
Spass beiseite....diese Frage wird dir hier niemand beantworten können - das kannst nur du! Da das alleine aber ziemlich schwer sein wird, empfehle ich dir, einen Therapeuten mit einschlägiger Erfahrung aufzusuchen. Der/die wird dir dann schon die richtigen Fragen stellen und dich zum nachdenken anregen. Dazu kann ich noch empfehlen, dich mit Betroffenen näher auszutauschen. Selbsthilfegruppen sind dazu recht gut oder auch private Treffen in Cafés - wenn wieder möglich. Persönlich hat mir diese Kombination daraus am meisten weitergeholfen und mir wurde relativ schnell klar, dass es so ist.
Ich habe mich für den Gang zum Psy entschlossen als ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Ich muss dazu sagen, dass ich früher CD war aber schon immer im Hinterkopf den Gedanken hatte, dass da wohl noch mehr ist. Viele Jahre war ich in einer Partnerschaft, wo ich zwar durfte wie ich wollte, ich aber Rücksicht nahm und mich zu beherrschen versuchte. In meiner wirklich freien Zeit - Frau & Kids aus dem Haus - gab ich dann Aría Raum. Das erfüllte mich aber nur zu einem Teil. Irgendwas in mir wollte mehr, ohne wirklich zu wissen was das ist. Ein wirklicher Spass war das CD fü mich nie - eher Mittel zum Zweck - wie ein Junkie der seinen Schuss brauch um einigermaßen zu funktionieren.
Nach der Trennung hatte ich dann wirklich Zeit für Aría aber das, was mir immer wichtig war - möglichst meinem Ideal von Frau nahe zu kommen - Kleider, Röcke, Blusen, Strumpfhosen, hohe Schuhe (und das haben wohl alle CD gemein, wenn man sich hier die Bilder anschaut) hat mich überhaupt nicht mehr interessiert. Da sass ich dann, fix und fertig zurecht gemacht und fühlte......NICHTS. Statt dessen trieb mich jeden Tag der Gedanke was das denn wohl ist, dass mich absolut keine Ruhe finden lässt. Morgens nach dem aufstehen, bei der Arbeit, nach der Arbeit dressen und nix fühlen, zwei Flaschen Wein pro Abend in die Birne hauen, dazu Tranquilizer, so dass ich nix mehr fühlte und am nächsten Morgen so weiter zu machen. Mara hat das auch so beschrieben, dieses verdammte Kopfkino wollte einfach nicht aufhören. Dazu das ständige beschäftigen mit dem Thema - hier und anderswo. Jede freie Minute verbrachte ich im Netz nach antworten die ich aber nicht finden konnte. Das alles hat mich so dermaßen geschlaucht, ich hatte das Gefühl jeden Tag einen Marathon zu rennen. Ich wollte nicht mehr, ich konnte nicht mehr und ich dachte nicht nur einmal daran alles hinzuschmeissen. Doch ich dachte dabei immer wieder an meine Kids und so beschloss ich mir Hilfe zu suchen.Eine meiner besten Entscheidungen im Leben.
Wenn du mich nach einer Grenze von CD zu TS fragst, würde ich sagen, dass die für mich nie da war. Ich war schon immer TS, nur habe ich jahrzehntelang versucht das mit CD zu unterdrücken. Mit den medialen Möglichkeiten und dem Wissen von heute, hätte ich mich auch schon vor 20-25 Jahren auf den Weg machen können. Doch die Zeiten waren andere und mein Ego groß genug um zu unterdrücken was einfach nicht wahr sein durfte. Im Gegensatz zu vielen anderen hier, habe ich nie diese Zufriedenheit durch das CD erfahren. Es war irgendwie Mittel zum Zweck, dass den Zweck aber nie vollständig erfüllte. Die Zeit nach dem dressen hinterließ mich immer mit eine leere und einer Sehnsucht die ich mir nie wirklich erklären konnte. Und diese Leere wurde immer intensiver. Dressen - insbesondere so wie ich meinte, dass es so sein müsste - wurde für mich bedeutungslos. Rückblickend betrachtet, kann ich diese Zeit nur belächeln, weil es nichts mit dem zu tun hat, wie ich mich heute als Frau empfinde.