Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
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Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Der Film von Jan Lorenzen, David Holland, Emma Mack und Katja Herr hinterfragt die Wirkungen von gesellschaftlicher Segmentierung in Politik, Wirtschaft und Kultur. Was kann die Gesellschaft künftig zusammenhalten?
https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-968170.html
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
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Wenn ich so etwas sehe, wird mir himmelangst. Nicht nur Migranten, sondern auch wir als nicht heteronormativ lebende Menschen sind Zielscheibe von rechtsradikalen Gruppierungen.
Bleibt da wirklich nur Wegziehen als Ausweg? Aber wohin?
Wenn ich so etwas sehe, wird mir himmelangst. Nicht nur Migranten, sondern auch wir als nicht heteronormativ lebende Menschen sind Zielscheibe von rechtsradikalen Gruppierungen.
Bleibt da wirklich nur Wegziehen als Ausweg? Aber wohin?
Viele Grüße
Andrea aus Sachsen
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
https://www.queer.de/detail.php?article ... wtab-de-de
Offene Hetze gegen LGBTQ - Regenbogenfahne in die Mülltonne - CSDs als "Zeichen der Dekadenz"
Die Einschläge kommen näher und es zeigt sich das wahre Gesicht nicht nur der FPÖ in Österreicht. Es wird nicht lange dauern, bis auch bei uns noch offener gegen die queere comunity gehetzt wird
Offene Hetze gegen LGBTQ - Regenbogenfahne in die Mülltonne - CSDs als "Zeichen der Dekadenz"
Die Einschläge kommen näher und es zeigt sich das wahre Gesicht nicht nur der FPÖ in Österreicht. Es wird nicht lange dauern, bis auch bei uns noch offener gegen die queere comunity gehetzt wird
Nicht das schwarze Schaf ist anders, die Weißen sind alle gleich
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Hallo,
leider ist in vielen Bereichen eine Entwicklung eingetreten, vor denen man nicht die Augen verschließen kann. Fehlende Instanthaltung der Infrastruktur, siehe Einsturz der Carolabrücke in Dresden. Viele weiter Punkte ließen sich anführen. In der Summe zweifeln viele an der Kompetenz der demokratischen Parteien, ob sie noch in der Lage sind die dringenden Aufgaben zu lösen. Im Vorfeld der Wahlen hier in Sachsen konnte ich viele Gespräche führen. Und viele von denen wählten AfD. Dabei hatten sie weniger etwas gegen Migranten noch queren Menschen. Kurz, es fehlt das Vertrauen in die demokratischen Kräfte das Landes. Das macht mich besorgt um die Zukunft dieses unsers Landes.
Viele liebe Grüße von Magdalena
leider ist in vielen Bereichen eine Entwicklung eingetreten, vor denen man nicht die Augen verschließen kann. Fehlende Instanthaltung der Infrastruktur, siehe Einsturz der Carolabrücke in Dresden. Viele weiter Punkte ließen sich anführen. In der Summe zweifeln viele an der Kompetenz der demokratischen Parteien, ob sie noch in der Lage sind die dringenden Aufgaben zu lösen. Im Vorfeld der Wahlen hier in Sachsen konnte ich viele Gespräche führen. Und viele von denen wählten AfD. Dabei hatten sie weniger etwas gegen Migranten noch queren Menschen. Kurz, es fehlt das Vertrauen in die demokratischen Kräfte das Landes. Das macht mich besorgt um die Zukunft dieses unsers Landes.
Viele liebe Grüße von Magdalena
Lebe jeden Tag.
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Viele haben AfD aus Wut "auf die da oben" und reinem Protest gewählt ohne sich einen Kopf um die Folgen zu machen. Habe in meinem Umfeld mehr als genug davon. Nachdenken, sich mal tiefer in die Materie einlesen und sich Zeit dafür zu nehmen, findet nicht mehr statt und ebnet den Blauen den Weg. Die Karre läuft und ist offenbar nicht mehr aufzuhalten...
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Doch, ist sie. Es liegt allein in den Händen der etablierten Parteien, Politik zu machen, die sich an den Bedürfnissen der Bevölkerungsmehrheit ausrichtet.
Ein paar Hinweise, wie das gehen könnte, gibt es hier :
Aber das will ja niemand wahrhabenDie interessante Frage ist also nicht die, wie gesichert oder ungesichert rechtsextrem die AfD ist (na sicher findet man da üble Neonazis), sondern was für Anliegen es sind, die zu diesen Wahlergebnissen führen, und ob diese Anliegen per se unredlich sind, und warum keine andere Partei sich dazu herbeilässt, diese Lücke zu schließen.
Bitte, dann demonstriert weiter "gegen rechts" und fühlt euch gut dabei. Aber nicht wundern, wenn das nichts bringt.
LGL
Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.
Blaise Pascal
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Wegziehen ist gar keine Lösung,denn wohin soll man auch ziehen ? Es ist doch überall voll.Überall braucht man Arbeit, Wohnung und ein persönliches Umfeld.Man wird diese drei Dinge nicht gleich wiederfinden.
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Moin,
für eine "neue Richtung" der anderen Partien dienen.
Wir benötigen eine Politik mit ZUKUNFTSPERSPEKTIVE und nicht irgendwelche Alibi-Pflaster.
Selbst wenn Merz und Scholz sich mit ihrer Zollzange an die Grenze stellen und Flüchtende zurückweisen, lenkt das nur ab von den Aufgaben hier im Lande und hat nichts zu tun mit einer humanen, aber sinnvollen Regelung von Aufnahmen von Geflüchteten und Menschen, die aus anderen Gründen "einwandern wollen" (oder sollen).
Die von AFD und Wagenknecht herbeigeredeten "Bedürfnisse der Bevölkerungsmehrheit" und der Umgang damit verdient eine nähere Betrachtung - und wie die Genannten zu Themen wie Intergeschlechtlichkeit, Transsexualität und einer
Neuregelung der Schwangerschaftsabbrüche stehen, haben sie in den Debatten des Bundestages mehr als deutlich gemacht.
Das wird nicht so einfach sein; denn eine rückwärtsgewandte und menschenverachtende Politik der AFD kann und soll ja wohl nicht als Gussform
für eine "neue Richtung" der anderen Partien dienen.
Wir benötigen eine Politik mit ZUKUNFTSPERSPEKTIVE und nicht irgendwelche Alibi-Pflaster.
Selbst wenn Merz und Scholz sich mit ihrer Zollzange an die Grenze stellen und Flüchtende zurückweisen, lenkt das nur ab von den Aufgaben hier im Lande und hat nichts zu tun mit einer humanen, aber sinnvollen Regelung von Aufnahmen von Geflüchteten und Menschen, die aus anderen Gründen "einwandern wollen" (oder sollen).
Die von AFD und Wagenknecht herbeigeredeten "Bedürfnisse der Bevölkerungsmehrheit" und der Umgang damit verdient eine nähere Betrachtung - und wie die Genannten zu Themen wie Intergeschlechtlichkeit, Transsexualität und einer
Neuregelung der Schwangerschaftsabbrüche stehen, haben sie in den Debatten des Bundestages mehr als deutlich gemacht.
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Genau ! Und deshalb hat Lana recht mit ihrer Aussage.Anne-Mette hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2024, 08:58 Moin,
Das wird nicht so einfach sein; denn eine rückwärtsgewandte und menschenverachtende Politik der AFD kann und soll ja wohl nicht als Gussform
für eine "neue Richtung" der anderen Partien dienen.
Wir benötigen eine Politik mit ZUKUNFTSPERSPEKTIVE und nicht irgendwelche Alibi-Pflaster.
Es hilft nicht, immer nur auf die AfD zu zeigen, und die Regierungspolitik nicht in Frage zu stellen. Dort rechtsextrem (oder wahlweise linksextrem) , hier demokratisch. Einfach so als Etikett, unkritisch.
Der von Lana verlinkte Artikel bringt es gut auf den Punkt: https://overton-magazin.de/kommentar/ge ... -zumauert/
Noch ein Zitat daraus:
(in der letzten Aufzählung würde ich aus meiner Sicht den Punkt "weniger CO2-fokussierte Klimapolitik" lieber durch "weniger Kriegspolitik" ersetzen)Im konkreten Fall (AfD) kann man also immer lauter und immer schriller “Nazis!” schreien und immer steilere historische Vergleiche bringen, man kriegt dafür garantiert Applaus von der eigenen Bubble, man ist “aufrecht” und zeigt “Haltung” (ironischerweise zwei Wörter mit einer stolzen rechten Tradition), aber wenn die vermeintlichen oder echten Nazis dann trotzdem Wahlen gewinnen, dann sollte man vielleicht das eigene Handeln kritisch hinterfragen. Und auch die eigene Gesinnung und auch das eigene Verhältnis zur Idee von Demokratie. Letztere ist nämlich, dass die Staatsgewalt vom Volke ausgeht, das seinen Willen in Wahlen und Abstimmungen kundtut. Was wäre denn, wenn ein signifikanter Anteil der Leute nun mal Sachen will, die ihr schlimm findet? Beispielsweise weniger CO2-fokussierte Klimapolitik, strenger kontrollierte Migration und kritische Aufarbeitung der Corona-Crazytimes?
Inzwischen will doch jede Partei eine 'strenger kontrollierte Migration'. Aber immer noch ist das Thema ein Spielball zum parteipolitischen Gezänk, sei es nun von der CDU mit unrealistischen Grenzabweisungen (Österreich und andere haben sich schon bedankt ) , oder allgemeiner Hetze gegen Ausländer seitens der AfD.
Erstens gäbe es auf der pragmatischen, kurzfristigen Seite sicher einige Stellschrauben zur Verbesserung , wie die Anerkennung von im Ausland erworbener Qualifikationen etc. , aber da gibt es von Fachleuten sicher noch viele gute Ideen.
Zweitens - wie wäre es denn mal mit einer ehrlichen Betrachtung der Ursachen ?
Migration durch Klimawandel und Kriege kann man nur durch Bekämpfung dieser Ursachen reduzieren und in geregelte Bahnen lenken.
Im Fall Kriege wäre schon mal eine Portion Ehrlichkeit hilfreich. Vor ein paar Tagen bin ich über diesen Artikel gestolpert, der am Beispiel Irak und Syrien erklärt, wie wir dort selbst Kriege provoziert und Islamisten heran gezüchtet haben, die dann auch zu uns gekommen sind :
https://www.infosperber.ch/politik/welt ... en-terror/
Ich will damit keine neue Diskussion los treten. Es soll nur ein Denkanstoss sein.
LG ascona
https://www.infosperber.ch/politik/welt ... en-terror/
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Der Knackpunkt ist meiner Beobachtung nach, dass die abgeblichen Alternativen sich weder von ihrem Programm her, noch real um die "tatsächlichen Probleme" kümmern. Der Unterschied besteht lediglich darin, auf welche Strohpuppe eingedroschen wird.
Ich kann vollkommen nachvollziehen, wenn sich Menschen in bestimmten Gegenden abgehängt und unbeachtet fühlen. Wenn sie sauer sind, dass bei ihnen irgendwie nichts ankommt und nichts besser wird. Spoiler: Anderswo auch nicht wirklich. Wir haben hier "im Westen" nur in vielen Gegenden mehr "Wirtschaftserbe", das wir aufbrauchen können und mehr privates Geld, mit dem der Rückzug bzw Rückbau des Staates aus vielen Grundversorgungen seit Mitte der 80er kompensiert wird. Für jene, die es sich leisten können.
Nur: Keines dieser Probleme hat irgendwas mit "Migration" zu tun. Keines davon wäre gelöst, wenn spontan keine Leute mehr kämen oder Eingewanderte oder selbst nur die auf ihre Asylanerkennung wartenden plötzlich weg wären. Die "ungebremste Zuwanderung" oder "Massenmigration" sind Phantasmen, keine realen Zahlen und keine relevanten Faktoren bei den Themen Infrastruktur, Bildung, Gesundheit, Rente, Pflege, Mobilität, Überalterung. Auch dieser ganze Hype um Kriminalität, Terror und Islamismus geht real betrachtet vollkommen am Problem vorbei, indem die falschen Gruppen mit den falschen Mitteln angegangen werden (Spoiler: Es sind sozial perspektivlose, vernachlässigte (junge) Männer. Egal ob rechts, links oder islamistisch).
Kurz gesagt: Was immer du an Problemen hast; keines davon hat irgendwas mit Ausländer*innen, Zugewanderten oder Geflüchteten zu tun. Oder mit Queers oder "Gendern". Oder Putin.
Der größte Witz ist aber, dass gerade die Partei mit der aktuell höchsten bundesweiten Zustimmung, die CxU, auch keine wirklichen Lösungen anzubieten hat, sondern in der eigenen neoliberalen Zeitschleife gefangen ist: Steuererleichterungen für Reiche und Betriebe, dadurch zwangsläufig Rückbau des Staates und der Grundversorgungen. Und dann die Erzählung verbreiten, es sei eben nicht genug für alle da. Das ist quasi Insolvenzbetrug. Eine Geschäftsführung, die erst Gewinne privat abschöpft und Verluste an Firmenvermögen und Belegschaft auslässt, müsste dafür ins Gefängnis. Die "schwarze Null" und die "Schuldenbremse" sind reine Bilanztricks. In Wahrheit wurden statt Geldschulden technische Schulden angehäuft - die aktuellen Schätzungen sind bei 600 Mrd Euro -, die uns zunehmend vor die Füsse fallen, weil Physik das gnadenloseste Inkasso betreibt, das sich vorstellen lässt. Gruß nach Dresden und an die Bahn, und an die Kommunen, die ihre Schulen und Strassen nicht reparieren können.
Wohl denen, die sich dieses Leben leisten können. Diejenigen abzuhängen, ob Privatleute oder Kommunen, die kein Erbe und wenig Einkommen haben, ist Folge der mit Kohl begonnenen Politik. Und wir sind inzwischen größtenteils so darauf trainiert, dass wir uns nichts anderes mehr vorstellen können. Aber dann stattdessen auf Schwächere einzudreschen ist weder zielführend noch erwachsen, sondern einfach brutaler Unfug, der weiteren Unfug nach sich ziehen wird.
Denn klar ist auch: Erst wenn die letzte Grenze geschlossen, di'er letzte Geflüchtete abgeschoben und die letzte Dönerbude abgefackelt wurde, werden die Krakeelenden feststellen, dass sich an ihrem Leben nichts verbessert hat. Aber dann haben die Faschisten immer noch was drauf zu setzen und sitzen vermutlich an politischen Hebeln.
Ich kann vollkommen nachvollziehen, wenn sich Menschen in bestimmten Gegenden abgehängt und unbeachtet fühlen. Wenn sie sauer sind, dass bei ihnen irgendwie nichts ankommt und nichts besser wird. Spoiler: Anderswo auch nicht wirklich. Wir haben hier "im Westen" nur in vielen Gegenden mehr "Wirtschaftserbe", das wir aufbrauchen können und mehr privates Geld, mit dem der Rückzug bzw Rückbau des Staates aus vielen Grundversorgungen seit Mitte der 80er kompensiert wird. Für jene, die es sich leisten können.
Nur: Keines dieser Probleme hat irgendwas mit "Migration" zu tun. Keines davon wäre gelöst, wenn spontan keine Leute mehr kämen oder Eingewanderte oder selbst nur die auf ihre Asylanerkennung wartenden plötzlich weg wären. Die "ungebremste Zuwanderung" oder "Massenmigration" sind Phantasmen, keine realen Zahlen und keine relevanten Faktoren bei den Themen Infrastruktur, Bildung, Gesundheit, Rente, Pflege, Mobilität, Überalterung. Auch dieser ganze Hype um Kriminalität, Terror und Islamismus geht real betrachtet vollkommen am Problem vorbei, indem die falschen Gruppen mit den falschen Mitteln angegangen werden (Spoiler: Es sind sozial perspektivlose, vernachlässigte (junge) Männer. Egal ob rechts, links oder islamistisch).
Kurz gesagt: Was immer du an Problemen hast; keines davon hat irgendwas mit Ausländer*innen, Zugewanderten oder Geflüchteten zu tun. Oder mit Queers oder "Gendern". Oder Putin.
Der größte Witz ist aber, dass gerade die Partei mit der aktuell höchsten bundesweiten Zustimmung, die CxU, auch keine wirklichen Lösungen anzubieten hat, sondern in der eigenen neoliberalen Zeitschleife gefangen ist: Steuererleichterungen für Reiche und Betriebe, dadurch zwangsläufig Rückbau des Staates und der Grundversorgungen. Und dann die Erzählung verbreiten, es sei eben nicht genug für alle da. Das ist quasi Insolvenzbetrug. Eine Geschäftsführung, die erst Gewinne privat abschöpft und Verluste an Firmenvermögen und Belegschaft auslässt, müsste dafür ins Gefängnis. Die "schwarze Null" und die "Schuldenbremse" sind reine Bilanztricks. In Wahrheit wurden statt Geldschulden technische Schulden angehäuft - die aktuellen Schätzungen sind bei 600 Mrd Euro -, die uns zunehmend vor die Füsse fallen, weil Physik das gnadenloseste Inkasso betreibt, das sich vorstellen lässt. Gruß nach Dresden und an die Bahn, und an die Kommunen, die ihre Schulen und Strassen nicht reparieren können.
Wohl denen, die sich dieses Leben leisten können. Diejenigen abzuhängen, ob Privatleute oder Kommunen, die kein Erbe und wenig Einkommen haben, ist Folge der mit Kohl begonnenen Politik. Und wir sind inzwischen größtenteils so darauf trainiert, dass wir uns nichts anderes mehr vorstellen können. Aber dann stattdessen auf Schwächere einzudreschen ist weder zielführend noch erwachsen, sondern einfach brutaler Unfug, der weiteren Unfug nach sich ziehen wird.
Denn klar ist auch: Erst wenn die letzte Grenze geschlossen, di'er letzte Geflüchtete abgeschoben und die letzte Dönerbude abgefackelt wurde, werden die Krakeelenden feststellen, dass sich an ihrem Leben nichts verbessert hat. Aber dann haben die Faschisten immer noch was drauf zu setzen und sitzen vermutlich an politischen Hebeln.
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Genauso sehe ich das auch; Du hast es auf den Punkt gebracht Jaddy. Das Feindbild muss immer mal korrigiert werden. Die "Reserven" sind verbraucht und jetzt geht es gnadenlos an die Substanz. Da ist jedes Mittel recht auf jemanden einzdreschen, wenn der eigene "Wohlstand" in Gefahr ist.
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Dass diese Partei keine Lösung ist, habe ich schon mehrfach erwähnt. Letztlich genauso neoliberal wie die FDP und dazu noch rechte Ideologie. Braucht kein Mensch, schon gar nicht diejenigen, die sie am häufigsten wählen. Diese Partei hatte nur noch keine Gelegenheit, das unter Beweis zu stellen und zu zeigen, dass sie es auch nicht kann.Anne-Mette hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2024, 08:58Das wird nicht so einfach sein; denn eine rückwärtsgewandte und menschenverachtende Politik der AFD kann und soll ja wohl nicht als Gussform
für eine "neue Richtung" der anderen Partien dienen.
Und wo gibt es diese? Bei den etablierten Parteien jedenfalls nicht. Und genau deswegen laufen die Wähler davon. Es liegt nicht daran, dass sie ihre Politik nicht "gut genug erklärt" hätten. Die Menschen verstehen schon, was da läuft. Ist ja auch nicht so schwer, wenn man sieht, dass Brücken einstürzen, Züge nicht fahren, der Bildungs- und Gesundheitsbereich zu Tode gespart und alles andere auf Verschleiß gefahren wird, während immer mehr als genug Geld für Waffen oder das "Fass ohne Boden" namens Ukraine vorhanden ist.Anne-Mette hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2024, 08:58 Wir benötigen eine Politik mit ZUKUNFTSPERSPEKTIVE und nicht irgendwelche Alibi-Pflaster.
Als Normalbürger, der für ein immer schlechter funktionierendes Staatswesen immer höhere Abgaben zu leisten hat, fühlt man sich veräppelt, um es mal einigermaßen milde auszudrücken.
Das Problem ist doch nicht die Migration. Sie dient nur zur Stimmungsmache. Dass nun genau in diesem Bereich hektischer Aktionismus ausbricht, ist doch bezeichnend für die Schieflage der Politik.
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Die Regierung trägt eine große Mitschuld am erstarken der Afd.Hier werden Leute in das Land gelockt mit falschen Verspechungen und finanziellen Anreizen.Es sind eben nicht nur Schutzbedürftige,die in das Land kommen sondern auch jede Menge Wirtschaftsflüchtlinge,Glücksritter,Sozialbetrüger und kriminelle Subjekte.Und die Schlepper kassieren Geld,Geld und nochmals Geld ohne Ende.Die benötigten Fachkräfte kommen nun mal nicht mit dem Flüchtlingsboot zu uns.Die AfD-Wähler sehen die neuen Mitbürger mittlerweile als Konkurrenten um Arbeit und Wohnung.Auch die Leute,die 2015 noch die Flüchtlinge unterstützt haben.Und auch die Leute,welche nicht die Afd wählen sind von der deutschen Migrationspolitik genervt.Die Leidtragenden sind letztendlich die wirklich Schutzbedürftigen.
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
1. Deutschland ist nicht das Land der Wahl für Menschen, die es sich aussuchen können. Die angeblichen "Pull-Faktoren" existieren (wissenschaftlich) nachweislich nicht. Weder durch Sozialleistungen noch durch Seenotrettung. Die Behandlung und Versorgung in D ist real nicht attraktiv. Die Leute gehen, wenn sie können, dorthin wo sie Familie oder Communities aus ihren Herkunftsländern finden. Und zwar nicht in Massenunterkünften.Rusza hat geschrieben: ↑Mo 16. Sep 2024, 12:46 Die Regierung trägt eine große Mitschuld am erstarken der Afd.Hier werden Leute in das Land gelockt mit falschen Verspechungen und finanziellen Anreizen.Es sind eben nicht nur Schutzbedürftige,die in das Land kommen sondern auch jede Menge Wirtschaftsflüchtlinge,Glücksritter,Sozialbetrüger und kriminelle Subjekte.Und die Schlepper kassieren Geld,Geld und nochmals Geld ohne Ende.Die benötigten Fachkräfte kommen nun mal nicht mit dem Flüchtlingsboot zu uns.Die AfD-Wähler sehen die neuen Mitbürger mittlerweile als Konkurrenten um Arbeit und Wohnung.Auch die Leute,die 2015 noch die Flüchtlinge unterstützt haben.Und auch die Leute,welche nicht die Afd wählen sind von der deutschen Migrationspolitik genervt.Die Leidtragenden sind letztendlich die wirklich Schutzbedürftigen.
2. Fachkräfte kommen durchaus, dürfen hier aber häufig nicht arbeiten. "Wie wird ein Taxifahrer zum Arzt? Indem seine Abschlüsse anerkannt werden". Wenn sie können reisen sie dorthin, wo sie dürfen, mehr Menschen englisch sprechen, usw.
3. Wohnraummangel ist vor allem ein Mangel an Wohnungen mit Sozialbindung. Davon wurden praktisch keine nachgebaut und die alten sind planmässig nach 15-25 Jahren aus der Sozialbindung. Danach wurden etliche davon modernisiert und_oder an Wohnungskonzerne verkauft. Die Mieten stiegen massiv, weil: Profit. Migration hat damit nullkommagarnichts zu tun.
4. Die Wahlkreise mit den höchsten rechtsextremen Wahlergebnissen haben die geringsten Zahlen an Zugewanderten und_oder Asylanwärter*innen. Konkurrenz um Arbeit oder Wohnungen ist da entweder Unfug oder ein strukturelles Problem der Gegend, an dem "Migration" keinen Anteil hat.
5. Wer tatsächlich etwas für Schutzbedürftige tun möchte, würde für eine leistungsfähigere Verwaltung und Integrationsangebote sorgen.
tl;dr Das Thema "Migration" ist eine Strohpuppe, das von strukturellen Problemen - Wohnen, Infrastruktur, etc. - ablenkt. Super toll für alle, die sich nicht wirklich kümmern wollen und keine Verwendung für Fakten und Komplexität haben.
P.S. diesmal habe ich mir die ganzen Quellen gespart. Bei Bedarf liefere ich die gerne nach.
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Re: Die große Angst - Zukunft in Ostdeutschland? | MDR
Hallo Jaddy,
danke, das sind sehr richtige Feststellungen!
Ergänzen möchte ich - das betrifft andere Beiträge: die Vorstellung, dass sich nur die etablierten Parteien bewegen müssen, damit sich etwas ändert, teile ich nicht. Auch nicht die Aussage, dass Demonstrationen - vor allem große, die Medienaufmerksamkeit erlangen - nichts bewirken. Im Gegenteil ist es so, dass außerhalb der Parlamente Druck entstehen muss, damit sich diese Organisationen bewegen.
Noch zwei Ansatzpunkte, was die Stärke der AFD betrifft: sie ist dort besonders häufig gewählt worden, wo Orte und Regionen von Abwanderung betroffen sind. Da müsste angesetzt werden.
Zweitens: die AFD ist so stark geworden, weil sie offenbar sehr viele junge Wähler angesprochen hat. Diese Partei hat offenbar die sozialen Medien extrem effizient genutzt. Etablierte Parteien sowie außerparlamentarische Bewegungen und Initiativen müssen dort ansetzen und eine Gegenstrategie für diese Medien entwickeln!
Nachdenkliche Grüße
Anja
danke, das sind sehr richtige Feststellungen!
Ergänzen möchte ich - das betrifft andere Beiträge: die Vorstellung, dass sich nur die etablierten Parteien bewegen müssen, damit sich etwas ändert, teile ich nicht. Auch nicht die Aussage, dass Demonstrationen - vor allem große, die Medienaufmerksamkeit erlangen - nichts bewirken. Im Gegenteil ist es so, dass außerhalb der Parlamente Druck entstehen muss, damit sich diese Organisationen bewegen.
Noch zwei Ansatzpunkte, was die Stärke der AFD betrifft: sie ist dort besonders häufig gewählt worden, wo Orte und Regionen von Abwanderung betroffen sind. Da müsste angesetzt werden.
Zweitens: die AFD ist so stark geworden, weil sie offenbar sehr viele junge Wähler angesprochen hat. Diese Partei hat offenbar die sozialen Medien extrem effizient genutzt. Etablierte Parteien sowie außerparlamentarische Bewegungen und Initiativen müssen dort ansetzen und eine Gegenstrategie für diese Medien entwickeln!
Nachdenkliche Grüße
Anja
"Mein Name ist Mensch"
Rio Reiser
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