Er kommt nicht mehr
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Er kommt nicht mehr
ER KOMMT NICHT MEHR
Ich sitze hier, allein, in trüben Gedanken versunken bei einer einsamen Tasse Milchkaffee. Wie oft wir uns hier getroffen haben, im Salon des Konditors, haben gegessen, getrunken, geschnackt und gelacht. Ich erinnere mich gern daran, noch gar nicht so lange her, und gestern habe ich ihn besucht, erstmals in seinem neuen Heim. Dort liegt er nun, aufgebahrt auf weissen Laken, zur Untätigkeit verdammt, zum Sterben verurteilt, umzingelt von Apparaten und Maschinen, gespickt von Nadeln und Kanülen, durch die lebenserhaltendes und leidensverlängerndes chemisches Zeug seinen Weg in einen ausgezehrten Körper hineinfindet.
Wie weit weg unsere schönen Kaffee und Kuchen-Runden auf einmal sind, bereits in grauer Vergangenheit, die doch nur wenige Wochen her ist. Gestern haben wir nur wenig geredet, uns umarmt wie zwei alte Freunde, und viel geweint… ich werde ihn vermissen. Und in jenem letzten und verhängnisvollen Moment, hatte ich nicht einmal den Mumm, mich angemessen zu verabschieden, sagte einfach nur auf Wiedersehen, als wäre dies alles so völlig belanglos…
Ich werde mich immer an ihn erinnern und mein Herz ist bereits jetzt von unendlich großer Dankbarkeit erfüllt. Für immer!
Der Mann, von dem die Rede ist, hat eine der schlimmsten Krankheiten im Endstadium, vor kurzem erst diagnostiziert… Er ist mir stets ein guter Freund und Arbeitskollege gewesen, darüber hinaus einer meiner oberen Vorgesetzten. Als ich mich einst im Vorstand unserer Firma als Frau geoutet habe, ist er dabei gewesen, hat mich sofort als Annette akzeptiert und alles unternommen, um mich in der Berufswelt zu unterstützen und, falls nötig, auch zu verteidigen. Dafür bin ich dankbar! Und all diese jüngsten Ereignisse tun mir weh und bringen mich zum Weinen. Doch irgendwie finde ich etwas Trost, indem ich das hier schreibe und auch zeige…
Danke!
Annette
Ich sitze hier, allein, in trüben Gedanken versunken bei einer einsamen Tasse Milchkaffee. Wie oft wir uns hier getroffen haben, im Salon des Konditors, haben gegessen, getrunken, geschnackt und gelacht. Ich erinnere mich gern daran, noch gar nicht so lange her, und gestern habe ich ihn besucht, erstmals in seinem neuen Heim. Dort liegt er nun, aufgebahrt auf weissen Laken, zur Untätigkeit verdammt, zum Sterben verurteilt, umzingelt von Apparaten und Maschinen, gespickt von Nadeln und Kanülen, durch die lebenserhaltendes und leidensverlängerndes chemisches Zeug seinen Weg in einen ausgezehrten Körper hineinfindet.
Wie weit weg unsere schönen Kaffee und Kuchen-Runden auf einmal sind, bereits in grauer Vergangenheit, die doch nur wenige Wochen her ist. Gestern haben wir nur wenig geredet, uns umarmt wie zwei alte Freunde, und viel geweint… ich werde ihn vermissen. Und in jenem letzten und verhängnisvollen Moment, hatte ich nicht einmal den Mumm, mich angemessen zu verabschieden, sagte einfach nur auf Wiedersehen, als wäre dies alles so völlig belanglos…
Ich werde mich immer an ihn erinnern und mein Herz ist bereits jetzt von unendlich großer Dankbarkeit erfüllt. Für immer!
Der Mann, von dem die Rede ist, hat eine der schlimmsten Krankheiten im Endstadium, vor kurzem erst diagnostiziert… Er ist mir stets ein guter Freund und Arbeitskollege gewesen, darüber hinaus einer meiner oberen Vorgesetzten. Als ich mich einst im Vorstand unserer Firma als Frau geoutet habe, ist er dabei gewesen, hat mich sofort als Annette akzeptiert und alles unternommen, um mich in der Berufswelt zu unterstützen und, falls nötig, auch zu verteidigen. Dafür bin ich dankbar! Und all diese jüngsten Ereignisse tun mir weh und bringen mich zum Weinen. Doch irgendwie finde ich etwas Trost, indem ich das hier schreibe und auch zeige…
Danke!
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Re: Er kommt nicht mehr
Liebe Annette,
Ich weiß wie weh es tut wenn jemand der einem sehr nahe ist im sterben liegt. Man hätte noch so viel zu sagen und bereut es vieles nicht gesagt zu haben. Aber sei gewiss, all die guten Worte, die nicht gesagt wurden fühlt der oder die, deren Zeit zu Ende geht.
Ich wünsche Dir viel Kraft und hoffentlich hast Du einen anderen guten Freund oder Freundin, mit denen Du Dich aussprechen kannst.
Liebe Grüße
Lillie
Ich weiß wie weh es tut wenn jemand der einem sehr nahe ist im sterben liegt. Man hätte noch so viel zu sagen und bereut es vieles nicht gesagt zu haben. Aber sei gewiss, all die guten Worte, die nicht gesagt wurden fühlt der oder die, deren Zeit zu Ende geht.
Ich wünsche Dir viel Kraft und hoffentlich hast Du einen anderen guten Freund oder Freundin, mit denen Du Dich aussprechen kannst.
Liebe Grüße
Lillie
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Re: Er kommt nicht mehr
Hallo Annette,
in so einer Situation ist es schwer Trost zu spenden.
Du verlierst einen, Dir sehr wichtigen Menschen und das tut nur noch unendlich weh.
Deswegen keine Worte - ich nehme Dich jetzt im Geiste einfach in der den Arm und halte Dich ganz fest.
Liebe Grüße
Christiane
in so einer Situation ist es schwer Trost zu spenden.
Du verlierst einen, Dir sehr wichtigen Menschen und das tut nur noch unendlich weh.
Deswegen keine Worte - ich nehme Dich jetzt im Geiste einfach in der den Arm und halte Dich ganz fest.
Liebe Grüße
Christiane
"Pünktchen sind immer süß!"
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Re: Er kommt nicht mehr
Moin,
Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden.
Auch wenn sich die Frage gestellt wird "was würde ich selbst mir in so einer Situation wünschen?", ist das nicht sehr hilfreich.
Es gibt Ereignisse und Situationen, die sind einfach nur schrecklich - und "richtige Worte" wird es dabei kaum geben - und "fast alles ist falsch".
Ich habe Ähnliches bei einem Freund erlebt, der mir bei seinem letzten Anruf sagte: "... ich bin froh, wenn es schhnell geht - mehr wünsche ich mir nicht". Das hat mich überfordert.
Ja, ich muss zugeben, die vielen Verluste in den letzten Jahren setzen mir zu. Manches erkenne ich auch erst, wenn ich es selbst erlebe. Vor einigen Jahren beweinte meine inzwischen verstorbene Mutter ihre
vielen Abschiede. Ich versuchte, sie zu trösten: "Aber ihr habt doch eine sehr schönen Zeit zusammen gehabt und du kannst von den Erinnerungen zehren".
Dass das törricht war, erkannte ich erst, als es mir ähnlich ging.
Alles Liebe und Gute
Herzliche Grüße
Anne-Mette
fühl dich angenommen, gedrückt und gehört.
Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden.
Auch wenn sich die Frage gestellt wird "was würde ich selbst mir in so einer Situation wünschen?", ist das nicht sehr hilfreich.
Es gibt Ereignisse und Situationen, die sind einfach nur schrecklich - und "richtige Worte" wird es dabei kaum geben - und "fast alles ist falsch".
Ich habe Ähnliches bei einem Freund erlebt, der mir bei seinem letzten Anruf sagte: "... ich bin froh, wenn es schhnell geht - mehr wünsche ich mir nicht". Das hat mich überfordert.
Ja, ich muss zugeben, die vielen Verluste in den letzten Jahren setzen mir zu. Manches erkenne ich auch erst, wenn ich es selbst erlebe. Vor einigen Jahren beweinte meine inzwischen verstorbene Mutter ihre
vielen Abschiede. Ich versuchte, sie zu trösten: "Aber ihr habt doch eine sehr schönen Zeit zusammen gehabt und du kannst von den Erinnerungen zehren".
Dass das törricht war, erkannte ich erst, als es mir ähnlich ging.
Alles Liebe und Gute
Herzliche Grüße
Anne-Mette
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Re: Er kommt nicht mehr
Hallo Annette,
es hat mich sehr berührt was Du geschrieben hast und es ist grade schwer die richtigen Worte zu finden. Du hast mehr als nur einen Freund verloren. Drücke Dich ganz fest und wünsche Dir viel Kraft und Stärke in dieser Zeit.
Liebe Grüße Mira
es hat mich sehr berührt was Du geschrieben hast und es ist grade schwer die richtigen Worte zu finden. Du hast mehr als nur einen Freund verloren. Drücke Dich ganz fest und wünsche Dir viel Kraft und Stärke in dieser Zeit.
Liebe Grüße Mira
Ist der Ruf erst ruiniert, Lebt es sich ganz ungeniert.
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Re: Er kommt nicht mehr
Hallo Annette,
Es ist so schwer, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Alles fühlt sich so leer und traurig an. Ich fühle mit dir und bewundere dich, wie du es schaffst, mit deiner Traurigkeit umzugehen.
Liebe Grüße
Manuela
Es ist so schwer, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Alles fühlt sich so leer und traurig an. Ich fühle mit dir und bewundere dich, wie du es schaffst, mit deiner Traurigkeit umzugehen.
Liebe Grüße
Manuela
Wir alle sind nur ein unbedeutendes Staubkorn im Universum
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Re: Er kommt nicht mehr
Liebe Annette, fühl dich von mir gedrückt.
Liebe Grüße Jasmine

Liebe Grüße Jasmine
Ich bin wie ich bin --- Ich lebe meinen Traum
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Re: Er kommt nicht mehr
Den Mann von dem du sprachst, kannte ich nicht, deshalb wäre ich unehrlich zu behaupten, jetzt zusammen mit dir traurig zu sein.
Was ich dir aber sagen will ist, dass ich deine Gefühle ein klein wenig nachvollziehen kann und dass mir die Art und Weise sehr gefallen hat, wie du offen und ehrlich hier im Forum darüber schreibst.
Die Zeit heilt Wunden.
Lieben Gruß, Valerie
Was ich dir aber sagen will ist, dass ich deine Gefühle ein klein wenig nachvollziehen kann und dass mir die Art und Weise sehr gefallen hat, wie du offen und ehrlich hier im Forum darüber schreibst.
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Re: Er kommt nicht mehr
Liebe Annette,
Auch mir fehlen Worte dazu - sei einfach gedrückt und in Deinen traurigen Gedanken begleitet.
Alles Liebe
Violetta
Auch mir fehlen Worte dazu - sei einfach gedrückt und in Deinen traurigen Gedanken begleitet.
Alles Liebe
Violetta
Mein weibliches Ich ist ein Teil von mir und lässt sich nicht mehr unterdrücken. Ungenützte Zeit lässt sich nie mehr zurückholen.
Lebe Dein Leben.
https://violettaarden9.blogspot.com
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Re: Er kommt nicht mehr
Liebe Anenette,
ich kann Deinen Schmerz verstehen, denn auch ich musste
letztes Jahr ganz unerwartet einen mir sehr nahestehenden
und auch sehr wichtsigen Menschen für immer Verabschieden.
Ich bin in Gedanken bei Dir und wünsche Dir viel Kraft !
Alles Liebe
Andrea
ich kann Deinen Schmerz verstehen, denn auch ich musste
letztes Jahr ganz unerwartet einen mir sehr nahestehenden
und auch sehr wichtsigen Menschen für immer Verabschieden.
Ich bin in Gedanken bei Dir und wünsche Dir viel Kraft !
Alles Liebe
Andrea
Geniesse Dein Leben es ist einzigartig.
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Re: Er kommt nicht mehr
Liebe Annette ,fühl dich von mir gedrückt. 
Ich kenne es auch zu gut den Schmerz, die Liebste Person gehen zu lassen sei lieb gedrückt aus der Ferne.
Ich bin in Gedanken bei Dir.
Liebe Grüße Anjali-Sophie

Ich kenne es auch zu gut den Schmerz, die Liebste Person gehen zu lassen sei lieb gedrückt aus der Ferne.
Ich bin in Gedanken bei Dir.
Liebe Grüße Anjali-Sophie
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Re: Er kommt nicht mehr
Liebe Annette,
ich musste lange zögern, um hier etwas zu schreiben. Was Du hier geschrieben hast, erinnert mich zu sehr an das was ich vergangenes Jahr durchstehen musste. Erst war mein Vater ins Krankenhaus gegangen. Besuche waren wegen der Coronabestimmungen nicht möglich. Erst als mein Vater im Sterben lag, durfte ich zu ihm. Das Anstrengste war Hoffnung zu geben, wo es keine Hoffnung mehr gab. So ist er doch friedlich eingeschlafen, wie man so landläufig sagt.
Dann folgte ein halbes Jahr später meine Mutter. Ich konnte zusehen, wie es ihr immer schlechter ging. Sie hatte nach dem Tod meines Vaters, ihres Mannes, mit dem Leben abgeschlossen. Trotz aller Bemühungen und Pflege war ich am Ende machtlos.
Alles lag jetzt durch Deinen Beitrag wieder vor mir. Und noch immer kämpfe ich mit meinem Schmerz. Doch auch das Leben geht weiter, bleibt nicht stehen.
Liebe Menschen haben weiterhin einen Platz in unseren Herzen. Sie leben in uns mit uns weiter. Manche mögen mich jetzt für verrückt erklären, denn noch immer, wenn mich Sorgen drücken, spreche ich mit meinen Eltern. Und ich finde Antworten und Lösungen.
Auch ich musste erst lernen mit der Trauer umzugehen. Diese Trauer ist Bestandteil des Lebens. Daraus kann Kraft entstehen.
Liebe Annette, auch lass Deinen Tränen freien Lauf. Es tut gut. Für Gefühle braucht es auch Tränen. Und auch das Lachen kommt zurück. Erinnerungen an eine schöne gemeinsame Zeit und sicher manch lustiger Episoden. Darin lebt der Mann in Dir weiter.
In diesem Sinn, liebe Annette, fühle Dich in Gedanken von mir in die Arme genommen.
Viele liebe Grüße von Magdalena
ich musste lange zögern, um hier etwas zu schreiben. Was Du hier geschrieben hast, erinnert mich zu sehr an das was ich vergangenes Jahr durchstehen musste. Erst war mein Vater ins Krankenhaus gegangen. Besuche waren wegen der Coronabestimmungen nicht möglich. Erst als mein Vater im Sterben lag, durfte ich zu ihm. Das Anstrengste war Hoffnung zu geben, wo es keine Hoffnung mehr gab. So ist er doch friedlich eingeschlafen, wie man so landläufig sagt.
Dann folgte ein halbes Jahr später meine Mutter. Ich konnte zusehen, wie es ihr immer schlechter ging. Sie hatte nach dem Tod meines Vaters, ihres Mannes, mit dem Leben abgeschlossen. Trotz aller Bemühungen und Pflege war ich am Ende machtlos.
Alles lag jetzt durch Deinen Beitrag wieder vor mir. Und noch immer kämpfe ich mit meinem Schmerz. Doch auch das Leben geht weiter, bleibt nicht stehen.
Liebe Menschen haben weiterhin einen Platz in unseren Herzen. Sie leben in uns mit uns weiter. Manche mögen mich jetzt für verrückt erklären, denn noch immer, wenn mich Sorgen drücken, spreche ich mit meinen Eltern. Und ich finde Antworten und Lösungen.
Auch ich musste erst lernen mit der Trauer umzugehen. Diese Trauer ist Bestandteil des Lebens. Daraus kann Kraft entstehen.
Liebe Annette, auch lass Deinen Tränen freien Lauf. Es tut gut. Für Gefühle braucht es auch Tränen. Und auch das Lachen kommt zurück. Erinnerungen an eine schöne gemeinsame Zeit und sicher manch lustiger Episoden. Darin lebt der Mann in Dir weiter.
In diesem Sinn, liebe Annette, fühle Dich in Gedanken von mir in die Arme genommen.
Viele liebe Grüße von Magdalena
Lebe jeden Tag.
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Re: Er kommt nicht mehr
Danke für eure Antworten, das ist sehr lieb von euch! Auch wenn ich eine sehr positive und lebensfreudige Grundeinstellung habe, diese Geschichte wird noch eine ganze Weile an meinem Gemüt nagen. Zumal er ja noch lebt, oder besser gesagt am Leben gehalten wird. Doch das baldige Ende ist unausweichlich, er hat sich bereits von mir verabschiedet und dabei geweint...
Am Folgetag hat sein Sohn sich bei mir gemeldet, um mir mitzuteilen, dass sie (die Familie), doch vor allem mein Freund selbst, sehr glücklich und dankbar über meinen Besuch gewesen sind. Das fände ich eigentlich sehr schön, wenn nicht dieser endgültige und traurige Hintergrund wäre.
Und es hört nicht auf, gestern habe ich erfahren, dass einer meiner Freunde aus der Kunstszene fortgegangen ist, auch für immer...
Ich lass mich natürlich nicht zu sehr herabziehen, doch im Moment empfinde ich grosse Traurigkeit.
Aber Vielen Dank für eure Anteilnahme!
Annette
Am Folgetag hat sein Sohn sich bei mir gemeldet, um mir mitzuteilen, dass sie (die Familie), doch vor allem mein Freund selbst, sehr glücklich und dankbar über meinen Besuch gewesen sind. Das fände ich eigentlich sehr schön, wenn nicht dieser endgültige und traurige Hintergrund wäre.
Und es hört nicht auf, gestern habe ich erfahren, dass einer meiner Freunde aus der Kunstszene fortgegangen ist, auch für immer...
Ich lass mich natürlich nicht zu sehr herabziehen, doch im Moment empfinde ich grosse Traurigkeit.
Aber Vielen Dank für eure Anteilnahme!
Annette
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Re: Er kommt nicht mehr
Liebe Annette,
mir fehlen etwas die Worte. Doch sei herzlich gedrückt.
Mir hilft es oft in der Trauer, wenn ich mir etwas Zeit nehme, um für die Person eine Kerz anzuzünden und einen Moment in Stille zu verweilen, um Platz zu geben, an sie zu denken und noch einmal der Nähe nachzuspüren.
Liebe Grüße
Inga
mir fehlen etwas die Worte. Doch sei herzlich gedrückt.
Mir hilft es oft in der Trauer, wenn ich mir etwas Zeit nehme, um für die Person eine Kerz anzuzünden und einen Moment in Stille zu verweilen, um Platz zu geben, an sie zu denken und noch einmal der Nähe nachzuspüren.
Liebe Grüße
Inga