Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten... - # 2
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Tolle Idee,
aber es scheint wohl wirklich nicht gewünscht zu sein.
Die Frage die sich mir in der ganzen Debatte immer stellt:
Braucht man denn überhaupt ein Geschlecht im Ausweis?
Was sagt das heute noch aus?
Müsste unsere Gesellschaft denn nach Frau und Mann und 3tem oder 66ten Unterscheiden?
Bringt und das Merkmal Geschlecht mit allen Ausprägungen denn überhaupt weiter?
Ehe ist für alle
Bundeswehr ist heute für alle
Arbeit sollte gleicht für alle sein..
Sollte man nicht mal darüber reden ob man Geschlecht auf den Ausweispapieren nicht abschaffen könnte?
Frei nach der DSGVO: Nur die Daten erheben die wirklich gebraucht werden?
Viele Grüsse
Lorelai
aber es scheint wohl wirklich nicht gewünscht zu sein.
Die Frage die sich mir in der ganzen Debatte immer stellt:
Braucht man denn überhaupt ein Geschlecht im Ausweis?
Was sagt das heute noch aus?
Müsste unsere Gesellschaft denn nach Frau und Mann und 3tem oder 66ten Unterscheiden?
Bringt und das Merkmal Geschlecht mit allen Ausprägungen denn überhaupt weiter?
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Sollte man nicht mal darüber reden ob man Geschlecht auf den Ausweispapieren nicht abschaffen könnte?
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Das geht wohl aus rein Erkennungsdienstlichen Kriterien nicht, wo eine Person eindeutig identifizierbar sein muss, bei z.B. Straftaten, oder Ein- und Ausreise und Sonstiges. Je mehr Merkmale auf den ersten Blick zu verbuchen sind, desto leichter die Bearbeitung.
Ich trage niemals Make-up, alles an mir ist natürlich!
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
In Zeitalter von Bionmetrischen Daten im Ausweis,Kati_nx hat geschrieben: ↑Di 12. Jun 2018, 13:01
Das geht wohl aus rein Erkennungsdienstlichen Kriterien nicht, wo eine Person eindeutig identifizierbar sein muss, bei z.B. Straftaten, oder Ein- und Ausreise und Sonstiges. Je mehr Merkmale auf den ersten Blick zu verbuchen sind, desto leichter die Bearbeitung.
automatischer Gesichtserkennung von Videokameras,
bin ich mir da nicht sicher ob man ein sehr allgemeines Merkmal wirklich noch braucht, dass auch noch diskriminierend ist.
Die Grösse stimmt ja auch nicht immer oder die Haarlänge oder Haarfarbe auf dem Bild.
Wenn es nur dass Thema wäre, dafür würde sich sicherlich eine Lösung finden.
VLG
Lorelai
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Ja aber wie willst Du zum Beispiel jemanden zur öffentlichen Fahndung ausrufen: Wir bitten die Bevölkerung nach einer Person ausschau zu halten, Geschlecht wissen wir leider nicht. Das ist schwierig...
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Hallo Kati,
ich denke da gibt es heute bessere Methoden als ein öfftenlicher Aufruf bei dem fast mehr Falsch Positive Meldungen zurückkommen als richtige.
Man müsste da mal Cybil als Fachfrau fragen..
Ich denke mit modernen Ermittelungsmethoden käme man auch zum Ziel ohne ein Merkmal Mann/ Frau/ 3tes im Ausweis zu haben.
Mal angenommen die Fahndung käme und es würde ein Mann gesucht - der sich aber Frauenkleider anzieht.. Ich bin mir recht sicher dass alle möglichen Menschen gemeldet werden würden aber nicht der Mann.
Warum nicht mal was abschaffen was - zumindestens aus meiner Sicht - eh überflüssig ist, wie der Eintrag Geschlecht im Pass.
VLG
Lorelai
ich denke da gibt es heute bessere Methoden als ein öfftenlicher Aufruf bei dem fast mehr Falsch Positive Meldungen zurückkommen als richtige.
Man müsste da mal Cybil als Fachfrau fragen..
Ich denke mit modernen Ermittelungsmethoden käme man auch zum Ziel ohne ein Merkmal Mann/ Frau/ 3tes im Ausweis zu haben.
Mal angenommen die Fahndung käme und es würde ein Mann gesucht - der sich aber Frauenkleider anzieht.. Ich bin mir recht sicher dass alle möglichen Menschen gemeldet werden würden aber nicht der Mann.
Warum nicht mal was abschaffen was - zumindestens aus meiner Sicht - eh überflüssig ist, wie der Eintrag Geschlecht im Pass.
VLG
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Hey,
in Österreich ist BVT gerade irgendwie anders verstanden
und: gesucht wird eine Frau...... (ok, es sind ca 50% aller Personen übrig..... )
oder: gesucht wird eine Person ca 1,50m groß.... (5% übrig ....)
ist irgendwie gescheiter.
abgesehen davon: wenn der Behörde der Name bekannt ist, wird nicht IRGENDWIE gesucht....
und wenn nicht, hilft der Behörde die Registrierung der Chromosomenpaarung auch nicht weiter.
lg
in Österreich ist BVT gerade irgendwie anders verstanden

und: gesucht wird eine Frau...... (ok, es sind ca 50% aller Personen übrig..... )
oder: gesucht wird eine Person ca 1,50m groß.... (5% übrig ....)
ist irgendwie gescheiter.
abgesehen davon: wenn der Behörde der Name bekannt ist, wird nicht IRGENDWIE gesucht....
und wenn nicht, hilft der Behörde die Registrierung der Chromosomenpaarung auch nicht weiter.
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Müssen Verdächtige neuerdings mit heruntergelassener Hose rumlaufen, damit die Bevölkerung das gesuchte Geschlecht identifizieren kann?
Nee, ich bin ganz bei Lorelai und schon länger zu der Ansicht gekommen, dass der Geschlechtseintrag überflüssig ist.
Brauchst Du Hilfe oder einfach jemanden zum quatschen? Schick mir ´ne PN!
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Man kann ja auch zum Beispiel schreiben “gesucht wird eine maskulin wirkende Person, ca. 1,90m groß etc.“ Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es ein Mann ist, aber man würde nicht binäre Personen darüber nicht diskriminieren. Daher finde ich es auch sinnvoll, die offizielle Einteilung in Geschlechter abzuschaffen. Heißt ja nicht, dass man nicht mehr von Männern, Frauen, Mädchen und Jungen reden darf. Beträfe nahezu ausschließlich administrative Bereiche.MichiWell hat geschrieben: ↑Mi 13. Jun 2018, 00:22Müssen Verdächtige neuerdings mit heruntergelassener Hose rumlaufen, damit die Bevölkerung das gesuchte Geschlecht identifizieren kann?
Nee, ich bin ganz bei Lorelai und schon länger zu der Ansicht gekommen, dass der Geschlechtseintrag überflüssig ist.
Körper ganz Mann, Kopf halb Mann, halb Frau, doch auch eine halbe Frau braucht auch Freiheiten und will sich gelegentlich mal zeigen.
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Hallo Anne-Mette,Anne-Mette hat geschrieben: ↑Di 12. Jun 2018, 08:23Moin,
ich habe eine "Betroffenen-Vertretung" angesprochen; denn ich will keinesfalls etwas anrichten, was sich schädlich für Verhandlungen mit den Ministerien auswirkt.
Sinngemäß bekam ich die Antwort: kannst Du in Deinem Namen gerne machen, aber nicht im Namen von... PUNKT - Liebe Grüße
Das hört sich nicht gerade danach an, dass so eine Aktion erwünscht ist; dann hätten sie noch etwas geschrieben, vermute ich mal.
Ich muss zugeben: das macht mich nachdenklich - und (fast) gebe ich den Pessimisten Recht.
Gruß
Anne-Mette
die Reaktion, die du bekommen hast, stimmt mich traurig. Wenn ich sehe, wie viele "Betroffenen-Vertretungen" es gibt, stellt sich mir die Frage, ob es da überhaupt um uns und unsere Interessen geht, oder eher um persönliche Befindlichkeiten und Kompetenzgerangel.
Es ist gewiss nicht einfach, so etwas auf die Beine zu stellen. Wichtig finde ich (so wie auch von Olivia angeregt), dass möglichst konkrete Handlungsanweisungen gegeben werden, ähnlich wie bei einem Flashmob.
- ein Textvorschlag
- die genaue Adresse
- der Aktionszeitraum
Michi
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Vielleicht könnt ihr mir das ja mal erklären, da ich diesen Gedankengang nicht nachvollziehen kann.
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Hallo Kati,
was ist der Nutzen den die Gesellschaft durch den Eintrag des Geschlechts In Ausweispapiere und andere Dokumente hat?
Aus meiner Sicht ist der sehr gering .
Es gibt wenige Punkte wo diese Information wirklich etwas nützt, aber sie verursacht mehr „Schaden“.
Wenn man den Eintrag komplett streichen würde, könnte Verwaltung und Behörden trotzdem sauber arbeiten.
Hilft dir diese Erklärung zum Verständnis?
VLG
Lorelai
was ist der Nutzen den die Gesellschaft durch den Eintrag des Geschlechts In Ausweispapiere und andere Dokumente hat?
Aus meiner Sicht ist der sehr gering .
Es gibt wenige Punkte wo diese Information wirklich etwas nützt, aber sie verursacht mehr „Schaden“.
Wenn man den Eintrag komplett streichen würde, könnte Verwaltung und Behörden trotzdem sauber arbeiten.
Hilft dir diese Erklärung zum Verständnis?
VLG
Lorelai
Viele liebe Grüße
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Liebe Michi, Guten Tag zusammen,
aus der Innensicht einer der kritisierten Vertretungen (BVT*) möchte ich zu deinem Beitrag (dem von 23:39) folgendes sagen:
An manchen (wenigen) Stellen besteht tatsächlich etwas ähnliches wie "Kompetenzgerangel". Das liegt zum kleineren Teil an persönlichen Befindlichkeiten, zum größeren Teil aber an mehr oder weniger unterschiedlichen Zielen, Ansätzen und Ideen bei den verschiedenen Verbänden und Gruppen. Ich finde das auch nicht hilfreich, muss aber zur Kenntnis nehmen, dass es so ist und es sich bisher nicht ändern lies. So tickt 'Gesellschaft' halt, damit muss man umgehen lernen.
Andererseits gibt es in den Verbänden und Gruppen eine ganze Reihe von Menschen, die sich für diese Sache gemeinsam den A..... aufreissen, so gut es eben geht. Sie stecken viel Zeit, Kreativität und Geld in ihr Engagement, von dem irgendwann hoffentlich alle profitieren. Diese Menschen haben es definitiv nicht verdient, immer wieder mit haltloser Kritik bedacht zu werden; schon gar nicht von Menschen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht selbst an dieser sch.... Arbeit beteiligen können oder wollen.
Zur Sache:
Es sind drei Aspekte, die zur Zurückhaltung der meisten Gruppen/Verbände führen, wenn es um öffentliche Aktionen geht.
- die Sorge vor zu geringer Beteiligung
- die Erfahrung teils massiver, meist unargumentierter Kritik bei vorhergehenden Aktionen
- die Kenntnis der sehr begrenzten Ressourcen / Wo_menpower
Diese drei Punkte sind leider Erfahrungstatsachen, die es sehr schwierig machen, irgendwen dazu zu bringen, neue öffentlichkeitswirksame Aktionen anzufassen. Kaum jemand hat noch Lust, sich den Sprüchen von selbst meist passiven Klugschnacker_innen auszusetzen, am Ende wiedermal allein mit dem ganzen Kram dazustehen oder eine Aktion zu produzieren, die durch mangelnde Beteiligung nur einmal mehr die fehlende Solidarität und Unterstützung innerhalb der Community aufzeigt.
Im Grunde ist die Idee mit den Postkarten gut. Zur Umsetzung braucht es aber eine Strategie, die die Ressourcen sichert, die innergemeinschaftliche Kommunikation regelt und die stark genug ist, um eine ausreichend breite Beteiligung zu erreichen. Ein paar hundert oder auch tausend Karten als Ergebnis wären wirklich kontraproduktiv.
Das bedeutet: Damit es sichtbar den Charakter einer Aktion der Community hat, müsste man die Karten entsprechend gestalten, zentral drucken und über das ganze Land verteilen. Wenn man auf ein Ergebnis von allermindestens!! 10.000 Posteingängen beim BMI zielt, müsste man wenigstens 100.000 (eher 250.000) Karten in Umlauf bringen (10% Rücklauf sind schon sehr optimistisch). Das würde inkl. Handling 6.000 - 15.000€ kosten und man bräuchte zusätzlich jede Menge Menschen, die bis zu einer viertel Million Postkarten in kleinen Einheiten recht zielgenau unters unterstützungsbereite Volk bringen. Und man bräuchte Menschen, die das ganze in die Medien bringen, damit die Karten nicht einfach durch den Papiershredder im Ministerium gehen können.
Wenn sie klappt, wäre die Aktion sehr gut. Aber sag uns bitte, wo wir die nötigen Ressourcen, Geld und Wo_menpower, herbekommen, um daraus einen Erfolg zu machen. D.h. wie man die Menschen in der Community dazu bringt, für ihre eigenen Anliegen den eigenen Mund aufzumachen oder sich, wenn das nun gar nicht geht, sich wenigstens solidarisch ruhig zu verhalten.
Marielle
PS zur obigen Diskussion um die Abschaffung der Geschlechtserfassung: Keine/r der aktiven Verbände oder Aktionsgruppen fordert zur Zeit die Abschaffung des Geschlechtseintrages. Die Argumente für die Forderungen nach einem barrierefreien Zugang zu den vier debattierten Einträgen (M, W, Weiteres, [nichts]), statt nach der Abschaffung der Erfassung sind aus langen Diskussion entstanden und lauten kurz zusammengefasst:
- Notwendigkeit des Eintrages W zur Beseitigung der historisch bedingten, noch wirksamen Ungleichstellungen zwischen M und W
- Unwahrscheinlichkeit der politischen und gesellschaftlichen Durchsetzbarkeit der gänzlichen Abschaffung
- Ermöglichung von rechtlichen und gesellschaftlichen Massnahmen / Diskussionen über die Diversität von Geschlecht anhand der rechtlichen Anerkennung von deren Existenz und ihrer positiven Benennung
aus der Innensicht einer der kritisierten Vertretungen (BVT*) möchte ich zu deinem Beitrag (dem von 23:39) folgendes sagen:
An manchen (wenigen) Stellen besteht tatsächlich etwas ähnliches wie "Kompetenzgerangel". Das liegt zum kleineren Teil an persönlichen Befindlichkeiten, zum größeren Teil aber an mehr oder weniger unterschiedlichen Zielen, Ansätzen und Ideen bei den verschiedenen Verbänden und Gruppen. Ich finde das auch nicht hilfreich, muss aber zur Kenntnis nehmen, dass es so ist und es sich bisher nicht ändern lies. So tickt 'Gesellschaft' halt, damit muss man umgehen lernen.
Andererseits gibt es in den Verbänden und Gruppen eine ganze Reihe von Menschen, die sich für diese Sache gemeinsam den A..... aufreissen, so gut es eben geht. Sie stecken viel Zeit, Kreativität und Geld in ihr Engagement, von dem irgendwann hoffentlich alle profitieren. Diese Menschen haben es definitiv nicht verdient, immer wieder mit haltloser Kritik bedacht zu werden; schon gar nicht von Menschen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht selbst an dieser sch.... Arbeit beteiligen können oder wollen.
Zur Sache:
Es sind drei Aspekte, die zur Zurückhaltung der meisten Gruppen/Verbände führen, wenn es um öffentliche Aktionen geht.
- die Sorge vor zu geringer Beteiligung
- die Erfahrung teils massiver, meist unargumentierter Kritik bei vorhergehenden Aktionen
- die Kenntnis der sehr begrenzten Ressourcen / Wo_menpower
Diese drei Punkte sind leider Erfahrungstatsachen, die es sehr schwierig machen, irgendwen dazu zu bringen, neue öffentlichkeitswirksame Aktionen anzufassen. Kaum jemand hat noch Lust, sich den Sprüchen von selbst meist passiven Klugschnacker_innen auszusetzen, am Ende wiedermal allein mit dem ganzen Kram dazustehen oder eine Aktion zu produzieren, die durch mangelnde Beteiligung nur einmal mehr die fehlende Solidarität und Unterstützung innerhalb der Community aufzeigt.
Im Grunde ist die Idee mit den Postkarten gut. Zur Umsetzung braucht es aber eine Strategie, die die Ressourcen sichert, die innergemeinschaftliche Kommunikation regelt und die stark genug ist, um eine ausreichend breite Beteiligung zu erreichen. Ein paar hundert oder auch tausend Karten als Ergebnis wären wirklich kontraproduktiv.
Das bedeutet: Damit es sichtbar den Charakter einer Aktion der Community hat, müsste man die Karten entsprechend gestalten, zentral drucken und über das ganze Land verteilen. Wenn man auf ein Ergebnis von allermindestens!! 10.000 Posteingängen beim BMI zielt, müsste man wenigstens 100.000 (eher 250.000) Karten in Umlauf bringen (10% Rücklauf sind schon sehr optimistisch). Das würde inkl. Handling 6.000 - 15.000€ kosten und man bräuchte zusätzlich jede Menge Menschen, die bis zu einer viertel Million Postkarten in kleinen Einheiten recht zielgenau unters unterstützungsbereite Volk bringen. Und man bräuchte Menschen, die das ganze in die Medien bringen, damit die Karten nicht einfach durch den Papiershredder im Ministerium gehen können.
Wenn sie klappt, wäre die Aktion sehr gut. Aber sag uns bitte, wo wir die nötigen Ressourcen, Geld und Wo_menpower, herbekommen, um daraus einen Erfolg zu machen. D.h. wie man die Menschen in der Community dazu bringt, für ihre eigenen Anliegen den eigenen Mund aufzumachen oder sich, wenn das nun gar nicht geht, sich wenigstens solidarisch ruhig zu verhalten.
Marielle
PS zur obigen Diskussion um die Abschaffung der Geschlechtserfassung: Keine/r der aktiven Verbände oder Aktionsgruppen fordert zur Zeit die Abschaffung des Geschlechtseintrages. Die Argumente für die Forderungen nach einem barrierefreien Zugang zu den vier debattierten Einträgen (M, W, Weiteres, [nichts]), statt nach der Abschaffung der Erfassung sind aus langen Diskussion entstanden und lauten kurz zusammengefasst:
- Notwendigkeit des Eintrages W zur Beseitigung der historisch bedingten, noch wirksamen Ungleichstellungen zwischen M und W
- Unwahrscheinlichkeit der politischen und gesellschaftlichen Durchsetzbarkeit der gänzlichen Abschaffung
- Ermöglichung von rechtlichen und gesellschaftlichen Massnahmen / Diskussionen über die Diversität von Geschlecht anhand der rechtlichen Anerkennung von deren Existenz und ihrer positiven Benennung
As we go marching, marching, we bring the greater days
For the rising of the women, means the rising of the race
No more the drudge and idler ten that toil where one reposes
But the sharing of life's glories, Bread and Roses, Bread and Roses.
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Ich habe gestern am Rande einer Veranstaltung mit einigen Politiker_innen der Linken gesprochen. Meine Befürchtung - angesichts der aktuellen Mehrheitsverhältnisse im Bundestag - war, dass nach der erfolgten Ressortabstimmung der parlamentarische Zug bereits abgefahren ist. Die queerpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Doris Achelwilm, sah das nicht so, sondern meinte, dass ja die parlamentarische Diskussion erst noch beginne, da der Gesetzesentwurf bislang noch nicht offiziell vorliege. Erst dann können auch die Beratungen in den entsprechenden Ausschüssen beginnen. Wenn es dann soweit sein sollte, dann wären auch außerparlamentarische Aktionen hilfreich, die die Forderungen nach einem umfassenden - dem aktuellen Stand der medizinisch-wissenschaftlichen Diskussion (also Ergebnisse der IMAG) entsprechenden - Gesetzentwurf untermauern. Auf jeden Fall will die Partei nach der Sommerpause auch eine öffentliche Anhörung zu dem Thema initiieren.
Und noch eine weitere Möglichkeit, sich zu engagieren: Aktion Standesamt 2018
Und noch eine weitere Möglichkeit, sich zu engagieren: Aktion Standesamt 2018
Liebe Grüße aus Berlin
Svetlana
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Hallo Marielle,
danke für deine Antwort.
Dieses Konzept der Postkartenaktion war mir neu. Ich hatte es nach den ersten Äußerungen so verstanden, dass jeder die selbst Karte schreibt, und regional Aktionen organisiert werden, um die Leute zu animieren. Mit etwas Vorlauf (jetzt steht leider die Sommerpause/Ferienzeit bevor) hätte ich sicher über die Rosalinde in Leipzig Freiwillige gewinnen können, die jeweils eine überschaubare Anzahl Karten+Porto stiften, sich um Unterstützer und den Einwurf bei der Post kümmern (um den Versand sicherzustellen), und so vlt. 200-300 Karten zu generieren. Wenn die Leute dafür eigenes Geld in die Hand nehmen, und direkt umsetzen, halte ich die Erfolgsquote für recht hoch.
Anders sieht es aus, wenn die Karten zentral gedruckt und dann eher wie Werbeflyer verteilt werden sollen. Dann ist die Erfolgsquote nachvollziehbar sehr gering. Und wenn dann auch noch die notwendige Anzahl für den Erfolg einer derartigen Aktion so hoch sein muss, weil sonst eine gegenteilige Wirkung befürchtet wird, dann sind die Aussichten wirklich nicht rosig. Aber gut, dass mal Zahlen in Umlauf gebracht wurden, damit man eine Vorstellung bekommt.
Michi
danke für deine Antwort.
Dieses Konzept der Postkartenaktion war mir neu. Ich hatte es nach den ersten Äußerungen so verstanden, dass jeder die selbst Karte schreibt, und regional Aktionen organisiert werden, um die Leute zu animieren. Mit etwas Vorlauf (jetzt steht leider die Sommerpause/Ferienzeit bevor) hätte ich sicher über die Rosalinde in Leipzig Freiwillige gewinnen können, die jeweils eine überschaubare Anzahl Karten+Porto stiften, sich um Unterstützer und den Einwurf bei der Post kümmern (um den Versand sicherzustellen), und so vlt. 200-300 Karten zu generieren. Wenn die Leute dafür eigenes Geld in die Hand nehmen, und direkt umsetzen, halte ich die Erfolgsquote für recht hoch.
Anders sieht es aus, wenn die Karten zentral gedruckt und dann eher wie Werbeflyer verteilt werden sollen. Dann ist die Erfolgsquote nachvollziehbar sehr gering. Und wenn dann auch noch die notwendige Anzahl für den Erfolg einer derartigen Aktion so hoch sein muss, weil sonst eine gegenteilige Wirkung befürchtet wird, dann sind die Aussichten wirklich nicht rosig. Aber gut, dass mal Zahlen in Umlauf gebracht wurden, damit man eine Vorstellung bekommt.
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Re: Intersexuelle Menschen: 100 000 Postkarten...
Moin,
Alternativ könnte auch ein Kartenmuster als pdf-Datei zur Verfügung gestellt werden und die UnterstützerInnen drucken selbst aus.
Allerdings hätten wir dann keine Kontrolle, wieviele Karten "im Umlauf" sind und einige UserInnen haben vielleicht keinen Drucker...
Gruß
Anne-Mette
Ich denke, die Karten könnten "zentral gefertigt" und dann verteilt werden, sodass interessierte Menschen und "PatInnen" versuchen, möglichst viele Leute zu motivieren, eine Karte an die Ministerien zu senden.dass jeder die selbst Karte schreibt, und regional Aktionen organisiert werden, um die Leute zu animieren.
Alternativ könnte auch ein Kartenmuster als pdf-Datei zur Verfügung gestellt werden und die UnterstützerInnen drucken selbst aus.
Allerdings hätten wir dann keine Kontrolle, wieviele Karten "im Umlauf" sind und einige UserInnen haben vielleicht keinen Drucker...
Gruß
Anne-Mette