
Bei mir war das in den 60er Jahren; da war noch Abenteuer angesagt

Erst klammheimlich Badeanzug und Miederhose meiner Schwester probiert, wenn sie nicht da war. Dann - so ca. mit 15 oder 16 - meinen ersten, eigenen BH gekauft, mit hochrotem Kopf, an der Theke der Miederwarenabteilung eines Bekleidungshauses; einfach selber aus dem Regal greifen und damit zur Kasse gehen gab's damals noch nicht. Das Abenteuer dieses Kaufs habe ich in der Geschichte "Mein erster BH" ausführlich beschrieben
Mit dem Aufkommen der heute üblichen Selbstbedienungsregale wurde das Ganze dann allmählich leichter; nur die Anprobe konnte noch abenteuerlich werden, wenn sie da eine Bedienung hingestellt hatten, an der man/frau vorbei mußte

In solchen Fällen war ich dann meistens zu feige und habe woanders eingekauft. Dem Spießrutenlauf, mit Bh und Damenhöschen in der Hand an der Kasse anzustehen, kam man aber nun mal nicht aus - und das war im vorigen Jahrhundert noch wirklich ein Spießrutenlauf, da hat man allerhand Blicke abgekriegt...

Es war schon eine besondere Situation, ein Prickeln war immer dabei. Richtig Unangenehmes habe ich allerdings auch damals nicht erlebt. Als es dann nach der Jahrtausendwende mit wachsender Toleranz für unsereins schon fast langweilig wurde, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, Miederwaren grundsätzlich so gekleidet (zumindest mit deutlich sichtbarem BH samt Silis unterm Pulli) einzukaufen, dass auch klar war, für wen ich die Sachen einkaufe

Es sollte ja auch nicht zuuu leicht werden
Herzliche Grüße
Wally