denn das immer wieder?? - Also ich lese das nicht immer wieder...
Liebe fragende Grüße von Olivia
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Re: Transition versus Beziehung?
Hallo Olivia ... das letzte Mal in diesem Beitrag ..
"Was würde ich mir selber raten, wenn ich mich mit 20j treffen würde" (von SylviaM)
Die anderen suche ich jetzt nicht heraus, aber es ist immer mal wieder Thema, seit dem ich im Forum bin.
Liebe Grüße
Vanessa
"Was würde ich mir selber raten, wenn ich mich mit 20j treffen würde" (von SylviaM)
Die anderen suche ich jetzt nicht heraus, aber es ist immer mal wieder Thema, seit dem ich im Forum bin.
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Re: Transition versus Beziehung?
Hallo in die Runde,
Will ich die Beziehung erhalten, muss ich mich darum kümmern. Die Beziehung soll mir ein gutes Gefühl geben. Sex und Geborgenheit sind starke Motivationen. Aber letztlich steht etwas anderes dahinter. Verändert sich die Beziehung, muss ich mich auch verändern, denn mit neuen Randbedingungen muss ich mit einem neuen Verhalten antworten. Somit gehört zu einer Beziehung immanent die persönliche Entwicklung. Sie ist mMn das, was wir unbewusst in einer Beziehung suchen. Sex und Geborgenheit sind Quellen für die Motivation.
Wie viele Beziehungen gehen auseinander, weil ein Partner nicht bereit ist, sich zu verändern. Eine Beziehung ist eine reise ins Ungewisse, da wir nicht wissen, was auf uns zukommt. Eine Beziehung erlaubt die Begegnung mit sich selber, was ich alleine nicht schaffe. Lukas Möller hat das mit dem Titel seines Buchs "Die Wahrheit beginnt zu zweit" gut umrissen.
Und welche Rolle spielt "Trans" dabei ? Aus meiner Sicht ist es ein Aufhänger für potentielle Konflikte. Dieser Konflikt, aber auch jeder andere, ist bereichernd, wenn man bereit ist, sich damit auseinander zu setzen. Tut man es nicht, entfernt man sich in einer Beziehung vom Partner.
Das reicht mMn nicht aus, denn es gibt einige psychologische Aspekte, die man mMn nicht vernachlässigen darf.Nicole Doll hat geschrieben: Do 1. Aug 2019, 11:37 hast Du die meisten Aspekte zu diesem Thema bereits mit dem logisch-analytischen Verstand einer Ingenieurin auf den Punkt gebracht.
Wieso reduzierst Du das Ziel von Beziehungen in den beiden genannten Punkten. Wir wissen, dass der größte Teil der Motivation menschlichen Handelns nicht im Bewusstsein, sondern im Unbewussten liegt. So ist es auch in Beziehungen. Aus meiner auch nur eingeschränkten Sicht, ist eine Beziehung einer stetigen Veränderung unterzogen. Eine Beziehung, die sich nicht verändert, kann es nicht geben. Das bedeutet, dass wir ständig unsere Beziehungen beeinflussen, ob wir das wollen oder nicht. Frei nach Watzlawick würde ich sagen: man kann nicht nicht-verändern.VanessaL hat geschrieben: Do 1. Aug 2019, 09:17 Aber was suchen wir denn eigentlich in Beziehungen? Sex oder doch eher Nähe und Geborgenheit? ... Sex ist das Ergebnis von Nähe und Geborgenheit, nicht die Grundlage.
Will ich die Beziehung erhalten, muss ich mich darum kümmern. Die Beziehung soll mir ein gutes Gefühl geben. Sex und Geborgenheit sind starke Motivationen. Aber letztlich steht etwas anderes dahinter. Verändert sich die Beziehung, muss ich mich auch verändern, denn mit neuen Randbedingungen muss ich mit einem neuen Verhalten antworten. Somit gehört zu einer Beziehung immanent die persönliche Entwicklung. Sie ist mMn das, was wir unbewusst in einer Beziehung suchen. Sex und Geborgenheit sind Quellen für die Motivation.
Wie viele Beziehungen gehen auseinander, weil ein Partner nicht bereit ist, sich zu verändern. Eine Beziehung ist eine reise ins Ungewisse, da wir nicht wissen, was auf uns zukommt. Eine Beziehung erlaubt die Begegnung mit sich selber, was ich alleine nicht schaffe. Lukas Möller hat das mit dem Titel seines Buchs "Die Wahrheit beginnt zu zweit" gut umrissen.
Und welche Rolle spielt "Trans" dabei ? Aus meiner Sicht ist es ein Aufhänger für potentielle Konflikte. Dieser Konflikt, aber auch jeder andere, ist bereichernd, wenn man bereit ist, sich damit auseinander zu setzen. Tut man es nicht, entfernt man sich in einer Beziehung vom Partner.
Viele Grüße
Vicky
Respekt ist nicht teilbar.
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Re: Transition versus Beziehung?
Dem kann ich nur zustimmen. Wie soll man den richtigen Partner finden, der einen so nimmt, wie man ist, wenn man sich noch nicht selbst gefunden und angenommen hat?!Lorelai74 hat geschrieben: Fr 2. Aug 2019, 10:57 Schwieriger ist es den Anderen Menschen, der zu uns passt, der sich auf uns einlässt zu finden.
Aber das ist ein anderes Thema.
Liebe Grüße
Michi
Brauchst Du Hilfe und hast niemanden zum quatschen? Dann schick mir 'ne PN!
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Re: Transition versus Beziehung?
Liebe NicoleNicole Doll hat geschrieben: Do 1. Aug 2019, 11:37 ... Und deshalb möchte ich (als Enby) an der Gesellschaft etwas ändern und nicht an meinem Körper. Wir werden von allen Seiten zu Konsum und Egoismus getrieben. Der eine entwickelt dann daraus einen übertriebenen Narzissmus (wie meine Mutter) und der andere beginnt sich selbst zu hassen, weil er da nicht mit kommt (wie ich und vermutlich auch mein Vater und dessen Vater).
Für mich ganz ganz tolle, wunderschöne Worte von dir hier.
In meiner Wahrnehmung fehlen in unserem miteinander (zusammen)- leben Akzeptanz und Mitgefühl. Für mich hast du hier wahrscheinlich das Grundübel für uns Alle ausgesprochen.
Der Mensch ist im tiefsten Inneren kein egoistischer Schmarotzer wie uns Allen seit Jahrzehnten weiß gemacht wird. In blinder Unwissenheit schenk(t)en wir unseren Vorfahren und manchen unserer "großen gebildeten Köpfe" blindes Vertrauen und lassen uns von Geburt an in Schablonen pressen. In meiner Wahrnehmung wurden/werden wir wie Zirkzspferde darauf trainiert unsere blinde Gier, unser Verlangen unsere egoistischen Lustgegefühle zu befriedigen. Das ist es warum wir in dieser kalte herzlosen und farblosen Welt momentan noch leben.
Aber um so mehr wir unser eigenes Ich spüren, um so mehr Mut in uns wächst, wir uns aus den Schablonen lösen, wir unser Herz spürbar für Jeden, täglich nach außen tragen, wir uns in mitfühlender, wahrer ehrlicher Akzeptanz zu unserem Gegenüber üben, um so mehr erreichen wir peu à peu auch ein umdenken und mitfühlen in unserer Gesellschaft.
Ich bin ehrlich glücklich diese Worte von dir lesen und fühlen zu dürfen. Danke dafür liebe Nicole
Namaste
•Liebe & Mitgefühl sind die höchsten Formen von Intelligenz.
•Du musst selbst zu der Veränderung werden, die du in der Welt sehen willst. Mahatma Gandhi
•Irgendwo ist Jemand glücklich mit weniger als du hast!
*Wer mag, ich bin gerne da mit 💖,👂und📝*
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Re: Transition versus Beziehung?
Meine Lieben,
je mehr ich darüber nachdenke, lese und vielleicht selbst auch schreibe, desto klarer wird mir, wir mich das Leben bisher eigentlich als Nussschale hin und her geworfen hat. Dabei meine das Schicksal es im Grunde immer gut mit mir, aber tatsächlich war das Leben wenig selbstbestimmt. Doch es hat bis zum "Ausbruch" oder vielleicht besser bis zum "Durchbruch" meiner Weiblichkeit ganz ordentlich funktioniert. Ich bin eben im Strom mitgeflossen, ohne darin unterzugehen ....
Gestern Abend habe ich mit einer Freundin lange telefoniert und über das "Innere Kind" gesprochen. Ich hatte mir zuvor sicher darüber Gedanken gemacht, was mich wie in meinem Leben geprägt hat, Aber nach unserem Gespräch wurde mir noch einmal bewusst, welche Kräfte uns in Grunde treiben und ich Frage mich, wie viel wir eigentlich tatsächlich steuern können.
Wo sind unsere eigentlichen Baustellen und wo kommen die Aufgaben, denen wir im Leben begegnen, ursächlich her?
Ich habe es ja schon lange geahnt, aber es verdichtet sich immer mehr, dass Beziehungen zu anderen Menschen im Grunde nicht selbstbestimmt sind. Und wenn eine Partnerin mit mir nicht mehr klar kommt, weil Dich etwas verändert hat (oder auch umgekehrt) dann liegt vielleicht auch das im Grunde an unserer Prägung und ist erst mal nicht selbstbestimmt. Das Gefühl ist eben einfach da und man kann sich (zumindest erst einmal) nicht dagegen wehren....
Partnerschaften sind oft der Wunsch nach Ergänzung oder aber der Versuch Anerkennung zu bekommen. Dabei verfällt man oft in alte, kindliche Muster und wird vielleicht auch schnell Abhängig in irgendeiner Form von Partner.
Vicky hat zurecht davon geschrieben, Verantwortung zu übernehmen und füreinander da zu sein. Für mich ist das aber nicht die Aufgabe der Beziehung, sondern das Ergebnis aus offener Liebe und Zuneigung. Ansonsten ist das nämlich nichts anderes als ein Gefängnis in das man sich freiwillig begibt. Warum? Weil man versucht etwas zu genügen, dass man einfach nicht ablegen kann. Eben oft etwas aus der eigenen Kindheit.
Liebe Grüße
Vanessa
je mehr ich darüber nachdenke, lese und vielleicht selbst auch schreibe, desto klarer wird mir, wir mich das Leben bisher eigentlich als Nussschale hin und her geworfen hat. Dabei meine das Schicksal es im Grunde immer gut mit mir, aber tatsächlich war das Leben wenig selbstbestimmt. Doch es hat bis zum "Ausbruch" oder vielleicht besser bis zum "Durchbruch" meiner Weiblichkeit ganz ordentlich funktioniert. Ich bin eben im Strom mitgeflossen, ohne darin unterzugehen ....
Gestern Abend habe ich mit einer Freundin lange telefoniert und über das "Innere Kind" gesprochen. Ich hatte mir zuvor sicher darüber Gedanken gemacht, was mich wie in meinem Leben geprägt hat, Aber nach unserem Gespräch wurde mir noch einmal bewusst, welche Kräfte uns in Grunde treiben und ich Frage mich, wie viel wir eigentlich tatsächlich steuern können.
Wo sind unsere eigentlichen Baustellen und wo kommen die Aufgaben, denen wir im Leben begegnen, ursächlich her?
Ich habe es ja schon lange geahnt, aber es verdichtet sich immer mehr, dass Beziehungen zu anderen Menschen im Grunde nicht selbstbestimmt sind. Und wenn eine Partnerin mit mir nicht mehr klar kommt, weil Dich etwas verändert hat (oder auch umgekehrt) dann liegt vielleicht auch das im Grunde an unserer Prägung und ist erst mal nicht selbstbestimmt. Das Gefühl ist eben einfach da und man kann sich (zumindest erst einmal) nicht dagegen wehren....
Partnerschaften sind oft der Wunsch nach Ergänzung oder aber der Versuch Anerkennung zu bekommen. Dabei verfällt man oft in alte, kindliche Muster und wird vielleicht auch schnell Abhängig in irgendeiner Form von Partner.
Vicky hat zurecht davon geschrieben, Verantwortung zu übernehmen und füreinander da zu sein. Für mich ist das aber nicht die Aufgabe der Beziehung, sondern das Ergebnis aus offener Liebe und Zuneigung. Ansonsten ist das nämlich nichts anderes als ein Gefängnis in das man sich freiwillig begibt. Warum? Weil man versucht etwas zu genügen, dass man einfach nicht ablegen kann. Eben oft etwas aus der eigenen Kindheit.
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Re: Transition versus Beziehung?
Woher kommen die Aufgaben denen man sich im Leben stellen muss?
Ich habe mal gelesen das unsere Seelen immer wieder auf die Erde geschickt Wesen um eine Aufgabe zu erfüllen, um zu lernen, und in im besten Falle zu wachsen.
Ja jeder hat sein inneres Kind, jedem wird über die Familie Prägungen und Werte mitgegeben- die können sich im späteren Leben hilfreich sein oder sich als die Steine erweisen die wir erst aus dem Weg räumen müssen um dann daraus etwas Neues zu bauen
.
Manches klärt sich wenn man versucht in Bedürfnissen zu denken.
Wir alle haben Bedürfnis nach Nähe, nach Intimität, nach Berührung, nach Verbundenheit und gesehen werden.
Diese Bedürfnisse versuchen wir mit verschiedenen Strategien zu erfüllen -
Partnerschaft ist eine sehr bekannte davon, wie könnten aber auch sagen wir erfüllen uns die einzelnen Bedürfnisse anders.
Und andersherum gesehen: falls man eine Partnerschaft hat: welche Bedürfnisse soll der Partner denn erfüllen und reden wir mit unseren Partnern darüber?
VLG
Lorelai
Ich habe mal gelesen das unsere Seelen immer wieder auf die Erde geschickt Wesen um eine Aufgabe zu erfüllen, um zu lernen, und in im besten Falle zu wachsen.
Ja jeder hat sein inneres Kind, jedem wird über die Familie Prägungen und Werte mitgegeben- die können sich im späteren Leben hilfreich sein oder sich als die Steine erweisen die wir erst aus dem Weg räumen müssen um dann daraus etwas Neues zu bauen
Manches klärt sich wenn man versucht in Bedürfnissen zu denken.
Wir alle haben Bedürfnis nach Nähe, nach Intimität, nach Berührung, nach Verbundenheit und gesehen werden.
Diese Bedürfnisse versuchen wir mit verschiedenen Strategien zu erfüllen -
Partnerschaft ist eine sehr bekannte davon, wie könnten aber auch sagen wir erfüllen uns die einzelnen Bedürfnisse anders.
Und andersherum gesehen: falls man eine Partnerschaft hat: welche Bedürfnisse soll der Partner denn erfüllen und reden wir mit unseren Partnern darüber?
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Re: Transition versus Beziehung?
Hallo,
Danke für das Thema Vanessa
In meiner doch schon sehr langjährigen Beziehung bedeutet meine Transition eine gewaltige Herausforderung mit bisher noch ungewissen Ausgang.Wobei ich zu mir selbst so ehrlich bin und eigentlich damit rechne das meine Beziehung irgendwann auf die ein oder andere Weise endet denn.....meine Frau wird definitiv nie lesbisch werden und eine für alle sichtbare Ehe mit einer Frau führen obwohl unser gesamtes Umfeld davon weiß.
Und spätestens am Tage meiner OP wird etwas geschehen, leider.
Und um ehrlich zu sein, ich kann meiner Frau ihre Wünsche nicht mehr erfüllen genauso wenig wie sie meine Wünsche und Träume erfüllen kann.
Das ist mir erst bewusst geworden als sich bei mir auch die sexuelle Identität langsam geändert hat.Ich sehne mich einfach nach einem Mann was viele bestimmt nicht verstehen können.Das ganze ist ja selbst für mich sehr schwer zu begreifen nach über 40 Jahren als absolut heterosexueller "Mann".
Natürlich gibt es viele Beziehungsmodelle aber welches ist das richtige und gibt es für mich und meine Frau überhaupt ein lebbares???
Noch vor einigen Jahren als ich noch dachte ich wäre nur Crossdresser war das ganze relativ einfach.Ich lebte mein zweites ich immer aus wenn meine Frau zu Bett ging und mich nicht sehen musste was sie vermieden hat aber jetzt...sieht sie mich täglich.Ich merke es oft wenn wir im Bad sind und sie mich ansieht mit meinen Körperlichen Veränderungen und meinen langen Haaren.Sie sagt oft sehr traurig"Ich möchte meinen Mann zurück ".Etwas was mich sehr betroffen und traurig macht weil ich ihr genau das nicht mehr kann und wenn zu welchem Preis?????
Dazu kommt das sie damit nicht zurecht kommt das mir Männer gefallen und das ich eine Freundin habe mit der ich fortgehe.
Im Grunde mache ich mir Vorwürfe unsere Ehe zu zerstören und alles zu verlieren was mir immer am wichtigsten war aber welche Wahl habe ich denn??
Liebe Grüße
Céline
Danke für das Thema Vanessa
In meiner doch schon sehr langjährigen Beziehung bedeutet meine Transition eine gewaltige Herausforderung mit bisher noch ungewissen Ausgang.Wobei ich zu mir selbst so ehrlich bin und eigentlich damit rechne das meine Beziehung irgendwann auf die ein oder andere Weise endet denn.....meine Frau wird definitiv nie lesbisch werden und eine für alle sichtbare Ehe mit einer Frau führen obwohl unser gesamtes Umfeld davon weiß.
Und spätestens am Tage meiner OP wird etwas geschehen, leider.
Und um ehrlich zu sein, ich kann meiner Frau ihre Wünsche nicht mehr erfüllen genauso wenig wie sie meine Wünsche und Träume erfüllen kann.
Das ist mir erst bewusst geworden als sich bei mir auch die sexuelle Identität langsam geändert hat.Ich sehne mich einfach nach einem Mann was viele bestimmt nicht verstehen können.Das ganze ist ja selbst für mich sehr schwer zu begreifen nach über 40 Jahren als absolut heterosexueller "Mann".
Natürlich gibt es viele Beziehungsmodelle aber welches ist das richtige und gibt es für mich und meine Frau überhaupt ein lebbares???
Noch vor einigen Jahren als ich noch dachte ich wäre nur Crossdresser war das ganze relativ einfach.Ich lebte mein zweites ich immer aus wenn meine Frau zu Bett ging und mich nicht sehen musste was sie vermieden hat aber jetzt...sieht sie mich täglich.Ich merke es oft wenn wir im Bad sind und sie mich ansieht mit meinen Körperlichen Veränderungen und meinen langen Haaren.Sie sagt oft sehr traurig"Ich möchte meinen Mann zurück ".Etwas was mich sehr betroffen und traurig macht weil ich ihr genau das nicht mehr kann und wenn zu welchem Preis?????
Dazu kommt das sie damit nicht zurecht kommt das mir Männer gefallen und das ich eine Freundin habe mit der ich fortgehe.
Im Grunde mache ich mir Vorwürfe unsere Ehe zu zerstören und alles zu verlieren was mir immer am wichtigsten war aber welche Wahl habe ich denn??
Liebe Grüße
Céline
"Sprache und Worte können mich nicht verletzten...nur der Mensch und seine Absicht dahinter"
C.B.
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Re: Transition versus Beziehung?
Keine! Und genau aus dem Grund solltest Du versuchen aufzuhören, Dir Vorwürfe zu machen. Ich weiß, das ist leicht gesagt. Ich selbst habe meine Frau unter anderem wegen Michelle verloren (jedoch nicht im Streit). Du kannst nix dazu, es ist nicht Deine Schuld!! Wenn Deine Frau den Weg nicht oder nur bedingt mit gehen kann, ist das bedauerlich aber nicht zu ändern. Das Schlimmste was Du tun könntest, wäre die Transition abzubrechen. Das wäre über kurz oder lang Dein Untergang....aber ich denke da erzähle ich Dir nix neues.
Alles Liebe, Celine


Michelle
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Re: Transition versus Beziehung?
Du hast keine Wahl.Céline hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 12:07 Im Grunde mache ich mir Vorwürfe unsere Ehe zu zerstören und alles zu verlieren was mir immer am wichtigsten war aber welche Wahl habe ich denn??
Liebe Grüße
Céline
Entweder du gibt's dich selber auf und es wird dich zerstören oder du lebst dein Leben und wirst glücklich
Liebe Grüße
Lisa
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Re: Transition versus Beziehung?
Hallo....
hier gab es grade eine Verlinkungen zu einer Psychologin (?), die Hilfestellung anbietet bei der Selbstfindung. Den genauen Titel habe ich gerade nicht parat. Ich fand das alles etwas zu "Aufdringlich" mit den vielen Fragen im Text.
Ah, Gefunden .... viewtopic.php?f=26&t=18584
Was mir hängen geblieben ist:
Die Reduzierung auf die Sexualität als Grundvoraussetzung für eine partnerschaftliche Beziehung, ist meiner Meinung nach das Kernproblem dabei. Davon müssten sich die Partner lösen und Alternativen finden oder erkennen.
Wenn ich mich bei einem Mann geborgen und sicher fühle, heißt das nicht automatisch, dass er mir auf anderen Ebenen genügen kann. Und wenn ich mit meiner Partnerin keinen Sex mehr haben kann oder möchte, heißt das nicht, dass ich keine Nähe und Geborgenheit geben kann.
Auch hier geht es wieder einmal um Perspektivwechsel und das Lösen von binären Denkmustern. Aber das geht wohl nur, wenn sich alle Beteiligte bewegen.
Liebe Grüße
Vanessa
hier gab es grade eine Verlinkungen zu einer Psychologin (?), die Hilfestellung anbietet bei der Selbstfindung. Den genauen Titel habe ich gerade nicht parat. Ich fand das alles etwas zu "Aufdringlich" mit den vielen Fragen im Text.
Ah, Gefunden .... viewtopic.php?f=26&t=18584
Was mir hängen geblieben ist:
Wenn es also darum geht eine Ehe zu erhalten, geht es wohl auch darum erst einmal für Dich selbst und gemeinsam eine 3., 4., und vielleicht 5. Möglichkeit zu suchen und zu finde. Ein spannender Ansatz, kennen wir doch meist nur entweder - oder.Und eine Entscheidung triffst du immer. Welche das ist und wie du sie bewusster triffst, kannst du mit der "Tetralemma"-Methode aus der systemischen Therapie herausfinden. Nimm dir dazu einen Stift und 5 Blätter Papier. Notiere als Überschrift deine 5 Wahlmöglichkeiten. Auf jedes Blatt ein mögliches Ziel.
Ich gebe dir hier Beispiele, welche das sein könnten. Finde aber deine eigenen, denn schließlich könntest du sie persönlich ganz anders nennen.
Entweder: z. B. nur noch im Männerkörper und mit Männerkleidung leben
Oder: z. B. nur noch als Frau auftreten mit Anpassung deines Körpers und deiner Kleidung an dein geschlechtliches Empfinden
Sowohl — als auch: z. B. Doppelleben führen — offiziell als Mann und heimlich zeitweise als Frau
Weder — noch: z. B. als Frau kleiden ohne Geschlechtsumwandlung
Etwas ganz anderes: z. B. sich von der Geschlechtszugehörigkeit freisprechen
Du fragst dich, weshalb es 5 sein sollen? Weil nur 1 Möglichkeit einem Zwang entspricht. Bei 2 steckst du in einem Dilemma. Das Wort kommt nämlich aus dem Griechischen: die Silbe "Di" steht für die Zahl zwei.
Erst ab 3 Möglichkeiten hast du also überhaupt eine Wahl.
Die Reduzierung auf die Sexualität als Grundvoraussetzung für eine partnerschaftliche Beziehung, ist meiner Meinung nach das Kernproblem dabei. Davon müssten sich die Partner lösen und Alternativen finden oder erkennen.
Wenn ich mich bei einem Mann geborgen und sicher fühle, heißt das nicht automatisch, dass er mir auf anderen Ebenen genügen kann. Und wenn ich mit meiner Partnerin keinen Sex mehr haben kann oder möchte, heißt das nicht, dass ich keine Nähe und Geborgenheit geben kann.
Auch hier geht es wieder einmal um Perspektivwechsel und das Lösen von binären Denkmustern. Aber das geht wohl nur, wenn sich alle Beteiligte bewegen.
Liebe Grüße
Vanessa
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Re: Transition versus Beziehung?
Ooohhh doch, ich kann das auf jeden Fall! Ganz am Anfang meiner Transition - wo die Zerrissenheit allgegenwärtig war und ich mich immer wieder hinterfragte - war das für mich ein ganz sicherer Indikator. Ich fand Frauen zwar immer noch attraktiv - finde ich auch heute noch - aber auf einer anderen Ebene. Gewisse Männer lösten in mir aber auf einmal etwas unerwartetes aus. Sexuelle Begierde.Céline hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 12:07 Ich sehne mich einfach nach einem Mann was viele bestimmt nicht verstehen können.Das ganze ist ja selbst für mich sehr schwer zu begreifen nach über 40 Jahren als absolut heterosexueller "Mann".
Ich verglich meine Phantasien mit jenen Männern, mit den von mir als attraktiv empfundenen Frauen. Ich hätte sie nicht mehr glücklich machen können - und mich schon gar nicht. Denn ich hätte nur eine jahrzentelang gelernte Rolle wieder angefangen zu spielen. Das hätte absolut keinen Sinn gemacht.
¡no lamento nada!