Österreich: "inter" zu verweigern, da diese Kategorie in der Ministeriumssoftware nicht vorgesehen
-
- Administratorin
- Beiträge: 16287
- Registriert: Sa 24. Nov 2007, 18:19
- Geschlecht: W
- Pronomen: sie
- Wohnort (Name): Ringsberg
- Membersuche/Plz: 24977
- Galerie: gallery/album/1
- Hat sich bedankt: 1076 Mal
- Danksagung oder Lob erhalten: 8243 Mal
- Gender:
Österreich: "inter" zu verweigern, da diese Kategorie in der Ministeriumssoftware nicht vorgesehen
Moin,
ich frage mich, wie sonstige Vorschriften und Gesetze von der "Ministeriumssoftware" erfasst und bedient werden.
Das sind bestimmt sehr viele Vorgänge, die immer mal wieder geändert werden.
... und bei "inter" klappt das nicht...
Vielleicht noch einmal mit BASIC beginnen?
Merkwürdig
https://www.derstandard.at/story/200011 ... eschlechts
Gruß
Anne-Mette
ich frage mich, wie sonstige Vorschriften und Gesetze von der "Ministeriumssoftware" erfasst und bedient werden.
Das sind bestimmt sehr viele Vorgänge, die immer mal wieder geändert werden.
... und bei "inter" klappt das nicht...
Vielleicht noch einmal mit BASIC beginnen?
Merkwürdig
https://www.derstandard.at/story/200011 ... eschlechts
Gruß
Anne-Mette
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 3214
- Registriert: Mo 19. Jul 2010, 00:32
- Pronomen:
- Membersuche/Plz: z.Zt. -----
- Hat sich bedankt: 884 Mal
- Danksagung oder Lob erhalten: 599 Mal
Re: Österreich: "inter" zu verweigern, da diese Kategorie in der Ministeriumssoftware nicht vorgesehen
Hallo, Anne-Mette,
meines Erachtens ist es weniger eine Sache der Programmiersprache als eher eine Sache des guten Willens, in der Software die notwendigen Anpassungen vorzunehmen und daraufhin die Datenbestände auf die neue interne Darstellung zu korrigieren.
Wenn du schon auf die (gefühlte) steinzeit der Programmierung hinweist, so kann sich da tatsächlich ein typisches Datenverarbeitungsproblem auftun. In früher EDV-Zeit war speicherplatz knapp und teuer. Da hat man "Geschlecht" ddatentechnisch intern meist nur mit einem Bit dargestellt, das sogenannte "Format" der Daten. '0' für männlich, '1' für weiblich oder halt umgekehrt. Bei zwei Zuständen reicht ein Bit. Wenn im Laufe der letzten Jahrzehnte das nicht geändert wurde, sondern der Stand immer wieder aus der vorherigen Version übernommen wurde, dann ist es heutzutage natürlich ein Problem, mehr als zwei Zustände mit einem Bit darzustellen. Da muss man intern auf andere Darstellungsformen zurück greifen, etwa mindestens ein Zeichen oder eine Ziffer. Daran müssen natürlich alle Verarbeitungsprogramme angepasst werden und die Datensätze aller Datenbanken, in denen sich das Format fürs Gechlecht ändert.
Das mag alles nach viel Arbeit klingen, muss aber irgendwann gemacht werden. Je früher, desto besser. Denn Datenverarbeitung sollte sich nach den Menschen richten, nicht umgekehrt.
Liebe Grüße
Inga
meines Erachtens ist es weniger eine Sache der Programmiersprache als eher eine Sache des guten Willens, in der Software die notwendigen Anpassungen vorzunehmen und daraufhin die Datenbestände auf die neue interne Darstellung zu korrigieren.
Wenn du schon auf die (gefühlte) steinzeit der Programmierung hinweist, so kann sich da tatsächlich ein typisches Datenverarbeitungsproblem auftun. In früher EDV-Zeit war speicherplatz knapp und teuer. Da hat man "Geschlecht" ddatentechnisch intern meist nur mit einem Bit dargestellt, das sogenannte "Format" der Daten. '0' für männlich, '1' für weiblich oder halt umgekehrt. Bei zwei Zuständen reicht ein Bit. Wenn im Laufe der letzten Jahrzehnte das nicht geändert wurde, sondern der Stand immer wieder aus der vorherigen Version übernommen wurde, dann ist es heutzutage natürlich ein Problem, mehr als zwei Zustände mit einem Bit darzustellen. Da muss man intern auf andere Darstellungsformen zurück greifen, etwa mindestens ein Zeichen oder eine Ziffer. Daran müssen natürlich alle Verarbeitungsprogramme angepasst werden und die Datensätze aller Datenbanken, in denen sich das Format fürs Gechlecht ändert.
Das mag alles nach viel Arbeit klingen, muss aber irgendwann gemacht werden. Je früher, desto besser. Denn Datenverarbeitung sollte sich nach den Menschen richten, nicht umgekehrt.
Liebe Grüße
Inga
-
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 308
- Registriert: Do 3. Mai 2018, 20:40
- Pronomen: sie
- Membersuche/Plz: A
- Hat sich bedankt: 297 Mal
- Danksagung oder Lob erhalten: 309 Mal
Re: Österreich: "inter" zu verweigern, da diese Kategorie in der Ministeriumssoftware nicht vorgesehen
Die Ausrede mit der Software ist einfach nur lächerlich.
Das ganze Geht auf den Erlass eines (etwas zu klein geratenen) früheren (rechten) FPÖ-Innenministers zurück, der die höchstgerichtliche Entscheidung konterkarieren wollte, soweit irgend möglich. Das wirklich Schlimme an der ganzen Geschichte ist nicht nur die Einschränkung auf den Eintrag "divers", sondern der Umstand, dass man Gutachten eines (bis dato nicht existierenden medizinischen bzw. multiprofessionellen Experten-Boards) vorlegen muss, um überhaupt den Eintrag des 3. Geschlechts in Anspruch nehmen zu können.
Luna
Das ganze Geht auf den Erlass eines (etwas zu klein geratenen) früheren (rechten) FPÖ-Innenministers zurück, der die höchstgerichtliche Entscheidung konterkarieren wollte, soweit irgend möglich. Das wirklich Schlimme an der ganzen Geschichte ist nicht nur die Einschränkung auf den Eintrag "divers", sondern der Umstand, dass man Gutachten eines (bis dato nicht existierenden medizinischen bzw. multiprofessionellen Experten-Boards) vorlegen muss, um überhaupt den Eintrag des 3. Geschlechts in Anspruch nehmen zu können.
Alles LiebeGrundlage der rigiden Haltung im Innenministerium ist eine Weisung Kickls an die Standesämter von Dezember 2018, die nach wie vor gilt. Sie lässt als einzige Eintragungsoption den Begriff "divers" zu, und auch das nur "auf Basis eines einschlägigen medizinischen Gutachtens" durch eigens zu konstituierende "interdisziplinäre und multiprofessionelle medizinische Expertengruppen", sogenannte Boards. Das Problem dabei: Besagte Boards existieren auch ein Jahr nach Kickls Weisung nicht. Was von den Standesämtern als Gutachten akzeptiert wird und was nicht, liegt im Dunkeln.
Luna
-
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 3214
- Registriert: Mo 19. Jul 2010, 00:32
- Pronomen:
- Membersuche/Plz: z.Zt. -----
- Hat sich bedankt: 884 Mal
- Danksagung oder Lob erhalten: 599 Mal
Re: Österreich: "inter" zu verweigern, da diese Kategorie in der Ministeriumssoftware nicht vorgesehen
Hi,
Wenn der Herr den dritten Eintrag "divers" nur unter den stark eingeschränkte bestimmten Umständen zulassen will, so muss das die Software es ja für die wenig anerkannten auch datentechnisch verarbeiten können. Der Software dürfte es dann herzlich egal sein, ob es wenige oder viele Personen betrifft.
Liebe Grüße
Inga
Wenn der Herr den dritten Eintrag "divers" nur unter den stark eingeschränkte bestimmten Umständen zulassen will, so muss das die Software es ja für die wenig anerkannten auch datentechnisch verarbeiten können. Der Software dürfte es dann herzlich egal sein, ob es wenige oder viele Personen betrifft.
Liebe Grüße
Inga
-
- Administratorin
- Beiträge: 16287
- Registriert: Sa 24. Nov 2007, 18:19
- Geschlecht: W
- Pronomen: sie
- Wohnort (Name): Ringsberg
- Membersuche/Plz: 24977
- Galerie: gallery/album/1
- Hat sich bedankt: 1076 Mal
- Danksagung oder Lob erhalten: 8243 Mal
- Gender:
Re: Österreich: "inter" zu verweigern, da diese Kategorie in der Ministeriumssoftware nicht vorgesehen
Moin,
das mit dem VC20 war nur ein Scherz, um die traurige Angelegenheit aufzulockern
Es ist mir schon klar, dass niemand mehr damit ernsthaft arbeitet - selbst in Österreich nicht
Gruß
Anne-Mette
das mit dem VC20 war nur ein Scherz, um die traurige Angelegenheit aufzulockern

Es ist mir schon klar, dass niemand mehr damit ernsthaft arbeitet - selbst in Österreich nicht

Gruß
Anne-Mette
-
- registrierte BenutzerIn
- Beiträge: 4364
- Registriert: Mi 27. Aug 2014, 14:15
- Geschlecht: weiblich
- Pronomen: sie
- Wohnort (Name): Dortmund
- Membersuche/Plz: Ruhrgebiet
- Hat sich bedankt: 3363 Mal
- Danksagung oder Lob erhalten: 4170 Mal
- Gender:
- Kontaktdaten:
Re: Österreich: "inter" zu verweigern, da diese Kategorie in der Ministeriumssoftware nicht vorgesehen
Kann nicht wohnt in der Will-Nicht-Strasse 

Brauchst Du Hilfe oder einfach jemanden zum quatschen? Schick mir ´ne PN!
Weihnachtsmarkt ist das Wacken für Büroangestellte!
Weihnachtsmarkt ist das Wacken für Büroangestellte!