Trauer in Orlando
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Trauer in Orlando
In Orlando, Fl, gab es letzte Nacht ein Massaker in einem LBGT-Club mit (aktuell) 50 Toten und 53 Verletzten.
Der Täter war laut Aussagen seiner Eltern sehr erbost, als er kürzlich bei einem Besuch in Orlando ein schwules Pärchen bei Zärtlichkeiten beobachtete.
Welch' ein trauriger Tag, vor allem für die Familien und Freunde der Opfer.
Betroffene Grüße
Jackie
Der Täter war laut Aussagen seiner Eltern sehr erbost, als er kürzlich bei einem Besuch in Orlando ein schwules Pärchen bei Zärtlichkeiten beobachtete.
Welch' ein trauriger Tag, vor allem für die Familien und Freunde der Opfer.
Betroffene Grüße
Jackie
Today is the first day of the rest of my... forget it.
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Re: Trauer in Orlando
"
Die Bluttat in der Nacht zum Sonntag hatte sich in einem Schwulenclub ereignet. Omar M. schoss mit einer sturmgewehrähnlichen Waffe in dem voll besetzten Nachtclub "Pulse" um sich und nahm mehrere Geiseln. Laut der Polizei war er "gut vorbereitet". Augenzeugen berichteten, dass einige Gäste die Schüsse zuerst für einen Teil der Show hielten. Drei Stunden nach dem Angriff stürmte eine Spezialeinheit das Lokal und erschoss den Täter.
Das "Pulse" ist ein populärer Club in Orlando - gegründet 2004 und Anlaufpunkt für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle. Zum Zeitpunkt der Tat sollen sich mehr als 300 Menschen im Gebäude aufgehalten haben.
Derzeit feiert die Homosexuellenszene in den USA mit landesweiten Paraden und anderen Events den "Gay Pride Month".
"
aus http://www.tagesschau.de/ausland/orland ... g-101.html
Von der MCC (Metropolitan Community Chburches) in Amerika erhielt ich folgende Mail (in Englisch):
http://campaign.r20.constantcontact.com ... 3e1477134f
Mir fehlen die Worte.
Inga
Die Bluttat in der Nacht zum Sonntag hatte sich in einem Schwulenclub ereignet. Omar M. schoss mit einer sturmgewehrähnlichen Waffe in dem voll besetzten Nachtclub "Pulse" um sich und nahm mehrere Geiseln. Laut der Polizei war er "gut vorbereitet". Augenzeugen berichteten, dass einige Gäste die Schüsse zuerst für einen Teil der Show hielten. Drei Stunden nach dem Angriff stürmte eine Spezialeinheit das Lokal und erschoss den Täter.
Das "Pulse" ist ein populärer Club in Orlando - gegründet 2004 und Anlaufpunkt für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle. Zum Zeitpunkt der Tat sollen sich mehr als 300 Menschen im Gebäude aufgehalten haben.
Derzeit feiert die Homosexuellenszene in den USA mit landesweiten Paraden und anderen Events den "Gay Pride Month".
"
aus http://www.tagesschau.de/ausland/orland ... g-101.html
Von der MCC (Metropolitan Community Chburches) in Amerika erhielt ich folgende Mail (in Englisch):
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Mir fehlen die Worte.
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Re: Trauer in Orlando
Ich bin gespannt ob nach dem unverzeihlichen Grauen von Orlando und den üblichen Betroffenheitsbekundungen Seitens der politischen Verantwortungsträgern sich etwas bei diesen ändert. Auch die beharliche Herabwürdigung von Homosexuellen durch Vertreter von Religionsgemeinschaften und die albernen Toilettengesetze in Amerika bereiten den geistigen Nährboden und das Gefühl der moralischen Rechtfertigung für solches Grauen.
Ich befürchte aber das diese Selbstreflexion unterbleibt. Vielmehr wird das übliche Spiel ablaufen. Alle sind betroffen. Man wird sich distanzieren und seine Anteilname aussprechen aber dann wird wieder munter fröhlich weiter gemacht als wäre nichts geschehen. Unsäglich perfide wäre die jedoch absehbare Vereinnahmung durch den rechten, konservativen Rand. Genau von den politischen Gebilden die vorher nichts mit nicht dem heterosexuellen, cis-normativen Weltbild entsprechendem zu tun haben wollten und diese nicht als vollwertig betrachten. Doch ich befürchte genau dies wird geschehen. Es war ja für diese der richtige Täter. Zumindest kann keiner mehr behaupten das es keine Bedrohung gibt.
Auch vor meinem Hintergrund als Frau mit Vergangenheit bin ich erschüttert über den Vorfall und bin in Gedanken bei denen die geliebte Personen verloren haben. Der Schmerz dürfte unerträglich sein. Es sind Menschen gestorben und jede Ausnutzung und Vereinnahmung zu politischen Zwecken wäre unwürdig. Dies gilt auch für die Medien. Nicht Lsbttiq*-Personen wurden ermordet, sondern Mitmenschen. Jede andere Qualifizierung würde die Opfer unterschwellig aus der Mitte der Gesellschaft ausgrenzen. Wie sie fühlten ist Nebensache und erstmal für die Gesellschaft unerheblich und nimmt ihnen einen Teil ihrer Würde. Erst für die Aufarbeitung der Gründe und Ursachen bekommt dies eine Bedeutung. Aber das ist ein anderes Feld.
Ich befürchte aber das diese Selbstreflexion unterbleibt. Vielmehr wird das übliche Spiel ablaufen. Alle sind betroffen. Man wird sich distanzieren und seine Anteilname aussprechen aber dann wird wieder munter fröhlich weiter gemacht als wäre nichts geschehen. Unsäglich perfide wäre die jedoch absehbare Vereinnahmung durch den rechten, konservativen Rand. Genau von den politischen Gebilden die vorher nichts mit nicht dem heterosexuellen, cis-normativen Weltbild entsprechendem zu tun haben wollten und diese nicht als vollwertig betrachten. Doch ich befürchte genau dies wird geschehen. Es war ja für diese der richtige Täter. Zumindest kann keiner mehr behaupten das es keine Bedrohung gibt.
Auch vor meinem Hintergrund als Frau mit Vergangenheit bin ich erschüttert über den Vorfall und bin in Gedanken bei denen die geliebte Personen verloren haben. Der Schmerz dürfte unerträglich sein. Es sind Menschen gestorben und jede Ausnutzung und Vereinnahmung zu politischen Zwecken wäre unwürdig. Dies gilt auch für die Medien. Nicht Lsbttiq*-Personen wurden ermordet, sondern Mitmenschen. Jede andere Qualifizierung würde die Opfer unterschwellig aus der Mitte der Gesellschaft ausgrenzen. Wie sie fühlten ist Nebensache und erstmal für die Gesellschaft unerheblich und nimmt ihnen einen Teil ihrer Würde. Erst für die Aufarbeitung der Gründe und Ursachen bekommt dies eine Bedeutung. Aber das ist ein anderes Feld.
"Tage wie diese, im hellen Sonnenschein"
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Re: Trauer in Orlando
Hallo,
ich habe es eben gerade erfahren und bin schockiert. Mir fehlen einfach die Worte!
Magdalena
ich habe es eben gerade erfahren und bin schockiert. Mir fehlen einfach die Worte!
Magdalena
Lebe jeden Tag.
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Re: Trauer in Orlando
Hallo meine Lieben,
naja wieder mal so ein Tag.
Heute trug ich im Unterricht (+sicher diese Woche) Silberkette mit einem hübschen Regenbogenherzchen im Ausschnitt.
-> An entsprechender Stelle war der Anschlag bei mir durchaus Thema.
--> Trotzdem lasse ich mir keine Angst machen!!
Beim nächsten CSD und anderswo bin ich natürlich dabei!
Liebe Grüße
Andrea
P.S. Zitat: "Ich befürchte aber, dass diese Selbstreflexion unterbleibt..." --> Höchstwahrscheinlich hast Du hier leider Recht, liebe Julia!
naja wieder mal so ein Tag.

Heute trug ich im Unterricht (+sicher diese Woche) Silberkette mit einem hübschen Regenbogenherzchen im Ausschnitt.
-> An entsprechender Stelle war der Anschlag bei mir durchaus Thema.
--> Trotzdem lasse ich mir keine Angst machen!!
Beim nächsten CSD und anderswo bin ich natürlich dabei!
Liebe Grüße
Andrea
P.S. Zitat: "Ich befürchte aber, dass diese Selbstreflexion unterbleibt..." --> Höchstwahrscheinlich hast Du hier leider Recht, liebe Julia!
FÜR: Respekt, Menschenrechte und eine gelebte, demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt
ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
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Re: Trauer in Orlando
Hallo,
Julia hat es gut beschrieben - dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Ob daraus ein rechter Trend wird, der vielleicht sogar zu uns über den Teich herüberschwappt - wäre traurig; nix mit freier Welt und alle Menschen haben eine eigene Würde...
Gruß, Ulrike-Marisa
Julia hat es gut beschrieben - dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Ob daraus ein rechter Trend wird, der vielleicht sogar zu uns über den Teich herüberschwappt - wäre traurig; nix mit freier Welt und alle Menschen haben eine eigene Würde...
Gruß, Ulrike-Marisa
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Re: Trauer in Orlando
[image]https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... _skies.jpg[/image]
By Ludovic Bertron from New York City, Usa - https://www.flickr.com/photos/23912576@N05/2942525739, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.p ... d=14831997
Bestürzung, Trauer und Sorge
Weit weg, mögen die USA erscheinen. Weit weg, die grausamen Morde an so unglaublich vielen Menschen. So viele, dass man es kaum zu fassen und zu glauben vermag. Menschen, die einfach nur gemeinsam mit Gleichgesinnten einen schönen Abend verbringen wollten. Es ist nicht nur eine grausame Gewalttat, für die es als solche bereits keinerlei Entschuldigung geben kann. Doch sie offenbart mehr, nämlich eine nach wie vor tief verwurzelte Homofeindlichkeit und Transfeindlichkeit.
Wer Homosexuelle angreift, greift auch Trans* Menschen an.
Wer Trans* Menschen angreift, greift auch mich an!
Ich bin bestürzt und tief besorgt über diese Taten - in Orlando starben über 50 Menschen, weit mehr wurden verletzt. In Los Angeles konnte es gerade eben noch verhindert werden. Dieser Monat ist Gay Pride in den USA. Eigentlich ein Monat, in dem sich die LSBT Gemeinschaft friedlich und stolz zeigt, um sichtbar zu sein, um auf sich aufmerksam zu machen und auch, um auf die Gewalt gegen Homosexuelle und Trans* Menschen aufmerksam zu machen. Im Juni 1969 kulminierte die staatlich geförderte Gewalt, als es in der vor allem von Homosexuellen besuchten Bar Stonewall Inn im New Yorker Stadtteil Brooklyn in der Christopher Street zu den bis dahin schlimmsten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Bar-Besucher_innen kam. In den folgenden Jahren wurden Gedenk-Demonstrationen organisiert, um auf diese Geschehnisse aufmerksam zu machen, damit soetwas nie wieder passieren möge. Es entstand daraus die Gay-Pride Bewegung und aus dem Gedenk-Demonstrationen wurde der Christopher Street Day, der bis heute als CSD begangen wird.
Ausgerechnet in diesen Tagen Gewalt gegen Lesben, Schwule und Trans* Menschen zu verüben zeigt auf besonders abscheuliche Weise, wie weit die Gesellschaft bis heute gekommen ist - nicht sehr weit. Es braucht nicht viel, um die dünne, seitdem gewachsene Zivilisationsdecke zum Einsturz zu bringen.
Die USA sind ein spannendes Land, so voller Widersprüche. Auf der einen Seite wird die gleichgeschlechtliche Ehe vom obersten Bundesgericht zu Recht und Gesetz erklärt, auf der anderen Seite weigern sich konservativ-fundamentalistische Friedensrichter dieses Recht umzusetzen. Auf der einen Seite gibt es eine sehr progressive Trans* Gemeinschaft und auf der andere Seite wird in manchen Bundesstaaten anhand des Geschlechtseintrags in der Geburtsurkunde entscheiden, welche Toilette ein Mensch straffrei besuchen darf. Manchmal liegen diese krassen Unterschiede sogar nur eine Straßenbreite voneinander entfernt.
Die USA sind ein Land voller Extreme. Man findet dort alles, von super reich bis unglaublich arm, von starker Gemeinschaft bis zu völliger Vereinsamung, von großer Solidarität bis völlige Ignoranz. Ein Zustand, den wir hier zum Glück nicht haben. Doch diese Zerrissenheit verhält sich auch wie ein Brennglas, ein soziales Vergrößerungsglas - USA, Ultra Social Amplifyingglas? Eine ähnliche Zerrissenheit gibt es auch hier, in Deutschland. Immer stärker wird der soziale Friede durch die wachsende soziale Ungerechtigkeit und immer größere Ungleichheit gestört. Die daraus entstehenden Spannungen entladen sich immer zuerst an Minderheiten, an Gruppen, die als fremd und als Störer einer vermeintlichen Ordnung empfunden werden. Wir sehen dies anhand von Phänomenen wie Pegida, Legida, AfD, allgemein einem wieder erstarkenden Konservativismus und Nationalismus. Alle haben ganz klare Feindbilder und wir, die LSBT* Gemeinschaft, gehören dazu. Wir werden allenfalls noch geduldet, doch eine offene Feindseligkeit ist absehbar.
Homofeindlichkeit und Transfeindlichkeit ist völlig inakzeptabel
Wer offen Menschengruppen ausgrenzt, diffamiert, in ihrer Freiheit einzuschränken versucht, ihnen Menschenrechte verweigert oder andere Rechte einzuschränken versucht, verhält sich ohne Frage menschenfeindlich. Verbrechen aus diesem Umfeld sind Hassverbrechen und es wird höchste Zeit, dass dies auch endlich in Deutschland ein strafverschärfender Tatbestand wird. Es wird Zeit, dass wir als LSBT Gemeinschaft gemeinsam dieser Feindseligkeit entschieden entgegen treten.
Keine Toleranz für Gewalt gegen LSBT*!
Auf ein besseres Morgen -
Liebe Grüße
nicole
By Ludovic Bertron from New York City, Usa - https://www.flickr.com/photos/23912576@N05/2942525739, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.p ... d=14831997
Bestürzung, Trauer und Sorge
Weit weg, mögen die USA erscheinen. Weit weg, die grausamen Morde an so unglaublich vielen Menschen. So viele, dass man es kaum zu fassen und zu glauben vermag. Menschen, die einfach nur gemeinsam mit Gleichgesinnten einen schönen Abend verbringen wollten. Es ist nicht nur eine grausame Gewalttat, für die es als solche bereits keinerlei Entschuldigung geben kann. Doch sie offenbart mehr, nämlich eine nach wie vor tief verwurzelte Homofeindlichkeit und Transfeindlichkeit.
Wer Homosexuelle angreift, greift auch Trans* Menschen an.
Wer Trans* Menschen angreift, greift auch mich an!
Ich bin bestürzt und tief besorgt über diese Taten - in Orlando starben über 50 Menschen, weit mehr wurden verletzt. In Los Angeles konnte es gerade eben noch verhindert werden. Dieser Monat ist Gay Pride in den USA. Eigentlich ein Monat, in dem sich die LSBT Gemeinschaft friedlich und stolz zeigt, um sichtbar zu sein, um auf sich aufmerksam zu machen und auch, um auf die Gewalt gegen Homosexuelle und Trans* Menschen aufmerksam zu machen. Im Juni 1969 kulminierte die staatlich geförderte Gewalt, als es in der vor allem von Homosexuellen besuchten Bar Stonewall Inn im New Yorker Stadtteil Brooklyn in der Christopher Street zu den bis dahin schlimmsten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Bar-Besucher_innen kam. In den folgenden Jahren wurden Gedenk-Demonstrationen organisiert, um auf diese Geschehnisse aufmerksam zu machen, damit soetwas nie wieder passieren möge. Es entstand daraus die Gay-Pride Bewegung und aus dem Gedenk-Demonstrationen wurde der Christopher Street Day, der bis heute als CSD begangen wird.
Ausgerechnet in diesen Tagen Gewalt gegen Lesben, Schwule und Trans* Menschen zu verüben zeigt auf besonders abscheuliche Weise, wie weit die Gesellschaft bis heute gekommen ist - nicht sehr weit. Es braucht nicht viel, um die dünne, seitdem gewachsene Zivilisationsdecke zum Einsturz zu bringen.
Die USA sind ein spannendes Land, so voller Widersprüche. Auf der einen Seite wird die gleichgeschlechtliche Ehe vom obersten Bundesgericht zu Recht und Gesetz erklärt, auf der anderen Seite weigern sich konservativ-fundamentalistische Friedensrichter dieses Recht umzusetzen. Auf der einen Seite gibt es eine sehr progressive Trans* Gemeinschaft und auf der andere Seite wird in manchen Bundesstaaten anhand des Geschlechtseintrags in der Geburtsurkunde entscheiden, welche Toilette ein Mensch straffrei besuchen darf. Manchmal liegen diese krassen Unterschiede sogar nur eine Straßenbreite voneinander entfernt.
Die USA sind ein Land voller Extreme. Man findet dort alles, von super reich bis unglaublich arm, von starker Gemeinschaft bis zu völliger Vereinsamung, von großer Solidarität bis völlige Ignoranz. Ein Zustand, den wir hier zum Glück nicht haben. Doch diese Zerrissenheit verhält sich auch wie ein Brennglas, ein soziales Vergrößerungsglas - USA, Ultra Social Amplifyingglas? Eine ähnliche Zerrissenheit gibt es auch hier, in Deutschland. Immer stärker wird der soziale Friede durch die wachsende soziale Ungerechtigkeit und immer größere Ungleichheit gestört. Die daraus entstehenden Spannungen entladen sich immer zuerst an Minderheiten, an Gruppen, die als fremd und als Störer einer vermeintlichen Ordnung empfunden werden. Wir sehen dies anhand von Phänomenen wie Pegida, Legida, AfD, allgemein einem wieder erstarkenden Konservativismus und Nationalismus. Alle haben ganz klare Feindbilder und wir, die LSBT* Gemeinschaft, gehören dazu. Wir werden allenfalls noch geduldet, doch eine offene Feindseligkeit ist absehbar.
Homofeindlichkeit und Transfeindlichkeit ist völlig inakzeptabel
Wer offen Menschengruppen ausgrenzt, diffamiert, in ihrer Freiheit einzuschränken versucht, ihnen Menschenrechte verweigert oder andere Rechte einzuschränken versucht, verhält sich ohne Frage menschenfeindlich. Verbrechen aus diesem Umfeld sind Hassverbrechen und es wird höchste Zeit, dass dies auch endlich in Deutschland ein strafverschärfender Tatbestand wird. Es wird Zeit, dass wir als LSBT Gemeinschaft gemeinsam dieser Feindseligkeit entschieden entgegen treten.
Keine Toleranz für Gewalt gegen LSBT*!
Auf ein besseres Morgen -
Liebe Grüße
nicole
Ich bin trans* - und das ist gut so!
Homepage: http://www.dpin.de/nf
Blog: http://www.dpin.de/nf/category/trans/
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Re: Trauer in Orlando
Hallo. Auch mein Mitgefühl. Aber auch bei uns in Deutschland gibt es Orte ( No Go Aria), da solten wir, egal ob Schwul, Lesbisch, Trans. oder nur CD nicht hingehen. In meiner Nachbarschaft (200 Meter entfernt) da gbt es zwei große Blocks. Da ist deutsch Fremdsprache. Ich werde oft beleidigt, als Transe oder Schwuchtel und einiges mehr. Ich muss da vorbei wenn ich Bus fahre. Meistens sind es die Jungen. Meine Kleinstadt ( 8500 Einwohner) kann noch so tolerant sein, so eine Gegend macht viel kaputt. Ich denke in jeder Stadt gibt solche Viertel. Selbst an unseren Asylheim sind die Bewohner nicht so aggressiv. Trozdem die Hoffnung bleibt, das es besser wird. Liebe Grüße Simone
Ich weiss ,ich bin ein Mensch und nur Das zählt.
Ich bin nur ein kleines Licht , aber ich leuchte .
Alle Menschen sollen mich sehen .
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Re: Trauer in Orlando
Wir bekommen i.d.R. nur die schlimmsten Fälle mit. Aber es gibt noch mehr:
http://www.huffingtonpost.de/2016/06/11 ... 13918.html
Sicher ein anderes Motiv, aber wieder Orlando...
http://www.huffingtonpost.de/2016/06/11 ... 13918.html
Sicher ein anderes Motiv, aber wieder Orlando...
Viele Grüße
Vicky
Respekt ist nicht teilbar.
Vicky
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Re: Trauer in Orlando
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
(Psalm 139,14)
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Re: Trauer in Orlando
Liebe Nicole,Wir sehen dies anhand von Phänomenen wie Pegida, Legida, AfD, allgemein einem wieder erstarkenden Konservativismus und Nationalismus. Alle haben ganz klare Feindbilder und wir, die LSBT* Gemeinschaft, gehören dazu.
so sehr ich Deinen Beitrag verstehe und in weiten Teilen unterstütze, in einigen Bereichen sehe ich ihn etwas anders. Die beschriebenen Phänomene sind Reaktionen, die sich verselbstständigen, weil sie Unterstützung bekommen. Gesellschaften und viele Menschen vertragen keine schnellen Veränderungen und wenn die Ohnmacht Oberhand bekommt, sind die Reaktionen irrational. Helfen uns da wirklich Verschärfungen im Strafrecht ? Oder fördern solche Forderungen vielleicht sogar die Extrempositionen, da sie zu einer verstärkten Polarisierung führen ?
Solche Rufe nach Verschärfung sind aus meiner Sicht selber Ausdruck von Ohnmacht. Das kann nicht unser Weg sein. Aus meiner Sicht müssen wir uns bemühen, den Extremen das Wasser abzugraben, in dem wir uns stärker in der Mitte der Gesellschaft bewegen und dort Akzeptanz finden. Ich habe immer die Weimarer Republik vor Augen. Dort haben sich die Extreme buchstäblich bis auf das Messer bekämpft. Die Stärke der Extreme war in der Schwäche der Mitte, der Moderaten begründet. Wir wissen alle, dass die Extreme keine Lösung bieten können. Wir haben auch keine Lösung, wenn wir den Extremen den Gefallen tun und genau in dieses Muster fallen, die sie weiter antreibt.
Ich schreibe bewusst von "den Extremen", denn die Mechanismen sind aus meiner Sicht in weiten Bereichen universell. Ob das IS, die Konflikte im nahen Osten, politische Gruppierungen und auch die Art wie ein Trump mit den Anschlägen in den USA umgeht. Sie zielen immer auf eine Verschärfung des Konflikts, da sie daraus ihre Energie ziehen, wie ein Hurrikan seine Energie aus dem warmen Wasser im Golf von Mexiko. Ohne diese Energiequelle des Hasses sind diese Agitatoren machtlos.
Wir haben nur sehr begrenzte Möglichkeiten des Einflusses, aber wir verschwenden sie, wenn sie eine Strategie verfolgt, die den Extremen nützt.
"Keine Toleranz für Gewalt gegen LBST*"
ist richtig, doch wir sollten klug sein und uns nicht verleiten lassen, vorschnell Dinge zu fordern, die letztlich nichts anderes sind, als Methoden der Extremen, auch wenn wir noch so sehr entrüstet sind. Ich denke, wir können viel mehr erreichen, wenn wir die simple Frage immer und immer wieder stellen:
Wollen wir solche Verhältnisse in unseren Dörfern und Städten/Regionen/Deutschland/Europa ? Ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen, auch wenn sie nicht für LBST* sind, so etwas nicht wollen. Es geht darum die schweigenden Menschen dazu zu bringen, dass sie sich äußern. Am Arbeitsplatz, in den Kantinen in den Gesprächen mit Freunden und Nachbarn. Es geht nicht nur um ein "paar" Schwule oder Transen. Es geht um viel, viel mehr. Unsere Gesellschaft wird am besten gestärkt, wenn die Mitte gestärkt wird. Es geht darum, die Menschen zurück zu gewinnen, die immer mehr aus der Mitte fallen: gesellschaftlich, politisch, finanziell ...
Das erreichen wir nicht mit Verschärfungen, sondern durch Überzeugung, u.a. der, dass die Mitte viel stärker ist, als es den Anschein hat. Verschärfung ist Machtlosigkeit. Es ist eine Form der Kapitulation.
Die wahre Kraft liegt im Wort und in der Geduld, immer wieder das auszusprechen, für was man steht. Die Überzeugung ist die Kraft, die uns als Gesellschaft fördert. Aber dafür müssen wir uns einsetzen, jeden Tag.
Viele Grüße
Vicky
Respekt ist nicht teilbar.
Vicky
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Re: Trauer in Orlando
Danke Vicky-Rose und Dolores59,
denken wir auch an die Anschläge in Paris und Brüssel und, und...
Wir reden hier von Terroranschägen gegen ALLE in unserer offenen und freien Gesellschaft!
denken wir auch an die Anschläge in Paris und Brüssel und, und...
Wir reden hier von Terroranschägen gegen ALLE in unserer offenen und freien Gesellschaft!
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Re: Trauer in Orlando
Danke, liebe Vicky,Vicky_Rose hat geschrieben: Es geht darum die schweigenden Menschen dazu zu bringen, dass sie sich äußern. Am Arbeitsplatz, in den Kantinen in den Gesprächen mit Freunden und Nachbarn. Es geht nicht nur um ein "paar" Schwule oder Transen. Es geht um viel, viel mehr. Unsere Gesellschaft wird am besten gestärkt, wenn die Mitte gestärkt wird. Es geht darum, die Menschen zurück zu gewinnen, die immer mehr aus der Mitte fallen: gesellschaftlich, politisch, finanziell ...
Das erreichen wir nicht mit Verschärfungen, sondern durch Überzeugung, u.a. der, dass die Mitte viel stärker ist, als es den Anschein hat. Verschärfung ist Machtlosigkeit. Es ist eine Form der Kapitulation.
Die wahre Kraft liegt im Wort und in der Geduld, immer wieder das auszusprechen, für was man steht. Die Überzeugung ist die Kraft, die uns als Gesellschaft fördert.

das sehe ich ganz genauso & das mach ich im Alltag, wo ich kann. Natürlich am Arbeitsplatz und bei Freunden, aber auch sonst
-> Eben vom Rewe zurück, dort findet sich ja neuerdings die Regenbogenflagge an den Türen.
Da ich zur Zeit ein Regenbogenherzchen als Anhänger trage, gab es einen Anlass, kurz darüber zu sprechen...
Es ist bekannt, dass ich unterrichte. "Hier droht zumindest keine Gefahr..." meinte ich und ergänzte "im Unterricht behandle ich alle gleich..."
"Natürlich. Warum auch Unterschiede machen" bekam ich zur Antwort.
Danke Vicky, für Deine Beitrag! - Wir haben nur diese unsere Gesellschaft und sitzen alle in einem Boot
Das ist den meisten bewußt, aber es schadet nicht, mehr noch, es ist wichtig, dies bisweilen in unser Gedächnis zurückzurufen.
Eine solidarische, empathische Zivilgesellschaft ist für alle wichtig.
Liebe Grüße
Andrea
FÜR: Respekt, Menschenrechte und eine gelebte, demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt
ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
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Re: Trauer in Orlando
Hallo
paßt vielleicht hier her.
Türkische Polizei löst CSD Parade mit Wasserwerfern auf.
Plötzlich reißt der Himmel auf und die Sonne scheint.
Über allen ein Regenbogen.
http://poplitealqueen.tumblr.com/post/1 ... /barkblogs
Ironie wie das Kreuzauf dem Berliner Fernsehturm.
L G Geraldine
paßt vielleicht hier her.
Türkische Polizei löst CSD Parade mit Wasserwerfern auf.
Plötzlich reißt der Himmel auf und die Sonne scheint.
Über allen ein Regenbogen.
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Ironie wie das Kreuzauf dem Berliner Fernsehturm.
L G Geraldine
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Re: Trauer in Orlando
Der CSD Kiel e.V. hat Montag eine Mahnwache zum Gedenken an die Toten und Verletzten des Terroranschlages in Orlando (USA) organisiert. Um 18.30 Uhr trafen sich ca. 50 Menschen der LSBTIQ-Community Kiels auf dem Berliner Platz direkt an der Kieler Fußgängerzone, um der Opfer zu gedenken. Neben Mitgliedern des CSD Kiel waren auch die HAKI, Trans-Alliance, SCHLAU-Projekt Kiel, Propst Lienau-Becker, Ratsherr Benjamin Raschke und viele weitere Sympathisanten dabei.
Gruß
Anne-Mette
Gruß
Anne-Mette