Hallo
Lange ist's jetzt her das ich hier geschrieben habe aber eine Menge ist geschehen.
Der Urlaub verlief super ohne weiteren Zwischenfälle.
Zurück zu Hause, nahm ich mein Outing bei der Freiwilligen Feuerwehr in Angriff. Es folgten ein paar weitere Gespräche mit dem Wehrleiter und unseren Manschaftssprechern. Da es nun möglich war sich wieder mit mehreren zu treffen wurde eine außerplanmäßige Mannschaftsbesprechung einberufen.
Zuerst gab es ein paar Feuerwehrthemen und dann war der Moment gekommen. Während ich es den Kameraden erzählte standen die Wehrleitung und die eingeweihten symbolisch hinter mir. Während ich erzählte schaute ich in die Runde, alle hörten mir gespannt zu, 2 Mädels waren in der Runde dabei, sie waren am strahlen und hatten Tränen in den Augen. Die Reaktionen danach, alles ok, sie fanden es mutig und gut das ich so offen damit umgehe, die Mädels waren froh Zuwachs zu bekommen.

Einem Kameraden hab ich damit sogar geholfen, er hat jetzt eine Erklärung warum bei ihm ständig die Rippen brechen. Er hat auch einen Testosteronmangel und leider die Vorstufe von Osteoporose.
So Outing Feuerwehr erledigt und alles super, läuft bei mir. Also wenn das alles so gut läuft warum soll es auf der Arbeit nicht auch so gut laufen.
Auf der Arbeit weiß nur eine Kollegin Bescheid, zusammen haben wir uns unseren Geschäftsführer als ersten Ansprechpartner ausgesucht. Einen Gleistellungsbeauftragten oder ähnliches gibt es bei uns leider nicht. Also einen Termin bei ihm ausgemacht, die Kollegin kam mit, als Unterstützung. Ich hatte Infomaterial mit dabei welches ich ihm zum durchlesen da gelassen habe. Das Gespräch verlief gut, er sagte das es im Unternehmen schon eine Person gibt und das es mit ihren Kollegen keine Probleme gibt. Es wurde ein weiterer Termin für die darauffolgende Woche ausgemacht und er sagte das er ja dann für's Wochenende Lektüre zum durchlesen hat.
Eine Woche später legten wir den Ablauf fest, wer wann eingeweiht werden soll. Danach weihte ich weitere 2 Kollegen mit ein, da es schon Gerüchte gab ich würde die Abteilung verlassen und ähnliches. Da ich für die Gespräche mit dem Geschäftsführer immer ins Mutterhaus musste.
Eine Woche später war ein Termin mit meinem Meister und unseren beiden Fachbereichsleitern. Alles ok sie waren eher froh das ich die Abteilung nicht verlasse, als
das was ich zu erzählen hatte. Sie sicherten mir ihre Unterstützung zu. Danach gabs noch weitere Gespräche mit unserem direkten Geschäftsführer, Bereichsleiter und dem Chef vom Betriebsrat. Auch alles ok ich soll mir keine Sorgen machen. Ich sprach dort an das es im Unternehmen keinen Gleichstellunsbeauftragten oder ähnliches gibt. Doch es gibt einen, man muß sich dann an die Stadt wenden die haben einen der auch für uns zuständig ist, allerdings steht es nirgendwo, was jetzt geändert wird. Und meine Kollegin wird Ansprechpartnerin für andere Kollegen denen es ähnlich geht wie mir. Zudem hat man eine Information zum Thema Intersexualität verfasst welches per E-Mail an alle Mitarbeiter geht.
Letzte Woche am Montag habe ich es meinen Kollegen erzählt was auch sehr gut verlaufen ist. Dienstags und Mittwochs waren weitere Gespräche mit anderen Abteilungen. Auch alles Top in jeder Gesprächsrunde war mindestens einer mit dabei der entweder im Freundeskreis oder in der Familien schon Kontakt mit Inter oder Trans Personen hatte.
Aktuell sieht es so aus, alle versuchen mich mit Marie anzusprechen was nicht immer gelingt aber das kommt mit der Zeit, ich bin da auch keinem böse, muss mich selber noch daran gewöhnen das ich jetzt ich selber sein darf.


Einen Spind in der Damenumkleide habe ich auch schon, war kein Problem die Damen haben nix dagegen, was mir persönlich sehr wichtig war.
Hätte mir das vorher einer gesagt das das so gut läuft ich hätte ihn für verrückt erklärt.
Mit den Hormonen bin ich auch gut eingestellt, einen Blocker brauche ich nicht.
So das war's dann auch schon