Guten Abend meine Lieben,
schön langsam glätten sich die Wogen seit dem Beginn des innerlichen Aufruhrs im Zuge meines inneren Outings mir selbst gegenüber im Sommer und seit meiner Vorstellung hier im Forum Mitte Oktober ein wenig.
Derzeit versuche ich so viel "Normalität" wie möglich in meinen Alltag zu bekommen. Das drückt sich auf unterschiedliche Art und Weise aus.
Z.B. interessieren mich im Moment eher feminine Kleidungsstücke, die Frauen im Alltag tragen. Na ja, Röcke und Kleider sollten es schon sein, aber ich bin auch Hosen und Sneakers gegenüber nicht mehr abgeneigt. Anfänglich hatte ich nur Augen für highest High Heels und kürzest mögliche Röcke und Kleider. Möchte ich noch immer gerne haben und tragen, aber nicht mehr auf Biegen und Brechen. Für gemütliche Abende daheim darf es ruhig auch mal Lounge Wear sein - die muß aber erst bestellt werden
Beim Fernsehen auf der Couch ist ein kurzes, enges Kleid eher suboptimal
In meinem anfänglichen Überschwang habe ich mir sogar zwei Korsetts bestellt. Ja, es ist ein tolles Gefühl, eingeschürt und eng umschlossen zu sein. Muß aber nicht mehr dauernd sein. Alles zu seiner Zeit und wenn ich Lust darauf habe.
An manchen Homeofficetagen sitze ich gerne mal im MM am Computer und das stört mich nicht mehr. Vor 1-2 Wochen hätte ich mir selbst noch vorgeworfen, eine tolle Gelegenheit, eine Zeit lang en femme daheim "unterwegs" zu sein, ausgelassen zu haben.
Sonntag und gestern Abend hatte ich absolut keine Lust, feminine Kleidung anzuziehen und das war auch o.k. so. Dafür war ich heute den ganzen Tag im Homeoffice en femme am arbeiten und war auch geschminkt. Leider mussten das Kleid und das Makeup in der Mittagspause runter. Immerhin die Unterwäsche und die Halterlosen ließ ich an, als ich im MM in eines meiner Stammlokale auf ein Mittagsmenü geradelt bin. Am Nachmittag schlüpfte ich gleich wieder in mein "Businesskleid" und Pumps. Und jetzt sitze ich nach dem Radtraining in einem Freizeitkleid und Sandaletten mit Keilabsatz am Computer und schreibe diesen Beitrag und konnte bzw. kann das alles in vollen Zügen genießen - und zwar auf eine "natürliche, selbstverständliche" Art und Weise.
Während der ersten paar Arbeitstage im Homeoffice en femme und an den zugehörigen Abenden war ich so damit beschäftigt, feminin zu sein, daß die eigentliche Tätigkeit voll in den Hintergrund gedrängt wurde und mir so u.a. beim Arbeiten die Konzentration abhanden kam. So etwas ähnliches hat eine Forenteilnehmerin schon in einem anderen Thread beschrieben - ich weiß aber leider nicht mehr in welchem und von wem der Beitrag war. Jedenfalls konnte ich mich in diesem Teil des Beitrages gut wieder erkennen.
Ich betrachte mein Crossdressing mittlerweile etwas lockerer (ich zwinge mich zu nichts mehr) und die damit einhergehenden Gefühle etwas entspannter.
Shoppingtechnisch halte ich mich derzeit sehr seeeehr zurück, denn es steht die Investition in eine Perücke inkl. zugehöriger Beratung an. Wenn meine aktuellen Termine so bleiben, dann sollte sich das nächste oder spätestens übernächste Woche ausgehen. Ah ja - und ich brauche eine etwas dunklere Foundation und einen dazupassenden Concealer. Die Erstanschaffung hat sich als viel zu hell erwiesen - das sieht schon sehr maskenhaft aus
Bevor der Beitrag jetzt noch länger wird, schicke ich ihn lieber ab
Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend und alles Liebe
Desiree
"Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige." (Seneca)