tl;dr es läuft wohl auf einen "Toleranzbeschluss" hinaus im Sinne von "hm ja, kann man machen, muss man aber nicht".
Der Rat kann natürlich weder vorschreiben oder verbieten. Die Empfehlungen werden aber wohl gerne von Behörden etc. genommen, um wenigstens irgendeine Grundlage für Zweifelsfälle zu haben.
Der Artikel zeigt bei manchen Formulierungen auch, dass sowohl das Thema geschelchtergerechte Sprache, als auch dritte Option auch von Journalist*innen noch nicht wirklich verinnerlicht wurde. Das Sternchen schliesst nicht nur intersexuelle Personen ein, wie im Artikel zu lesen, sondern alle, die beim generischen Maskulinum lediglich "mitgemeint" sind. Also >50% aller Menschen.
Und die dritte Option - Personenstand "divers" - ist weder ein drittes, noch überhaupt ein Geschlecht, sondern umfasst alle nicht-binären Identitäten. Im Satz davor wird zwar richtig definiert, dass sich "divers" auf Personen bezieht, die "in ihrer Geschlechtsentwicklung Varianten aufweisen und sich deshalb dauerhaft weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen", dann jedoch nur von intersexuellen Menschen geschrieben. Nicht alle intersexuellen Personen wollen den Personenstand "divers", dafür gibt es trans nicht-binäre Personen, die keine körperliche Entwicklungsvarianz aufweisen. Nunja, da liegt noch reichlich Aufklärungsarbeit vor uns

https://www.tagesspiegel.de/wissen/rech ... 53516.html