Katrin, ein Mädchen setzt sich durch
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Crossdressing und selbst Erlebtes... Erdachtes
Drachenwind
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Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

Post 1 im Thema

Beitrag von Drachenwind »

Hi Mädels!

Seit meinem ersten Besuch in diesem Forum habe ich hin und her überlegt, ob ich auch euch meine Geschichten poste.
Nach Überredung einiger Mitglieder, die mich auch aus anderen Foren kennen, stelle ich heute die ersten Teile meiner
ersten Geschichte rein.

Einige Begebenheiten am Anfang der Geschichte habe ich selber erlebt und sehr überspitzt darin eingebaut und beschrieben.

Ich stelle die Geschichte nach und nach rein, weil zum Beispiel sich einige Leser so im Text festgebissen haben, das
sie noch nicht einmal gemerkt haben, das die Nacht vorbei war. Eigentlich ein Lob für den Autor. Ein Anderes ist auch,
wenn die Geschichte "geklaut" werden und unter fremden Namen eingestellt werden.


LG
Ute


Hier meine erste Storie, Orte, Handlung und Personen sind frei erfunden und ist reines Kopfkino, Anregungen und ernst gemeinte Kritiken sind erwünscht.
Ich mag kein DENGLISCH und habe, auch zum besseren Verständnis, die einzelnen Dialoge der Jugendlichen in meiner Muttersprache Deutsch geschrieben
Es werden sexuelle Handlungen beschrieben, daher ist die Geschichte für Kinder und Jugendliche nicht geeignet!

Diese Storie darf von jedem Interessierten nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung, unter Angabe von Herkunft und Autor kostenlos verbreitet werden.
geschrieben von Drachenwind; ( 02.2008).

Es ist ausdrücklich verboten, diese Storie für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Finanzielle Vorteile dürfen mit dieser Storie nicht erwirtschaftet werden. Kurz gesagt, Veröffentlichungsverbot für alle kostenpflichtigen Foren oder Webseiten, dazu zählen auch die kostenpflichtigen Alterskontrollen.
Drachenwind, im August 2008




Katrin
Ein Mädchen setzt sich durch


1. Prolog

Es ist früher Morgen und die Sonne scheint durch das Fenster des Zimmers. Der Herbst zeigt sich von seiner schönsten Seite und die Vögel zwitschern munter ihren morgendlichen Gesang, der den Schläfer erwachen lässt. Klaus öffnet langsam die Augen und schaut blinzelnd auf seinen Wecker. Zufrieden stellt er fest, dass er noch eine knappe Stunde Zeit hat, bis der tägliche Stress und die Demütigungen wieder beginnen werden. Er räkelt sich, noch nicht ganz munter, in seinem Bett.

Aber allmählich holt ihn jedoch die Wirklichkeit ein. Er hat ab heute Herbstferien und muss spätestens um 8:00 Uhr auf dem Schulhof sein, um an der vierzehntägigen Klassenfahrt teilzunehmen. Eigentlich will er nicht mitfahren um so den Hänseleien seiner Mitschüler zu entgehen, aber sein Vater hat durch einen Anruf einer Mitschülerin von dieser Fahrt erfahren.
Nach einem heftigen Streit und einer schlagkräftigen Argumentation mit einem Ledergürtel auf seinem Rücken hat ihn sein Vater überzeugt, nun doch auf Reisen zu gehen.

Seitdem Klaus denken kann, ist das Verhältnis zu seinem Vater, wenn dieser mal anwesend ist und ihn überhaupt bemerkt, nur durch Ermahnungen, Beschimpfungen oder Schläge gekennzeichnet. Zuneigung, Liebe oder Vertrauen sind für seinen Vater Fremdwörter. Es wird immer dann sehr schlimm für Klaus, wenn sein Vater schlechte Laune hat, und Klaus es nicht gelingt, seinem Vater aus dem Weg zu gehen.


2. Die Familie

Klaus"™ Mutter ist kurz nach seiner Geburt gestorben, sie hatte einen tragischen Unfall. Sie stürzte im Haus die Treppe herunter und verletzte sich dabei tödlich. Da sie bei ihrem Sturz ein Fläschchen Babynahrung bei sich hatte, gibt sein Vater ihm die Schuld am Tod seiner Mutter. Herr Mayer sorgte zwar pflichtgemäß in der Vergangenheit dafür, dass sein jüngster Sohn von angestellten Haushaltshilfen versorgt wurde, ansonsten ignorierte er ihn völlig, nur wie gesagt bei seinen gelegentlichen so genannten Erziehungsmaßnahmen nicht.
Da Klaus sehr schmächtig gebaut ist und einen eher schüchternen und zurückhaltenden Charakter hat, ist er in den Augen seines Vaters ein kleines, nutzloses, verweichlichtes Anhängsel der Familie. Jedes Mal, wenn Vater und Sohn zusammentreffen, muss sich Klaus die Meinung von ihm anhören bevor er wieder grundlos gezüchtigt wird.

Er hat auch zwei ältere Brüder. Werner, der Älteste ist zweiunddreißig und Paul achtundzwanzig. Beide haben durch den Altersunterschied auch kein richtiges Verhältnis zum kleinen Bruder. Das herzlose Verhalten ihres Vaters gegenüber Klaus beeinflusst ebenfalls ihre Einstellung zu ihm. So muss Klaus weiteren Personen aus dem Weg gehen.

Sein Vater ist selbständig mit einer Softwarefirma, die er vor Klaus"™ Geburt zusammen mit seiner Frau aufgebaut hat und heute mit Werner und Paul leitet. Die Beiden arbeiten dort in der Geschäftsleitung des Familienunternehmens und führen dadurch ein sorgenfreies Leben, teilweise vom Vater finanziert. Durch diese Abhängigkeit will keiner von ihnen für Klaus Partei ergreifen. Dreht der Vater ihnen den Geldhahn zu, könnten sie ja ihr geruhsames Leben und damit den gewohnten Luxus verlieren.

Die Pubertät hat bisher um Klaus einen großen Bogen gemacht. Er ist für seine knapp 18 Jahre sehr schmächtig gebaut. Bei 1,70 m Größe und 55 Kg Gewicht, schulterlangem, braunem Haar, mit seinem leicht mädchenhaften Gesicht und einem sanften Charakter, sieht er seiner verstorbenen Mutter sehr ähnlich.

Die Haare hat Klaus sich schon vor einiger Zeit lang wachsen lassen. Er wollte damit seinen Vater auf sich aufmerksam machen. Er soll endlich die menschlichen Seiten seines jüngsten Sohnes erkennen und ihn nicht nur nach seinen Vorstellungen dressieren oder ständig prügeln. Aber, je älter Klaus wird, ist das Verhältnis immer schlimmer geworden. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird Klaus von seinem Vater ohne Grund beschimpft oder geschlagen.

Mit zunehmendem Alter hat Klaus bemerkt, dass er irgendwie anders ist als seine männlichen Klassenkameraden. Die reden ständig von Mädchen, Sex und Gewalt, über alle die Dinge, die Klaus nicht interessieren. Durch seine Andersartigkeit hat Klaus keinen Freund, keinen Menschen der ihm näher steht. Aber er braucht unbedingt Hilfe und einen vertrauten Menschen mit dem er reden kann. Er fühlt sich mit dem Älterwerden darum immer mehr als Außenseiter, innerlich zerrissen und gefühlsmäßig verwirrt. Klaus hat arge Probleme mit seiner geschlechtlichen Identität. Er ist unsicher, weiß nicht genau, was mit ihm los ist und fühlt sich emotional zu seinem Erschrecken zu einigen Jungen hingezogen.

Er fragt sich schon die ganze Zeit, ob er etwa schwul ist. Dagegen spricht nur eins, wenn er sich zu einem Jungen hingezogen fühlt, sieht und fühlt er sich dabei als junge Frau. Er träumt manchmal, wie es als junge Frau sein könnte, mit einem Freund Hand in Hand spazieren zu gehen oder Zärtlichkeiten auszutauschen. Um diese für ihn angenehmen Gefühle zu verstärken, zieht er, wenn er alleine zu Hause ist, manchmal Frauenkleidung an. Alle Kleidungsstücke wie Slip, BH, Strumpfhose und ein geblümtes Kleid hat er sich heimlich besorgt. Er hat diese Sachen nachts von den Wäscheleinen der Nachbarn nach und nach eingesammelt. Mal hier, mal da ein Stück"¦

Er schämt sich dafür, dass er zum Dieb geworden ist. Das schlechte Gewissen wird immer wieder von dem Wunsch, diese Kleidung zu tragen, eine junge Frau zu sein, überdeckt. Nur in dieser Zeit erlebt er kurze Augenblicke einer inneren Zufriedenheit und Selbstsicherheit. Er ist deswegen schon seit Langem sehr verwirrt, ihm fehlt seine Mutter oder überhaupt ein anderer Gesprächspartner, dem er vertrauen kann, aber in seinem Umfeld nicht findet.

Freunde? Selbst Freunde hat er keine, Freundschaft ist für ihn ein unbekanntes Wort, das er noch nie erlebt hat. In seiner Ratlosigkeit, seiner Schüchternheit und durch sein mangelndes Selbstvertrauen, sieht er vorläufig keinen anderen Weg, als sein Geheimnis weiter zu wahren, sich zu verstecken und sich alles von seinem Vater gefallen zu lassen, seine Beschimpfungen oder seine sinnlosen Schläge.

Klaus wagt es auch nicht, seinem Vater in irgendeiner Form zu widersprechen, trotz aller Schläge und Schmähungen liebt er seinen Vater noch immer, eben weil er sein Vater ist. Es ist eine Liebe, die nicht erwidert wird und hinterlässt in Klaus"™ Seele ein tiefes, unausgefülltes leeres Gefühl. Er ist in den Augen des Vaters ein Weichei, das seiner Meinung nach hart gekocht werden muss, damit Klaus mal ein richtiger Kerl wird"¦

"¦und das mit aller Gewalt.


3. Ein ganz normaler Morgen

Klaus steht, wie immer, auch an diesem Morgen auf und geht ins Bad. Vorsichtig zieht er seine Schlafanzugjacke aus und betrachtet sich die Striemen der letzten Prügelaktion auf seinem Rücken im Spiegel. Sein Vater hat wieder mal ganze Arbeit geleistet, um ihn zu überzeugen, an der Klassenfahrt doch teilzunehmen. Er wendet sich schnell ab und geht unter die Dusche. Anschließend geht er in sein Zimmer, kleidet sich an und packt die letzten Sachen in seinen Rucksack, den er für die heutige Klassenfahrt braucht. Die Haushälterin beginnt normaler Weise ihre Arbeit erst um 9:00 Uhr. Da Klaus heute wegen der Klassenfahrt früher als sonnst im Gymnasium sein muss, geht er anschließend in die Küche und bereitet das Frühstück zwangsweise diesmal für seinen Vater und wie immer für sich vor.

Der Unterricht beginnt regelmäßig immer um 8:30 Uhr in seinem Gymnasium und er sieht morgens zum Glück seinen Vater nicht, da er bereits eine halbe Stunde vorher zur Schule losfährt und in der Regel 20 Minuten mit seinem Fahrrad dorthin braucht. Sein Vater lässt sich sein Frühstück immer von der Haushälterin vorsetzen, sein Sohn kann sich selbst versorgen, ist seine Meinung.

Doch heute ist es anders. Sein Vater will ihn mit dem Wagen zur Schule bringen, er will sicher gehen, dass Klaus an der Klassenfahrt teilnimmt. Wenn das - in seinen Augen unnütze - Anhängsel von Sohn die nächsten Tage nicht zu Hause ist, kann er wieder mal in den Urlaub fahren und sich vergnügen. Seine derzeitige Favoritin beim Escortservice ist schon informiert und gebucht. Sie erwartet ihn schon.

Klaus ahnt, dass der heutige Tag mal wieder einer der Tage ist, wo ihm alles daneben geht. Schon bei der Vorbereitung des Frühstücks für seinen Vater geschieht ihm ein kleines eigentlich unbedeutendes Missgeschick, eine der Toastbrotscheiben ist am Rand etwas dunkler geworden. Sein Vater ist in dieser Frage sehr pedantisch und penibel, er besteht generell auf einem gleichmäßig goldgelb gerösteten Toast.

Schnell schiebt er eine neue Scheibe Brot in den Toaster, aber es ist bereit 7:00 Uhr und sein Vater betritt mit offensichtlich schlechter Laune die Küche. Klaus sagt schüchtern nur kurz: "Guten Morgen". Sein Vater zieht nur die rechte Augenbraue verächtlich hoch und gibt ein grunzendes Geräusch als Antwort von sich, am liebsten würde er seine gestrige Erziehungsmaßnahme fortsetzen.
Er setzt sich hin, trinkt einen Schluck Kaffee, schlägt die bereitgelegte Morgenzeitung auf und greift sich eine Scheibe Toast, ausgerechnet die mit dem dunkleren Rand. Er will gerade abbeißen, als er die abweichende Färbung bemerkte und gleich losbrüllt.
"Was soll das? Du verdammter Trottel. Kannst du nicht mal einen Toaster richtig bedienen, he? Willst mich wohl vergiften oder warum legst du Idiot sonst mir dieses Kohlebrikett auf den Teller?"
Ehe Klaus sich versieht, fängt er sich rechts und links einige Ohrfeigen ein. Seine Ohren glühen, Tränen schießen ihm in die Augen.

"Typisch Schwuchtel, erst seinen Vater heimtückisch vergiften und dann auch noch flennen. Verdammt noch mal, aus dir wird nie ein richtiger Kerl, du benimmst dich wie ein Waschweib! Außerdem, richtige Männer heulen nicht!" Die nächste Ohrfeige landet in seinem Gesicht.
"Aber Vater"¦" stammelt Klaus.
"Du verdammtes Weichei, dir werde ich es zeigen! Auch noch Widerworte, du bist eine totale, nutzlose, schwule Niete, völlig unfähig auch nur mal einen Toast goldgelb zu rösten" sagt der Vater und versucht Klaus noch einige Ohrfeigen zu geben, denen er jedoch diesmal geschickt ausweicht. Sein Vater wird nun richtig wütend, mittlerweile ist es kurz nach 7:30 Uhr.
"Verdammt, wegen dir Idiot muss ich heute so früh aufstehen, mich von dir Trottel vergiften lassen und auch noch überpünktlich zur Arbeit gehen, nur weil mein feiner Herr Sohn zu feige ist, an einer einfachen Klassenfahrt teilzunehmen. Na warte, du blöder Heini, wir unterhalten uns noch mal darüber, wenn du wieder zu Hause bist! Jetzt habe ich keine Zeit und Lust mich mit dir weiter zu beschäftigen" Er erwischt Klaus doch noch mal mit einer kräftigen Ohrfeige und verlässt laut schimpfend die Küche.
"Los du verdammter Idiot, beeile dich gefälligst. Bring deinen Arsch in das Auto, aber dalli, dalli!" Kaum draußen ist seine künstliche Wut verraucht und er ist stolz darauf, es diesen Schwächling wieder mal gezeigt zu haben, wo der Hammer hängt. So stolziert Direktor Meyer zum Auto, steigt ein und wartet ungeduldig auf seinen missratenen Sohn.

Klaus ist mal wieder verwirrt. Er sitzt nach der letzten Ohrfeige auf dem Fußboden und lässt seinen Tränen freien Lauf. Warum nur ist sein Vater so zu ihm und kann ihn nicht so akzeptieren, wie er ist. Er macht doch alles was er verlangt, warum liebt sein Vater ihn nicht, fragt er sich wieder einmal. Noch etwas anderes macht sich in ihm bemerkbar. Klaus spürt erschrocken langsam Hass auf seinen Vater in sich aufkeimen. Draußen betätigt sein Vater ungeduldig die Hupe. Schnell trocknet er sich seine Tränen, zieht den Parka an, nimmt seinen Rucksack und geht schweren Herzens zum Auto. Selbst bei diesem kurzen Weg zum Auto muss er sich erneut eine weitere Schimpftirade anhören.


4. Schulalltag

Im Grunde genommen geht Klaus schon lange nicht mehr gerne ins Gymnasium. Durch seine äußere Erscheinung und seinen sanften Charakter hat er auch dort kein leichtes Leben. Er wird von seinen Mitschülern entweder ignoriert, oder er ist sowohl die Zielscheibe für Hänseleien, als auch für Streiche. Alle in seiner Klasse wissen, dass Klaus aus Zurückhaltung sich nicht wehrt. Er hasst im Grunde genommen aggressives Verhalten. Klaus hat nämlich im Innersten Angst, dass er, wenn er sich wehrt, mit seinen Schlägen seinen Mitmenschen Schmerzen bereiten würde, und so steckt er lieber alles ein.
Alle seine Mitschüler sind Kinder wohlhabender Eltern und entsprechend arrogant und gleichgültig gegenüber ihren Mitmenschen.

Klaus ist bis auf den von ihm gehassten Sportunterricht Klassenbester und dadurch als Streber verschrien. Seine sehr guten Leistungen sind den Anderen ein Dorn im Auge. Leider wird Klaus in den Sportstunden durch seine geringe Körpergröße, in Verbindung mit seinem mädchenhaften Aussehen und seinem sanften Charakter immer wieder unfreiwillig zum Pausenclown. Alle Übungen, bei denen körperliche Kraft, Ausdauer und viel Kondition benötigt werden, misslingen ihm gründlich und haben immer auch einen Hauch unfreiwilliger Komik.
Herr Petersen, sein Klassen- und Sportlehrer nutzt das aus und macht sich darum immer einen Spaß daraus, Klaus als Ersten neue Übungen vorführen zu lassen, die ihm zur Freude seiner Mitschüler immer wieder gründlich misslingen. Diese Demütigungen gehen an Klaus nie spurlos vorbei.
Aus diesen Gründen ist jeder Tag in der Schule, insbesondere, wenn Sport auf dem Stundenplan steht, ein ständiges Spießrutenlaufen für ihn.

Seine Mitschüler nehmen auf ihn auch keine Rücksichten. Besonders Dean hat es auf Klaus abgesehen. Dean ist in dieser Klasse mit seinen ein Meter achtzig und dem muskulösen Körper der Anführer der Klasse. Sein Gehirn konnte mit dem Wachstum seiner Muskeln nicht Schritt halten, das geistige Niveau ist, auch bedingt durch seine Faulheit, reichlich beschränkt. Probleme werden von ihm grundsätzlich mit Fäusten oder mit dem Geld seines Vaters gelöst. Nur in Einem ist er gut. Er ist zu jeder Zeit gewissermaßen der Anstifter aller Gehässigkeiten und Streiche gegen Klaus. Unterstützt wird er durch seine Freundin Sabine, sowie von Bastian, Georg und Jan. Diese drei Knaben haben sich dem Willen von Dean völlig unterworfen, heißen alle seine Taten gut und sind ihm völlig ergeben, sie sind gewissermaßen seine Adjutanten und machen immer die Dreckarbeiten.

Schon manch üble Demütigung musste Klaus über sich ergehen lassen. Ständig wird er erpresst, zum Beispiel sein Taschengeld herzugeben. Handy und Armbanduhr wechselten unter Androhung von Schlägen auch schon mal den Besitzer. Den übelsten Streich hat Klaus noch immer nicht verwunden. So wurde er vor einiger Zeit nach dem Sport von Dean und Anhang überwältigt und nackt im Duschraum der Mädels angebunden. Schlimm für ihn war auch, dass sein kleiner Freund mit Tinte rot eingefärbt wurde.

Da die Mädels eingeweiht waren, nutzten sie verabredungsgemäß und zu ihrem Spaß diese Situation weidlich aus. Sie betraten bekleidet den Duschraum und machten sich einen großen Jux, den nackten Klaus zu hänseln und zu demütigen. Sein Geschlecht ist durch die fehlende Pubertät noch immer sehr unterentwickelt und wirkt kindlich. Die Bemerkungen, wie zum Beispiel: "Ach wie süß, ein kleines "Frankfurter" Würstchen"¦, reicht mir doch mal eine Lupe"¦" Babyschwänzchen"¦ oder Erbsensäckchen"¦ waren noch die harmlosesten Bemerkungen, die Klaus über sich ergehen lassen musste. Die schlimmste Demütigung aber war, als Sabine anfing, mit seine Würmchen im Beisein aller Mädchen zu spielen. Sie schnippte ihn mit dem Zeigefinger hin und her und sagte dabei: "Lu, lu, lu, lu, lu, lu"¦, seht mal Mädels, das Würmchen kann sich sogar strecken"¦!"

Durch diese Behandlung versteifte sich Klaus"™ Kleiner wirklich, wurde einen Zentimeter länger, spuckte beim Höhepunkt einige Tröpfchen aus und erschlaffte völlig. Klaus wurde dabei rot wie eine Tomate und wollte am liebsten vor Scham in den Boden versinken. Stattdessen konnte er vor Demütigung und Scham nur weinen. "Och, das Baby weint, hat jemand einen Schnuller"¦" tönt es unter allgemeinem Gelächter von Sabine.

Da, wie üblich, dieser Streich vorbereitet war, holten die Mädchen eine Tasche mit bunter Kleidung, die jedes kleine Mädchen sehr gerne anziehen würde. Die Mädels begannen Klaus damit einzukleiden. Nach einigen Ohrfeigen war seine Gegenwehr schwach und wurde schnell unterdrückt. Als Erstes legten sie ihm eine große Einwegwindel an. Damit es schön auffällig wird folgt die Zweite, darüber eine Windelhose aus Plastik und ein rosafarbener Schlüpfer mit vielen Rüschen, zusätzlich bestickt mit Herzen und Bärchen, eine farbig geringelte Strumpfhose und ein Paar rosa Mary-Jans mit Riemchen folgten. Nachdem Klaus losgebunden wurde, musste er einen ausgestopften BH und das passende Unterhemdchen anziehen. Während dieser Prozedur wurde Klaus immer wieder von den Mädchen festgehalten, die ihm anschließend eine weiße Rüschenbluse anziehen, die im Rücken zugeknöpft wird. Den Abschluss bildete ein Röckchen mit Latz und Träger, die auch im Rücken angeknöpft werden. Auf dem Latz war ein farbiger Schmetterling aufgestickt und der Rockteil war weit ausgestellt. Der Rüschenschlüpfer, vor allem das dicke Windelpaket war auf Grund der Kürze des Röckchens teilweise zu sehen und damit auch die massive Polsterung durch die Windel. Zwei Zöpfchen mit großen Schleifchen waren zum Abschluss schnell geflochten.

Etwas Nagellack und Lippenstift vervollständigten die Verwandlung unter ständigem Gelächter seiner Mitschüler. Die Jungen waren nämlich inzwischen dazu gekommen, den Spaß wollten sie sich nicht entgehen lassen. Klaus fühlte einen großen Zwiespalt in sich. Auf Grund anerzogener gesellschaftlicher Konventionen wehrte er sich mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen aber"¦ aber insgeheim genoss er sein mädchenhaftes Outfit, obwohl der Spott seiner Mitschüler erst richtig los ging und er viele boshafte Kommentare einstecken musste. Als Abschluss wurde Klaus gezwungen, in dieser Aufmachung, breitbeinig durch die Windeln zu Fuß nach Hause zu gehen. Als er endlich unter dem Gespött seiner Mitschüler zu Hause ankam, er wollte schon erleichtert aufatmen, ging plötzlich die Haustür auf und sein Vater stand in der Türe. Er war früher nach Hause gekommen"¦

Drei Tage konnte Klaus danach nicht zur Schule gehen. Er musste seine Prellungen und blauen Flecken auskurieren, die er durch die Prügel seines Vaters erhalten hatte. Ohne zu fragen, warum oder wieso Klaus so nach Hause kommt, begann er an diesem Tag sofort mit seiner Erziehung, die seine Mitschüler mit bekamen und sich darüber zusätzlich amüsieren konnten"¦

Und nun, nur wenige Wochen nach diesem Ereignis, sind Herbstferien und eine Klassenfahrt mit dem Bus zur Jugendherberge nach der abgelegenen Kleinstadt Adenstädt ist angesagt. Da auch eine längere Wanderung zur nächsten Jugendherberge in der Burg Beerenfels am Ende der Fahrt geplant ist, darf jeder Schüler nur einen großen Wanderrucksack für die notwendige Kleidung mitnehmen.

Zusammen mit seinen Adjutanten Bastian, Georg und Jan hat Dean einen neuen Plan ausgeheckt, um Klaus mal wieder durch einen nachhaltigen Streich zu demütigen. Wieder sind alle seine Mitschüler beteiligt, auch Sabine, die arrogante Klassendiva. Bei diesem Streich hat Sabine die Aufgabe, die anderen Mädels mit mehr oder weniger offenen Drohungen an dem Unternehmen materiell und finanziell zu beteiligen. Wenn es darum geht, anderen eins auszuwischen, ist Sabine an vorderster Front.


5. Die Klassenfahrt

Heute nun, am Tag der Abreise versammelt sich die gesamte Klasse auf dem Schulhof. Alle warten auf den Bus, der um 8:00 Uhr kommen soll. Der Klassenlehrer, Herr Petersen, der Sport und Geographie unterrichtet, überprüft missmutig die Anwesenheit. Frau Schmidt, Lehrerin für Deutsch und Geschichte fungiert als zweite Begleitperson, steht mit einem grimmigen Gesicht, eine Zigarette rauchend, neben ihm. Sie verabscheut solche Wandertouren, es gibt doch nur Ärger, vor allem bei diesen verwöhnten Gören reicher Eltern, aber als Lehrerin gehören solche Fahrten nun mal auch zu ihren Arbeitsaufgaben.

Klaus wird wie angekündigt, von seinem Vater mit dem Auto zu Schule gebracht, um sicher zu gehen, dass er auch mitfährt. Ursprünglich wollte Klaus nicht mitfahren. Ihm graust es davor, zwei Wochen, 24 Stunden lang am Tag mit seinen Mitschülern die Zeit verbringen zu müssen, immer gegenwärtig, Ziel eines Streiches oder einer Erniedrigung zu sein. Aus diesem Grand hat Klaus seinen Vater vorher nichts von der Klassenfahrt erzählt.

Seine Mitschüler haben seine Absicht nicht mit zu fahren, vorausgesehen und dafür gesorgt, dass sein Vater durch einen Trick von der Klassenfahrt erfährt. So rief Sabine bei Klaus zu Hause genau zu der Zeit an, als sein Vater bereits anwesend war. Sie wollte angeblich Klaus noch mal daran erinnern, auch ja nicht seine festen Wanderschuhe für die Reise zu vergessen. Das genügte. Nach einigen Ohrfeigen, Hieben mit dem Gürtel und Beschimpfungen stand der Teilnahme von Klaus nichts mehr im Wege.

Nun, an der Schule angekommen, wird Klaus durch seinen Vater aus den Wagen gescheucht, er droht ihm noch einmal und fährt davon. Klaus nimmt seinen Rucksack, geht missmutig auf den Schulhof, legt ihn zu den Anderen und stellt sich etwas abseits von seinen Mitschülern hin, er hat keine Lust sich ihren Spötteleien auszusetzen. Abwehrend hat er seinen Parka bis zum Kinn zugezogen, seine Hände stecken in den Manteltaschen und er kommt sich doch irgendwie verloren vor.

Das war der Moment, auf den Dean gewartet hat, der Streich kann beginnen und so gibt Dean Sabine das verabredete Zeichen. Voller Spannung sehen seine Mitschüler leicht grinsend zu, wie Sabine den Streich beginnt. Sie geht mit betont wiegenden Schritten und schwingenden Hüften auf Klaus zu und lächelt ihn verführerisch an. Sabine hat eine lange blonde Mähne und strahlend blaue Augen. Sie trägt einen sehr engen, blauen Rollkragenpullover und noch engere Röhrenjeans, dazu einen warmen Anorak, den sie geöffnet hat, um ihre bereits deutlich weiblichen Kurven zur Schau zu stellen. Wie beabsichtigt hat Klaus nur noch Augen für ihre weiblichen Reize und wird von allem Anderen abgelenkt. Er gerät ins Träumen und wünscht sich, einmal so weiblich und schön wie Sabine auszusehen.

(Hier - "ihre bereits deutlich weiblichen Kurven" und zwei Absätze weiter "ihre doch schon recht weibliche Figur" - passt etwas nicht zum Alter der Personen. Mit 18 Jahren ist es doch eher normal männliche oder weibliche Attribute zu haben. Du beschreibst doch schon Klaus als deutlich körperlich zurück gebliebn. Also ist Sabine doch "Normal" oder "im Übermaß" mit den optischen Reizen der Weiblichkeit gesegnet!)

"Hallo Klaus," säuselt sie verführerisch, "schön dass du mit uns kommst. Aber warum stehst du hier mal wieder alleine herum. Wir sind doch eine Klasse und werden schon zusammen unseren Spaß an der Klassenfahrt haben." sagte sie im Bewusstsein der Zweideutigkeit dieses Spruches und lenkt Klaus weiter ab:
"Mann, du machst ein Gesicht wie eine ausgepresste Zitrone! Sei nicht so schlecht gelaunt! Und außerdem, du kannst nicht immer im Abseits stehen, du gehörst doch dazu! Los, komm schon mit zu den Anderen!"
Klaus hat einen trockenen Mund und er wird rot. Sabine spricht mit ihm. Obwohl sie bei den Streichen gegen ihn beteiligt ist, verschlägt es ihm die Sprache und er weiß nicht, was er sagen soll, ihre weibliche Ausstrahlung bringt ihm zum Schweigen, sie verkörpert alles das, was er sein wollte.

Mehr als "Ähm"¦, nein "¦ich"¦ äh"¦" bringt er nicht raus. Sie hakt sich einfach bei Klaus ein und zieht ihn von seinem Rucksack zu den anderen Mitschülern weg, die ihn diesmal alle betont auffällig freundlich begrüßen. Das ist Klaus nicht gewöhnt und er wird misstrauisch, aber Alle vertreiben sein aufkommendes Misstrauen. Besonders Sabine, in dem sie ihm einen leichten Kuss auf die Wange haucht.
"Siehst du, es ist gar nicht so schlimm, bei den anderen zu sein!" sagt sie dabei, Klaus wird wieder rot und starrt auf das Pflaster des Schulhofes. Vor Verlegenheit weiß er nicht wohin mit seinen Augen. So schielt er leicht zu Sabine und bewundert heimlich ihre doch schon recht weibliche Figur mit einer Mischung aus Neugier, Neid und Verehrung. Seine Blicke werden natürlich von Sabine bemerkt und sie wechselt ständig wie ein Model vor der Kamera ihre verführerischen Posen. Klaus ist total abgelenkt und hat nur einen Gedanken, so weiblich möchte er aussehen.

In der Zwischenzeit haben Dean und seine Adjutanten sich seinen Rucksack geschnappt und verschwinden mit ihm in den Keller des Gymnasiums. Außer Sichtweite, leeren sie schnell den Rucksack und füllen ihn neu auf. Allen Mitschülern hat Klaus Auftreten vor einigen Wochen als kleines Mädchen gefallen und Tage vorher hatten sie mit Sabines Hilfe bei den Mädels gebrauchte Kleidungsstücke, die ihnen zu klein sind aber Klaus passen, gesammelt. Es wurde alle ältere, mädchenhaft verspielte und vor allem sehr feminine Kleidung in Klaus"™ Konfektionsgröße eingesammelt. Ziel war es, eine komplette Ausstattung für die Reise zusammen zu bekommen.
Sie sammelten alles, von passender Unterwäsche bis zu Schuhen ein, was fehlte, wurde neu gekauft. Geld spielt bei vielen Mitschülern keine Rolle, die Eltern haben ja genug.

Alle weiblichen Kleidungsstücke für Klaus haben gemeinsame Merkmale, sie haben auffallende Farben wie zum Beispiel pink, rot oder lila, sehen durch die vielen Schleifchen, Rüschen und Stickereien sehr verspielt, manchmal fast kleinmädchenhaft aber trotzdem sehr feminin aus.

Diese komplette Neuausstattung verpacken sie nun sorgfältig in den Rucksack. Als sie gerade fertig sind, kommt endlich der Bus und durch diese neue Ablenkung können sie den Rucksack wieder unbemerkt zurücklegen. Nach dem Verladen der Rucksäcke steigen alle in den Bus ein und ab geht die Reise.
Zuletzt geändert von Drachenwind am Di 24. Jan 2012, 21:05, insgesamt 1-mal geändert.
Drachenwind
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Beitrag von Drachenwind »

6. Die Jugendherberge

Wie üblich, will während der Fahrt keiner neben Klaus sitzen, so bleibt ihm nur übrig, die vorbeieilende Landschaft zu betrachten. Innerlich wartet er aber auch gespannt auf die nächste Gemeinheit seiner Mitschüler. Trotzdem er während der ganzen Fahrt die lauernden Blicke der Anderen bemerkt, geschieht"¦

"¦nichts.

Die Fahrt in die kleine Stadt Adenstädt, die in einer hügeligen, waldreichen Gegend liegt, dauert über drei Stunden. Nach dem sie endlich die Jugendherberge erreicht haben, werden als Erstes die Schlafplätze verteilt. Wieder will keiner seiner Mitschüler mit Klaus ein Zimmer teilen.

Da alles Zweibettzimmer sind, wird dieses Problem einfach gelöst, Klaus bekommt ein Zweibettzimmer für sich alleine. Als alle gerade ihr Gepäck in ihren Zimmern verstauen, werden sie durch einen Gong zum Mittagessen gerufen und sie gehen zum Speisesaal, der sich im Gutshaus gegenüber der Unterkünfte befindet und stellen sich zur Essensausgabe an.

Klaus wird wieder mal mit der Bemerkung: "Er hat für mich freigehalten!" oder wortlos einfach allmählich ans Ende der Warteschlange geschoben. Missbilligend wird das Vorgehen der Mitschüler gegen Klaus durch die Köchin beobachtet. Sie betrachtet auch Klaus, der sehr mädchenhaft und schüchtern sich das Ganze gefallen lässt. Sein Auftreten und seine Erscheinung sprechen jedoch ihr mütterliches Herz an, Erinnerungen aus der Vergangenheit kommen ihr ungefragt hoch.

Als er endlich an der Reihe ist, erhält er auch wie alle anderen ein Tablett mit einer Schüssel Eintopf, Kompott und ein Glas Orangensaft. Nun muss er nur noch quer durch den Speisesaal, um zu einem freien Platz zu gelangen. Er macht sich auf den Weg und kommt am Tisch von Dean vorbei. Der will unbedingt erreichen, dass die Kleidung, die Klaus jetzt noch trägt, irgendwie unbrauchbar wird. Also schiebt er kurz entschlossen plötzlich sein Bein in dem Moment vor, an dem Klaus vorbei gehen will. Klaus spürt unerwartet an seinem rechten Fuß ein Hindernis, dass ihn straucheln lässt.
Er stolpert über Deans Fuß und fällt hin. Während des Sturzes drückt Klaus das Tablett instinktiv von sich, um nicht in der Suppe zu landen. Die Schüssel mit seinem Mittagessen landet in hohen Bogen auf Georgs Schoß, der über diese zweite Portion Gemüse auf seinen Hosen gar nicht erbaut ist. Alle im Speiseraum grölen vor Lachen laut, nur Georg und Klaus nicht. Dean ist sauer, es hat nicht geklappt.

In diesem Moment betreten die beiden Lehrkräfte den Speiseraum. Herr Petersen sieht die ganze Bescherung und denkt, schon wieder der Klaus:
"Ruhe! Was ist denn hier schon wieder los?" Erst allmählich legt sich der Lärm. Da er eigentlich auf dieser Fahrt seine Ruhe haben will, entscheidet er kurzerhand, wieder besseren Wissens, Klaus die Schuld zu geben.
"Klaus, verdammt, kannst du denn nicht einmal auf ebenem Boden vernünftig laufen? Immer musst du"¦"
"Nee, nee, nee"¦" tönt es resolut aus der Essensausgabe dazwischen, "der Kleene hat keene Schuld, so'n Quadratlatschen hat sich ihn absichtlich in den Wech jeschoben und da musste der Kleene doch uff de Nase plautzen."
Während Georg Klaus Rache für den zweiten Eintopf auf seiner Hose ankündigt, fragt Herr Petersen nicht gerade erfreut reagierend auf diese Einmischung, in den Raum:
"Stimmt das? Wer war das? Raus mit der Sprache"¦"
Mutig wie alle immer sind, herrscht auf einmal Schweigen. Alle löffeln, sich krampfhaft ein Grinsen verkneifend, ihren Eintopf rein. Hat es jetzt nicht funktioniert, klappt es später bestimmt, denken einige Eingeweihte.
Da tönt aus der Essensausgabe: "Na nu komm noch mal her Kleener, macht da nischt draus, hier haste ne neue Portion, doppelt und schön dick, mit viel Fleesch, damit de jroß und stark wirst." Klaus errötete, bedankt sich, nimmt das neue Tablett und setzt sich diesmal unbehelligt still, abseits von seinen grinsenden Mitschülern, auf einen freien Platz.

Dann geht plötzlich die Küchentür auf und die Köchen, Frau Bruchmüller, bewaffnet mit einer großen Suppenkelle, stampft mit ihren, auf 1,65m verteilten 120 kg Lebendgewicht in den Speisesaal, stemmt die Hände in die Hüfte und schimpft mit Dean:
"He du Quadratlatsch, wenn de deene Suppe wech jeschlürft has, dann kommste an de Ausjabe, holst da en Scheuerlappen mit een Emer Wasser un machst den Drech wech!"
"Wieso denn ich? Ich bin doch keine Putze! Ich hab doch"¦" begehrt Dean auf. Frau Bruchmüller fuchtelt wütend mit ihrer großen Kelle vor seiner Nasenspitze rum und nach einem kräftigen Atemzug legt sie los, Dean geht lieber etwas in Deckung:
"Ach nee, typisch jroße Klappe, nischt da hinta! Zu feije um zum eijenen Handeln zu stehn, denn och noch kneefen! Wenns nach mir jing, würdest du de restliche Zeit nur noch Zwiebeln polieren"¦.". Dann an alle gewandt:
"Dat mir det nich noch mal passiert! Ick koch doch nich für'n Fußboden! Ihr wißt ja janich, wie viel Arbeit un Liebe in son Pott Eintopp drin steckt. Noch so'n Ding un det jibt nur noch Wassa mit alte Brotrinde!"

"Lasst Klaus in Ruhe! Dean, Georg, ihr beide macht den Dreck weg" schiebt Herr Petersen hinterher, um die Initiative wieder an sich zu reißen und seine Autorität zu wahren. Er weiß, eine Köchin macht man sich nicht zum Feind.
"Das war ich doch gar nicht, ich kann doch nichts dafür das"¦..", versuchte sich Georg heraus zu reden.
"Ach was Georg, red nicht rum, du bist so wie so voller Suppe und außerdem bist du doch auch immer irgend wie daran beteiligt, wenn Klaus was Merkwürdiges passiert also kannst du ruhig mit Dean sauber machen. Schluss jetzt, keine weiteren Diskussionen!" und nach einer kurzen Pause: "Alle mal her hören! Wir treffen uns heute Nachmittag um 16 Uhr hier im Speiseraum und werden das Programm der nächsten Tage besprechen, bis dahin habt ihr frei!" sagt der Klassenlehrer und verlässt leicht verärgert durch diesen Vorfall den Speiseraum. Irgendwie ahnt er, dass das nur der Anfang war.

Georg droht Klaus noch einmal mit erhobener Faust und kündigt ein ernstes Nachspiel an, Dean sieht seine Chance, sein Ziel doch noch zu erreichen und instruiert ihn später. Aus Erfahrung versteht Klaus sehr gut das Zeichen, es ist ja nicht das erste Mal. Nachdem er fertig gegessen hat steht er auf und verlässt hastig den Speiseraum. Er weiß, dass er Georg aus dem Weg gehen muss. Also holt er sich seinen Parka aus dem Zimmer und verlässt das Gebäude.

Die Jugendherberge ist ein alter, umgebauter Gutshof am Rande von Adenstädt, direkt am Waldrand gelegen. Die ehemaligen Scheunen sind zu modernen Unterkünften umgebaut worden. Alle Zimmer sind kleine Zweibettzimmer und schlicht ausgestattet. Neben dem Schrank für die Kleidung und den beiden getrennten Betten mit Nachtschränkchen, befinden sich noch ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und ein kleines Waschbecken mit Spiegel in jedem Raum.
Im ehemaligen Gutshaus sind neben Küche, Speisesaal und Aufenthaltsraum für die Gäste, die Unterkünfte für die Lehrkräfte und die Wohnung für das Verwalterehepaar Bruchmüller. Herr Bruchmüller kümmert sich um den Verwaltungskram und um alle anderen anfallenden Arbeiten als Hausmeister, seine Frau ist die Köchin.
Begrenzt wird der idyllisch am Waldrand gelegene Gutshof auf einer Seite durch einen aufgestauten Bach, der früher die alte Wassermühle antrieb, die heute eine Art technisches Museum ist. Eine schmale Holzbrücke stellt die Verbindung zum nahe gelegenen Wald her.


7. Die Vorbereitung

Klaus schlendert über die Brücke und geht in den Wald. Er grübelt die ganze Zeit wieder nach, warum er immer die Zielscheibe ist. Er weiß schon jetzt, für ihn wäre es besser gewesen, wenn er zu Hause geblieben wäre. Nach einige Zeit bemerkt er, dass es in fünfunddreißig Minuten 16:00 Uhr ist und er begibt sich schnell auf den Rückweg. Kurz vor seinem Ziel, mitten auf der Brücke steht plötzlich Georg vor ihm. Klaus erschrickt heftig und versucht auszuweichen. Dean hat Georg genau instruiert und als sein gehorsamer Diener tritt er in Aktion. Ohne ein Wort zu sagen, packt Georg Klaus an den Hüften, hebt ihn einfach ohne Anstrengung hoch und schmeißt ihn über das Geländer in den Bach. Bei dem geplanten Streich ist es jetzt Georgs Aufgabe dafür zu sorgen, dass Klaus seine Kleidung wechseln muss. Das Ereignis beim Mittagessen kommt ihn recht gelegen.

Da das Wasser kalt ist erschrickt Klaus heftig. Ehe er sich versieht, wird er von der vorhandenen starken Strömung erfasst und in Richtung des Mühlrades getrieben. Er gerät aus Angst zu ertrinken in Panik und schreit laut um Hilfe. Georg wird es nun doch mulmig zu Mute, er rennt am Ufer entlang zum alten Mühlrad, klettert darauf, erwischt Klaus gerade noch mit einem Griff am Parka und zieht ihn aus dem Wasser.
Inzwischen rennen die Lehrer und alle Mitschüler zur alten Mühle. Alle haben Klaus Hilfeschreie gehört. Zitternd vor Kälte und Angst liegt Klaus am Ufer des Baches. Bevor alle Anderen bei ihm ankommen, zischt Georg ihm noch leise ins Ohr:
"Das war für doppelte Portion Eintopf. Wehe du sagst was, das ich dich rein geschmissen habe, dann kriegst du gleich deine nächste Abreibung" und tritt zur Bekräftigung noch kurz mit dem Fuß zu.

Als Frau Schmidt die Gruppe, die um Klaus herumsteht, erreicht, sieht sie die Bescherung und reagiert sofort.
"Was gafft ihr hier alle herum, los Klaus, sofort ab unter die warme Dusche, ziehe die nassen Klamotten aus.", da Klaus nicht sofort reagiert, wiederholt sie energischer; "Los geh endlich und stell dich unter die warme Dusche, du erkältest dich sonst nur noch! Los, los, los"¦.." Frau Schmidt ist in ernsten Situationen sehr bestimmend und pragmatisch. Sie schiebt Klaus in Richtung Unterkunft und scheucht die anderen zurück.

Herr Petersen versucht indes vergeblich herauszubekommen, wie und warum Klaus im Bach landete. Aber, wie immer macht er seine Untersuchung nur halbherzig. Er will seine Ruhe haben und hat keine Lust, sich anschließend mit den Eltern anzulegen. Außerdem ist ja nur Klaus betroffen!

Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte schlurft Klaus zur Unterkunft, er bemerkt nicht das fiese Grinsen seiner Mitschüler, alle wissen ja, was Klaus als nächstes erwartet. Klaus begibt sich nun schleunigst zur Dusche und zieht sich die nassen Sachen aus. In diesem Augenblick öffnet sich die Tür und Frau Schmidt betritt, bewaffnet mit ihrem Bademantel, Hausschuhe und Handtücher, den Raum.
Klaus erschrickt, versucht seine Blöße zu bedecken und dreht sich um. Frau Schmidt sieht dadurch mit Erstaunen die frische Striemen auf dem Rücken von Klaus und seine wirklich zarte, schmächtige Gestalt..
"Was ist das? Woher hast du die Striemen auf deinem Rücken? Waren das etwa deine Mitschüler?"
Klaus zögert. Ihm ist die ganze Situation peinlich und er errötet beim Antworten.
""¦NNNein, sie waren das nicht. Ich"¦ ich wollte doch eigentlich nicht"¦ mein Vater hat mich damit überredet"¦" kommt es sehr zögerlich von Klaus. Frau Schmidt wird hellhörig und versucht das neue Wissen über Klaus zu überspielen.
"Keine Angst, ich guck dir schon nichts weg, außerdem ist es nicht das erste Schwänzchen, das ich sehe. Hier sind Handtücher und mein Bademantel, in den blauen Plastiksack kannst du deine nassen Sachen rein packen um sie später zu waschen und zu trocknen." sagt sie forsch, legt die mitgebrachten Sachen auf einen Stuhl und verlässt nachdenklich die Dusche.

Zitternd vor Kälte stellt sich Klaus unter die warme Dusche und genießt das warme Wasser. Nachdem ihm wieder warm ist und er sich gewaschen hat, stellt er die Dusche aus, trocknet sich mit den Handtüchern ab, kuschelt sich in den femininen Bademantel und geht, sich wohl fühlend, in sein Zimmer um sich trockene Sachen anzuziehen.
Er nimmt seinen noch geschlossenen Rucksack, wundert sich wieder über sein Gewicht, öffnet ihn und schüttet den Inhalt auf das freie Bett. Als er die zarten bunten Sachen sieht, trifft ihn fast der Schlag. Oben auf liegt ein roter Anorak mit weißen Webpelzkragen, dann mehrere Garnituren zarter Dessous in auffallenden Farben. Die Slips und Tanzgürtel sind alle am Intimbereich schön mit Stickereien versehen, wie Herzen, Diddlmäuse. bunten Bärchen oder mit Rüschen und Spitze, dazu passende BHs, auch alle mit viel Spitze verziert. Zwei Bodys, in weiß und schwarz und genau so reichlich mit Rüschen und Spitze verziert, vervollständigen die Kleidung für das Darunter.

Als Oberbekleidung liegen auf dem Bett eine pinkfarbene Jeans mit passender Jacke im Bolerostil, die Hose mit Gesäßverschluss, ein rotes, ein weißes und ein fliederfarbenes Kleid mit vielen Rüschen, Schleifchen und verspielte Stickereien. Ein wadenlanger, schwarzer Rock, ein blauer Mini, ein kurzes Jeansröckchen mit Weste, dazu eine taillierte Jacke und ein Lederrock, der durchaus ein breiter Gürtel sein könnte, vervollständigen zusammen mit einem schwarzen Minikleidchen die Oberbekleidung.
Alle Röcke und die Rockteile der Kleider sind im Petticoatstil mit mehreren Lagen Taft ausgeführt, so dass sie weit ausgestellt sind. Dazu sind diese Sachen ausgiebig mit Strass-Steinchen und Stickereien verziert. Klaus findet neben mehreren Paaren Strapsstrümpfe und farblich abgestimmten Feinstrumpfhosen fünf, mit Rüschen besetzte Blusen in weiß und rosa, eine schwarze, transparente mit Rüschen und Spitzeneinsätze verzierte Bluse sowie ebenfalls dazu farblich passende Tops, Pullover und einige T-Shirts, die alle auch eindeutig einen femininen Schnitt haben und viele Verzierungen wie die Hosen besitzen.

Ein Paar rosafarbene Turnschuhe, zwei Paar Pumps, einmal in rosa und einmal schwarz, mit je 6 cm hohen, dünnen Absatz ein Paar Riemchensandaletten in weiß, ebenfalls mit einem 6 cm hohen Absatz, ein Paar fliederfarbene Wanderstiefeletten mit 3 cm hohen, breiten Blockabsatz sowie ein Paar schwarze knielange Stiefel mit 10 cm hohen spitzen Absatz vervollständigen die Ausstattung.

Für die Nacht findet er ein rosafarbenes, durchsichtiges kurzes, Nachthemdchen mit passendem Slip im Baby-Doll-Stil und mit weißen Bommeln verzierte rosafarbene Slippers mit 6 cm hohen Absätzen. Ein rosa Negligé vervollständigt das nächtliche Ensemble.

In seinem Kulturbeutel findet er die üblichen Sachen, aber nur für junge Frauen, eine feminin riechende Seife, Schampon und Körperlotion, alles was Frau so braucht, zusätzlich noch Parfüm, Make-up, Nagellack, Lippenstift jeweils in zartem rosa und in rot. In der Hoffnung noch von ihm Kleidungsstücke zu finden, schüttelt er seinen Rucksack noch mal durch und zum Schluss fällt noch eine kleine schwarze Handtasche heraus. Jedes Mädchenherz würde bei dieser Ausstattung vor Freude höher Schlagen, nur Klaus"™ nicht. Alle, sich widerstreitenden Gefühle kommen auf einmal hoch und zerreißen ihn fast innerlich.


8. Der Streich und seine Folgen

Erschrocken und verwirrt setzt sich Klaus, eingehüllt in den femininen Bademantel von Frau Schmidt, auf sein Bett und lässt seiner Verzweiflung erst einmal freien Lauf. Er stiert auf die Kleidung und weiß in seiner Hilflosigkeit nicht, was er tun soll. Jetzt weiß er, welcher Streich ihm wieder gespielt werden soll. Er soll sich in dieser Mädchenkleidung vor seinen Mitschülern wieder zum Narren machen. Tränen treten ihm für einige Zeit in die Augen und er fragt sich, warum ihm seine Mitschüler auch noch so was antun. Allmählich beruhigt er sich wieder.

Andererseits aber, als er so die einzelnen Sachen betrachtet und scheu berührt, steigt ein merkwürdiges, altbekanntes Gefühl in ihm hoch, das er bis heute nicht so richtig deuten kann.
Eigentlich werden seine geheimsten Wünsche angesprochen und aufgeweckt. Er verspürt auf einmal wieder den inneren Wunsch, einfach diese Kleidung zu tragen, die zarten Gewebe auf seine Haut zu spüren, egal, was die Anderen sagen oder denken und als junge Frau zu leben. So wie der Gedanke auftaucht, unterdrückt er ihn vor Schreck durch die anerzogenen gesellschaftlichen Konventionen sofort wieder. Das geht doch nicht, denkt er, er ist nicht schwul, er ist doch ein Mann, "¦sagt zumindest sein Vater und Klaus erinnert sich an die Schläge und Beschimpfungen seines Vaters, als ihm seine Mitschüler schon einmal vor einigen Wochen einen ähnlichen Streich spielten.

Aber ihm wird auch auf einmal klar, dass ihn diese ständige männlichen Angebereien, die teilweise primitive sprachliche Ausdrucksformen, die Gefühlskälte, die Aggressivität und das Desinteresse an den schönen Dingen des Lebens, also alles was eigentlich männlich sein soll nicht interessieren, sondern schon immer richtig abgestoßen hat und im Wesentlichen seinen Charakter bestimmt.

Die Jungen in seiner Klasse haben wohl gemerkt, dass Klaus Interessen in eine andere Richtung gehen und so lehnen sie ihn ab, die Mädchen andererseits wissen nichts mit ihm anzufangen. Klaus fühlt in seinem Inneren, dass er an einem wichtigen Scheideweg in seinem Leben steht, weiß aber noch nicht, was er machen soll, es macht ihm Angst, wie soll er sich entscheiden und das alles ist im Augenblick auch sein wichtigstes Problem. Er merkt bei seinem Nachdenken nicht einmal, wie die Zeit vergeht.

Mittlerweile ist es Zeit für die geplante Versammlung und seine Mitschüler warten im Speisesaal voller Spannung auf das Erscheinen von Klaus. Sein Fehlen bemerken auch die Lehrer. Herr Petersen stöhnt auf, ahnt er doch, dass die scheinbare Ruhe nun endgültig vorbei ist und der eigentlich Sturm beginnt. Die Spannung im Speisesaal ist deutlich spürbar.
"Kann denn dieser Kerl nicht pünktlich sein?" raunzt Herr Petersen.
"Ich gehe mal nachschauen, wo Klaus bleibt. Vielleicht geht es ihm nach dem unfreiwilligen Bad nicht gut" sagt Frau Schmidt etwas besorgt und geht in den Unterkunftsbereich, betritt das Zimmer von Klaus und sie sieht ihn in ihrem Bademantel wie ein Häufchen Elend auf sein Bett sitzen.
"Was ist denn los? Ist dir nicht gut oder warum ziehst du dich nicht endlich an und kommst zur Versammlung? Es ist bereits 16:00 Uhr durch!",
"Ich kann nicht"¦" flüstert Klaus mit, wieder durch Tränen erstickter Stimme.
"Warum nicht, was ist denn nun wieder los?" fragt sanft Frau Schmidt.
"Ich habe nichts zum Anziehen, meine Sachen sind weg!",
"Aber da liegen doch welche", sagt sie und sieht genauer hin. "Ohh"¦, das sind ja wohl nicht so ganz die Richtigen. Ich werde mal die Mädchen fragen, wer von ihnen nun deinen Rucksack hat",
"Nein nicht nötig, "¦diese Sachen waren ja in meinem Rucksack, jemand hat sie ausgetauscht"¦"
"Wie kommst du darauf?"
"Na in meinem Rucksack ist mein Portmonee und mein Ausweis, hier sehen sie"¦, es ist mein Rucksack. Jemand muss ihn geöffnet und die Sachen ausgetauscht haben und außerdem, ich bin der Kleinste in der Klasse und die ganze Kleidung hat nur meine Konfektionsgröße." Erneut kommen ihn aus Verzweiflung die Tränen. Im Moment ist er überfordert, er erinnert sich wieder an die Demütigungen, als seine Mitschüler ihm nach den Sportunterricht zwangen, Kleidung und Windel wie ein kleines Mädchen anzuziehen. Dieses Erlebnis hindert ihn auch daran, eine Entscheidung zu fällen. Schluchzend frag er, "Was soll ich denn jetzt nur tun?"
"Warte, ich werde die Sache klären" sagt sie und verlässt das Zimmer.

Eiligen Schrittes geht sie sorgenvoll rüber zum Gutshaus und berichtet Herrn Petersen das neue Missgeschick von Klaus. Herr Petersen wird allmählich sauer, schon wieder Ärger wegen Klaus. Nun ist es doch mit seiner Ruhe vorbei und er muss den Erzieher heraus kehren, aber ohne jemand, wie immer, auf die Füße zu treten.
"Ich werde das klären, verdammte Bande, immer diese Störungen!"
Herr Petersen betritt wütend den Speisesaal. Frau Bruchmüller öffnet gerade die Essenausgabe und will Kaffee und Kuchen bereitstellen.
"Alles mal her hören. Ich habe langsam die Nase voll von euren Streichen gegen Klaus. Immer dieser verdammte Ärger, gibt es nicht mal einen Tag ohne dass ihr Klaus ärgert? Ihr seid jetzt zu weit gegangen. Wo sind seine Sachen? "¦Wer hat sie ausgetauscht?"¦", allgemeines Schweigen mit leichtem Grinsen ist alles, was folgt.

Herr Petersen beschließt nun doch ärgerlich, pädagogische Maßnahmen einzuleiten: "Ähh"¦, Frau Bruchmüller, so lange wie diese Sache nicht geklärt ist, schließen sie bitte die Speiseausgabe"
"Watt denn, haben'se deen Kleenen schon wieda am Wickel"
"Ja leider, jemand hat seine gesamten Sachen ausgetauscht, er hat nur noch lauter Mädchenkleidung"
Die Klasse fängt laut an zu grölen und amüsiert sich leicht gekünstelt köstlich. Alle stellen sich bildlich vor, wie Klaus wieder verängstigt und verschüchtert, den Tränen nahe, in dieser Aufmachung als kleines Mädchen in den Speisesaal geschlichen kommt. Was für ein Spaß!
"Ruhe, sofort herrscht hier Stille. Bis ich weiß, wer das wieder verzapft hat und wo Klaus"™ Sachen sind, bleibt ihr hier sitzen, keiner verlässt den Raum, kein Kaffee und Kuchen, keine Musik oder Fernsehen. Selbst wenn ihr hier die ganze Nacht rum hocken müsst. Mir reicht es nämlich, immer dieser Ärger!"
Das Lachen der Schüler wird durch ein Murren und Stöhnen abgelöst.
"Also überlegt es euch, ich warte draußen auf Antwort" sagt Herr Petersen und verlässt erregt den Raum. Warum musste dieser Schwächling Klaus auch mitfahren, denkt er äußerst erbost und steigert sich langsam in die Wut hinein. Warum immer ich, denkt er verärgert.

Da Frau Bruchmüller mehr praktisch veranlagt ist, belädt sie indes ein Tablett reichlich mit ihrem selbstgebackenen Kuchen, etwas Obst und einer Kanne heißem Kaffee. Das Tablett ist so voll, dass man damit bestimmt mehrere Leute satt bekommt. Irgendwie hat sie Klaus, ihren Kleenen, wie sie liebevoll im Stillen meint, sofort in ihr mütterliches Herz geschlossen. So nimmt sie das Tablett, verschließt alle Küchentüren und geht damit durch den Speisesaal hinaus zu den Unterkünften. Die hungrigen und gierigen Augen der Meute verfolgen sie dabei. Sie klopft an Klaus"™ Zimmertür. Als keine Reaktion kommt, geht sie einfach hinein und sieht das Häufchen ratloses Elend, mit tränenverschmiertem Gesicht, auf dem Bett sitzen.
"Nu, Kleener, haben'se dir wieda am Krajen? Hier iss ma erscht en bisschen Kuchen un det Obst, is jesunt un macht och stark" sagt sie munter und stellt das beladene Tablett auf den kleinen Tisch.
"Danke, hab aber kein Hunger"¦" Ob der Menge fallen Klaus dabei beinahe die Augen raus.
"Nischt da! Nu iss ma endlich watt, Kleener un de Welt kiekt andas aus" sagt Frau Bruchmüller und streichelt leicht über Klaus Haare. Er errötet mal wieder und setzt sich nun doch an den kleinen Tisch um ein Stück Kuchen zu essen. Die warmherzige Art der Köchin hat ihn überzeugt. Sie spricht eine ihm unbekannte Seite in seinem Inneren an.
"Danke, Frau Bruchmüller"¦" sagt Klaus und langt noch einmal zu. Frau Bruchmüller sieht sich die ausgetauschten Sachen genau an und wird dabei von Klaus beobachtet.
"Was soll ich denn bloß tun, die lachen mich doch alle aus"¦" murmelt Klaus mit vollem Mund.
"Ach wie niedlich, ens kann ma sajen, Jeschmack hamse. Ick kann ma dir so ritich jut drinn vorstellen, wie süß de damit aussehen würdest, wie en klenes Engelchen"¦ Nu sei nich jleich einjeschnappt, is nich bös jemeint, aba du bischt nu ma so en niedliches Kerlchen"
Klaus weiß nicht, wie er darauf reagieren soll, merkt aber, dass sie es ehrlich meint und ihn nicht damit aufzieht. Irgendwie hat sie mit ihrer Art sein Vertrauen gewonnen,

"Aber was soll ich denn bloß machen? Ich kann doch nicht die nächsten zwei Wochen diese Sachen tragen und als Mädchen rum laufen! Die lachen mich doch Tag und Nacht aus." sagt Klaus, obwohl in seinem Inneren wieder der andere Wunsch aufkeimt, es einfach zu machen, schießen ihm wieder die Tränen in die Augen. Seine Gefühlswelt ist sehr durcheinander geraten, und er ist verwirrt. Warum reizt ihn diese Kleidung so, sie an zu probieren. Warum möchte er eine Frau sein? Er sieht in das Gesicht von Frau Bruchmüller, mit solch einem liebevollen und fürsorglichen Blick ist er noch nie bedacht worden. Eine seltsame Wärme steigt in ihm auf. Plötzlich brechen alle inneren Hemmungen zusammen und seine ganze Verwirrtheit und Ängste sprudeln so nur aus ihm raus. Klaus hat zu dieser mütterlichen Frau Vertrauen gefasst.

Die sich ihr nun offenbarten, sich abzeichnenden inneren Zerrissenheit über die geschlechtliche Identität "ihret Kleenen" erschüttert die Köchin tief. Sie hört auf ihre, wieder erwachenden mütterlichen Instinkte, schnappt sich Klaus, setzt ihn sich auf ihren Schoß und drückt ihn an sich. Während Klaus weiter erzählt, streichelt sie ihn beruhigend.
Sie erfährt von Klaus seinen inneren Zwiespalt bei seiner Identität und den stillen Wünschen, die jetzt in dieser Situation verstärkt auftreten und vor allem seine Ratlosigkeit. Auch sein erstes Erlebnis in Kleinmädchenkleidung verschweigt er nicht, nur die Schläge seines Vaters erwähnt er nicht. Schweigen drückt sie Klaus weiter an sich und warten darauf, dass er sich erst einmal beruhigt. Mit einem Zipfel ihrer Schürze trocknet sie, so wie früher bei ihren Kindern seine Tränen. Sie denkt über das eben gehörte nach und sieht einige Parallelen zu ihrem vergangenen Leben. Sie weiß auch jetzt, warum sie den "Kleenen" in ihr Herz geschlossen hat.

Frau Bruchmüller hat drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Ihre Tochter Ruth ist ihr ganzer Stolz, sie arbeitet in der Stadt als Ärztin und ihr Jüngster, Wölfchen, ist bei der Polizei, auch ihn liebt sie. Ihr Ältester, Jochen, lebt nicht mehr, er beging aus Angst und Verzweiflung vor einigen Jahren Selbstmord, weil er homosexuell war und sich weder seinen Eltern noch seinen Freunden aus Scham anvertrauen konnte. Ihm fehlte dazu der Mut, und er wollte seine Eltern nicht enttäuschen. Das alles schrieb er in seinen Abschiedsbrief. Er sah keinen Ausweg mehr, und so nahm er sich das Leben. Seine Mutter, in ihrer Ahnungslosigkeit, übersah die Anzeichen des inneren Konfliktes bei ihrem Ältesten.

Jetzt ist hier bei Klaus eine ähnliche Situation entstanden, nur dass bei diesem Jungen der Punkt der endgültige Aufgabe, wie bei ihren Ältesten, noch nicht erreicht ist, denkt die Köchen. Sie musste auf eine für sie grausame Art und Weise auch diese Seite des Lebens kennen lernen. "™Nicht noch einmal, so lange ich was dagegen tun kann!"™ denkt sie erschrocken. Auf Grund ihrer Lebenserfahrung wird Frau Brüchmüller zu einer Amateurpsychologin und gibt Klaus spontan einen praktischen Rat:
"Warum nich, Kleener, erscht een mal, Plünnen sind Plünnen. Kieck mal, de janze Bande da jrüben im Spachtelsalong wartet doch nu dadruff, dat du großes Tara machst un dich nich traust, die Plünnen zu trajen. Sei Stolz un trach se einfach, als wär det det Normalste uff de Welt, un denen verjeht dat Jrinsen, weil du ihn keene Extranumma jibst un zweetens, Kleene, kannste prüfen wer oda wat de eijentlich wirklich bischt, sei einfach een junget Mächen, dat ebn jene verspielte Plünnen trächt. Sei dat weiblichste Mädel, wat es jibt un sei stolz druff!". Durch seine widersprüchlichen Gefühle und durch seine gewalttätigen Erziehung gehemmt, antwortet er:
"Das sind doch aber Sachen für Mädchen und ich bin ein Mann und schon fast 18!"
"Mach sein Kleena, aba erschtens sieht kena, datt de fast 18 Jahre bischt un globe ma, mit diesen Plünnen da bemerkt man den Rest och nich! Sei in de nächsten Tajen einfach een Mädel, sei stolz druff un selbstbewuscht, un de Bande da jrüben fallen de Glubschen aus de Birne".

Immer noch zweifelnd stammelt Klaus mit Tränen in den Augen:
"Aber das geht doch nicht"¦ Ich kann doch nicht"¦ Ich bin doch ein Junge"¦ Ich habe Angst"¦" Frau Bruchmüller wischt ihm noch mal mit einem Zipfel ihrer Schürze zärtlich die Tränen aus dem Gesicht und sagt dabei:
"Mensch Kleena, de Plünnen bestimmen nich de Person di du bischt, du bestimmst dat selba, wer oda watt du bischt. Dat Äußere ischt doch nur Firlefanz, damit wir nackten Affen nich imma mit klappandet Jebiss un ne Jänsehaut rum lofen. Du haschst doch selba jesacht, dat de viel lieba een Mädel sein willst, na un nu biste eben eens, basta!"
Trotz seines inneren Zwiespaltes beginnt Klaus ernsthaft darüber nach zu denken.

Einerseits soll er ja ein Mann sein und Männer tragen nun mal eben keine Kleider und Röcke, sagt sein Vater. Männer heulen nicht, sagt er auch. Männer reden ständig über Autos, Sex und Fußball nur Klaus mag diese Gespräche und Prahlerei nicht. Ihm wird nun aber auch ganz klar, das er nie ein Mann nach den üblichen Ansichten seines Vaters und der Gesellschaft sein wird"¦ aber andererseits, als er die Sachen auspackte, erregt ihn der unterschwellige Gedanke schon etwas, diese Sachen zu tragen, vor allem sind sie viel besser als die, die er zu Hause hat.

Die einfache Vorstellung, einfach ein Mädchen zu sein, die Zartheit der Stoffe, die bunten, fröhlichen Farben jagen ihm angenehme Schauer den Rücken rauf und runter. Wie würde es sich wohl anfühlen, diese Sachen zu tragen und als Mädchen aufzutreten, kann er das überhaupt, hat Frau Bruchmüller Recht, aber das Gespött seiner Mitschüler, ist er stark genug und kann er dies ignorieren?"¦


9. Das Geständnis

In der Zwischenzeit wird es im Speisesaal immer unruhiger. Klaus taucht nicht auf, man kann sich nicht lustig machen, der Duft von frisch gebackenem Kuchen reizt ungemein, vielen wird es langweilig, keine Action, keine Ablenkung durch Musik, rauchen dürfen sie auch nicht, so sucht die Klasse gezwungener Maßen nach eine Lösung. Dean hat die Nase voll, so übernimmt er wie üblich, das Kommando.
"Seid mal ruhig"¦ SCHNAAAUTZEEE"¦ halten! Ich weiß, was wir machen. Bastian und Jan ihr geht zu dem Alten und quasselt in voll, gesteht ihm alles aber sagt auch, dass ihr es alleine getan habt."
"Warum denn ich schon wieder" heulte Jan auf, "nimm doch mal einen anderen"
"Ach halte die Klappe, du kannst es am Besten. Nun klapp dein Kopf zu und schwirr ab. Nimm Bastian mit und singt eure Arie!". Demonstrativ rollt Dean seine Ärmel auf, die Wirkung zeigt sich prompt.
"Wir gehen ja schon"¦" maulen beide, verlassen wie geprügelte Hunde den Speiseraum und suchen die Lehrkräfte.

Frau Schmidt und Herr Petersen sitzen im Aufenthaltsraum und hören sich die Beichte der beiden Sünder kommentarlos an und scheuchen sie anschließend zurück in den Speisesaal.
"Was nun?", fragt Herr Petersen seine Kollegin.
"Das haben die fein durchgezogen. Na es bleibt Klaus doch nichts anderes übrig, keiner hat die gleiche Größe wie Klaus, er muss diese Sachen nun mal tragen und wir müssen dafür sorgen, dass er nicht übermäßig gehänselt wird oder wir veranstalten eine freiwillige Zwangsspende in ausreichender Höhe und Klaus kauft sich komplett neue Sachen" sagt Frau Schmidt.
"Das geht nicht, wir können doch nicht über ihr Taschengeld verfügen!"
"Und warum nicht? Diese Gören haben doch mehr Geld in den Taschen als unser Gehalt hoch ist!"
"Das können wir trotzdem nicht tun, wir haben ja keinerlei rechtliche Handhabe dafür!"
"Das wissen die doch nicht. Ach sie"¦ immer zögern"¦ sich nur auf Vorschriften berufen"¦!"
"Und was machen wir mit der Bande da drinnen. Die glauben doch, uns für dumm verkaufen zu können, wenn sie uns zwei Prügelknaben opfern. Die beiden haben es, wenn überhaupt, niemals alleine getan, zum Ersten ist der Plan für ihr geistiges Niveau viel zu ausgeklügelt und zum Zweiten müssen die Mädchen mit beteiligt sein, denn sonst würden die Sachen ja nicht so untereinander modisch und farblich abgestimmt sein, wie sie es bemerkten. Und so wie die Reaktion von der Meute war, ist bestimmt die ganze Bande beteiligt".
"Ich glaube es auch. Damit sie nicht weiter auf dumme Gedanken kommen, müssen wir sie eben ständig intensiv beschäftigen. Machen sie doch morgen zum Beispiel ein paar anstrengende Extrasportstunden, bis die Bengels auf dem Zahnfleisch krauchen. Jeder, der danach den Scherz weiter auf die Spitze treiben will, absolviert eben als Belohnung einen längeren Waldlauf mit einem Rucksack voller Steine, kein Bier, keine Zigaretten, keine Freizeit, die Zeit diese Klassenfahrt kann dadurch für einige sehr, sehr lang werden. Na und die Mädels dürfen sich morgen zum Küchendienst freiwillig melden"
"Gute Ideen, ich lass mir auch noch einiges einfallen" meint Herr Petersen.

Frau Schmidt erhebt sich aus den Sessel und sagte im Weggehen:
"Ich gehe mal zu unserem Unglücksraben und spreche mit ihm! Ach übrigens, ich denke, über die Hilfe in ihrer Küche freut sich Frau Bruchmüller bestimmt. Vielleicht können die Bengels Herrn Bruchmüller ebenfalls freiwillig helfen!" sagt Frau Schmidt mit einem Lachen und geht doch sorgenvoll zu Klaus. Das eigentliche Problem hat Herr Petersen nicht erkannt, denkt sie beim Laufen, was ist mit Klaus los? Sie hat aber auch schon seit Langem bemerkt, dass Herr Petersen immer alle Problem von sich weg schiebt oder sogar vertuscht.

Frau Bruchmüller ist noch immer bei Klaus, der sich allmählich beruhigt hat und redet mit ihm über seine Situation, als Frau Schmidt das Zimmer betritt.
"Klaus, ich hab eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Die gute zu erst: deine Sachen haben sich angefunden"¦"
"Gut, " sagt Klaus erlöst "und wer hat sie, wo sind sie?"
"Nun die schlechte Nachricht, deine Sachen sind alle im Keller"¦ vom Gymnasium"¦!"
"Mist, und nun"¦"
"Ganz einfach," sagt Frau Schmidt mit einem leichten Lächeln "du ziehst das an, was da ist, ganz einfach"
"Siechste Kleena, dat jleiche hab ick dir och verklickert, Du wirscht richtich schnieke aussehen und wer zicken macht, kricht Rizinusöl in de Suppe"¦"
Frau Schmidt versucht die ernste Situation zu überspielen.
"Das brauchen sie nicht, Frau Bruchmüller. Aber, wie sieht es aus, können sie morgen Vormittag sechs freiwillige Küchenhilfen brauchen? Die Mädels waren nicht ganz unbeteiligt an dieser Sache"¦ und so ein bisschen ähm"¦ freiwillige Hausarbeit kann ja auch nichts schaden"¦"
"Und wenn die mich alle wieder hänseln?" warf Klaus schüchtern ein.
"Ach Klaus", antwortet Frau Schmidt lächelnd, "wehre dich und werde erwachsen"¦" und verlässt besorgt das Zimmer.
"Mach det so, wie wa det bequatscht haben, ischt dat beste un denen bleebt de Spucke wech." sagte Frau Bruchmüller, nahm das Tablett und will gerade das Zimmer verlassen.
"Wenigstens habe ich noch meine anderen Sachen für die Heimfahrt" sagt Klaus erleichtert.
"Wo sin den de nassen Plünnen? Jib se jleich mal her, ick werd se in Ordnung bringen"
"Na die stehen noch unter vor der Dusche, in dem blauen Müllsack" entgegnet Klaus. Frau Bruchmüller stutz und wird schlagartig hektisch.
"Ach blauer Müllsack? Oh"¦ herjemineee"¦ dat kann nich sein, hoffentlich hat Alfons"¦ AAALFI I I!"¦ Alfons"¦" ruft die Köchin ganz aufgeregt und stürzt samt Tablett trotz ihrer Massen, wie ein Blitz aus dem Zimmer und ruft weiter nach ihrem Mann. Es klingt fast wie eine Alarmsirene: "AAALFI I I I I I"¦ Aalfi du Holzkopp, wo biste denn"¦?" Klaus blickt sprachlos hinterher und ahnt nichts gutes.

Alfons fungiert, neben seinem Job als Verwalter auch gleichzeitig als Hausmeister und ist wie jede Woche dabei, im Heizungskeller den brennbaren Müll zu beseitigen. Nur diese verflixten Gören taten so, als ob sie ihm helfen wollten, haben einen Plastiksack mit nassen Lumpen in den Ofen geschmissen und das Feuer will nicht so richtig brennen. Aber nicht bei einem Heimwerker der Alfons heißt!, denkt er sich und greift in seine Trickkiste. Nach dem er das Feuer mit einem ordentlichen Schluck Diesel nachgeholfen hat, schließt er zufrieden auf sein Heimwerkertrick die Ofenklappe, als seine Frau herein gepoltert kommt.
"Hallo Lieschen, meine kleine Fee, warum rennst du so aufgebracht durch die Gegend und machst solch ein Lärm" fragt er sie schmunzelnd. Ihn amüsiert es immer wieder, wenn sein Lieschen wie ein Orkan durch die Gegend wirbelt und unnötige Hektik verbreitet.
"Ach Alfons, red nich imma so dumm daher. Wo is de blaue Tiete mit de nasse Plünnen?"
"Ach, du meinst die Lumpen? Die Mädels haben vorhin einen vollen, blauen Müllbeutel in den Ofen geschmissen, deswegen brannte es so schlecht und ich hab aber mit einem alten Trick nachgeholfen"¦" sagt er voller Heimwerkerstolz, wurde aber von seiner Frau jäh unterbrochen:
"Waaas? Du Knallschote, du hast de Kleenen sene einzichten Plünnen vernichtet, watt soll der denn bloß machen"¦"
"Wieso machst du wegen den ollen Lumpen denn nur so ein Aufstand? Die Mädels der Truppe hier haben mir doch nur geholfen, den ganzen Müll zu sammeln und zu verbrennen"¦ sie sagten aber nicht, dass das alles Sachen sind"¦"
"Dat waren keene Lumpen, dat waren den Kleenen seine Plünnen! Na di jönnen watt erleben"¦" faucht Lieschen und verlässt ihren staunenden Mann.

Aufgeregt eilt Frau Bruchmüller zu den Lehrern, um ihnen die neue Hiobsbotschaft mitzuteilen. Ihre Vermutungen werden bestätigt, die Mädels sind mit von der Partie! Als Klaus davon erfährt, ist er überhaupt nicht davon begeistert. Wie soll er bloß nach der Klassenfahrt nach Hause kommen und seinem Vater unter die Augen treten. Der wird ihn doch nur wieder grün und blau schlagen, beschimpfen und erniedrigen!
Er muss sich endlich was anziehen und sich der Meute stellen! Herr Petersen will seine Versammlung abhalten und wird langsam ungeduldig.
Drachenwind
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Beitrag von Drachenwind »

10. Katrin, das neue Mädchen

Er nimmt all seinen Mut zusammen und besieht sich jetzt die vorhandene Kleidung genauer. Sanft streift er mit seinen Händen über die Dessous und spürt, wie zart sie sich anfühlen. Wieder kämpfen Verstand und Gefühle in ihm, aber das Mädchen in ihm ist endlich erwacht und übernimmt sanft die Führung. Zögernd entscheidet er/sie sich für den zart rosa bestickten, mit Rüschen verzierten Slip, der zusätzlich viel Spitze hat und eigentlich sehr verführerisch aussieht. Beim Anziehen spürt er, wie wohlige Schauer über seinen Rücken wandern, sie, die junge Frau in ihm genießt dieses Gefühl und tritt weiter zu Tage. Den dazu passenden BH lässt er erst einmal weg, dafür fehlt ihm noch der Mut, sagt Klaus in ihm.
Anschließend zieht er das dazugehörige Hemdchen an, das ebenfalls mit Spitze und Stickereien verziert ist. Nach dem er vorsichtig eine passende Strumpfhose angezogen hatte, zieht er eine weiße, auch mit Rüschen an den Ärmeln und Kragen besetzte Bluse an, aber so richtig sitzt sie nicht, sie hat vorne viele Falten, es fehlt vorne was, stellt sie fest.
Klaus überlegt eine ganze Weile, irgendwie fühlt sich das alles ganz gut an, vor allem die zarte Unterwäsche. Eine merkwürdige Erregung macht sich in ihm breit. Das Mädchen in ihm wird stärker und lässt Klaus die entscheidende Frage stellen
Soll ich, "¦oder soll ich nicht?

Klaus hört auf die erwachende Frau in sich und trifft eine weitere wichtige Entscheidung in seinem Leben. Jetzt erst Recht, denkt er sich. In einem Anfall von Mut zieht er die Bluse und das Hemdchen noch einmal aus, legt sich den passenden BH an, füllt die gefütterten Körbchen mit einige Papiertaschentücher und zieht die anderen Sachen wieder an, die rosafarbenen Jeans mit Rückenverschluss folgen.
Der Verschluss im Rücken bereitet Klaus einige Probleme, aber nach einem kurzen Kampf ist die Hose geschlossen und betont durch den Schnitt seinen Po. Zum Abschluss zieht er sich noch die farblich passenden Pumps und die entsprechende Jacke im Bolerostil an. Jeans und Jacke weisen reichlich Verzierung mit Strass-Steinchen auf. Am erstaunlichsten jedoch ist für Klaus einen Moment lang, dass alle Kleidungsstücke perfekt passen. Nach kurzem Überlegen beantwortet sich diese Frage jedoch wie von selbst.

Als Klaus beim Haare kämmen sich im Spiegel sieht, muss er kräftig schlucken und wird rot. Was sich da im Spiegel die Haare kämmt ist kein junger Mann mehr, sondern ein junge Frau in verspielte mädchenhafter und sehr femininer Kleidung. Der BH, ein Model für Anfängerinnen, leicht gepolstert und von ihm ausgestopft, zeichnet sich deutlich durch die Bluse ab und gibt ihm eine richtige kleine Oberweite.
Als Klaus sich so betrachtete, verliert er wieder allen Mut, alle Zweifel und Ängste kommen wieder hoch und er gerät fast in Panik. So kann er sich doch nicht seinen Mitschülern zeigen, er macht sich doch absolut lächerlich. Das Mädchen in ihm denkt anders, es will endlich leben! Sie schiebt Klaus in den Hintergrund. Nach einigen Minuten beruhigte er sich wieder und denkt wieder an seine Gefühle, seine Wünsche und an das Gespräch mit der Köchin. Wie meint sie "Seine Klassenkameraden würden sich auf seine Kosten amüsieren, je mehr er sich seiner Kleidung schämt und es ihnen auch noch zeigt".

Er wird, für ihn völlig überraschend, wütend und hat auch keine Lust mehr, immer nur der Prügelknabe zu sein. Prügelknabe? Fragt er sich, nein! Nicht mehr, "¦ich bin eine sie! Und eine junge Frau lässt sich auch nicht alles gefallen. Auf einmal fühlt er in sich eine ihm unbekannte Stärke aufkeimen. Sollte er doch vielleicht"¦ Katrin, eine junge Frau sein? Klaus holt tief Luft, beruhigt seine zitternden Kniegelenke, sieht noch einmal in den Spiegel, es gefällt ihm, was er sieht und geht, gepanzert mit seinem neu erwachten Selbstvertrauen Richtung Speisesaal.

Katrin, eine junge, selbstbewusste Frau ist eben geboren worden.

Klack, klack, klack"¦ machen ihre Pumps, für Klaus ein ungewohntes Geräusch, für Katrin normal und sehr erregend, auch ein Zeugnis ihrer langsam erblühenden Weiblichkeit.
Am Speiseraum angekommen, zögert Katrin wieder. Klaus hat Angst und schämt sich, jedoch Katrin übertönt Klaus, kämpft seine Angst nieder. Gerade als er die Tür zum Speisesaal öffnen will, hört sie Schritte hinter sich und dreht sich um.
Es ist Frau Schmidt, die erstaunt vor Katrin stehen bleibt.
"Wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich glauben, dass vor mir eine entzückende junge Dame steht, auf die eine Mutter aufpassen muss!". Frau Schmidt lächelt bei diesen Worten und streichelt Katrin die Wange.
"Komm mal kurz mit, eine Kleinigkeit muss noch geändert werden!"
Katrin musste sich im Zimmer ihrer Lehrerin auf einen Stuhl setzen und bekommt ein großes Handtuch auf die Schulter gelegt. Bewaffnet mit Kamm, Bürste und Schere macht sie sich an Katrins Frisur. Frau Schmidt verpasst Katrin vorne einen richtig tiefen Pony und bürstet die Haare zu einer femininen Frisur zurecht.
"Eigentlich fehlt noch etwas Make-up und du währst Komplett"
"Nein, so weit bin ich noch nicht!"
"Was meinst du, wie es weiter geht?" wird Katrin gefragt und sie erzählt von ihrer Vermutung und ihrem Test, jeder Zeit damit rechnend, Spott und Hohn zu ernten.
"Du hast dir viel vorgenommen. Nur Mut und sei stark!"
Beide sind wieder auf dem Weg zum Speisesaal.
"Ja, ich versuche es. Übrigens, so lange ich diese Kleidung trage, nennen sie mich doch bitte Katrin!"
"Katrin"¦ hmm ein schöner Name! Lass uns rein gehen."

Katrin holt an der Tür noch einmal tief Luft und betritt den Speisesaal. Die Meute fängt zögernd an zu grölen! Mit einer betont stolzen Haltung geht Katrin zu einem freien Tisch und setzt sich hin. Ihre selbstsichere Erscheinung nimmt erst mal ihren Mitschülern den Wind aus den Segeln. Das Grölen verstummt kläglich und ihnen verschlägt es die Sprache. Nur Herr Petersen kann sich eine gehässige Bemerkung nicht verkneifen:
"Ach, die Damen sind auch schon da?"
"Ja" sagt Frau Schmidt ärgerlich über die Reaktion ihres Kollegen und legt noch eins drauf:
"Sie wissen es doch selbst, Frauen brauen immer etwas länger"¦" Herr Petersen bekommt ein rotes Gesicht vor Zorn und will gerade was sagen, da geht die Küchentür auf und die Köchin tönt fröhlich in den Saal:
"Kaffee ischt fertich!", geht zu Katrins Tisch und stellt ihr noch ein Stück Kuchen und Kaffe hin. Die Anderen müssen sich selbst bedienen.
"He Kleene, ick habs dir ja jesacht, du siecht escht hübsch un zum Anbeeßen aus!" und etwas leiser: "Sieschte, de erschte Runde haste schon jewonnen! Bleib starch, es wird weita jehen! Kämpfe, lascht denen uff de Treta un lasch dir nischt mehr jefallen"

Ärgerlich unterbricht Herr Petersen die Unterhaltung zwischen Katrin und der Köchen und beginnt seine Rede
"Also, nachdem ihr euch mit eurem Streich wie kleine, verzogene Kinder benommen habt, habt ihr euch eigentlich keine Belohnung verdient. Aber leider sind die Tische für heute Abend für die Klassenfeier schon bestellt. Eine Abbestellung ist zu kostspielig. Also treffen wir uns um 20:00 Uhr in der Gaststätte "Zur Linde" in der Stadt. Seid alle pünktlich, das Abendessen ist schon vorbestellt! Gibt es noch irgendwelche Probleme?"
Katrin macht sich bemerkbar.
"Herr Petersen, ich möchte nicht an dieser Feier teilnehmen, ich"¦"¦"¦"
"Sei Still, ich habe gesagt, ALLE nehmen Teil, auch du Klaus!"
"Nicht Klaus, nennen sie mich bitte Katrin!"
"Was soll denn dieser Quatsch schon wieder!" bellt der Klassenlehrer los.
"Sehen sie hier am Tisch irgendwo einen Klaus sitzen? Katrin passt viel besser zu meinem Aussehen, also sollten sie mich auch so nennen!"
"Mach doch was du willst" sagte er und verlässt ärgerlich den Speiseraum. Die Tür knallt laut zu! Aus der Essensausgabe tönt es fröhlich:
"Zwee zu Null, Kleene!"

Nachdem auch Frau Schmidt den Speisesaal verlassen hat, geht die Lästerei der Mitschüler richtig los. Aber statt wie sonst sich ängstlich und schüchtern zu verkriechen, sitzt Katrin äußerlich seelenruhig am Tisch und schlürft ihren heißen Kaffee. Klaus - in seinem Inneren - sucht verzweifelt ein Loch im Boden, in das er sich verkriechen kann, aber Katrin hat was dagegen, sie will kämpfen! Katrin lächelt ihre Mitschüler spöttisch an und Klaus bemerkt, dass die primitive Lästerei beginnt, ihn zu amüsieren. Sie zeigt eindeutig die Dummheit ihrer Mitschüler! Dieser Gedanke gibt Katrin neue Kraft. Durch Katrins Ruhe geht ihren Mitschülern schnell die Luft aus. Der erhoffte Spaß will nicht so recht gelingen, und eine gespannte Stille breitet sich aus. Katrin steht auf und will den Speisesaal, mit einem stolzen klack, klack, klack ihrer Schuhe, verlassen. Dean stellt sich ihr in den Weg und versucht doch noch seinen Spaß zu haben.
"He Tussi, wenn ich nicht wüsste, das du da zwischen deinen Beinen ein kleines Pimmelchen hättest, würde ich dich glatt vernaschen, hä, hä, hä, hä"¦ aber eins muss man anerkennen, du hast einen geilen Arsch, den"¦" Katrin unterbricht Dean:
"Was willst du Heini von mir? Willst du mir ein Gespräch aufdrängeln oder was?" Katrin sieht sich sehr auffällig und verächtlich Dean von oben bis unten genauer an, übersieht nicht die sich abzeichnende Beule in seinem Schritt und weiter sagt sie auch deutlich verächtlich:
"Ich rede aber nicht mit dir! Du bist mir viel zu primitiv also kriech lieber in deine Höhle zurück oder klettere auf deinem Stammbaum!" Schlagartig herrscht Totenstille im Raum. Damit hat keiner gerechnet.

Auch als Dean es erneut versucht, gelangt er nicht ans gewünschte Ziel:
"Sieh mal an, du hast ja ein loses Maul, wir habe wohl jetzt eine neue Tussie äh Tunte in der Klasse. Schick siehst du ja aus, glitzerst wie eine Discokugel, eigentlich richtig zum Anbeißen. Dein Schwänzchen fällt gar nicht auf. Ha, ha, ha, ha"¦ Na Süße, wie wär"™s denn mit uns beiden. Ich kann dir Schnuckelchen ja mal zeigen, was ein richtiger Mann ist hä, hä, hä, hä" lacht er und sieht sich Beifall heischend um. Keine Reaktion, Dean vergeht allmählich das Grinsen, verschwindet ganz als Katrin auch noch selbstsicher antwortet:
"Nein Danke, behalte mal deine drei Gehirnzellen in deinem Würstchen, du könntest sie ja mal irgendwann noch gebrauchen und außerdem ist mein Name Katrin und nicht Tunte oder Tussie, das kannst du dir doch hoffentlich mit deinem beschränkten Denkvermögen noch merken." Ihre Mitschüler grinsen möglichst unauffällig. Katrin gefällt die Antwort, Klaus im Inneren weiß aber ängstlich nicht, was er"¦ oder"¦ sie?"¦ da von sich halten soll und Dean gefällt die Antwort so wie so ganz und gar nicht. Um weiter den starken Mann zu spielen, winkt er abfällig ab und sagt:
"Ach"¦ Leck mich"¦!"
"Danke, ich hab schon Besseres gegessen und bin jetzt satt" antwortet Katrin wieder ruhig und völlig selbstsicher. Dean wird rot vor Wut und springt auf.
"Dir Tunte werde ich es zeigen!" ruft er erbost und greift Katrin in den Schritt. Ohne viel nachzudenken holt Katrin aus und verpasst Dean sehr undamenhaft aber kräftig eine schallende Ohrfeige. Dean ist erschrocken, fällt rücklings sprachlos auf einen Stuhl und weiß nicht was er machen soll.
"Drei zu Null, prima Kleene!" tönt es wieder fröhlich aus der Essenausgabe. Katrin verlässt endgültig den Raum. Das Klack, Klack, Klack ihrer Schuhe verhallt allmählich, als im Speiseraum der Tumult losbricht. Jeder will seinem Erstaunen Luft machen. Alle schreien durcheinander, keiner hört zu und eine Köchin verschließt mit einem Lächeln die Essensausgabe


11. Die Klassenfeier

Mit zitternden Knien und völlig aufgeregt geht Katrin in ihr Zimmer. Über das, was sie gerade abgezogen hat, ist sie selbst sehr erstaunt. Sie hat zum ersten Mal ihren Mitschülern erfolgreich Paroli geboten. Bis zur Klassenfeier hat sie noch knapp drei Stunden Zeit und so zieht sie sich Jacke, Schuhe, Hose, und Bluse aus und legt sich in ihr Bett, um etwas zu ruhen. Sie will wieder ruhiger werden. Sie ahnt, dass es auf dieser Feier weiter geht. Sie denkt noch einmal über die letzten vergangenen Stunden nach.

Eine halbe Stunde später steht sie wieder auf und richtet das Bett. Sie macht sich am Waschbecken etwas frisch und sortiert anschließend die Kosmetikartikel nach Farbe. Sie bearbeitet kurz ihre Fingernägel und lackiert diese mit dem roten Nagellack. Sie entscheidet sich, das rote Kleid anzuziehen, dessen Rockteil durch einen mehrlagigen Petticoat ausgestellt wird. Vor dem Spiegel übt sie mehrmals, sich Lippenstift aufzulegen. Es dauert eine Weile, bis sie zufrieden ist, mehr traut sie sich nicht. Sie packt die kleine Handtasche mit dem Notwendigsten, zieht sich den roten Anorak an und verlässt stöckelnd die Herberge in Richtung Gaststätte.

Sehr nervös und mit der Angst im Nacken, dass ihr wahres Geschlecht erkannt wird, spaziert sie durch das Städtchen, doch alles geht gut, sie erntet nur wohlwollende, manchmal auch verträumte Blicke.
Als es so weit ist, geht Katrin in die Gaststätte, die einen gemütlichen Eindruck macht. Ihre Mitschüler sind noch nicht da und so setzt sie sich neben den reservierten Bereich, sie bestellt sich ein Mineralwasser und wartet auf ihre Mitschüler. Es sind auch mehrere Jugendliche der Stadt anwesend, die Katrin unverhohlen anstarren. Bevor sich einer von ihnen entscheiden kann, zu Katrin zu gehen, um sie anzubaggern, wird die Tür heftig aufgestoßen und lärmend betreten ihre Mitschüler die Gaststätte. Ihre Bemerkungen beim Betreten der Räumlichkeiten fördern auch nicht gerade die Gastfreundschaft:
"Mann ist das ein mieser Schuppen!", "Das Richtige für Landeier", "Ne alte Kaschemme ist dagegen ein fünf Sterne Bude", "Seht euch mal die Klamotten von den Heinis an, alles Marke "Sack und Müll"¦!", Typisch Hinterwäldler"¦"

Katrin schämt sich für das arrogante Auftreten ihrer Mitschüler, die sich inzwischen auf die reservierten Plätze gesetzt haben. Als sich Katrin dazu setzen will, sind auf einmal alle noch freien Plätze mit Sachen belegt oder sie wird zum Nächsten geschickt. Nach dem dritten Versuch setzt sie sich auf ihren alten Platz.
"Katrin, willst du dich nicht endlich zu uns setzen oder bist du was besseres!" wird sie von ihrem Klassenlehrer angesprochen, obwohl dieser ihre vergeblichen Versuche gesehen hat. So antwortet sie verärgert:
"Es ist ja kein Platz mehr frei und was ihre Frage angeht, so muss ich diese mit ja beantworten"
Die missbilligen Äußerungen ihrer Mitschüler ignoriert sie dabei mit einem Lächeln im Gesicht. Ihr Klassenlehrer kämpft mit einem Kloß im Hals und sein Gesicht rötet sich erneut stark vor Wut.

Den Vorfall nicht weiter aufbauschend, bestellt Herr Petersen nach einer Weile eine Runde Bier und einen doppelten Schnaps für Jeden. Katrin lehnt ab und verlangt nur ein neues Mineralwasser, sehr zum Missfallen ihres Klassenlehrers, der darauf gereizt reagiert:
"Hier wird getrunken, was ich bestelle, sonst muss ich mir was einfallen lassen!"
"Verstehe ich das richtig, sie als mein Lehrer verlangen von mir, ihrer Schülerin, gegen meinen Willen Alkohol zu trinken! Das geben sie mir bitte schriftlich, vor allem, dass sie mich bei einer Weigerung bestrafen wollen!" reagiert Katrin scharf.
Abfällig, mit der Hand abwinkend und Verachtung in der Stimme antwortet er ihr:
"Ach, mach doch was du willst, immer muss du stören und einen auf Außenseiter machen! Kein Wunder, dass du keine Freunde in der Klasse hast!"¦ Also, wir lassen uns den Abend nicht verderben!" sagt er zur Klasse, hebt sein Schnapsglas "Na dann Prost, auf die Ferien!" und kippt das Zeug in sich rein. Eine neue Runde wird sofort bestellt.

Die Geschehnisse werden natürlich von den anderen Gästen registriert. Vor allem die Stadtjugend greift nach und nach zu ihren Handys. Die Kellnerin beginnt das bestellte Essen zu servieren und stellt Katrin mit einem Lächeln als erste ihre Portion hin, der Rest wird mit minimaler Freundlichkeit bedient. Die Getränke werden ähnlich platziert. Da Katrin Hunger hat, beginnt sie seelenruhig mit dem Essen, was Herrn Petersen wieder sichtbar ärgert. Nach dem Essen wird Katrin völlig von ihren Mitschülern ignoriert, nicht aber von der Stadtjugend.

Einer von ihnen geht zu Katrin und setzt sich an ihren Tisch, nach dem er Katrin gefragt hat. Er fängt mit Katrin an zu plaudern und stellt sich ihr als Peter vor. Inzwischen füllt sich die Gaststätte und es ist eine Spannung zu spüren. Peter versucht von Katrin zu erfahren, warum sie alleine ist, worauf sie antwortet:
"Wir können uns gegenseitig nicht riechen"¦!"
"Du bist gut, der Hass ist doch eindeutig zu bemerken!" entgegnet Peter und Katrin zuckt nur mit den Schultern. Ihre Mitschüler beobachten sie argwöhnisch.
"Mich stört es nicht mehr, ich bin es gewöhnt!"
"Das verstehe ich nicht, so ein hübsches Mädchen alleine zu lassen. Deine Mitschüler sind wohl alle impotent?" sagt Peter und wird auch an den Nachbartischen gehört.
"Nicht nur impotent, sondern auch geistig degeneriert!" antwortet Katrin.
"Komm, lass uns an den Tresen gehen, da sind wir ungestört und es liegen auch keine Mikrofone da!" sagt Peter mit einem Seitenblick auf Katrins Mitschüler, die gerade die fünfte Runde Alkohol vernichten.

Katrin steht wortlos auf, nimmt ihr Handtäschchen und geht Peter zum Tresen hinterher. Ein Platz in der Ecke ist noch frei und Katrin wird von Peter platziert. Katrins Nachbar blickt sie kurz an, dann Peter, steht mit einem Lächeln auf und deutet Peter auf seinen Platz, der sich nun neben Katrin setzen kann. Katrin ist darüber sehr erstaunt. Peter fragt sie, ob sie mit ihm ein Glas Wein trinken möchte und nach einem Nicken gibt er seine Bestellung auf. Die Gaststätte füllt sich schnell weiter. Der Wirt ahnt schlimmes und beginnt zu schwitzen. Er geht in sein Büro und führt ein Telefongespräch.


12. Kleine Rauferei

Andere Jugendliche kommen nach und nach zu ihnen und Peter stellt Katrin vor, die einige, nicht böse gemeinten anzügliche Bemerkungen und anerkennende Pfiffe über sich ergehen lassen muss. So sagt einer:
"Mann, Peter, du Glückspilz, da hast du dir ja was Hübsches geangelt"¦ Mädel, wenn der Schnösel von dir nichts mehr will, ich nehme dich sofort, ohne Bedingungen"¦!"
"Darf ich vorstellen, das ist mein so genannter Freund Jürgen" frotzelt Peter und dann wieder ernst: "Jürgen, das ist Katrin und diese arroganten Schnösel dahinten sind leider ihre Mitschüler."
"Herzliches Beileid" sagt darauf hin Jürgen. Andere Jugendliche gesellen sich zu den Dreien und es beginnt eine intensive Unterhaltung. Katrin ist plötzlich der Mittelpunkt dieser Runde und fühlt sich wohl.

An den Tischen der Feiernden macht sich eine trunkene gekünstelte Fröhlichkeit breit. Anscheinend hat ein Wetttrinken begonnen. Dass Katrin fröhlich im Kreis anderer sitzt, passt Einigen nicht. Andauernd muss sie ihnen den Spaß verderben, denken viele. Auch Herr Petersen ärgert sich über Katrin und durch den Suff bekommt er wieder Lust, seinem Hobby zu frönen, nämlich Ohrfeigen wahl- und grundlos zu verteilen. Bastian, der neben Herrn Petersen sitzt, bekommt es als Erster zu spüren. Auch Katrin bekommt es mit und warnt ihre Begleiter vor. Sie kennt ihren Klassenlehrer und Mitschüler.

Der Alkohol fließt in Strömen und einige Gläser werden mit Gejohle der Angetrunkenen an die Wand geschmissen. Der Wirt ruft seine Gäste zur Ordnung und wird vorerst mit fünfhundert Euro extra, beruhigt. Katrin sagt Peter gerade, dass sie gehen möchte, nimmt ihre Jacke und will zum Ausgang gehen, als Herr Petersen auf sie zu zukommt.
"He, du Schlampe, wo willst du hin, die Feier ist noch nicht beendet. Herr Wirt, gießen sie mal fünf doppelte Klare ein! Die Schlampe wird sie jetzt auf ex trinken, damit die endlich in Stimmung kommt!" lallt der Klassenlehrer los und erntet massive Unmutsbekundungen von den anderen Umstehenden.
"Opa, lass die Kleine in Ruhe, die will dein Gesöff nicht!"
"Ach halt dein Maul, was heißt hier Kleine, die Nutte ist meine Schülerin und ich bestimme, was sie trinkt! Und außerdem du Rotzlöffel hast dich überhaupt nicht einzumischen!" schreit er einen jungen Mann an und haut ihm eine Backpfeife runter, der reagiert reflexartig und platziert seine Faust kräftig auf dem linken Auge des Lehrers. Der stolpert einige Schritte rückwärts bis zur Wand und rutscht langsam nach unten. Sein Auge indes quillt zu und nimmt die schönsten Farbtöne von blau über grün bis gelb an!

Das war der Zündfunke, der die gespannte Atmosphäre schlagartig entlädt. Katrin und Peter werden vom Wirt schnell in sein Büro neben den Ausgang gezogen. Er verschließt die Tür und telefoniert mit der Polizei. Danach sagt er zu Peter:
"Ich habe es geahnt. Du hältst dich da raus und beschützt deine Freundin!"
"Aber Onkel ich muss doch dir"¦"
"Tue, was ich dir sage!" sagte der Wirt, verlässt das Büro und schließt von draußen ab. Die Geräusch aus dem Gastraum hören sich gar nicht gut an, Glas splittert, Holz bricht und lautes Geschrei und Gestöhne.

Katrin ist entsetzt!

Sie fühlt sich schuldig!

Sie bricht in Tränen aus und wird von Peter in die Arme genommen. Er versucht sie zu beruhigen und zu überzeugen, dass sie keine Schuld hat. Von Draußen ist ein Tatütata zu hören. Der Lärm nimmt an Intensität zu, die Polizei ist gekommen und räumt auf. Aus dem Bürofenster ist zu sehen, dass alle, vor allem Katrins Mitschüler die weiter krakeelen mit Handschellen abgeführt und in Fahrzeuge verladen werden. Auch Herr Petersen wird laut schimpfend, Beleidigungen ausstoßend gewaltsam verfrachtet.

Da geht die Bürotür auf und der Wirt winkt die beiden raus. Es sind nur noch zwei Beamte anwesend, um unter anderem den Schaden festzustellen. Der Gastraum sieht wie nach der Völkerschlacht bei Leipzig während der napoleonischen Kriege aus, zerstörtes Mobiliar, kaputte Fenster, selbst der stabil wirkende Tresen ist in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt kein Möbelstück im Gastraum mehr, das noch benutzbar ist. Diese sinnlose Zerstörung lässt Katrin traurig werden, sie schämt sich für ihre Mitschüler.
"He, Katrin, du kannst doch nichts dafür!" wird sie von Peter getröstet.

Ein Beamter befragt Katrin.
"Stimmt es, das ihr Klassenlehrer sie zwingen wollte, fünf doppelte Gläser Schnaps auf Ex zu trinken?"
"Ja, aber er war doch betrunken"¦!" versucht sie ihn zu verteidigen.
"Das ist unwesentlich, wie hat das Ganze denn angefangen?" Katrin zögert mit ihrer Antwort und Peter erzählt an ihrer Stelle, wie alles begann. Von dem arroganten Auftreten von Katrins Mitschülern bis zur Ohrfeige, die den Faustschlag auslöste. Weiter konnte er nichts sagen, weil sein Onkel sie beide ins Büro eingesperrt hat. Der Wirt wird nach dem Grund gefragt:
"Na, die Bande hat doch den ganzen Abend auf der Kleinen herum gehackt, mein Neffe hat sich für die Kleine interessiert, da habe ich sie aus den Gefahrenbereich raus geholt. Sie kann nichts dafür, hat jede Provokation vorher geschluckt und wollte eigentlich gehen, als es mit ihrem Lehrer anfing."
Katrin wird gefragt, ob sie gegen ihren Lehrer Anzeige erstatten will, sie verneint und schüttelt traurig den Kopf.
Sie möchte nur noch zur Unterkunft, nichts sehen, nichts hören "¦..

Peter bringt sie zur Jugendherberge, nimmt sie einmal kurz in die Arme und verabschiedet sich von ihr. Katrin wird von Frau Schmidt, die nicht bei der Feier war, aufgehalten und in den Aufenthaltsraum beordert. Sie will wissen, warum sie alleine kommt. Mit einem Seufzen erzählt sie von dem Abend in der Gaststätte. Sie lässt nichts aus!
"Verstehe ich dich richtig, Herr Petersen wollte dich mit Gewalt betrunken machen und provozierte dabei auch noch eine Schlägerei?" Fast sie Katrins Bericht zusammen.
"Ja, wäre ich nicht dabei gewesen säßen sie jetzt alle nicht in der Ausnüchterungszelle und die Kneipe wäre kein Brennholz!"
"Katrin, du hast keine Schuld, du"¦!" Frau Schmidt wird durch das Öffnen der Tür des Aufenthaltsraumes unterbrochen. Frau Bruchmüller kommt mit einem Tablett in den Raum, sie hat Tee gekocht. Ihr entgeht nichts, was in der Herberge passiert.
"Soooo, Kleene, trink ma zur Beruhijung een Täschen Pfefferminztee und sie och Frau Schmidt!"

Gesagt, getan und schon standen zwei Pötte mit Pfefferminztee vor den beiden:
"Ick hab jrade mit meen Jüngsten jequatscht, der hat heute Dienst uffen Revier, der hat ma jesacht, das se fünf Mädels nach Hause jeschickt haben un nur die blonde Zicke da behalten. De Kerle un de Abklatsch von Lehrer bleeben erscht ma bis morjen drin! Er hat mir och vertickert dat alle Jüngelchen nach Papa rufen aba die müssen erscht mal nüchtern werden. Meene Tochter Ruth ischt Ärztin un soll Denen och noch Blut abzapfen. Ich globe sie wird nur Sprit finden."
Sie unterhalten sich noch eine Weile bis Katrin sich verabschiedet und schlafen geht. Der Tee hat ihr geholfen wieder ruhiger zu werden.


13. Der nächste Morgen

Seufzend zieht sie sich das Nachthemd und den Slip an und legte sich schlafen. So richtig kommt sie nicht zur Ruhe, zu viel ist heute geschehen. Sie hört nach einiger Zeit draußen ihre Mitschülerinnen herum rumoren und fluchen, den Grund erfährt sie nicht, ist für sie auch uninteressant.
Als ihr allmählich die zarte Weichheit des Materials der Nachtwäsche bewusst wird, läuft ihr wieder ein wohliges Kribbeln ihren Rücken rauf und runter. Vielleicht bin ich doch auf dem richtigen Weg, denkt sie sich, um mich selbst ernsthaft zu prüfen wie es ist, eine junge Frau zu sein. Katrin, beziehungsweise Klaus hat ein merkwürdiges wohliges Gefühl bei dem Gedanken, mit dem er/sie endlich einschläft.

Am nächsten Morgen erwacht Katrin ausgeruht. Ein Blick aus dem Fenster zeigt ihr einen sonnigen Herbstmorgen. Der Hofhahn ist noch immer mit seinem morgendlichen Weckruf beschäftigt: "Kikerikiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeee!"
Eigentlich verspricht der Morgen einen ruhigen, angenehmen und sonnigen Tag, wenn nicht gestern diese Klassenfeier gewesen wäre. Katrin räkelt sich und spürt wieder das feine Gewebe des Nachthemdes auf ihre Haut. Schlagartig wird ihr wieder bewusst, was ihr heute nicht nur kleidungsmäßig bevorsteht. Klaus in ihr hätte sich jetzt am liebsten in die hinterste Ecke seines Bettes verkrochen, mit der Hoffnung, dass das Ganze nur ein Traum ist. Seine volle Blase zeigt ihm aber das Gegenteil, Katrin übernimmt das Kommando und entschließt sich aufzustehen.

Sie muss sich dem Ganzen stellen, sagt sie sich erneut! Grübelnd und seufzend steht sie kurz danach auf, steigt ohne zu überlegen in die bereitstehenden Slippers, wirft sich das Negligé über und stöckelt noch halb schlafend zur Toilette. Das Gehen mit den hohen Absätzen ist zwar ungewohnt, aber bereitet Katrin merkwürdigerweise kaum Probleme. Als sie sich bereits auf dem Rückweg befindet, wird ihr auf einmal siedend heiß, sie trägt ja noch wie selbstverständlich das kurze, durchsichtige Nachthemdchen. Das Negligé verbirgt auch nicht allzu viel. Wenn sie da drinnen einer sieht"¦
So schnell es die ungewohnten Slippers erlauben, stöckelt sie panikartig ins Zimmer zurück. Zitternd lehnt sie sich an die geschlossene Tür und versucht sich zu beruhigen. Klaus schreit wieder auf, wird aber sehr schnell von Katrin zur Ruhe gebracht.

Nachdem es ihr gelungen ist, fällt ihr ein, dass es doch als Mädchen normal ist, ein Nachthemd zu tragen und sie ja auch noch zum Waschraum gehen und sich waschen muss. Sie denkt kurz nach, gibt sich einen Ruck und geht selbstbewusst wieder stöckelnd zum Waschraum und benutzt wie selbstverständlich den Mädchenwaschraum. Sie ist jetzt ein Mädchen und dieser Ort ist für sie richtig, sagt sich Katrin energisch!

Noch hat sie Glück, es ist noch immer ruhig im ganzen Haus, die Anderen liegen noch in den Betten und schlafen bestimmt ihren Rausch aus und der Rest schmort noch im Kittchen. Sie erledigt in aller Ruhe ihr morgendliches Reinigungsritual und geht im Nachthemdchen wieder in ihr Zimmer zurück. Viel Auswahl an Kleidung hat sie nicht und so entschließt sie sich heute noch mal ganz in Rosa zu gehen und zieht sich neben der weißen Bluse die rosafarbene Jeans, die dazu passenden Pumps und die Jacke erneut an. Der herbstliche Morgen ist noch kühl. Sie hat Hunger, bürstet sich ihre Haare und geht zum Gutshaus.

Als Katrin als erste im Speisesaal ankommt, geht die Küchentür auf, Frau Bruchmüller kommt heraus, klatscht in die Hände, drückt sie kurz an ihr Herz und sieht Katrin strahlend an.
"Ick habs doch jewust, du siehst wieda aus, wie en Engelchen. Die Plünnen stehen dir wiklisch imma bessa Kleene. Haste Hunga? Na denn komm, ick jeb dir ne Klenichkeit wat zum hinter de Kiemen schmeißen. Hier haschte ne kleene Portion Manscheier und een paar belechte Brötchen"
Als Katrin die Menge wieder sieht, muss sie schlucken.
"Ähmm"¦ wie viele sollen denn davon satt werden" fragt sie schüchtern. Frau Bruchmüller bricht in schallendes Gelächter aus, gibt ihr noch eine Kanne Kaffee und meint:
"Na, du Kleene, hast ja nix uff de Rippen. Appropro Rippchen, Katrin der Name passt ritisch zu dir!" sagt sie, gab Katrin noch einen Schmatzer auf die Wange und ging in die Küche zurück.

Katrin wird rot, man könnte fast sagen, ihre Gesichtsfarbe lässt jede anwesende Tomate vor Neid erblassen, wenn sie es könnte. Klaus ist völlig durcheinander, noch nie hat er so etwas erlebt. Alle Zweifel kommen wieder hoch, aber Katrin will leben und bekämpft die aufkommende Hilflosigkeit von Klaus. Sie gewinnt allmählich wieder die Oberhand. Ihre Selbstsicherheit kehrt zurück. Um die Situation zu überspielen, macht sie sich über die Riesenportion Rühreier her und vertilgt auch einige Brötchen dazu. Abgelenkt durch das Essen wächst Katrins Selbstsicherheit indes wieder. Als allmählich ihre Mitschülerinnen kommen, hat sich Katrins neue Persönlichkeit wieder soweit in den Vordergrund geschoben, dass sie seelenruhig weiter frühstückt. Hin und wieder wünscht sie den Ankommenden lächelnd einen guten Morgen und lässt sich sonst weiter nicht stören

"Alles mal herhören. In Anbetracht eure gestrigen Leistung gibt es heute eine geregelte Freizeitgestaltung, ihr Mädchen werdet euch heute Vormittag freiwillig zum Küchendienst melden. Die Arbeiten werden von mir betreut." sagt Frau Schmidt
"Aber ich denke, wir haben Ferien" motzt Babette und drückt damit ihren allgemeinen Unmut aus. Frau Bruchmüller kommt indes aus der Küche und sagt zu Katrin:
"Katrin, du wirst mir helfen un uffem Wochenmarcht bejleiten, sei in 10 Minuten bitte uffen Hof, dann fahrn ma mit de Pritsche zum Marcht"


14. Der Markt

Bevor jedoch die Köchin zum Markt fährt, verteilt sie erst mal weiße Schürzen an die fünf freiwilligen Küchenhilfen, stemmt ihre Arme in die Hüften und zählt die Arbeiten auf:
"So Mädels, als erschtes räumt ihr ma den Speisesaal uf, macht sauba und wascht det Jeschir ab, merkt euch eens, für jededt kaputte Teil jibst ne Backpfeife, also pascht uf, det Jeschir wird wieda jebraucht.
Falls de Rescht de versoffene Bande ausem Knast jelatscht kommt un wat spachteln will, bedient ihr se. Der Kram steht da inde Ecke.
Da es mojen Julasch jibt, müscht ihr de beeden Säcke Zwiebeln pellen un kleen schnipseln, sind nur insjesamt so vierzich Kilo. De jroße Topp da ischt och noch mit jeschälte Katoffeln voll zu schmeißen, verjest net, Wasser uff zu füllen. Dad ihr ma de Knollen schön sauber pellt, ick will keene Ojen oder andere Reste sehen, wenn nich, müscht ihr fünwe morjen den Ramsch allene ufspachteln, also jibt euch Mühe" sagt sie und stiefelt davon.
Den Mädels bleibt im ersten Moment die Spucke weg, dann erholen sie sich vom Schreck und maulen los. Frau Schmidt hält sofort dagegen und scheucht alle an die Arbeit. Kurze Zeit später knattert ein alter Lieferwagen vom Hof in Richtung Markt von Adenstädt.

"Na Kleene, nu machen wa uns en jemitlichen Vormittach." sagt Frau Bruchmüller "aba haste de langen Jesichta jesehen, jenau wie ick dir det jesacht hab. Wie fühlste dir denn eijentlich" fragt sie und fährt zum Markt, der im Zentrum der Kleinstadt immer dienstags und donnerstags abgehalten wird.
"Ich weiß nicht genau, irgendwie eigenartig"¦ befreit"¦ aber eigentlich ganz gut. Beinahe so wie neu geboren! Es hat mir mächtig Spaß gemacht, denen gestern als Katrin den Spaß zu verderben, besonders Dean. Nur die Ohrfeige hätte ich mir verkneifen sollen."
"Ach wat, det hat der Pinsel verdient! Einfach Klasse, hat richtich jeklatscht und eens lass da jesacht sein, als Dame läscht man sich nich von jedem Gimpel zwischen de Beene jrabschen. Du hascht richtisch jehandelt!"
"In mir ist immer noch dieser Zwiespalt. Klaus und Katrin haben auch miteinander gekämpft. Klaus wollte, wie immer, ängstlich aufgeben und sich verkriechen, Katrin setzt sich selbstbewusst am Ende durch. Woher kommt auf einmal diese "¦Stärke, vor allem bei Katrin? Bin ich verrückt oder schizophren?"
"Nee, bischte nich, ick hab dir doch verklickert, nur so, mit Selbstbewuschtsein kannste denen Paroli bieten. Mir hat besondas jefallen, wie de den Quadratlatsch abjeferticht hast, aba paß uff, Kleene, de Ausdruck seener Ojen hat ma nich jefallen, der heckt noch wat aus! Aba de Tüpen müschen erscht mal außem Knast rauskommen un denn kicken wa weiter Woher de neue Stärke in dir kommt, weeß ick och nich. Vielleicht isch wat bei dir uffjewacht, wat schon lange in dir schlummat"

Sie erreichen den Markt und parken den Wagen am Rande des Marktes im abgesperrten Bereich. Ein grüner Uniformträger nähert sich den Wagen, stutzt kurz, dreht sich um und will sich wegschleichen, als Frau Bruchmüller los ruft:
"He Wölfchen, willste deena Mam keen Knutschi zur Bejrüßung jeben?". Mit einem rötlich angehauchten Gesicht wendet er sich seine Mutter zu "Nicht Mama, ich bin im Dienst!" "¦sagt der Polizist äußerst verlegen und begrüßt seine Mutter, damit sie Ruhe gibt. Auch Katrin wird von ihm gegrüßt, beide habe gestern Abend Bekanntschaft in der Gaststätte schließen müssen und Wölfchen sagt zu seiner Mutter:
"Außerdem Mama steht dein Wagen schon wieder im Halteverbot, heute ist Markttag, bitte fahr ihn weg"
"Mach ick, mach ick Kleena, sobald de janze jekofte Ramsch verladen ischt."
"Mutter, du kannst doch nicht schon wieder"¦"
"Schon jut men Kleena, du paßt ja schön uff meene Kutsche uff, da kann ja nix passieren! Eens sach ick dir, lasch de Tüpen von jestern Abend noch ne Weile schmoren, die brauchen dat! Komm, Katrin" sagt sie und geht zum Markt.

Über die sichtbare Verlegenheit des Polizisten muss Katrin grinsen und folgt der Köchin, die als erstes frisches Obst und Gemüse bei einem Händler kaufen will, den sie anscheinend auch gut kennt. Als sie sich wie alte Freunde begrüßt haben, gibt Frau Bruchmüller ihre Wünsche bekannt, der Händler berechnet den Gesamtpreis der Ware und sagt dann:
"Macht summa summarum 120 Euro, es ist mir immer ein Vergnügen mit ihnen Geschäfte zu machen". Rings herum wird es still, alle schauen mit einer sichtlichen Vorfreude zum Gemüsestand, denn sie wissen was folgt. Frau Bruchmüller erfüllt voll und ganz die Erwartungen und legt zum Vergnügen von Katrin und den Umstehenden los:
"Watt denn du Halsabschneider, willste mir ausplündern. Für det bischen jetrocknetet Jemüse willste 120 Euro habn, du loofst doch nich jahns rund ", wild fuchtelt sie mit den Armen rum und der Händler sucht nach einem sicheren Plätzchen:
"Na ich habe doch auch so meine Einkaufskosten"¦" will der Händler gerade gegenhalten, aber Frau Bruchmüller ist in Fahrt:
"Pappalapap, du kofst den Ramsch fürn Appel und een Ei und bereicherst dir dann an den ahnungslosen Kunden, nich mit mir!"
"IIICH???"¦ Ich mich bereichern? Wie stellen sie sich das vor, ich muß morgens ganz früh zum Großmarkt und die Ware"¦"
"Männekin ick will doch bloß nen bischen Jemüse für mene Kinderlein in de Pengsion und nich jleich dene janze Bruchbude kofen"
"Waaas???"¦ Bruchbude"¦ das"¦ das"¦ das ist ein nagelneuer Verkaufsstand"¦"
"Glob ick dir jerne, aba bestimmt zur Zeit de ollen Römas"¦ oda warns de Kreuzzüche?" entgegnete sie locker.

Katrin kringelt sich vor Lachen, sie kann nicht mehr und geht etwas bei Seite, um sich zu beruhigen. Dabei merkt sie, dass dieser bühnenreife Einkauf von Frau Bruchmüller auf diesem Markt schon Tradition hat und so eine eigene Instanz ist. Plötzlich wird sie von Hinten leicht angerempelt. Als sie sich umdreht, sieht sie in die blauen Augen von Peter, der sich entschuldigt:
"Entschuldige, ich habe nicht aufgepasst. Ich hab dich nicht gesehen"¦"
"Kannste auch nicht, wenn du wie ein Schlafwandler durch die Gegend läufst" sagt Katrin fröhlich.
"Ach, du bist es, Katrin! Treffen wir uns heute Nachmittag noch, dann können wir uns in Ruhe weiter näher kennen lernen"
"Ich glaube"¦ nicht, ich, ich weiß nicht"¦" stammelt Katrin und merkt, wie das Blut in ihren Ohren schießt, die mit einer leichten Rötung antworten.
"Ach, komm schon, was ist denn dabei, Katrin?"
Das restliche, übrig gebliebene Teil Klaus in Katrin würde am liebsten vor Scham in den Boden versinken, aber es war ja kein Loch da, so muss Katrin die Initiative ergreifen. Sie verdrängt Klaus und antwortet zögernd:
"Vielleicht doch heute Nachmittag"¦".
"Schön, komme aber auch, ich möchte dich wiedersehen und kann dir dann auch unsere Stadt zeigen"¦"
"Kaaaatrin"¦" tönt es vom Gemüsestand "komm, Kleene, wir müssen weita", anscheinend hat man sich über den Preis geeinigt. Erleichtert, aus dieser Situation heraus zu kommen sagt Katrin zu Peter:
"Ich muss gehen"¦" und läuft eilig los.
"Katrin, wir treffen uns am Eiscafe am Markt"¦!" rief ihr Peter hinterher.
"Na, du bischt ja jut, kaum dreht man sich um, haste schon een Verehra. Man muss ja janz schön uff dir uffpassen" sagt Frau Bruchmüller grinsend. "Siehste, der Halsabschneeder is 20 Euro runter jejangen un verladen tut er den Ramsch och noch selba. Man muss de Leute nur imma offen jejenüba treten. Nu brauch ick noch Eier"¦"
Wie ein Raubtier auf der Jagd peilt sie ihr nächstes Opfer an. Auf dem Weg zum nächsten Stand bleibt Katrin an einem Kleiderstand mit Damenbekleidung stehen, sieht sich die ausgestellte Ware an und gerät ins Träumen. Als sie ein schönes, seidiges Kleid sieht, fragt sie sich, wie würde sie in diesem Kleid aussehen. Sie verpasst durch ihre Träumereien den nächsten Auftritt von Frau Bruchmüller, die sie nach einer Weile aus ihren Träumereien reißt, als sie den nächsten Händler abgefertigt hat.
"Schick, wa, Kleene?" fragt sie. "Mmmm "¦ ja" murmelt Katrin.

An einem andern Stand mit viel einzelnem Kram entdeckt Frau Bruchmüller eine glitzernde Haarschleife, die zu Katrins Outfit passt. Kurz entschlossen kauft sie diese und befestigt sie ohne viel Federlesen in Katrins Haaren, die völlig überrascht ist. Doch bevor sie irgendetwas dazu sagen kann, raunt Frau Bruchmüller ihr zu:
"Die steht dir, richtich süß, siehst jleich noch weiblicher aus, da wird de Meute heute Mittach wieda Bauklötzer staunen, meinste nich?" und stieß grinsend Katrin leicht in die Seite.
"So, de Arbet haben wa erledicht, jetzt kommt det Verjnüjen!" sagt sie und dirigiert Katrin zu dem Café am Rande des Marktes.
"Willst en Eis oda nen Stüch Torte mit Sahne?" fragt sie, Katrin antwortet:
"Nur ein Eis mit Früchten, bitte!" und mit einem Grinsen hinterher "Als Mädchen muss man ja auf die schlanke Linie achten"¦.."
Frau Bruchmüller lacht herzhaft los und isst ihre doppelte Portion Schwarzwälder Kirschtorte auf. In aller Gemütsruhe trinken beide noch ihren Kaffee aus, als Frau Bruchmüller mit ihren Argusaugen ihren Sohn erspäht:
"Huuu Hu"¦ Wölfchen hier bin ick"¦ willste och nen Kaffee" ruft sie winkend. Der Polizist kommt auf seine Mutter zu und versucht mal wieder vergeblich dienstlich zu werden:
"Frau Bruchmüller, sie"¦", "Watt heßt hier Frau und sie, ick bin dene Mutta, lass bloß mir jejenüber dein Beamtenkauderwelsch" Wölfchen schluckt, errötete leicht und versucht es noch einmal:
"Mam"¦ Äh Frau Bruchmüller du"¦ Ähhh sie stehen noch immer im Halteverbot, Wenn sie nicht augenblicklich das Fahrzeug entfernen, muss ich eine Ordnungsstrafe verhäng"¦!",
"Waaat? Ick jlob meen Hamsta bohnat! Du willst deina eijenen Mutter ne Strafe uff brummen? Komm du mir mal nach Hause"
"Ohhh man"¦ Mama ich bin im Dienst, ich"¦"
"Ach, halt den Schnabel" fällt sie ihm grinsend ins Wort, bezahlt die Rechnung und geht, gefolgt von einer lächelnden Katrin, zum Lieferwagen. Unterwegs kommen sie an der Stadtbibliothek vorbei.
"Können wir noch kurz einen Abstecher in die Bücherei machen? Ich möchte mir ein Buch ausleihen".
"Na jut, ick komm mit rinn"

Bevor Katrin in den Regalen herum stöbert, erkundigt sie sich erst, ob sie sich als Gast ein Buch ausleihen kann. Erst als Frau Bruchmüller so zu sagen die Bürgschaft übernimmt, ist die Bibliothekarin einverstanden. Im Lesesaal stehen einige Computer mit Internetanschluss. Nach kurzem Googeln, weiß sie, wonach sie suchen muss. Eine viertel Stunde später hat sie einige Bücher gefunden und geht zur Ausleihe, der Rest ist dank Frau Bruchmüller nur Formsache. Sie gehen weiter zum Lieferwagen, in dessen Nähe "Wölfie" in seiner grünen Uniform nervös von einem Bein auf das Andere tritt:
"Wo warst du denn. Du musst mit deinem Wagen hier endlich verschwinden, sonst"¦"
"Schon jut Kleena, ick fahr ja schon! Bis späta!" gibt ihrem Sohn noch einen Knutscher auf die Wange, steigt mit Katrin ein und fährt zur Jugendherberge, ganz vorsichtig damit es auf der Ladefläche kein Rührei gibt. Beide sind zufrieden, sie haben einen schönen Vormittag verbracht. In der Jugendherberge angekommen hilft Katrin noch die Einkäufe abzuladen. Im Speisesaal sitzen alle Mädels mit verheulten Augen und pellen Kartoffeln, die Zwiebeln haben sie bereits hinter sich. Die beiden Papierkörbe im Raum sind randvoll mit gebrauchten Kleenex gefüllt und die Stimmung auf dem Nullpunkt.

Katrin lässt sich von der Köchin eine Schürze geben, nimmt ein Küchenmesser und setzt sich wortlos zu den Mädchen und fängt auch an, Kartoffeln zu schälen. Alle Mädel sehen auf Katrin, auf ihre Haarschleife und auf ihre Hände. Sie haben Schwierigkeiten diese Situation zu begreifen. Katrin lächelt still vor sich hin. Nach der Arbeit hilft sie noch aufräumen und verlässt den Speiseraum. Der männliche Teil der Klasse ist immer noch nicht zurück. Kurz vor dem Essen kommt eine Karawane von Nobelkarossen vorgefahren und die Klasse ist wieder vollständig. Auch Herr Petersen schleicht mit blassem Gesicht und seinem Feilchen auf sein Zimmer Alle Anderen sehen ziemlich zerknittert und blass aus und müssen sich noch einmal die Strafpredigten der Väter und deren Rechtsanwälte anhören. Bei einigen ist es deutlich zu sehen, die Ermahnungen gehen in einem Ohr rein und beim anderen wieder raus ohne Spuren zu hinterlassen.

Nach dem Mittagessen setzt sich Katrin auf eine Bank vor dem Gutshaus und beginnt zu lesen. Es ist eine merkwürdige Situation entstanden. Die ganze Klasse hat auf ein Höllenspecktakel auf Kosten von Klaus gesetzt, aber nun sitzt da auf einmal ein selbstbewusste junge Frau, also lassen sie Katrin erst mal in Ruhe und erholen sich von dem stressigen Vormittag, pflegen ihre Blessuren vom Vorabend und stürmen erneut die Stadt. Herr Petersen lässt sich nicht blicken!
Bianca D.
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

Post 4 im Thema

Beitrag von Bianca D. »

Moin,

Ich habe die ersten Artikel deiner Geschichte gelesen,muß aber sagen,daß mich das Ausmaß der geschilderten Gewalt durch den Vater und die Mitschüler doch mehr abstößt als fesselt :((a .
Als 18 jähriger noch Prügel beziehen vom Vater?Ist zwar nur eine Geschichte,aber der hätte von mir schon die Kündigung bekommen.
Schade,daß die Story in diese Richtung geht...

Gruß Bianca
Ick wees nüscht,kann nüscht,hab aba jede Menge Potenzial
Julia
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

Post 5 im Thema

Beitrag von Julia »

Inressante und gut geschriebene Geschichte. Einzelgänger dem das Leben eine Arschkarte gegeben hat und dann vielleicht doch sein persönliches Glück findet.
Bin gespannt wie es weiter geht.
LG Julia
Anne-Mette
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

Post 6 im Thema

Beitrag von Anne-Mette »

Moin,
Für die ganz Ungeduldigen hier zwei links, wo ihr ohne zusätzliche Anmeldung weiter lesen könnt, aber Warnung!
Ihr könnt eventuell nicht aufhören!
Wenn's die Geschichte schon gibt, dann reichen ja wohl die Links (?)
Bei der Gelegenheit möchte ich gleich noch einmal sagen, dass ich die inzwischen ausufernden "Selbstvermarktungslinks" (damit bist jetzt nicht speziell Du gemeint) nicht gut finde und ich dort sicherlich in den nächsten Tagen die Löschtaste einsetzen werde.

Gruß
CPG
Drachenwind
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

Post 7 im Thema

Beitrag von Drachenwind »

ralf-peter hat geschrieben:Ich kenne die Geschichte bereits,weis nicht mehr wo ich diese schon gelesn habe.
Ist sehr spannend geschrieben.

Lg R.-P
Kein Wunder Ralf-Peter, ich habe meine Geschichten auch in anderen Foren eingestellt, auch in die,
wo von Geschichtenklauern meine Geschichten unter falschen Namen gepostet wurden.

Du weißt sicherlich, jeder Autor ist irgend wie eitel und stolz auf sein(e) Machwerk(en) und möchte,
das Viele sie lesen.............. :roll:
Drachenwind
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

Post 8 im Thema

Beitrag von Drachenwind »

Bianca D. hat geschrieben:Moin,

Ich habe die ersten Artikel deiner Geschichte gelesen,muß aber sagen,daß mich das Ausmaß der geschilderten Gewalt durch den Vater und die Mitschüler doch mehr abstößt als fesselt :((a .
Als 18 jähriger noch Prügel beziehen vom Vater?Ist zwar nur eine Geschichte,aber der hätte von mir schon die Kündigung bekommen.
Schade,daß die Story in diese Richtung geht...

Gruß Bianca
Nur nach dem ersten Abschnitt eine Geschichte beurteilen zu wollen, Bianca, ist nicht gut. Ich muss dich enttäuschen aber die Geschichte geht nicht in die von dir geahnte Richtung und ist keine Prügelgeschichte. Ehrlich gesagt, mag ich seitenlange Beschreibungen von Gewalt auch nicht und ich habe zugegebener Maßen einiges in dieser Geschichte überspitzt aber kurz geschrieben und manches in abgeschwächter Form selber erlebt. Du weißt selber, die besten Romane schreibt das Leben. Trotzdem danke für deinen Kommentar.

LG
Ute
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

Post 9 im Thema

Beitrag von Drachenwind »

15. Das ungewöhnliche Vorhaben

Nach einer Weile schlägt Katrin ihr Buch zu, denkt nach. Wie war das? Je femininer sie sich gibt, desto weniger haben ihre Mitschüler was zu lachen und sie fühlt sich dabei immer besser"¦ Hmmm, denkt Katrin, eigentlich fühle ich mich jetzt wirklich wohl. Nach weiterem Nachdenken fasst sie einen Entschluss, geht in ihr Zimmer und zieht sich um. Sie zieht sich den passenden rosafarbenen Tanzgürtel an und befestigt die roten Strümpfe an den Strapsen. Das rote Kleid von gestern Abend und die passenden Pumps vervollständigen ihr Aussehen. Das Kleid hat kurze Puffärmel und ist mit vielen Schleifchen verziert. Der Rockteil ist weit ausgestellt, der Spitzensaum der Petticoats blitzt unten kess hervor. Über den Hüften befindet sich ein Gürtel, der hinten mit einer großen Schleife die Taille betont"¦

Sie bürstet sich nochmal ihre Haare, schnappt sich das kleine Handtäschchen und geht mit schwingendem Rockteil auch in die Stadt. Je länger sie läuft, desto femininer wird ihr Gang. Sie setzt wie eine Frau ihre Füße beim Laufen voreinander und macht dabei kurze Schritte. Das weibliche Schwingen ihrer Hüften verstärkt die Bewegung ihres Kleides. Große Augen und anerkennende Pfiffe begleiten ihren Weg. Wieder kommt eine leichte Panik in ihr hoch, Klaus meldet sich wieder, aber Katrin kämpft das aufkommende Gefühl der Unsicherheit erneut nieder und genießt das Ganze. Als Frau muss sie in Zukunft damit leben.

Als Erstens kauft sie sich eine weiße Handtasche mit einem Schulterriemen. Die kleine schwarze Handtasche, ihre Geldbörse, Lippenstift und ein paar Tempo-Taschentücher ist der erste Inhalt. Sie überlegt sich noch einmal ihr Vorhaben. Klaus ist jetzt Katrin und Katrin eine selbstbewusste junge Frau, die ihr Aussehen noch perfektionieren muss und Katrin ist konsequent. Der Entschluss ist gefasst und sie geht zum Kosmetik- und Friseursalon am Markt.

Zögernd betritt sie das Geschäft, erleichtert stellt sie fest, dass sie im Moment die einzige Kundin ist, es ist eben noch früher Nachmittag. Ihr Herz klopft stark, die Knie zittern leicht und Katrin wird nervös, Klaus in ihr bereut bereits den Entschluss und will wegrennen.
"Guten Tag" grüßt Katrin als eine Friseuse auf sie zu kommt.
"Guten Tag junge Dame, was können wir für sie tun?"
"Ich"¦ Ähm"¦ Ich möchte mein Äußeres verändern"¦" kommt es zögernd von Katrin.
"Und an was haben sie denn so gedacht" wird sie lächelnd gefragt. Katrin atmet tief durch und antwortet etwas sicherer:
"Na, ich dachte so an längere Haare mit leichten Wellen, vielleicht auch eine andere Farbe, ein dezentes permanentes Make-up und schöne Fingernägel"¦"
"Aha, einmal Runderneuern mit vollem Programm" sagte die Friseuse lächelnd,
"Ich bin Frau Neumann. Ist das dein erster großer Friseurbesuch?"
"Ja, ich heiße Katrin"¦! Merkt man es denn so doll?" fragt Katrin etwas eingeschüchtert.
"Ja, ein bisschen. Du willst wohl die jungen Kerle in der Stadt durcheinander bringen?" In dem Moment betritt ein junges Mädchen den Laden.
"Hallo, Mam, ich bin zurück" sagt das junge Mädchen zur Chefin, die ihre Mutter ist.
"Schön, Silke, wie war es denn?"
"Alles in Ordnung, hat Spaß gemacht!"
"Das freut mich zu hören! Ach übrigens, das hier ist Katrin, sie wird dir in der Stadt Konkurrenz machen" sagte Frau Neumann lachend.
"Hallo Katrin, woher kommst du?"
"Hi Silke, ich bin nur zu Besuch hier. Ich wohne in der Jugendherberge"
"Sag mal, gehörst du zu den Typen, die grölend durch die Botanik ziehen und gestern die Gaststätte auseinander genommen haben?"
"Ja, leider"¦ Das sind meine Mitschüler"¦ Ich kann nichts dafür, die sind eben so"¦ so arrogant"
"Du bist wohl der einzige vernünftige Mensch in diesem Haufen"¦!" bemerkt Silke nebenbei.
"Silke, nun lass mal das Mädel in Ruhe, ich habe mit ihr einiges vor" fährt Frau Neumann dazwischen.
"Oooje, na dann viel Spaß Katrin, wenn Mam das so sagt, geh ich lieber in Deckung!"
"Frechdachs" ruft sie noch ihrer Tochter lachend hinter her.
"Tschüß Mammi, bis später Katrin!" und weg ist Silke.
"Katrin, trägst du Strümpfe oder Strumpfhosen" wird sie von Frau Neumann gefragt:
"Ich habe mir extra Strümpfe angezogen"¦."
"Ziehe bitte deine Schuhe und die Strümpfe auch aus, setze dich dann auf diesen Stuhl". Der Stuhl sieht aus, wie ein misslungenes Gemisch aus Sessel, Zahnarztstuhl und Liegestuhl. Katrin legt ihre Handtasche auf ein Board und nachdem sie Schuhe und Strümpfe ausgezogen hat, setzt sie sich skeptisch auf den Stuhl. Sie merkt, wie bequem er ist und macht es sich gemütlich. Unten schiebt sich eine Auflage in bequemer Höhe für die Füße raus.


16. Das volle Programm

"Uschi, komm doch bitte mit deinen Utensilien, hier gibt es Arbeit für dich und bringe eine Tasse Kaffee für unsere Kundin mit"
"Mach ich" tönt es von hinten. Kurz darauf rollt erst ein Wagen mit vielen Fläschchen, Tiegeln, Dosen und Schachteln in den Laden, der von einer, etwas flippig aussehenden jungen Frau geschoben wird.
"Katrin, das ist Uschi, mein Lehrling im Friseurhandwerk, ansonsten ist sie bereits eine ausgebildete Kosmetikerin, sie wird bei dir auch einiges richten" und zu ihrem Lehrling gewandt
"Uschi, einmal volles Programm"
"Mach ich, ich werde mir besondere Mühe geben" und setzt sich auf einen kleinen Hocker neben Katrin und fängt an ihre Fußnägel fachmännisch zu bearbeiten.
"Und jetzt Katrin entspanne dich und genieße das volle Programm! Deine Wünsche kenne ich ja. Vertraust du dich mir bei deiner Verschönerung an?"
"Ja, so lange ich nicht als Clown mit Glatze hier raus fliege"¦" Frau Neumann lacht,
"Na, du bist gut. Also nehmen wir Punkt eins deiner Wunschliste in Angriff! Soll die Verlängerung dauerhaft oder nur vorübergehend sein?" fragt sie Katrin,
"Bitte dauerhaft, es ist schon lange ein Wunsch von mir, eine dichte und lange Mähne bis zur Hüfte zu haben"¦" sagt Katrin ohne zögern. Wenn schon, denn schon denkt sie sich und die Nervosität ist weg. Halbe Sachen mach ich nicht mehr! Die Chefin geht in einen kleinen Nebenraum und kommt ebenfalls mit einem Wagen voller Utensilien wieder und beginnt nach dem Waschen Katrins Haare zu verlängern. Als sie damit fertig ist, merkt Katrin das neue Gewicht ihrer Haarpracht und sie lernt auch, wenn Frau zum Friseur geht muss sie viel Zeit und Geduld mitbringen.

"So nun wollen wir mal die Haarfarben richtig in Übereinstimmung bringen" sagt Frau Neumann und verschwindet in eine kleine Kammer von Uschi kommentiert:
"Das da ist ihre Giftküche, was sie da so manchmal an Farbe zusammen mixt ist einfach erstaunlich."
"Uschi, du sollst nicht tratschen, sondern sieh zu, dass du in die Reihe kommst" und klappert dabei mit irgendwelchen Gläsern.
"Ist ja schon gut Chefin, ich mach ja schon" und beschäftigt sich weiter intensiv mit den Fingernägeln. Katrin merkt zwar die Arbeiten, kann aber nicht hinsehen, weil Frau Neumann inzwischen konzentriert ihre Haare vorsichtig mit einer etwas übel riechenden Paste bearbeitet. Als alles gleichmäßig aufgetragen ist, deckt sie den Kopf von Katrin mit Folie ab.
"So, das Ganze muss jetzt ziehen"
"Wo hin denn", tönt es von unten
"Na in die Haare, du Dummkopf, übrigens, verschaukeln kann ich mich alleine".
Katrin staunt über den lockeren Ton zwischen Lehrling und Chefin.

Nach einer viertel Stunde munteren Geplauders, wobei die Ereignisse des gestrigen Abends im Mittelpunkt stehen, nimmt Frau Neumann die Folie ab und wäscht intensiv das Haar aus. Als Katrin aus der Versenkung wieder auftaucht und sich im Spiegel sieht, ist sie für einen Moment sprachlos. Ihre nunmehr langen Haare leuchten in einen kräftigen, satten, dunklen kupferfarbenen Ton. Die neue Haarfarbe bringt ihre großen Augen besonders zur Geltung. Mit Kamm und Schere wird ihr Haar etwas an den Spitzen beschnitten, und nach einer erneuten gründlichen Spülung werden ihr große Lockenwickler eingedreht. Ihre Haare werden erneut mit einer anderen Chemikalie behandelt und anschließend wird ihr eine Trockenhaube übergestülpt. Trotz des ungewohnten Lärmes der Trockenhaube direkt neben ihren Ohren genießt Katrin die ganze Prozedur. Dieses Erlebnis ist für sie neu, auch dass sie hier als junge Frau behandelt wird, stärkt ihr Selbstbewusstsein.
"So, junge Dame, jetzt kommt die Krönung" Sagte Frau Neumann und bürstet die Haarpracht nach dem entfernen der Lockenwickler kräftig durch.
"Na, entspricht das deinen Vorstellungen?" Katrin erkennt sich nicht mehr im Spiegel. Dort sitz eine junge Frau mit einer dunklen, kupferfarbenen Mähne, die leicht gelockt ist. Vor Staunen kann sie nur noch nicken.

Endlich kann sie auch einen Blick auf ihre Fingernägel werfen, die nun etwas länger sind und in einem hellen, kräftigen Rot leuchten.
"So, diese Krallen halten ewig, du musst nur ab und zu am Nagelbett nach modellieren lassen, je nach dem, wie deine Nägel nachwachsen, dann hast du immer gepflegte Fingernägel. Ich habe die Modelliermasse extra lange im UV-Licht aushärten lassen, dadurch gehen sie nicht kaputt" erklärt ihr Uschi. Ihre Nägel haben eine perfekte ovale Form und stehen ca. einen cm über, also nicht übertrieben und leuchten in einem kräftigen Rot. Katrin ist sprachlos und wundert sich doch allmählich, was Frau für einen Aufwand betreiben kann. Und dann dieses Ergebnis!

Katrin will sich erheben, als sie von Frau Neumann zurück gehalten wird.
"Moment junge Dame, noch sind wir nicht fertig"
"Was fehlt den noch?" fragt Katrin erstaunt.
"Na, deine Fassade muss noch gemacht werden, du weißt doch, volles Programm. Wie ich sehe, hast du noch keine richtige Erfahrung mit Make-up"
"Nein, da bin ich noch absolute Anfängerin"
"Macht nichts, das bekommen wir hin"¦ Mal sehen"¦ mmmm, ja so geht es! Also, Mädel, pass auf, ich verpass dir, wie gewünscht, jetzt ein passendes, zartes, permanentes Make-up, das so ca. sechs bis acht Wochen mindestens hält und dann allmählich blasser wird. In dieser Zeit kannst du dann selbst vorsichtig dein Gesicht restaurieren und lernst dabei, dich richtig zu schminken. Es ist immer dann perfekt, wenn du nach deinen Übungen sehr ähnlich aussiehst wie nachher. Genauso habe ich es mit meiner Silke auch gemacht und sie hat das Schminken so recht gut gelernt. Trotzdem, sieh dir genau an, was ich mache" beendete Frau Neumann ihre Einweisung und beginnt munter die Augenbrauen zurecht zu zupfen.

Katrin stöhnt auf, Tränen schießen ihr in die Augen.
"Ist doch gar nicht so schlimm und außerdem, wer schön sein will, muss leiden"
"Sich aber hinter her nicht als gerupftes Huhn fühlen" hält Katrin gegen und lässt sich weiter behandeln. Sie staunt nur noch von Minute zu Minute mehr, wie sich ihr Gesicht weiter verändert und immer femininer durch das Make-up wird. Diese Junge Frau im Spiegel stößt kein Mann von der Bettkante"¦ oder erst, wenn das kleine Geheimnis erkannt ist, denkt Katrin und lächelt.

"Das Ergebnis gefällt dir wohl?"
"Ja sehr, danke, sehr!" kann Katrin nur noch staunend antworten.
"So, von Kopf bis Fuß restauriert" sagt Frau Neumann und betrachtet stolz ihr Werk. Katrin zieht derweil ihre Strümpfe wieder an und errötet leicht, weil ihr dabei die beiden Frauen zuschauen. Schnell schlüpft sie in die Schuhe und merkt, dass es mit den langen Haaren etwas komplizierter ist. Die Mähne muss jedes Mal bei Seite gelegt werden, ist eben reine Gewöhnungssache denkt sie. In diesem Moment betritt Silke mit einem Mädchen das Geschäft. Als sie Katrin sieht, ist sie erst sprachlos, doch dann sagt sie begeistert:
"Wow!! Mensch, Mama, da hast du ja wieder den Vogel abgeschossen! Gut siehst du aus, Katrin, Lena das ist Katrin, unsere Konkurrenz in den nächsten Tagen!"
"Mann o Mann, wenn das die Anderen sehen, dann brauchst du einige Leibwächter oder musst bei drei auf einem Baum sein." sagt Lena ganz cool zu Katrin und alle lachen herzlich.
Katrin nimmt ihre Handtasche, bezahlt und will gerade gehen, als sie von Frau Neumann noch mal kurz aufgehalten wird:
"Hier Katrin, zum üben!" sagt Frau Neumann und gibt Katrin eine Tüte, gefüllt mit Proben von Kosmetikartikel zum üben und ein kompletten Satz Kosmetika entsprechend ihrem Make-up.
"Danke, Frau Neumann" konnte Katrin nur noch verblüfft sagen.


17. Der nächste Schritt

Stolz wie eine Königin und ausgerüstet mit neuem Selbstbewusstsein verlässt Katrin das Friseurgeschäft und schaut sich kurz um. Schnell einen kurzen Abstecher zum Juwelier und ihre Ohrläppchen zieren nun Ohrstecker mit einem kleinen Stein, der im Sonnenlicht glitzert. Ein goldener Armreif und eine Kette mit einem Anhänger vervollständigen zusammen mit einem Ring, dank der Kreditkarte ihres Vaters, ihre neue Schmuckkollektion.

An einer kleinen Seitengasse sieht sie die Reklame eines Sexshops und geht in diese Richtung. Jetzt kommt das Schwerste denkt sie sich und schaut auf ihre ausgestopfte Brust. Aber was soll's, es muss sein. Auf dem Weg zur Gasse erntet sie von den Männern wieder bewundernde, von den Frauen abschätzende Blicke. Wieder eine neue Erfahrung. Einige Pfiffe lassen sie letztendlich schmunzeln. Wenn die wüssten, denkt Katrin und biegt in die Gasse ein. Am Ende befindet sich ihr Ziel. Jetzt gilt es, sie peilt noch einmal die Lage, holt tief Luft, betritt den Laden und sieht sich schnell um. Sie ist die Gott sei Dank auch hier die einzige Kundin.

Eine ältere Verkäuferin eingeschnürt in ein enges, schwarzes Lederkleid mit Corsageteil lehnt gelangweilt am Verkaufstresen und blickt nur kurz von ihrer Zeitschrift auf und liest weiter, wird aber von Katrin gestört:
"Guten Tag, können sie mir bitte helfen?"
"Um was geht es denn" fragt die Verkäuferin und sieht sich Katrin genauer an und schmunzelt, sie hat die Verwandlung durchschaut.
"Du siehst süß aus, aber du bist gar keine junge Frau, stimmt's!" Katrin erschrickt, wird rot und sagt zögernd
"Stimmt, woran haben sie es gemerkt?"
"Kleine, wenn man so lange wie ich im Geschäft ist, hat man einen Blick dafür. Aber alle Achtung, so leicht bist du nicht zu durchschauen" Die Verkäuferin blickt noch einmal anerkennend Katrin von oben bis unten an.

Katrin muss sich schnell eine Ausrede überlegen, damit sie ihren Plan vollenden kann. Da hat sie eine Idee:
"Es ist eine Wette. Wenn ich gewinnen will, muss ich perfekt als junge Frau gestylt sein und auch so auftreten. Ich brauche dazu noch einige Hilfsmittelchen"¦." sagt Katrin errötend ohne zu merken, dass diese Ausrede sehr durchsichtig ist.
Die Verkäuferin ahnt jedoch die Wahrheit und akzeptiert mit einem Lächeln Katrins Ausrede. Sie weiß durch ihre genaue Musterung Katrins, was benötigt wird und führt ihre junge Kundin durch den Laden zum Regal mit Silikonbrüsten, sieht Katrin noch einmal genau an und fragt:
"Nur zum rein stecken oder selbsthaftend?" Katrin wird heiß und kalt, zögernd sagt sie
""¦ähm "¦selbsthaftend, ist sicherer "¦denke ich mir" sagt Katrin.
"Na, dann ziehe dein Kleid aus" wieder errötend, folgt sie jedoch der Aufforderung. Als die Verkäuferin die Papiertaschentücher im BH sieht, kann sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie sieht sich den BH genauer an, greift ins Regal und steckt Katrin links und rechts eine Silikonbrust rein.
"So, eine kleine 75 B ist ausreichend, mehr passt zu dir nicht! Sie kleben ungefähr eine Woche, dann muss der Kleber regeneriert werden. Gebrauchsanweisung und Zubehör findest du hier in dieser Verpackung" Sie nimmt die Brüste noch einmal heraus, zieht Katrin den BH aus, säubert die Haut, entfernt eine Schutzfolie und klebt die Brüste Katrin an die richtige Stellen an. Katrin spürt ein Ziehen an ihrer Brust und betrachtet sich ihre neue Errungenschaft im Spiegel, sanft streichelt sie über ihre neue Oberweite.
"Eitel bist du wohl gar nicht, junge Dame" sagt die Verkäuferin schmunzelnd während Katrin sich wieder anzieht.

"Und wie sieht es zwischen deinen Beinen aus" wird sie auf einmal gefragt, Katrin wird knall rot und stottert:
"Wie "¦Was "¦na normal"¦ nnnoch ein bisschen"¦ klein"¦ Ähm"¦?"
"Ach Kleine, das wollte ich nicht wissen, ich meine, wie du den kleinen Unterschied tarnst" und lacht herzlich.
"?????"¦"
"Es gibt da so genannte TV - Slips, die haben außen eine Nachbildung einer Vagina. Es gibt ganz einfache Ausführungen bis hin zu funktionsfähigen, die kaum noch auffallen"¦"
Katrin schluckt erst mal und versucht ihre Sprache wieder zu finden
"Sie meinen, sooo"¦ richtig"¦ und so?" stottert sie gerade noch zusammen, während die Verkäuferin lachend nickt. Ihr macht das Ganze viel Spaß!
"Komm mit, ich zeige dir unsere Auswahl!" Zögernd stöckelt Katrin hinter der Verkäuferin zu einem anderen Regal hinterher.
"Hebe mal dein Kleid hoch, ich muss dich ausmessen!" Egal, denkt sich Katrin und folgt der Aufforderung.

Sie wird an den Hüften und im Schritt vermessen, was vorübergehend nicht ganz ohne Folgen ist. Klein Klaus meldet sich und bedankt sich durch kurzes Aufstehen für die Aufmerksamkeit. Katrin ist diese Reaktion natürlich peinlich und die rote Gesichtsfarbe wird intensiver. Währenddessen hat die Verkäuferin ihre Bestände durchgewühlt und das passende Teil gefunden.
"Das Beste vom Besten, von Echt fast nicht zu unterscheiden, hat etwa dein Hautfarbe und hält deinen Kleinen in Zaum" Sie zeigt Katrin, wo was hin gehört,
"und, hast du dich entschieden?"
"Jjjja"¦ ähm"¦ ich, ich nehme sie"
"Dann probier den Slip gleich an. Da ist die Kabine. Wenn es Probleme gibt, melde dich! Hier noch Kältespray, damit du deinen Kleinen richtig verpacken kannst!"
Mit tiefrotem Kopf geht Katrin in die Kabine, zieht ihren Slip aus und unter Benutzung des Kältesprays den TV-Slip an. Nach einigem hin und her ist alles an seinem Platz verpackt und Katrin sieht im Spiegel nun auch unten eine echte junge Frau mit allen weiblichen Attributen. Die künstliche Vagina ist kaum als solche zu erkennen.
"Kann"¦ kann ich diesen Slip gleich anbehalten?"
"Wenn er passt, natürlich, lass mal sehen" und schon ist die Verkäuferin bei Katrin und überprüft den Sitz.
"Alles in Ordnung, aber denke daran, so lange du diesen Slip trägst, kannst du nur wie eine Frau auf die Toilette gehen und musst dich jeden Tag gründlich reinigen! Ach ja, hier hast du noch gratis eine Tube Gleitcreme" Peng, schon wieder wird Katrin rot und zieht sich schnell ihre Sachen an. Nichts beult auch nur einen Hauch weit ihren Spitzenslip aus. Alles glatt, wie bei einer Frau denkt Katrin und ist begeistert. Nachdem sie sich angezogen hat, bezahlt sie ihre Einkäufe und bedankt sich für die Beratung
"Kein Problem, falls du noch was brauchst, du weißt ja, wo ich zu finden bin!"
"Ja, danke, auf Wiedersehen"


18. Die vorläufige Vollendung

Schnell verlässt Katrin das Geschäft und geht mit schwingendem Rockteil munter zum Marktplatz zurück. Voller Stolz präsentiert sie ihre neue Oberweite und spürt jede Bewegung ihrer Brust. Sie bewegen sich beinahe wie echte Brüste, denkt sie. Ein herrliches Gefühl. Nach dem Besuch im Sexshop braucht sie eine Weile, bis ihr nicht mehr heiß ist und ihr Gesicht wieder eine gesunde Farbe hat. Sie will eine Pause machen und geht zum Cafe, das aber voll besetzt ist. Doch an einem Tisch sieht sie Silke und ihre Freundin sitzen. Sie geht zu ihnen und fragt sie, ob sie sich kurz dazu setzen kann.
"Bitte, setz dich" sagt Silke, "Du siehst geschafft aus, ja, ja Shopping ist eben Leistungssport und anstrengend"
"Wem sagst du das. Aber noch ein Laden und ich habe es erst einmal geschafft"
"Was ist denn noch fällig?" fragt sie Lena
"Na ich brauche noch was für unten drunter, für mein kleines Schwarzes"¦"
"Oh man, doch ernste Konkurrenz" meint Lena grinsend.

In diesem Moment kommt ein Haufen grölender Jugendlicher, durch einige Feilchen im Gesicht gezeichnet, zum Cafe, motzen rum, weil sie keine Plätze finden und ziehend schimpfend ab. Katrin wurde von ihnen nicht erkannt aber ihr ist das Auftreten ihrer Mitschüler peinlich.
"Mensch, Katrin, für diese Affen kannst du doch nichts" meint Silke zu ihr
"Hast ja Recht, es beweist doch nur wieder, dass der Affe vom Mann abstammt!" Nicht nur Silke und Lena lachen darüber. Auch an den Nebentischen, wo sie den Spruch gehört haben, herrscht Heiterkeit.
"Du gefällst mir!", sagt Lena, "Wie kommt es, dass du so vernünftig daneben stehst und nicht so hochnäsig bist, wie diese Typen"
"Weiß ich nicht! Vielleicht, weil sie mich ausgrenzen oder ich unterscheide mich zu sehr von ihnen"¦ Keine Ahnung. Ist mir auch egal, ich will mit denen auch nichts mehr zu tun haben"
"Klingt irgendwie hart" sagt Silke. Unterdessen löffelt Katrin ihren Eisbecher aus. Nach einer Stunde Mädchentratsch, bei dem sich Katrin wohl fühlt, will sie aufbrechen.

"Wo willst du denn hin" fragt Lena sie.
"Nach noch ein paar Dessous kaufen!"
"Dann geh in dieses Geschäft dort an der Ecke vom Marktplatz und bestell schöne Grüße von mir" sagt Lena und zeigt auf einen Eckladen.
"Wieso Grüße???"
"Na der Laden gehört meine Oma" sagt Lena mit einem Lächeln, "Komm aber gleich wieder her, du musst uns deine Schnäppchen zeigen und von gestern erzählen!"
"Das geht leider nicht mehr, ich muss um 18:30 Uhr in der Jugendherberge sein. Wenn ihr so neugierig seid, müsst ihr schon mitkommen!"
"Warum nicht" sagt Lena und folgt gemeinsam mit Silke. Katrin ist erstaunt, dass sie doch von den für sie fremden Mädchen so ohne Vorbehalt akzeptiert wird. "Sagt mir mal eines, ist hier jeder mit jedem verwand? Gestern ein Onkel von einem Jungen, heute Mutter und Oma, wer soll denn da durchblicken?" Nicht so Schlimm, man gewöhnt sich daran. Komm, lass uns gehen." Wie selbstverständlich haken Silke und Lena sich bei Katrin unter und gemeinsam gehen sie munter plaudernd zu dem Modegeschäft. Ihr Weg wird wieder durch bewundernde Pfiffe begleitet.

Gemeinsam betreten sie den Laden.
"Hallo, Omi, das hier ist Katrin, sie braucht noch was Hübsches für Drunter!"
"Hallo, Lena, schön, dass du mich mal wieder besuchst, Tag, Silke! Und du bist Katrin"
"Ja ich möchte"¦"
"Erstmal herzlich Willkommen! Ich bin Frau Meinhard. Wie kann ich dir helfen?" Katrin wird erst einmal wieder rot und beginnt zu stottern:
""¦Na ja"¦ ich möchte"¦ ähm"¦ etwas meine Figur verbessert"¦" Sie weiß nicht, wo sie vor Verlegenheit hinsehen soll.
"Also eine figurbewusste junge Dame - findet man selten. Aber du solltest nicht bei deiner Figur übertreiben. Du hast schmale Hüften. Ein leichtes, zartes Mieder mit Strapsen zur Betonung deiner Taille und Hüften dürften reichen. Geh mal in die Kabine und ziehe dein Kleid aus" Zögernd geht Katrin in die Kabine und zieht das Kleid aus. Frau Meinhard, Lenas Oma, kommt mit einem Maßband zu ihr in die Kabine, nimmt Maß und bewundert dabei ihre Dessous ohne Katrins Geheimnis zu bemerken. Nach dem sie die Kabine verlassen hat, reicht sie nach kurzem Suchen Katrin ein rosa Mieder rein:
"Probier mal aus, ob es dir passt!" Katrin zieht sich das rosafarbene Mieder an, das vorne geschnürt werden kann. Katrin zieht mit Hilfe der Schnürung den Spalt vom Mieder zu und sieht im Spiegel, wie sich ihre Figur leicht verändert. Sie ist begeistert und befestigt gleich ihre Strümpfe an den Strapsen, nachdem sie ihren Tanzgürtel ausgezogen hat. Wieder dreht sie sich vor dem Spiegel hin und her.
"He, raus kommen, es ist Modenschau angesagt!" tönt Lena. Katrin zögert, wirft noch einmal einen Blick in den Spiegel. Alles Verräterische ist gut getarnt, so gibt sie sich einen Ruck und öffnet die Kabine.

"Mann, o Mann, ich sag's ja, doch Konkurrenz angesagt" sagt Silke mit einem Lächeln.
"Viel schlimmer, Katrin muss spätestens bei drei auf dem Baum sein, sonst kann sie sich vor Kerlen nicht retten!" gibt Lena grinsend wieder ihren Kommentar ab.
"Keine Angst. Ich bin nur zwei Wochen hier, dann dürfte wieder Ruhe sein" gibt Katrin zur Antwort, während Frau Meinhard den Sitz des Mieders kontrolliert.
"Na, passt ja richtig. Engeres würde ich an deiner Stelle nicht anziehen, du wächst ja noch" meinte sie, "Welche Farben möchtest du denn noch?"
"Na, das, was ich an habe, ein Mieder in weiß, hellblau und schwarz, aber mit viel Spitze bitte, nicht so omahaftes."
"Auch noch eitel, du Silke, da müssen wir uns aber mächtig anstrengen"¦" legt Lena noch eins drauf.
""¦und die Kerle warnen, damit sie vorher Baldrian nehmen"¦" ergänzt Silke.
"Nun hört aber auf ihr beiden!" schmunzelnd hört Katrin zu, während sie sich wieder ankleidet. Die große Schleife im Rücken muss sie nun enger binden.

Während Katrin noch durch den Laden streift und sich einige Kleider ansieht, werden ihre Einkäufe in eine weitere Tüte verpackt. Katrin bezahlt alle ihre Einkäufe und verabschiedet sie sich von Allen, nicht ohne sich vorher noch mit Silke und Lena für morgen Nachmittag zu verabreden und macht sich auf den Weg zur Herberge. Unterwegs trifft sie Peter und ihr fällt die Verabredung mit ihm ein.
"Entschuldige, aber dich habe ich ganz vergessen, ich war ein bisschen shoppen"¦"
"Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen, dann treffen wir uns eben morgen! Komm ich begleite dich zur Herberge, Gib mir dein Gepäck"¦!" Es hat doch Vorteile, eine Frau zu sein, denkt Katrin und hakt sich bei Peter ein.


19. Ein turbulentes Abendbrot

Nachdem Katrin in der Herberge angekommen ist, bringt sie ihre Einkäufe auf ihr Zimmer und geht anschließend zum Speisesaal. Sie ist etwas spät dran. Als sie den Speisesaal betritt, grüßt sie alle Anwesenden mit einem fröhlichen "Guten Abend!" und geht zur Essensausgabe. Sie trägt noch immer das rote Kleid mit dem weit ausgestellten Rock, der ihren weiblichen Hüftschwung beim Lauf so richtig sichtbar macht. Schlagartig ist es still, alle starren auf die junge Frau, die an der Ausgabe mit ihren langen gewellten, bis zu den Hüften reichenden Haaren in dunklen kupferfarbenen Ton, mit einer erkennbaren schmale Taille und deutlicher Oberweite, steht. Einige lassen vor Erstaunen ihr Besteck fallen oder verschlucken sich fast. Einige Pfiffe schallen durch den Raum. Es dauert etwas und sie erkennen Klaus, beziehungsweise Katrin und machen sich mit erstaunten Ausrufen oder mit mehr oder weniger anzüglichen Bemerkungen Luft.
"Mann, was für ein steiler Zahn"¦", "He, wie wär`s denn mit uns"¦", "Hast du heute noch einen Termin frei"¦" tönt es vor allem von Jan, Bastian und Georg. Auch aus der Küche kommt eine anerkennende Bemerkung:
"Mensch, Kleene, schnieke siehste aus, wie ne kleene, hübsche Lady! Na komm her, hier haste wat zu futtern!" Wie üblich war Katrins Tablett wieder erheblich überfüllt. Ruhig und sehr selbstsicher, betont die Hüften schwingend, geht sie zu einem freien Tisch, setzt sich und beginnt ebenfalls mit dem Essen.

Auch die beiden Lehrer brauchten einige Zeit, um die sichtbaren Veränderungen von Klaus zu Katrin zu verarbeiten. Herr Petersen erkennt den neuen Konfliktstoff und wird sauer, da es mit seiner Ruhe nun endgültig vorbei ist. Er kann nicht mehr an sich halten und legt los:
"Klaus, was soll"¦" will er anfangen und wird von Katrin unterbrochen.
"Herr Petersen, mein Name ist Katrin und ich möchte auch von ihnen so genannt werden!"
"Was erlaubst du dir eigentlich, mich zu unterbrechen"¦"
"Ich unterbreche sie nicht, ich korrigiere sie nur"¦"
"RED MIR NICHT DAUERND DAZWISCHEN!!!!"¦" brüllt er los.
"Wie kannst du hier nur so herum laufen mit deiner anzüglichen Kleidung und durch dein Arschwackeln deine Mitschüler provozieren! Zieh dir sofort andere Sachen an!"
Katrin wird auch mittlerweile ärgerlich, aber beherrscht sich und antwortet mit ruhiger Stimme ironisch:
"Soll ich hier ein Striptease machen, da brauche ich aber etwas Musik. Und außerdem steht da noch die Frage im Raum, was soll ich denn danach anziehen? Vielleicht den Ledermini und die durchsichtige schwarze Bluse oder"¦?". Alle fangen an zu johlen, ein Sprechchor ruft:
"Ausziehen! "¦Ausziehen!"¦ Ausziehen!"¦"

"RUHE VERDAMMTES PACK"¦!" schreit wieder Herr Petersen und haut mit seiner Hand auf den Tisch vor sich. Frau Schmidt zuckt zusammen und versucht weiter, ihn zu beruhigen.
"Hallöchen Männeke, laß ma meene Möbel jahns!" tönt es aus der Küche
"Ruhe da drin! Und nun zu Dir, verdammt noch mal Klaus, deine Extrawürste sind vorbei. Ich habe genug von dir. Du wirst morgen mit Frau Schmidt in die Stadt gehen und dir vernünftige Kleidung kaufen und deine Haare abschneiden. Dieser tuntenhafte Auftritt hat ab sofort ein Ende." schimpft er laut weiter
"Was meine Sachen anbetrifft, Herr Petersen, die sind angemessen. Ich wiederhole mich nur ungern, aber hier noch einmal zum mitschreiben: Ich heiße Katrin und bin eine junge Frau!". Aus der Küche ertönt deutlich Beifall und "Bravo"-Rufe.
"Das bist du nicht, du"¦ du bist"¦ ach was soll's. Du kaufst dir morgen vernünftige Kleidung, passend zu deinem Geschlecht und basta! Außerdem, ich weiß nicht, wie du es immer schaffst, die ganze Klasse gegen dich aufzubringen und für Unruhe sorgen kannst"

"Ich für Unruhe? Sie beschuldigen mich doch nur, weil ihr Ego angekratzt ist, und da wir mal dabei sind, und jetzt hören Sie mir gut zu: Ich werde nicht und das auch noch mal zum Mitschreiben, nicht mir irgendwelche, in ihren Augen angemessene Kleidung kaufen, geschweige denn zum Friseur gehen. Ich trage bereits angemessene Kleidung, habe eine vernünftige Frisur und lasse mir von IHNEN nicht vorschreiben, wie ich mich zu kleiden habe!"
"Du unverschämter Kerl, wie"¦"
"Falsch, nicht Kerl, sondern Mädchen, bitte und noch eins, für den Ausdruck tuntenhaft sowie die anderen Beleidigungen und zu den Ereignissen von gestern abend erwarte ich umgehend von ihnen eine Entschuldigung, hier vor der Ganzen Klasse und das SOFORT!" Katrin wird auch allmählich laut. Man kann beinahe des Aufschlagen der Kinnladen auf den Tischen hören, als alle über Klaus als Katrin nur noch staunen können. Frau Schmidt lächelt still vor sich hin und versucht Herrn Petersen zurück zu halten, als er weiter tobt:
"WAS BILDEST du dir eigentlich ein, wer du bist"¦"
"Ich bin Katrin, eine junge Frau!" redet Katrin ihm ruhig dazwischen.
Herr Petersen wird knall rot im Gesicht und tobt weiter unbeherrscht los:
"Unverschämtheit, du"¦ du"¦ du verdammter"¦ ich lasse mir das von dir nicht länger bieten, immer bist du Schuld und dann auch noch frech werden"¦"
"Das ist wieder mal typisch. Erst wegsehen, die Augen verschließen und dann mir genau so wie in den vergangenen Jahren immer die Schuld an Allem geben, bloß damit sie nicht bei deren Eltern anecken!"
"DU VERDAMTE NUTTE"¦" brüllt er wieder los
"Herr Petersen, mäßigen sie sich! Sie gehen zu weit!" fährt Frau Schmidt laut dazwischen. Herr Petersen plumpst rückwärts vor Erstaunen auf den Stuhl und ist einen Moment sprachlos als die Küchentür aufgeht und Frau Bruchmüller eingreift:
"Aba, aba Petersen, so könn se doch nich mit dee Kleenen umjehen, die hat doch jarnischt jetan, sie benehmen sich wie een Elefant im"¦"
"Ach halten sie ihren verdammtes Schandmaul, und mischen sie sich nicht ständig mit ihrer Kochlöffelphilosophie in meine Erziehungsarbeit ein. Ihre Kommentare sind nicht erwünscht!" brüllt Herr Petersen auf einmal los. Die Köchin blinzelt Katrin lächelnd zu und zieht sich zum Erstaunen aller erst einmal zurück.

"Ich habe es endgültig satt! Immer bist du, Klaus, schuld daran, wenn ein Mitschüler bestraft wird, selbst hier auf der Klassenfahrt provozierst du sie ständig und inszenierst eine Kneipenschlägerei."
"Jetzt lügen sie aber gewaltig," widerspricht Katrin energisch, steht auf und stemmt provozierend ihre Hände in ihre Hüfte. Frau Schmidt schaut erstaunt über diese Entwicklung zu Katrin. In Katrin steigt allmählich die Wut und Endtäuschung auf, dass sie die ganze Zeit allein gelassen wurde, auch von Herrn Petersen und so gibt sie ihm kampfbereit weiter Kontra:
"Wenn sie in der Vergangenheit ihre Arbeit als Klassenlehrer richtig getan hätten und rechtzeitig gegen die Hänseleien, Schläge und Streiche gegen mich eingeschritten wären, dann wäre die heutige Situation nicht so"¦ so verkorkst. Sie wollen doch ständig nur ihre Ruhe haben, mit minimalen Aufwand maximale Vorteile erzielen und wenn da was stört, ignorieren sie es wie ein Strauß, der seinen Kopf in den Sand steckt oder toben wie jetzt sinnlos herum" sagt Katrin ganz ernst und ruhig zu ihrem Klassenlehrer.
"Bravo, Kleene, jibs ihm"¦" tönt es aus der Küche. Herr Petersen vergisst sich völlig, springt auf und schreit Richtung Küche:
"SCHNAUTZE; ICH WILL VON IHNEN KEINEN TON MEHR HÖREN!"
"Ick jlob, sie sind als Kind mit een Klaamabeutel jepudert worden, wie reden sie Knilch denn mit mir, haben sie statt Haare een Ei uffen Renomierballon? Ick bin doch nich eene ihra unjezojenen arrojanten Jören, sie uffjeblasener Pinkel" entrüstet sich die Köchin, holt Luft um richtig los zu legen, als Katrin weiter spricht:
"Sie, Herr Petersen, haben doch bloß nichts dagegen getan, weil alle Väter von den Rädelsführern den gleichen Parteiausweis haben, wie sie! So ist es doch immer nur bei einem du, du, du mit erhobenen Zeigefinger und ohne Folgen geblieben. Sie benehmen sich die ganze Zeit wie ein Speichellecker und kriechen diesen Leuten nur in den Hintern!"

Zitternd und sprachlos setzt sich Herr Petersen wieder auf seinem Stuhl und begreift die Welt nicht mehr, da hat doch diese, diese Tunte gegen ihn mit einer vollen Breitseite ins Schwarze geschossen und er ist sprachlos. Er hat es heute morgen in der Ausnüchterungszelle schon gemerkt, heute ist nicht sein Tag. So hat er sich den Ablauf seiner Maßnahmen nicht gedacht. um endlich Ruhe zu bekommen. Und die olle Schmidt ist auch keine Hilfe, denkt er sich und schreitet wütend zur Tat.

Zitternd vor Wut steht er auf, um Katrin zu maßregeln, er ringt nach Fassung und zeigt mit seinen zitternden Finger zur Tür.
"RRRRaus mit dir! Gehe mir aus den Augen "¦und sie"¦ sie mischen sich gefälligst nicht weiter ein, sie"¦ sie"¦ sie FETTE SPINATWACHTEL" schreit er mit vor Wut zitternde Stimme Richtung Küche. Er begreift nicht mehr, woher diese Katrin ihr Selbstvertrauen hat.
"Sobald ich mit dem Essen fertig bin, gerne!" antwortet Katrin betont ganz ruhig. Wie ein kleines Kind stampft Herr Petersen vor Wut mit seinem Fuß auf den Boden und schreit mit sich überschlagender Stimme:
"SOFORT RRRRRAAUUSS HIER"¦ SONST"¦!"
"HERR PETERSEN"¦ HERR KOLLEGE, WAS SOLL DAS!!!"! fährt Frau Schmidt dazwischen.
"Mooooment mal, Männekin, watt heeßt hier fette Spinatwachtel, so könn se nich mit mir quasseln sie mickriger Zwerchrehpinscha!" schimpft die Köchin los und knallt dem Lehrer eine Backpfeife vom Feinsten in sein wütendes Gesicht und schimpft weiter:
"Un noch eens, du Knallschote, wenn eener jemand aus dem Spachtelroom rausschmeißt, denn bin ick det, sonst keena, du schon janich, verstanden und jetzt jescht du Hirnie erscht mal an de frische Luft oder unter de kalte Dusche", sagt die Köchen und steht wie eine Walküre vor dem verdutzten Lehrer. Krampfhaft versucht sie ihrer Erregung her zu werden. Erst als Katrin neben ihr steht und sie mit den Worten anspricht:
"Lassen sie es sein, der Typ ist es nicht wert", beruhigt sie sich etwas. Entfernt von jeglicher Beherrschung will er wieder loslegen, als Frau Bruchmüller zu Katrin sagt:
"Komm her, Kleene, kannst bei mir in de jute Stube in Ruhe zu ende spachteln. Isch besser"¦", zeigt mit dem Daumen in Richtung Lehrer und meint noch ""¦da hat eena sene jrauen Zellen sich aus seinem Renomierbalong jeschnaubt"¦.."
"HALTEN SIE IHR VERDAMTES DRECKIGES SCHANDMAUL!! SIE SIND DOCH AN ALLEM SCHULD; SIE"¦ SIE"¦ SIE " wird sie von Herrn Petersen erneut unterbrochen. Katrin geht, nach dem Frau Schmidt ihr ein Zeichen gegeben hat, sicherheitshalber mit ihrem Tablett in die Küche und hört als Antwort nur:
"Phuu"¦ ick wünsch da in den nächsten Tajen juten Appetit"¦ Na denn, juten hunga!", sagte die Köchin, verschließt die Küchentür und anschließend die Essensausgabe. Herr Petersen hatte sich sein Abendbrot noch nicht geholt und braucht eine Weile, um diese Situation zu begreifen. Die Türe mit aller Gewalt zuschlagend, rennt er wütend aus den Speisesaal und verschwindet erste Mal spurlos aus der Jugendherberge. Er geht, um sich erneut zu besaufen. Frau Schmidt benötigt einige Zeit um den Tumult im Speiseraum zu unterdrücken.
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

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Beitrag von Drachenwind »

20. Ein gefährlicher Besuch

Katrin und Frau Bruchmüller verlassen die Küche und machen es sich im Wohnzimmer bequem. So einen richtigen Appetit hat Katrin nicht mehr.
"Nu, Kleene, iss ma noch een bischen, hast ja noch nischt jejessen"
"Danke, aber ich habe keinen Hunger mehr" sagte Katrin leise. Sie ist traurig und wütend zugleich. Was ist mit ihrem Klassenlehrer los, warum greift er sie so an?
"Mach da nischt draus, Kleene, der Olle hat wohl een Samenkolla! Nu steh doch noch mal uff. Ick will ma dir mal jenau bekiecken!" Sie besieht sich Katrin genau von oben nach unten, bemerkt auch die neue Oberweite:
"Wie haste denn dat jemacht?"
"Ist nur ein bisschen Silikon aus dem SEX-Shop!"
"Wat??? Na du bischt jut, bischte einfach so rinn und hast jekooft?"
"Warum nicht. Einmal tief Luft geholt und dann rein. Die Verkäuferin war sehr nett und hat mich richtig beraten, auch wegen dem Spezialhöschen!"
"Ähhh, was fürn Spezialhöschen?"
"Na, ich muss doch noch einiges verstecken und dieses Höschen hilft mir dabei!"
"Kann ick dat Höschen mal sehen?" Katrin wird rot, überlegt kurz und hebt zögernd ihr Kleid an.
"O Mann, wat es so allet jibt. Du bischt ja jetzt ritisch schik. Meen lieba Mann, de Kawaliere werde dir hinterher rennen!"
"Ach deswegen habe ich es nicht gemacht. Ich habe es mir heute genau überlegt und bin der Meinung, halbe Sachen lohnen sich nicht. Ich fühle mich trotz allem so viel wohler."
"Na siehste, det hab ick dir jleich verklickert. Haste nicht die komischen Jesichter von de Meute jesehen, als ob de Welt unterjeht!"

Der Tag war anstrengend, Katrin ist müde und so verabschiedet sie sich und geht in ihr Zimmer. Sie probiert die knielangen Stiefel mit den 10 cm hohen Absätzen an und übt etwas darin zu laufen, am Wochenende ist Disco im Städtchen und sie will dahin gehen. Bevor sie in ihrem Zimmer hin und her läuft holt sie ihr kleines Diktiergerät heraus, schaltet es auf Aufnahme und beginnt die Ereignisse des vergangenen Tages zu diktieren. Seit einigen Jahren führt Klaus bereits ein Tagebuch und Katrin will das weiter führen. Um nicht jeden Tag schreiben zu müssen, hatte Klaus sich dieses kleine Gerät besorgt. Wenn er Zeit und Muße hat, hörte er seine Aufzeichnungen ab und führte sein Tagebuch weiter. Als Katrin macht sie es nun genau so.

Plötzlich wird ohne Vorwarnung ihre Zimmertüre aufgestoßen, Georg, Jan und Bastian stürmen in ihr Zimmer, verschließ schnell die Tür:
"Naaa Püppi, mit uns haste nicht gerechnet"¦" sagte Georg grinsend.
"Was wollt ihr hier? Ich habe euch nicht eingeladen, also macht, das ihr raus kommt"
"Du riskierst ja ne ganz schön große Lippe. Ähm große Lippen sind eigentlich gut zum Lutschen" sagt Georg mit süffisanter Stimme.
"Wir haben jetzt bei dir unseren Termin" sagt Bastian.
"Was für ein Termin? Was soll das Ganze" fragt Katrin und versucht im Zimmer so auszuweichen, dass sie keinen der Drei im Rücken hat. Aber sie hat Pech. Es gelingt ihr nicht. Bastian oder Jan ist immer hinter ihr.
"Na wie Herr Petersen sagt, als unsere neue Klassenhure wirst du jetzt jeden Tag schön unsere Schwänze blasen und anschließend werden wir dich auch noch so richtig durchvögeln!" tönt Jan laut dazwischen
"Ihr spinnt doch total" entgegnet Katrin und überlegt fieberhaft, wie sie aus dieser Situation herauskommt. Sie versucht blitzschnell die Tür zu erreichen aber Georg war schneller und hält sie fest.
"Na los, ihr beiden Trottel, Jan, Bastian, haltet die Nutte endlich fest, damit ich ihr meinen Schwanz ins Maul stecken kann" Jan und Bastian greifen sich von hinten je einen Arm von Katrin und verdrehen sie. Katrin versucht sich zu wehren. Vor Schmerz schreit sie auf. Als sie um Hilfe rufen will, hält Bastian ihr den Mund zu. Georg öffnet seine Hose und holt seinen steifen Schwanz heraus.
"Darauf stehst du doch, wie alle Huren!" sagte Georg und zu seinen beiden Kumpeln gewandt:
"Wetten, dass die Nutte auch schon einen Steifen hat!" und greift Katrin in den Schritt.

Verblüfft darüber, dass er nichts findet, hebt er ihren Rock hoch und sieht nur den TV-Slip und damit ihre künstliche Vagina durch den Tanga schimmern, ohne hinter das eigentliche Geheimnis zu kommen. Völlig verblüfft lässt er den Rock fallen:
"Mensch Leute, der äh die hat ja gar kein Schwanz mehr, da ist nur eine Fotze"
"Lass mal sehen" sagte Jan und lässt Katrin los, um ebenfalls unter den Rock zu schauen. Jetzt oder nie denkt sich Katrin und beginnt sich schlagartig heftiger zu wehren. Sie tritt mit ihren Stiefeln um sich und trifft Georg voll mit ihren 10 cm langen Absatz genau in den Schritt und verletzt sein Gebamsel schwer. Blutend heult Georg laut auf und krümmt sich am Boden zusammen. Bastians Hand verrutscht auf Katrins Mund und sie kann ihn mit aller Kraft in die Hand beißen. Ihm gelingt es erst mit Schlägen, seine blutige Hand aus Katrins Mund zu zerren. Die Bisswunden sind sehr tief und bluten stark. Katrin ruft zu erst vergeblich laut um Hilfe. Da ihre Arme nun auch frei sind, wehrt sie sich auch mit ihren Händen und erwischt dabei Jan mit ihren Fingernägeln im Gesicht. Sie hinterlässt dabei vier tiefe, ebenfalls sofort blutende Kratzer.

Die Schläge, die sie während dessen von Bastian und Jan bekommt, spürt sie zunächst kaum und wehrt sich weiter mit allem, was sie hat und kann bei beiden noch einige schmerzhafte Tritte gegen deren Beine, Bäuche und Schritt platzieren. Die spitzen, langen Absätze ihrer Stiefel haben bei den beiden eine verheerende Wirkung. Sie ruft weiter um Hilfe und wird endlich erhört.

Frau Schmidt beginnt gerade ihren Kontrollgang im Unterkunftsbereich, als sie die Hilferufe und den Kampflärm hörte. Als sie zu Katrins Zimmer geht, stehen ihre restlichen Mitschüler im Flur und hören grinsend dem Lärm zu
"Jetzt wird die Schlampe von den Dreien richtig heran genommen!"¦ hi, hi, hi, hi" hört Frau Schmidt Sabine lästern. Schnell geht sie zur Zimmertür von Katrin, verpasst Sabine nebenbei eine kräftige Ohrfeige und öffnet die Tür:
"Was ist hier los? Bastian, Jan hört sofort auf."
"Was wollen sie denn, die Schlampe will es doch so"¦" sagt Bastian und fängt sich von Frau Schmidt sofort eine Ohrfeige ein. Georg liegt noch immer stöhnend mit offener Hose und heraushängenden Schwanz blutend auf den Boden Jans Kratzer im Gesicht und die Wunden durch Katrins Absätze bluten auch stark. Katrin hat sich mit ihrem zerrissenem Kleid notdürftig ihre Blöße verdeckt und sich auf ihr Bett gesetzt. Sie zittert am ganzen Körper, unfähig im Moment etwas zu sagen. Ihr Gesicht ist voller Blut und ihre Lippen sind aufgeplatzt und bluten. Stöhnend krümmt sie sich zusammen, ihr Körper reagiert jetzt auf die Faustschläge in den Bauch. Auch Bastian krümmt sich auch mittlerweile, seine Sachen werden im Bauchbereich auch blutig.

"Los Bastian und Jan, ihr geht sofort rüber in den Speisesaal und nehmt das Häufchen Elend da aus der Ecke mit. Ihr wartet dort, bis ich komme!" und zu der schaulustigen Meute gewandt:
"Und ihr alle geht sofort auf eure Zimmer. Sehe ich hier in zwei Minuten nur noch einen herum stehen, so fliegt der vom Gymnasium. Euch ist doch hoffentlich klar, das ihr alle eine Straftat begangen habt. Ihr habt die versuchte Vergewaltigung von Katrin nicht verhindert, das nennen die Richter unterlassene Hilfeleistung. Also verschwindet sofort und denkt mal darüber nach!"
Schlagartig war der Flur leer und Frau Schmidt kann sich um Katrin kümmern.


21. Der erste Augenblick danach

"Bist du verletzt? Kann ich dir irgendwie helfen? Du bist ja ganz blutig im Gesicht." fragt sie besorgt und tupft Katrin vorsichtig das Blut von ihren geschwollenen Lippen ab.
"Nein danke, es ist nichts Ernstes. Schläge bin ich ja gewöhnt. In ein paar Tagen ist nichts mehr zu sehen. Das meiste Blut stammt nicht von mir, ich habe Bastian in die Hand gebissen als er mir den Mund zugehalten hat." sagte Katrin. Sie ist noch immer geschockt und kann ihre Gefühle nicht zeigen.
"Komm, du musst auch mit rüber kommen. Die Angelegenheit muss sofort geklärt werden."
"Ich will nicht, ich"¦!"
"Es muss sein Katrin, das Alles geht allmählich zu weit. Du beinahe vergewaltigt und zusammengeschlagen, die Täter vermutlich schwer verletzt. Es muss dem Ganzen unbedingt ein Riegel vorgeschoben werden! Sammle all deinen Mut und komm! Ich weiß, wie schwer es dir fällt, sei weiterhin so mutig wie bisher!"
"Na gut, "¦ja, "¦ja "¦gleich, ich mache nur mein Gesicht sauber und ziehe mir nur was anderes an!" antwortet Katrin mit eisiger Stimme.
"Soll ich so lange vor der Tür auf dich warten?"
"Nein danke, nicht nötig". Frau Schmidt erschrickt, sie hört wieder diese eiskalte, emotionslose Stimme und geht zum Gutshaus rüber. Auf dem Weg dorthin trifft sie Frau Bruchmüller, die ebenfalls den Lärm gehört hat und berichtet ihr von der versuchte Vergewaltigung. Völlig aufgebracht geht sie sofort zu Katrin.
"Mensch Kleene, diese fiesen Kerle"¦ bischt de verletzt"¦ na warte, denen werde ich"¦"
"NEIN ! Sie nicht!" sagt Katrin wieder kalt und emotionslos.
"Hey Kleene, ick weeß, dat det schlimm ischt, wat du eben erlebst hascht. Rede darüber mit eenem Menschen, zu dem du Vertrauen hascht sonst wirscht de lange Zeit daran knabban"¦" sagt die Köchin einfach und nimmt Katrin fest in die Arme.

Katrin sträubt sich erst dagegen doch dann beginnt sie am ganzen Körper zu zittern und ein Weinkrampf bricht aus. Alle unterdrückten Emotionen wie Angst, Hass oder Wut stürzen auf einmal auf Katrin herein und in ihrer Hilflosigkeit klammert sie sich fest an Frau Bruchmüller und lässt ihren Tränen freien Lauf. Frau Bruchmüller streichelt ihr den Rücken entlang und versucht sie zu beruhigen. Allmählich gelingt ihr das und Katrin beginnt zögernd das Wichtigste zu erzählen und stellt als letztes die Frage:
"Aber wie kann ich das Ganze beweisen? Hat Frau Schmidt genug gesehen und wird sie Aussagen? "¦Ich weiß nicht, "¦vielleicht hätte ich doch nicht probieren sollen, eine "¦eine Frau zu sein."
Frau Bruchmüller ist von dem, was sie hört, sehr aufgebracht.
"Nee, nee Kleene, nicht so! Lasch da nich von diesen schwanzjesteuerten Neandatalan untakriejen. Denke doch mal dran, wie de dir wirklich jut jefühlst hat, so starch und mutisch du heute warscht, jeh rüber und stell dir denen entjejen, laß see nich damit durchkommen, mach see fertisch und lasch dir nie wieder watt jefallen!"¦Das du det kannst zeicht doch deren Blessuren, du böscht denen nischt schuldig jeblieben"¦" versucht sie Katrin Mut zu machen und denkt aber trotzdem erst einmal praktisch
"Aba erscht mal wat viel wichtischeres, du packst sofort deine Plünnen und wirscht bei meinem Männeken und mir, in unserer Bude, die nächsten Taje pennen. Hier bei diesen *Schlauhaufen* bleebst du nich mehr! Komm ick helfe dir!"
NNNein"¦ Ich kann doch nicht"¦
"Ohh doch Kleene, du wirscht"¦ keene Wiedareede! Du muscht von diesem Haufen hier wech, sonst jeste kaputt! Also los, fang wa an!"
Katrin lässt sich überzeugen und beginnt mit Hilfe von Frau Bruchmüller, ihre Sachen in den Rucksack zu packen. Die Einkaufstüten vom Tag sind dabei eine große Hilfe.

Als sie gehen wollen, fällt Katrin ihr Diktiergerät ein und sie suchen es. Katrin hat glück, sie finden es unterm Bett, es läuft noch immer und ist auf Aufnahme gestellt. Katrin spult das Band zurück und schaltet auf Wiedergabe"¦
"¦"Naaa Püppi, mit uns haste nicht gerechnet"¦"( eindeutig Georgs Stimme)
"¦"Was wollt ihr hier? Ich habe euch nicht eingeladen also macht, das ihr raus kommt" (Katrins Stimme)
"¦"Du riskierst ja ne ganz schön große Lippe. Ähm große Lippen sind eigentlich gut zum Lutschen" (wieder Georg, gefolgt von Bastian)
"¦"Wir haben jetzt bei dir unseren Termin"
"¦"Was für ein Termin? Was soll das Ganze" (Katrin)
"¦Kampfgeräusche, Schmerzschreie von Katrin.
"¦"Na wie Herr Petersen sagt, als unsere neue Klassenhure wirst du jetzt jeden Tag schön unsere Schwänze blasen und anschließend werden wir dich auch noch so richtig durchvögeln!" (sagt Jan, laut, gefolgt von Georg, ebenfalls laut)
"¦"Na los ihr beiden Trottel, Jan, Bastian, haltet die Nutte endlich fest damit ich ihr meinen Schwanz ins Maul stecken"¦"
"¦Katrin hat abgeschaltet und sieht Frau Bruchmüller mit bleichem Gesicht an, die sprachlos nur noch mit ihrem Kopf schütteln kann.
"Komm, Kleene, lasch uns jehen, jetscht haste die Pfeifen so richtisch am Arsch" und lächelt Katrin dabei an.
Nachdenklich folgt Katrin der Köchin in ihre Wohnung und legt ihre Sachen in das ehemalige Zimmer der Tochter, die jetzt in Adenstädt als niedergelassene Ärztin arbeitet und selbst eine eigene Familie hat.
"So, Kleene, hier wirschte erschtmal in Ruhe pennen und keena kann dir wat tun."
"Danke Frau Bruchmüller. Ich muss aber jetzt in den Speisesaal"¦ Ich, ich habe Angst davor"¦!" sagt Katrin mit leiser werdenden Stimme.
"Mach da keen Kopp, Kleene, ick bleib in deine Nähe!"
"Danke!"
"Een Moment noch!" sagt Frau Bruchmüller und verschwindet ins Wohnzimmer und kommt nach fünf Minuten wieder. Katrin hat sich das Gesicht gewaschen, inzwischen umgezogen und die pinkfarbene Jeans, ein T-Shirt und die passende Jacke angezogen. Ihren BH lässt sie gefüllt. Sie bürstet ihre Haare durch und erneuert so weit es geht ihr leichtes Make-up, als Frau Bruchmüller wieder kommt meinte diese lächelnd:
"Richtisch so Kleene, zeich denen, wer de bischt, lass da nix jefallen oda unterkrijen un laatsch denen ordentlisch in den Arsch"¦!
"Schon gut, Frau Bruchmüller, sie haben ja Recht."


22. Aussage gegen Aussage

Gemeinsam gehen sie durch eine Verbindungstür aus der Wohnung direkt zum Speisesaal. Auf ihren Weg hören sie Herrn Petersen angetrunken wieder gegen Katrin und nicht gegen die Täter fluchen:
"Wann kommt dieser verfluchte Krankenwagen, die armen Jungs bluten ja wie die Schweine. Verdammt, ich wusste es, diese Schlampe macht nur Ärger. Wo bleibt diese Schwuchtel"¦"
"Herr Petersen! Mäßigen sie sich gefälligst. Ich werde solche Beschimpfungen nicht mehr länger tolerieren." sagt gerade Frau Schmidt als Katrin, gefolgt von der Köchin, den Speisesaal betritt.

Katrin hat es satt und schnauzt regelrecht ihren Klassenlehrer an:
"Herr Petersen, ich bin weder eine Schlampe noch eine Schwuchtel, ich bin eine transsexuelle junge Frau, geht das nicht in ihren besoffenen Schädel?"
Ohne Katrin zu beachten, schnauzt dieser sofort Frau Bruchmüller an:
"Verdammt noch mal sie wandelnde Suppenterrine, was wollen sie denn schon wieder hier, das ist eine interne Angelegenheit. Machen sie"¦"
"HALTEN SIE IHREN MUND1 SIE BLEIBT HIER! Sie ist meine Zeugin, um zu verhindern, dass sie dieses Verbrechen an mir wieder vertuschen und außerdem, auch wenn sie besoffen sind, haben sie kein Recht, hier irgendjemanden zu beleidigen" fährt Katrin laut dazwischen und beruhigt gleichzeitig Frau Bruchmüller, die gerade aufbrausen will.

Einen Moment verschlägt es ihren Lehrer die Sprache, so etwas ist ihn noch nie passiert und er wird richtig wütend.
"WAAAAS ERLAUBST DU DIR EIGENTLICH!" brüllt er unbeherrscht los,
"Gib es doch zu, dass du hier einen Puff aufmachen wolltest! Du hast doch diese drei Jungen angemacht und aufgefordert, das sie dich"¦"
Die drei Täter sitzen mit Schmerz verzerrten Gesichtern zusammen gekrümmt immer noch blutend auf dem Fußboden, Katrin wird bleich vor Wut und fährt sehr laut dazwischen:
"JETZT SPINNEN SIE WOHL TOTAL, HABEN SIE EINEN KOPFSCHUSS ODER WAS IST MIT IHNEN LOS."
Beherrscht spricht sie dann weiter. "Sie denken wohl, ich habe mir die Verletzungen selbst beigebracht oder"¦"
"Ach hör auf zu lügen! Als die Drei dein schmutziges Angebot ablehnten, hast du sie zusammen geschlagen und gnadenlos getreten! Sieh sie dir doch an"¦!" unterbricht sie Herr Petersen um seine falschen Anschuldigungen weiter durch den Speiseraum zu schreien.
"Herr Kollege, sie können doch nicht"¦" versucht Frau Schmidt ihren Kollegen zur Vernunft zu bringen, aber schafft es nicht. Katrin holt ihr Diktiergerät hinter den Rücken vor und schaltet es ein, laut tönt es im Raum"¦
"¦"Naaa Püppi, mit uns haste nicht gerechnet"¦"
Nachdem sie es abgeschaltet hat, gibt sie heimlich das Gerät Frau Bruchmüller und sagt:
"Klang das nach Puff? Wohl eher nach Gewalt, nach einer versuchten Vergewaltigung"
Schlagartig ist es still. Die Täter sind ganz blass.

Herr Petersen wird rot und geht auf Katrin zu und sagt drohend:
"Gib mir sofort das Tonband, das ist ein wichtiger Beweis!"
Jedoch kennt er Katrin noch immer nicht und versteht in seiner Wut nicht den Widerstand. Sie lässt sich nicht mehr einschüchtern und antwortet ihren Lehrer beherrscht.
"Da haben sie durchaus recht, Herr Petersen. Das Band ist ein wichtiger Beweis, aber sie"¦ sie kriegen es nicht! Sie lassen es doch bloß wieder verschwinden, damit sie deren Eltern wieder in die Ärsche kriechen können nachdem sie diese geleckt haben!"
Herr Petersen springt auf Katrin zu, packt sie an den Kragen, holt aus um sie zu schlagen, als die Tür aufgeht und zwei Polizisten auf einmal im Speisesaal stehen.
"Lassen sie sofort die junge Frau los!"
"Was wollen sie Nachtwächter hier? Was mischen sie sich überhaupt hier ein? Das ist meine Angelegenheit! Ihr Bullen solltet lieber wieder auf eure Weide gehen und eure Schwestern schwängern oder den Verkehr durcheinander bringen!" sagt Herr Petersen wütend und will sich Katrin wieder greifen.

Ehe er sich versah, sind seine Hände hinter dem Rücken fixiert. Völlig überrascht setzt er sich sprachlos hin.
Einer der Polizisten ist "Wölfchen", Frau Bruchmüllers Jüngster.
"Sie schon wieder, reichen ihnen die Konsequenzen von gestern Abend nicht? Also kann mir mal einer erklären, was hier wieder los ist?" fragt er dienstlich und sieht die drei Verletzten am Boden hocken und fordert über Funk einen Krankenwagen an, der aber bereits unterwegs ist. Er staunt im Stillen, dass seine Mutter nicht wie üblich dazwischen fährt. Im Gegenteil, sie blickt sehr ernst und gibt Katrin einen leichten Schubs, der sie aus ihrer Erstarrung reißt;
"Diese Drei dahinten haben vor circa einer halben Stunde versucht, mich zu vergewaltigen! Mein Klassenlehrer will das Ganze vertuschen, wohl möglich, das er sie sogar angestiftet hat!"
"Das stimmt nicht" rufen die Drei im Chor.
"Doch es stimmt!" sagt Frau Schmidt: "Ich habe sie dabei gestört und kann alles bezeugen!"

"Und was hat es mit dem Tonband auf sich, das dieser Herr unbedingt haben will?" fragte "Wölfchen" und Katrin antwortet ihm:
"Ganz einfach, ich führe Tagebuch und nutze ein Diktiergerät für Stichpunkte um sie später aufzuschreiben. Ich war gerade beim Aufnehmen, als diese drei Typen mich überfallen haben. Dadurch ist das Ganze von uns unbemerkt aufgenommen worden! Mein Klassenlehrer will vermutlich den Beweis, wie jedes Mal, verschwinden lassen, darum geht das ganze Theater". Herr Petersen springt auf und fängt an zu toben.
"IHR SCHEISS BULLEN, euch hat keiner gerufen! Verschwindet lieber. ich erledige das selbst! Ich"¦"
Weiter kommt er nicht. Etwas unsanft wird er von den beiden Gesetzeshütern zur Ruhe gebracht. Inzwischen nahm Katrin von Frau Bruchmüller das Diktiergerät, spulte es zurück und betätigt noch einmal die Wiedergabe. Laut und deutlich tönt es noch einmal im Speisesaal:
"¦"Naaa Püppi, mit uns haste nicht gerechnet"¦"
Das genügt. Über Funk wird die Spurensicherung und Verstärkung angefordert, die nach einigen Minuten vor Ort ist. Herr Petersen wird verfrachtet und weg gefahren. Seine drei arg lädierten Schützlinge werden unter Bewachung mit dem Krankenwagen, der endlich gekommen ist, weg gebracht, sie scheinen doch ernstlich verletzt zu sein.

Katrin wird gefragt:
"Wollen sie auch Anzeige erstatten!"
"Wieso auch?"
"Von Amtswegen müssen wir eine Anzeige abgeben". Katrin ist langsam erschöpft und setzt sich leicht zitternd hin. Frau Bruchmüller tritt hinter sie und legt beruhigend ihre Hände auf Katrins Schulter. Nach kurzem Überlegen stimmt Katrin zu und gibt "Wölfchen" ihren Personalausweis, der ihn stutzen lässt. Katrin lächelt ihn schüchtern an und sagt leise:
"Ich bin"¦ ähm"¦ Transsexuell"¦!" und wird rot. "Wölfchen" blickt seine Mutter an, erinnert sich an seinen älteren Bruder Jochen und versteht plötzlich einiges. Nach kurzem zögern fährt er trotzdem dienstlich fort:
"Ähm"¦ Fräulein Mayer, sie müssen aufs Revier mitkommen, damit die Spuren an ihnen gesichert und die Anzeige aufgenommen werden kann!"
"Hat det nich bis Morjen zeit, de Kleene ist fertich uff de Röhren!"
"Nein, zumindest müssen die Spuren auch von einem Arzt gesichert werden."
"Wenns weiter nischt is, deene Schwesta Ruth is schon ufen Wech!"
"Mutter! Typisch!" rutscht es "Wölfchen" raus und fragt Katrin:
"Hatten sie diese Sachen beim Überfall an"
"Nein, das zerrissene rote Kleid liegt im Zimmer, auf dem Fußboden. Die Stiefel stehen daneben."

"Ick hol de Plünnen" sagt Frau Bruchmüller und will losgehen.
"Nein Mama, fass du die Sachen nicht auch noch an, lass das einen Kollegen von mir machen" damit wird sie aufgehalten und "Wölfchen" grinst. Er weiß, dass seine Mutter am Liebsten mitten im Trubel stecken würde um alles und jeden zu dirigieren. Jetzt hat er für einige Zeit das Sagen. Er befragt Katrin im Einzelnen, was geschehen ist. Stockend berichtet sie das gerade Erlebte und unterdrückt mühsam ihre Tränen. Dann kommt Ruth, seine Schwester und Ärztin:
"Was ist denn hier passiert? Großer Bahnhof? Ist selten in unserem Städtchen". Sie erfährt von ihrem Bruder, was vorgefallen ist.
"Schluss jetzt mit der Vernehmung! Das Mädel hat einen Schock und braucht jetzt erst mal Ruhe" sagt sie resolut zu ihrem Bruder.
"Siehste, det hab ick dir jleich verklickert, aba du muscht imma een uff dienstlich machen, Schluss jetzt, de Rescht kannste morjen frajen!" ergänzt seine Mutter das Ganze.

"Na komm, junge Dame, wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen, wo ich dich in Ruhe untersuchen kann. Mam, weißt du wo am besten?"
"Jeh mit ihr in deene ehemaliche Bude! Sie pennt ab jetzt da" sagt Frau Bruchmüller und erreicht auch damit, dass Katrin endlich aus den Trubel kommt. Als beide das Zimmer betreten, sind Stiefel und Kleid schon weg. Die Ärztin öffnet ihre Tasche und fordert Katrin gleichzeitig auf, sich auszuziehen. Katrin wird wieder rot, sie zögert und das Zittern ihres Körpers verstärkt sich.
"Ganz ruhig, Kleine, ich weiß doch über dich Bescheid. Mam hat mir schon viel von dir erzählt"¦ Hast du nicht auch bemerkt, wie Mam sich verändert hat? Sie ist ja richtig aufgeblüht, weil sie dich bemuttern kann" sagt die Ärztin mit einem Schmunzeln und bemerkt auch das Zittern. Katrin versucht forsch zu antworten:
"Das habe ich nicht. Ich kenne sie erst seit Montag. Sie ist ja ganz lieb zu mir, nur versucht sie immer mich dauernd zu mästen!"
"Ha, ha, ha, das kenne ich, typisch Mam!" erwidert Ruth und beginnt als Ärztin mit ihren Untersuchungen. Sie sieht die Striemen auf dem Rücken und die blauen Flecke auf dem Bauch und macht davon viele Fotos.
"Waren die das alles?" fragt sie.
"Nein, die Striemen nicht, das war mein Vater"¦" flüstert Katrin verschämt und unterdrückt krampfhaft ihre Tränen, die sich einen Weg ins Freie suchen.
"He Kleine, weine nur, das ist in deinem Fall eine gute Medizin. Es reinigt deine Seele vom Ballast." sagt sie zu Katrin beruhigend,
"Ich werde dir jetzt eine Spritze geben, damit du heute Nacht schlafen kannst. Schlaf ist für dich ganz wichtig und dann hört auch das Zittern auf! Du hast nämlich einen Schock und musst erst mal alles verarbeiten! Morgen will ich dich in meiner Praxis sehen!"

Jeglichen Einspruch seitens Katrin schieb sie resolut bei Seite. Nachdem Ruth ihre Tasche wieder eingepackt hat, wünscht sie Katrin noch eine gute Nacht und verlässt das Zimmer. Unschlüssig sitzt Katrin auf ihrem neuen Bett und merkt, wie sie langsam schläfrig wird. Mit einem Seufzen zieht sie sich ihr Nachthemdchen und den Slip an, kuschelt sich ins Bett und schläft sofort ein, dank Spritze! Als Frau Bruchmüller nach einer Weile leise das Zimmer betritt, brennt noch das Licht. Unruhig wälzt sich Katrin im Bett hin und her. Beruhigende, leise Worte spricht Frau Bruchmüller zu Katrin und streichelt sie behutsam, bis sie ruhiger wird. Liebevoll blickt sie die schlafende Katrin an, dämpft das Licht und setzt sich in einen bequemen Sessel. Sie bewacht Katrins Schlaf genau so, wie sie es bei ihren Kinder getan hatte, wenn sie mal krank waren. Ihr Mann kennt das auch noch und lässt seine Frau in Ruhe.


23. Der Tag danach

Als Katrin erwacht, ist es bereits früher Vormittag. Sie fühlt sich noch immer müde und zerschlagen. Sie öffnet erst gar nicht ihre Augen sondern kuschelt sich unter ihre Bettdecke, sie bietet Schutz und Katrin dämmert im Halbschlaf dahin, bis sie wieder einschläft und der Alptraum wieder kommt, der sie wieder erwachen lässt. Während sie wieder etwas munterer wird, spürt sie, dass sie nicht alleine im Zimmer ist. Sie wird hell wach, springt vor Angst aus dem Bett und landet in den Armen von Frau Bruchmüller. Katrin ist erst einmal verwirrt und empfindet die Umarmung als angenehm. In ihrer momentanen Hilflosigkeit kuschelt sie sich erst mal so richtig rein. Als ihr die vergangenen Ereignisse wieder einfallen, beginnt sie wieder leicht zu zittern. Zarte Hände streichen beruhigend ihren Körper entlang
"Na Kleene, is ja schon jut, dir paschiert nischt mehr. De Fieslinge brummen noch imma im Knast! Brauchst keene Angscht mehr zu haben!"
Allmählich beruhigt sich Katrin wieder und ihr wird bewusst, wer sie in den Armen hält.

Mit einer Entschuldigung auf den Lippen will sie sich trennen.
"Nu ma sachte, Kleene, jans langsam. Jefällt dir det nich?"
"Doch schon, aber"¦"
"Dann jenieße es noch een kleenen Momang. Ist doch nur jut für dir!"
"Es"¦ es"¦ ähm"¦ es ist nur ungewohnt für mich."
"Wieso, hat dat keenea mit dir jemacht?"
"Nein, wer denn?" Während des Gespräches wird Katrin weiter gestreichelt und sie entspannt sich langsam.
"Ach meene Kleene"¦ Dat muss du mir mal jenauer verklickern, aba nich jetzt, mach dir frisch un zieh wat hübsches an. De Kriminalen haben schon nach dir jefragt un ick hab se erst mal abjewimmelt, aber irjent wann muscht de hin!"
"Ich weiß" seufzt Katrin und löst sich aus der Umarmung.
"So, Kleene, nu mach dir fertisch und ick mach dir wat zum Beißen!"
"Aber bitte nicht für eine ganze Kompanie, so groß ist mein Hunger nicht!" sagt Katrin und kann dabei wieder etwas lächeln, was von der Köchin erfreut registriert wird, die flugs in die Küche geht. Katrin geht erst einmal unter die Dusche und bleibt einige Zeit drunter. Sie fühlt sich schmutzig und wäscht sich einige Male. Erst als es an der Tür klopft und der Ruf
"Frühstück isch schon lange fertisch!" ertönt, hört sie mit ihrer Waschorgie auf, trocknet sich ab und geht in ihr Zimmer. Sauber fühlt sie sich noch immer nicht.

Sie überlegt eine Weile, ob sie sich wieder als Katrin kleiden soll. Während sie noch darüber grübelt, zieht sie sich fast automatisch die weißen Dessous und das weiße Mieder an. Katrin stutzt kurz und ihr kommt der trotzige Gedanke "JETZT ERST RECHT! Ich gebe nicht auf!" So macht sie weiter. Nachdem sie die hautfarbenen Strümpfe an den Strapsen befestigt hat, zieht sie eine weiße, kurzärmlige Bluse, das Jeansröckchen, das auch weit ausgestellt ist, dazu die Weste und Jacke an. Die schwarzen Pumps vervollständigen das Outfit. Noch ein Blick in den Spiegel, die Haare gebürstet, das Make-up repariert und eine junge Frau blickt sehr ernst aus den Spiegel. Die Verletzungen vom Abend sind trotz dem Make-up zu sehen. Sie vervollständigt noch den Inhalt ihrer neuen weißen Handtasche und geht in die Küche, ein umfangreiches Frühstück erwartet sie.
"Schick siehste wieda aus. Na komm un mampf erscht ma ne Kleenichkeit, de Anderen hatten heute bloß Buttastullen un Marmelade zum beißen. Mein Männe hat heite die Bande versorcht!"¦"
"Oh Mann, wer soll denn das wieder alles essen? Bekommen sie noch Besuch?"
"Na du böscht jut, Kleene, dät ischt allet für dir, du brauchst noch viel Kraft um wieda jesund zu werden."
Katrin begreift erst jetzt richtig, dass diese liebenswerte Frau heute Nacht über sie gewacht hat.

Ihr läuft das Herz über und sie muss wieder weinen, um sich Luft zu verschaffen.
"Mann, Kleene, wat isch denn nu wieda loß?"
"Warum"¦ Warum tun sie das alles für mich? Keiner hat so was bisher gemacht"¦!", wieder laufen bei ihr die Tränen
"Ach, Kleene, ick hab dir eben ins Herz jeschlossen. Darf man nisch eene andere Fijur och möjen un helfen?"
Katrin beruhigt sich und schüttelt verwundert ihren Kopf.
"Doch, aber es erklärt nicht alles"¦!". Katrins äußere Ruhe ist nur Fassade, sie wird plötzlich wieder von einem Weinkrampf geschüttelt und von Frau Bruchmüller tröstend in die Arme genommen. In Katrin öffnet sich endlich eine Schleuse, so sprudelt alles aus ihr nur so heraus, wie sie ständig von ihrem Vater grundlos gemaßregelt wird, das Verhalten ihrer Brüder, die Erlebnisse mit ihren Mitschülern. Je länger Katrin erzählt umso leichter wird ihr ums Herz. Alles was sie bedrückt, kommt an die Oberfläche.
Schon längst hat Frau Bruchmüller Katrin wieder an sich gedrückt, hält sie fest in ihren mütterlichen Armen und versucht sie zu beruhigen. Frau Schmidt, die alles mit angehört hat, ist erschüttert und begreift, warum Katrin so zurückhaltend ist. Dieser junge Mensch vertraut keinem anderen Menschen, erkennt sie und ist erschüttert. Eigentlich wollte sie Katrin abholen und mit ihr zur Polizei zu gehen. Damit sie heute Ruhe hat, hat sie die Anderen in den Bus zur nächsten Kreisstadt gesetzt und festgelegt, dass sie erst zum Abendbrot wieder zurück sein sollen.
Drachenwind
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

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Beitrag von Drachenwind »

24. Erkenntnisse einer Lehrerin

Nachdem Katrin sich beruhigt hat und mit ihrem Frühstück fertig ist, geht sie gemeinsam mit Frau Schmidt zum Polizeirevier, um ihre Aussagen zu machen. Frau Schmidt nutzt die Gelegenheit, um mit Katrin zu sprechen. Sie schaut besorgt Katrin ins Gesicht.
"Klaus, ähh Katrin, ich muss mit dir reden. Ich verstehe es nicht. Du trägst auf einmal die Mädchenkleidung mit einer Selbstverständlichkeit und ich weiß nicht, warum! Tag für Tag wirst du in deinem Aussehen und deinem Auftreten femininer. Du trägst Make-up. Du bist aber doch ein junger Mann. Gut, dass du nur diese feminine Kleidung durch diesen Scherz hast, steht auf einem anderen Blatt. Du provozierst mit deinem Auftreten unabsichtlich die ganze Klasse, deine Mitschüler sind völlig emotional überfordert, und du stellst dich immer mehr ins Abseits."

"Im Abseits stehe ich doch schon lange. Warum soll ich Rücksicht auf die verkorksten Gefühle meiner arroganten Mitschüler Rücksicht nehmen? Sie trampeln doch schon einige Jahre auf meinen Gefühlen herum. Sie"¦"
"Das gehört jetzt nicht hier her"¦"
"Oh doch, gerade hier und jetzt. Sie sind Lehrerin und begreifen immer noch nicht, was mit mir los ist. Ich"¦"
"Dir steht es nicht im Geringsten zu über mich zu urteilen."
"Warum nicht? Sie urteilen doch auch über mich und sind auch nur ein Mensch."

Frau Schmidt ist im Moment völlig sprachlos und erstaunt über die wieder aufkeimende Selbstsicherheit Katrins und das trotz des Ereignisses von gestern Abend. Das kann doch unmöglich der ruhige, schüchterne, etwas schmächtige Junge sein, den sie bisher kannte. Es ist unbegreiflich, was ist nur passiert, denkt besorgt Frau Schmidt.
"Klaus "¦ähm Katrin ich verstehe nicht, was mit dir los ist. Ich habe vorhin mitbekommen, was du alles Frau Bruchmüller erzählt hast. Ich bin darüber erschüttert, aber das erklärt nicht dein neues weibliches Auftreten"¦!"

"Als aller erstes Frau Schmidt, ich bin nicht mehr Klaus! Klaus ist am Montag gestorben und Katrin wurde geboren. Ich bin Katrin, "¦Katrin, eine junge Frau die zwischen den Beinen ein kleines Würmchen hat, die gerade anfängt zu leben und auch die für sie richtige Kleidung trägt. Meine Gefühle sind durchweg feminin, genau so wie mein wirklicher Charakter, der von mir selbst und meiner Umwelt jahrelang unterdrückt wurde. Und wenn ihnen noch immer nicht klar ist, was mit mir los ist, so sage ich es ihnen: Es ist ganz einfach und klar, ich bin transsexuell. Ich, eine junge Frau bin gefangen im Körper eines jungen, körperlich unterentwickelten Mannes! Diese Tatsache ist mir erst am Montagabend voll bewusst geworden. Ich weiß jetzt, was in der ganzen vergangenen Zeit mit mir los war. Ich fühle mich im falschen Körper gefangen und jeder Schritt, mit dem ich femininer werde, ist für mich, Katrin, ein großer Schritt zur Befreiung meiner wahren Persönlichkeit. Ich habe auch begriffen, dass ich nie in meinem Leben ein Mann sein kann, so wie die Gesellschaft sich einen Mann vorstellt. Das alles steckt schon seit meiner Geburt in mir. Ich war die ganze Zeit sehr verunsichert, weil ich nicht wusste, was mit mir eigentlich los ist und wer ich bin. Ich habe niemanden, mit dem ich reden kann und so ruhte alles versteckt unter einer Oberfläche, die immer dünner wurde. Hier habe ich für mich fremde Menschen gefunden die mir Freundschaft und sogar Liebe entgegenbringen. Können Sie sich vorstellen, wie ich mich dabei fühle. Endlich konnte ich mit jemandem darüber reden, wie es in mir aussieht. Der Streich mit dem Austausch der Sachen durch meine Mitschüler war nur der letzte Auslöser, so zu sagen die Initialzündung für das Erwachen meiner wahren Persönlichkeit."

"Aber konntest du damit nicht wenigstens bis zum Ende der Klassenfahrt warten?"
"Nein und warum sollte ich? Jeder Tag in meiner alten Rolle ist für mich ein Leben voller Lügen und, was viel wichtiger ist, ein verlorener Tag für Katrin"
"Ich glaube, dass dein Auftreten als Katrin das Ganze von gestern Abend provoziert hat"¦"
"Nein," wird sie von Katrin unterbrochen, "Wenn provoziert, dann durch das miese Verhalten von Herrn Petersen, vorgestern Abend in der Gaststätte und Gestern beim Abendbrot!"
"Urteilst du da nicht etwas zu hart?"
"Wieso, sie haben doch auch versucht, ihn von seiner Palme herunter zu holen!"
"Aber deine Mitschüler"¦"
"Sind wir völlig egal. Entweder sind es Feiglinge ohne Courage oder es sind intolerante, arrogante Hohlköpfe, die können mich mal sonst wo"¦ Dass es auch anders geht, habe ich hier in diesem kleinen Kaff erlebt. Menschen, die mich bis Montag nie kannten und mir völlig fremd sind bieten mir ihre Freundschaft an, akzeptieren mich ohne irgendwelche Einschränkungen so wie ich mich gebe. Und dann auch noch Frau Bruchmüller, die mich einfach so behandelt, als sei sie meine Mutter. Können sie sich vorstellen, welch schönes Gefühl es ist, von seinen Mitmenschen akzeptiert zu werden, keine Angst zu haben, dass irgendeiner ihnen, egal was, antut."
"Aber"¦"
"Soll ich all das Positive, mein Selbstvertrauen aufgeben, nur damit meine ach so intoleranten Mitschüler am Ende doch noch mit mir ihren Spaß haben und wieder ruhig schlafen können? NEIN, NIE WIEDER!!!"

"Mal was anderes, hast du dich nicht schon mal gefragt, was dein Vater dazu sagen wird?"
"Natürlich, diese Frage stelle ich mir ständig. Es gibt doch nur drei Möglichkeiten, entweder mein Vater ignoriert mich weiter oder er akzeptiert mich so wie ich jetzt bin oder er rastet völlig aus und ich habe bis zu meinem achtzehnten Geburtstag die Hölle auf Erden. Und wie ich meinen Vater so kenne, ist die dritte Möglichkeit sehr wahrscheinlich!"
"Und wie wirst du dabei reagieren?"
"Ich weiß es noch nicht! Ich weiß aber, dass ich viel Kraft brauchen werde und darum genieße ich intensiv hier jede Sekunde von Katrins Leben. Je länger diese Zeit dauert umso stärker wird Katrin. Meine äußere Erscheinung ist auch eine Manifestation meiner Weiblichkeit. Aber wenn sie mir wirklich helfen wollen, dann prüfen sie intensiv nach, warum ich nach den Ferien eventuell nicht mehr zur Schule komme! Vielleicht brauche ich dann wirklich Hilfe, falls mein Vater wie Herr Petersen völlig durchknallt!"
"Sprich nicht so von deinem Vater, aber gut, ich verspreche es dir und ich möchte dich gerne verstehen, bin aber sehr verunsichert, ich weiß viel zu wenig über deine Probleme und die Transsexualität!"
"Ich glaube dadurch, dass sie sich unbehaglich fühlen, zeigen sie doch nur eindeutig ihre Unwissenheit! Es ist gut, dass sie sich Gedanken machen. Es zeigt doch auch, dass sie andere Menschen tolerieren und bereit sind, sich mit dieser Thematik auseinandersetzen zu wollen, warum kann das Herr Petersen nicht? Um ihre Unsicherheit zu verlieren, müssen sie sich endlich einfach folgendes klar machen: Ich bin eine junge Frau, die im falschen Körper steckt und denke, handle und fühle auch so. Nur weil die Gesellschaft es auf Grund meines äußeren Geschlechts allgemein erwartet, werde ich mich beim Denken, Fühlen oder Handeln nicht mehr selbst kastrieren."
"Du siehst es irgendwie so einfach und unkompliziert! Ich versuche mir vorzustellen, wie es ist, wenn man im falschen Körper steckt. Du hast es geschafft, ich weiß im Moment nicht, was ich sagen soll. Ich muss erst darüber nachdenken"¦!"

"Tun sie das, das ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich kann ihnen nachher, wenn wir zurück sind, einige Bücher geben, die ihnen helfen werden, meine Situation zu verstehen, nehmen sie sich die Zeit zum Lesen, wenn sie können! Ich habe sie auch durchstöbert und erst einmal quer gelesen, sie haben mir geholfen, mich besser zu verstehen! Wenn ich mehr Zeit habe muss ich sie komplett und in Ruhe lesen."
"Danke, das werde ich machen, so wie jetzt möchte ich bei diesem Thema nicht noch mal da stehen!"
"Es ist immer das erste mal" sagte Katrin mit einem Lächeln.
"Wie sehen deine Pläne für die nächsten Tage aus? Du legst doch bestimmt keinen Wert mehr darauf, mit deinen Mitschüler was zu unternehmen?"
"Ich mache es wie immer, halte mich abseits und gehe meine eigenen Wege. Jetzt wo die Drei weg sind, haben sie es doch auch einfacher, nur Dean und Sabine können noch Ärger machen!"


25. Erzürnte Väter

Mittlerweile sind beide Frauen an ihrem Ziel angekommen. Sie betreten das Polizeirevier, melden sich am Eingang an und werden in die zweite Etage zum Wartebereich für Besucher gebracht. Dort sitzen bereits drei Herren in dunkle Nadelstreifenanzüge und mit Aktenkoffer.
Frau Schmidt kennt sie und begrüßt die Herrn, es sind Georgs, Bastians und Jans Väter, die alle zum zweiten mal hier sind.:
"Guten Tag Herr Osterburg, Herr Fischer, Herr Mühlheimer"
"Tag!" kommt es mürrisch zurück, "Was wollen sie denn hier, statt sich ständig herum zu treiben, sollten sie lieber auf ihre Klasse aufzupassen, dann läge mein Sohn nicht im Krankenhaus!" sagt Herr Fischer, der Vater von Bastian sehr unfreundlich.
"Wir werden hier nur den Vorfall von gestern Abend schildern und"¦"
"Waaas? Ist das da etwa die Schw"¦ äh der Typ, der meinen Sohn zusammen geschlagen hat?" sagt Herr Osterburg, Georgs Vater, sehr wütend und sieht sich Katrin von oben bis unten verächtlich an. Katrin erwidert mit einer stolzen, ja sogar fast arroganten Haltung die Blicke.

"Jetzt hör mal zu Bürschchen, du wirst"¦" beginnt Herr Mühlheimer, der Vater von Jan und wird von Katrin unterbrochen:
"Erstens, Herr Mühlheimer, habe ich ihnen nicht erlaubt, mich zu duzen und zweitens bin ich auch nicht ihr Bürschchen oder sonst was: Wenn sie mit mir sprechen wollen, dann sprechen sie mich gefälligst, wie unter zivilisierten Menschen üblich, höflich an. Damit sie auch Bescheid wissen, mein Name ist Katrin, Katrin Mayer und ich bin eine junge Frau!" Normalerweise ist Herr Mühlheimer keinen Widerspruch gewöhnt und schon gar nicht, irgendwelche Zurechtweisungen und so verschlägt es ihm erst einmal die Sprache.

Frau Schmidt will die Situation entschärfen und fragt ihn nach Georg, Bastian und Jan. Die Ablenkung funktioniert eine Weile und Herr Osterburg antwortet.
"Sie liegen im Krankenhaus! Georg wurde in der vergangenen Nacht operiert. Er wird wahrscheinlich nie eigene Kinder zeugen können und schuld daran ist diese"¦ diese"¦" und sucht nach ein passendes Schimpfwort. Er wird sofort von Frau Schmidt unterbrochen:
"Herr Osterburg, Katrin hat keinerlei Schuld, sie ist eher das Opfer! Ihr Sohn wollte sie zusammen mit seinen beiden Freunden vergewaltigen, ich habe es gesehen und es gibt dafür auch eindeutige Beweise. Die Konsequenzen muss ihr Sohn jetzt selbst tragen, er hat eine junge Frau sexuell angegriffen und sie hat sich nur gewehrt!"
"Sie verteidigen diese missratene Göre auch noch? Ich werde dafür sorgen, dass man sie aus dem Schuldienst entlässt. Sie sind mit ihrer Einstellung untragbar!"

Katrin missfällt der Ton von Georgs Vater sehr und so greift sie in das Gespräch ein:
"Das ist ja mal wieder typisch! Sie glauben, mit Geld können sie das Gesetz beugen? Möglich, dass sie irgendwo einen korrupten Beamten finden, der sich vielleicht ihrer Meinung anschließt! Sie vergessen nur eins dabei, ich bin das Opfer, eine transsexuelle junge Frau, die von dreien ihrer Mitschüler vergewaltigt werden sollte. Einer dieser miesen Typen ist ihr Sohn und trägt ihren Namen. Es ist ein Leichtes für mich, die Klatschpresse entsprechend zu informieren, wenn sie Frau Schmidt diskreditieren. Können sie sich vorstellen, wem mehr geglaubt wird"¦!"
"Du verdammtes Mist"¦" will er aufbrausen, wird aber von Katrin unterbrochen:
"Stopp, Herr Osterburg, ich sage es ihnen zum letzten Mal, sprechen sie mich gefälligst mit sie an, soviel Höflichkeit muss sein!"
"Wie SIE wollen, ähm"¦ junges"¦ ähm"¦ Fräulein" fängt er an zu stammeln und macht eine kurze Pause, die Katrin gleich ausnutzt
"Sehen sie, Herr Osterburg, es geht doch!" sagt sie mit einen ironischen Lächeln.
"Also gut Fräulein Mayer, wie SIE wollen, SIE werden gleich da rein gehen und die Anzeige gegen unsere Söhne sofort zurückziehen!" verlangt Herr Osterburg.

"Warum soll ich das machen? So, wie ihr Sohn und die anderen Beiden die ganzen Jahre mit mir umgegangen sind, war das gestern Abend der Höhepunkt! Sie sind dumm, aggressiv, arrogant und gewalttätig gegenüber ihren Mitmenschen. Gestern Abend haben sie dummdreist eine Grenze überschritten, die sie nie hätten übertreten dürfen. Sie selbst haben da mit ihrer so genannten Erziehung versagt, jetzt bekommen sie für ihre Arroganz die Quittung. Ich sehe keinerlei Veranlassung, ihren Wunsch nachzukommen! Ich will es auch gar nicht!"

"Dann wird dein Vater das machen, wir werden uns gleich mit ihm in Verbindung setzen und er wird"¦"
"Da muss ich sie aber enttäuschen. Außerdem sind sie schon wieder unverschämt und duzen mich schon wieder. Sie sind genau so dummdreist und arrogant wie ihr Sohn! Mein Vater ist auch die nächsten Wochen nicht zu erreichen. Wenn sie ihn dringend sprechen wollen, müssen sie ihn in einem Bordell oder bei einer Hure innerhalb Europas suchen. Irgendwo hat er sich sicher wieder so eine Schnepfe geangelt und vögelt sich sein Gehirn aus dem Schwanz. Und außerdem hat er in dieser Situation sowieso keinerlei rechtliche Möglichkeiten, meine Entscheidung oder mein Aussage zu widerrufen!" sagt Katrin und grinst sie regelrecht herausfordernd an. Bastians Vater unterdrückt nur mühsam seine Wut und versucht es erneut:
"Also gut, wie viel?" stellt er eine Frage.
"Wie viel was?" fragt Katrin und ahnt was kommt.
"Einhunderttausend Euro und sie ziehen die Anzeige zurück!"
"Was, so billig schätzen sie mich ein?"
"Na gut, zweihundertfünfzigtausend!" ist sein nächstes Gebot.
"Nein, viel zu wenig!" sagt Katrin ganz ruhig. Frau Schmidt, sitzt ganz blass auf ihrem Stuhl und versteht die Welt nicht mehr, als sie dieses Geschacher hört. Erst besteht Katrin auf eine Bestrafung und jetzt will sie ihre Meinung verkaufen. Frau Schmidt ist von Katrin enttäuscht. Herr Fischer ist langsam sauer, dieses Miststück, denkt er, die will doch nur den Preis hoch treiben und bietet weiter:
"Fünfhunderttausend!"
"Nein"
"Also wie viel?" Katrin grinst innerlich, ihr macht dieses Spiel Spaß, obwohl sie gar nicht darauf eingehen will. Sie will diese so genannten Väter nur ärgern und ihn zeigen, Geld regelt nicht alles!
"Ich denke so an 2,5 Millionen innerhalb zwei Tage in bar als Anzahlung für Jeden und die gleiche Summe noch mal zehn Tage später, dann könnte ich mir das ja mal überlegen" Frau Schmidt ist völlig perplex und begreift dann allmählich Katrins Absicht, sie muss lächeln. Nur Katrin sitzt scheinbar völlig unbeteiligt daneben und betrachte sich in aller Ruhe ihre Fingernägel. Die Väter sind geschockt, mit dieser hohen Forderung haben sie nicht gerechnet, die auch noch ihre Möglichkeiten voll übersteigt.

Ein Groschen fällt langsam, manchmal sehr langsam. Wie ein Blitzschlag trifft sie die Erkenntnis, das sie voll aufgelaufen sind und von dieser Göre nur veräppelt werden. Wütend springen sie auf und fangen an zu toben
"Du"¦ du verdammtes Aas"¦"
"Na, na, na Herr Osterburg" wird er von Katrin mit erhobenen Zeigefinger unterbrochen, genau so wie beim berühmten du, du, du bei kleinen Kinder.
"Oh, Mann, sie sollten sich mal untersuchen lassen, ob sie überhaupt noch ein Kurzzeitgedächtnis haben. Wir hatten uns doch gerade vor kurzem darauf geeinigt, dass sie mich mit sie anzusprechen haben"¦"
"ICH WERDE"¦" brüllt Herr Fischer wieder los. Katrin unterbricht ihn auch, diesmal recht provozierend:
"Typisch schwanzgesteuerter, nackter Affe, statt nachzudenken wird gleich zur Gewalt gegriffen und so was, wie sie, bezeichnet sich auch noch als Mensch. Jetzt weiß ich auch, woher ihr Idiot von Sohn seine Einstellung hat. Solche Typen wie sie dürften niemals Kinder bekommen, geschweige denn erziehen. Ich habe von solchen Typen wie sie langsam die Schnauze voll und lass nicht mehr zu, das ihr Hohlköpfe weiter auf anderen Menschen herum trampelt, nur weil ihr ein Paar Kröten mehr habt als Andere" Verächtlich winkt sie ab und lässt die Herrn stehen. Sie geht betont die Hüften schwenkend zum Getränkeautomat und sagt im Gehen nur noch:
"Sie sind mir viel zu dumm und primitiv, um sich mit mir zu unterhalten!" Herr Mühlheimer rennt aus Wut hinter Katrin her und wird von zwei Beamten grinsend aufgehalten
"Was ist denn hier los?" fragt einer von ihnen, obwohl sie dem Gespräch schon eine ganze Weile zugehört und sich köstlich amüsiert haben. Jans Vater gibt auf, seine Wut verschwindet, das Ganze ist zu viel und er begreift die Welt nicht mehr. So schlurft er zu seinem Platz grübelnd zurück. So hat noch keiner gewagt, mit ihm zu reden!
"Fräulein Meyer, bitte folgen sie mir!" wird Katrin von einem der Beamten aufgefordert und geht, gefolgt von Katrin, in ein Büro. Der zweite Beamte kümmert sich um Frau Schmidt.


26. Vernehmung und Zukunft

"So, Fräulein Meyer, nach dieser interessanten Vorstellung im Wartebereich werden wir uns jetzt in Ruhe unterhalten! Mein Name ist Westerfeld, Kommissar Westerfeld und sie sind offiziell Klaus Mayer, transsexuell und nennen sich jetzt Katrin".
Katrin bejaht. Nach Vervollständigung der Personalien wird sie vom Kommissar ganz natürlich als junge Frau behandelt und nach dem Tathergang befragt.
Mit Hilfe der Tonbandaufzeichnung kann sie Stück für Stück die Ereignisse im Einzelnen schildern. Es fällt Katrin nicht leicht, über das Geschehen zu berichten. Immer wieder muss die Vernehmung unterbrochen werden. In den Pausen konnte Katrin wieder ihren Mut sammeln und ihre Emotionen in den Griff bekommen. Angst, Wut, Verzweiflung, Demütigung, die ganze Palette machte sich wieder bemerkbar.
Durch seine beruflichen Erfahrungen leitet der Kommissar geschickt und behutsam die Befragung durch alle Höhen und Tiefen. An vielen kleinen Reaktionen und an bestimmte Bemerkungen erkennt der Kommissar, dass vor ihm wirklich eine junge Frau sitzt, die ein schlimmes Erlebnis hinter sich hat, eine junge Frau die im falschen Körper steckt.

Zu Katrins Erleichterung erfährt sie, das alle Drei im Krankenhaus liegen. Als Katrin genaueres über die Verletzungen der Drei erfährt, ist sie sehr erschrocken. Bastian hat von ihrem spitzen Stiefelabsatz unter anderem ein Loch im Bauch und hat einige innere Verletzungen davongetragen. Er musste operiert werden und hat jetzt einen künstlichen Darmausgang. Georg ist jetzt sehr wahrscheinlich zeugungsunfähig, weil ihr erster Tritt gut platziert war.
Zehn cm Absatz und dann noch dünn und spitz ist doch schon fast Waffenscheinpflichtig, genau so, wie ihre Fingernägel, meint der Kommissar nebenbei, typische Frauenwaffen"¦

Viel hat nicht gefehlt und sie hätte Jan die Gesichtshaut abgezogen, so hat er nur vier sehr tiefe Kratzer im Gesicht, die genäht werden mussten. Die Narben werden in Zukunft sein Gesicht verzieren und einen Eindruck von Frankensteins Monster vermitteln. Auch ein Auge ist so verletzt worden, dass er auf diesem blind geworden ist.

Nach dem Krankenhausaufenthalt erwartet alle drei die Untersuchungshaft. Trotz der schweren Verletzungen der Angreifer ist die Ermittlung gegen Katrin wegen Körperverletzung eingestellt worden, ihre Notwehr war gerechtfertigt, erfährt sie abschließend. Katrin atmet auf und fragt sich nachdenklich leise, musste es erst so weit kommen. Diese Frage kann Kommissar Westerfeld auch nicht beantworten.

Nach der ganzen Befragerei muss sie noch einige Formulare unterschreiben und damit ist auch ihre mündliche Anzeige bestätigt. Kommissar Westerfeld begleitet Katrin noch zur Tür, gibt ihr ihre Stiefel zurück. Das zerrissene rote Kleid wird als Beweis weiter einbehalten, informierte er Katrin und verabschiedet sich von ihr. Auf dem Flur trifft sie ihre Lehrerin, die schon längere Zeit fertig ist. Ein Blick auf die Uhr zeigt ihnen, dass sie über drei Stunden gebraucht haben. Katrin hat noch zwei Stunden Zeit, bis sie sich mit Silke und Lena treffen will. Beide Frauen gehen zum Marktplatz und dort in den Ratskeller. Im Restaurant bestellen sie sich erst einmal etwas zu trinken und anschließend auch ein Mittagessen. Bis jetzt haben beide Frauen nachdenklich geschwiegen.

"Und?" bricht Frau Schmidt nach dem gemeinsamen Essen das Schweigen.
"Was und?" fragt Katrin nachdenklich.
"Hast du dir Gedanken darüber gemacht, wie es weiter gehen soll?"
"Meinen sie meinen Rollentausch?", Frau Schmidt nickt und Katrin meint weiter:
"Natürlich mach ich weiter. Soll ich jetzt kneifen und dem arroganten Pack Grund zum Lästern geben? Mich wieder unglücklich fühlen, nicht wissen wer oder was ich bin?"
"Aber nachdem, was du gestern erlebt hast, stellst du da nicht alles in Frage?"
"Es war schlimm gestern, und ich werde noch eine Weile brauchen, das Ganze zu verarbeiten, aber aufgeben kommt für mich nicht mehr in Frage. Das Einzige, was mir wirklich Angst macht und Sorge bereitet, ist die Reaktion meines Vaters. Die nächsten fünf Monate werden mit großer Wahrscheinlichkeit die Schlimmsten meines Lebens. Auch diese werde ich überstehen! Kann ich mit ihrer Hilfe rechnen?"
"Ja, wie besprochen!" Inzwischen haben sie ihr Essen bezahlt und sind unterwegs zur Jugendherberge.

"Meinst du, dass es so schlimm werden kann?"
"Sie kennen meinen Vater nicht"¦"
Vor einigen Wochen haben Dean und seine Bande mich nackt in der Mädchendusche gefesselt. Die Mädchen nutzten natürlich die Situation für Demütigungen aus und zwangen mich dann, zwei dicke Windel und Mädchenkleidung für ein Kleinkind anzuziehen, als alles Kleidung für ein kleines Mädchen so richtig mit Windeln, Windelhose aus Plastik, Zöpfe mit großen Schleifen und vielen Rüschen. So angezogen jagten sie mich regelrecht nach Hause. Leider war mein Vater schon zu Hause. Ohne eine Erklärung von mir zu erhalten, schlug er mich, drei Tage fehlte ich deswegen in der Schule und jetzt, wo ich es selbst will, wird er doch noch extremer reagieren. Aber jetzt mal was anderes, haben sie was von Herrn Petersen gehört?"

"Herr Petersen ist im Krankenhaus, in einer"¦ ähm na ja"¦ geschlossenen Abteilung, er hat eine Art schweren Nervenzusammenbruch"¦ der Alkohol hat das Alles noch schlimmer gemacht"¦"
"Also sehen wir ihn die nächste Zeit nicht so schnell wieder?"
"Ja, es ist schlimm, vielleicht hätte ich früher etwas"¦"
"Nun geben sie sich nicht auch noch die Schuld für seine Krankheit. Ich habe ihn ja auch ganz schön provoziert! Vielleicht hat das ja gerade alles beschleunigt. Weiß man"™s?"
"Das Gleiche kann ich dir auch sagen"¦!"

"Ich muss gleich zur Ärztin, sie will mich noch mal wegen gestern untersuchen. Anschließend bin ich mit zwei Freundinnen verabredet. Haben sie was dagegen, wenn ich mich in der Zeit, in der wir noch hier sind, von der Klasse fern halte? Ich informiere sie selbstverständlich, wo ich unterwegs bin. Mein Handy habe ich auch immer dabei und sie geben mir zur Sicherheit ihre Handynummer!"
"Von der derzeitigen Stimmung in der Klasse ausgehend, ist das wohl im Moment das Beste. Was willst du denn die ganze Zeit machen?"
"In der Stadt bummeln. Mich mit Anderen treffen, wie heute Nachmittag mit Silke und Lena, zwei Mädels, die ich kennen gelernt habe und ähnliches"¦ in die Kreisstadt kann ich ja auch mal fahren!"
"Wissen die Beiden über dich Bescheid?"
"Nein, dazu ist es noch zu früh!"


27. Der Arztbesuch

Mittlerweile sind sie angekommen und werden schon erwartet. Frau Bruchmüller sitzt in der Sonne auf der Bank vor dem Gutshaus und ist neugierig
"Na, wie war det? Allet klar, oda jibs Probleme?" Katrin setz sich zu ihr und beantwortet ihre Fragen. Katrin bringt sie zum Schmunzeln, als sie von dem Zusammentreffen mit den drei Vätern erzählt. Als ihr Interview beendet ist, ist Frau Schmidt an der Reihe. Katrin nutzt das aus und verschwindet auf ihr Zimmer, macht sich etwas frisch und greift sich die ausgeliehenen Bücher und ihre Handtasche. Sie geht wieder zu den beiden Frauen.
"Hier, Frau Schmidt, etwas für die Selbstbildung. Die Bücher habe ich aus der Stadtbibliothek, sie behandeln mein Problem. Vielleicht beantworten sie ihnen auch einige Fragen. Ich gehe jetzt zur Ärztin und danach zu meiner Verabredung"
"Wenn was ist, vergiss nicht, wie abgesprochen, anzurufen!"
"Und ick wird dir wat zu Futtern in dein Zimma stellen, dann brauchste nich zu hetzen! Ach so, hier haste een Schlüssel für dat Hausbrett, damit de rinn kommst wenns dichte ist! Jrüße Ruth von mir"
"Danke, tschüs" und Katrin macht sich auf den Weg.

An der Praxis von Frau Dr. Adam angekommen, betritt sie die Praxis und meldet sich an. Nach einer kurzen Wartezeit wird sie aufgerufen und geht in den Behandlungsraum.
"Guten Tag, Katrin! Wie geht es dir?"
"Guten Tag Frau Dr. Adam! Mir geht es eigentlich gut!"
"Na, das wollen wir einmal überprüfen, ziehe dich bitte aus! Das Höschen kannst du anlassen!" Als sie Katrin mit ihren Brustprothesen herum hantieren sieht muss sie schmunzeln. Katrin macht darauf hin ein saures Gesicht.
"Was hast du, Katrin?" fragt die Ärztin.
"Ach nichts, nur es macht mir keinen Spaß, mit den Dingern eine Brust vorzutäuschen, die ich leider nicht habe und bis ich wirklich eine eigene habe, dauert es noch sehr lange!" Eine Traurigkeit ist aus ihrer Stimme zu hören und die Ärztin beginnt Katrin zu untersuchen.

"Ist dir das denn so wichtig? Du weißt, das wir vor deinem achtzehnten Geburtstag keine Hormone geben dürfen"¦ aber"¦ es gibt da eine nicht ganz legale Möglichkeit mit der man diese Bestimmung verbiegen kann!"
"Und die wäre?" fragt Katrin mit hoffnungsvoller Stimme.
"Bist du nicht etwas zu voreilig? Du hast doch erst vor einigen Tagen deine Transsexualität erkannt."
"Das stimmt schon, aber transsexuell war ich schon seit meiner Geburt. Seitdem ich endlich bewusst erkannt habe, was ich bin, möchte ich auch eine junge Frau mit allen weiblichen Attributen sein und dazu gehört nun mal auch ein Busen. Mit einigen Zentimeter währe ich ja schon am Anfang zufrieden"¦!"

"Hmmm, deine Verletzungen verheilen gut, hast du noch Schmerzen?"
"Nicht der Rede wert, nur ein bisschen die Rippen noch von den Tritten! Aber was ist das denn nun für eine Möglichkeit?"
"Lass mich dich erst mal fertig untersuchen. Ich möchte von dir auch etwas Blut zur Diagnose"¦ so, fertig, du kannst dich anziehen!"
"Muss das mit dem Blut sein?" fragt Katrin schüchtern. Die Ärztin sieht sie erstaunt an.
"Jetzt bin ich aber sprachlos! Hast du vor einer kleinen Spritze etwa Angst?"
"Na ja, es pickt so gemein"¦!"
"Du machst mir Spaß! So, jetzt geh zu Vampirella, hinten im Labor und lass dir Blut abzapfen, sie weiß schon Bescheid. Anschließend komm bitte wieder hier her, wir müssen uns noch etwas unterhalten!"
"Vampirella? Wer ist denn das?"
"Na, das ist Schwester Monika, unsere Laborantin"
"Na gut" sagt Katrin und geht ins Labor. Während sie ihr Blut loswird, telefoniert die Ärztin mit einem Kollegen in der Kreisstadt. Gerade als sie das Gespräch beendet hat, kehrt Katrin zurück.

"Also, das, was wir jetzt besprechen, ist nie gesagt worden, verstehst du?"
"Ja", Katrin ist gespannt.
"In der Kreisstadt arbeitet ein Kollege von mir. Wir kennen uns aus der Studienzeit. Er ist Chirurg und hat eine eigene Praxis und macht vorwiegend kosmetische Operationen. Er würde bei dir eine Brustvergrößerung vorerst mit zwei kleinen Silikonimplantaten machen, wenn du willst. Du kannst ihn jeder Zeit anrufen, einen Termin vereinbaren, um zu ihm fahren und alles ambulant erledigen zu lassen. Nur der Haken an der Sache ist, offiziell darf er das bei dir ohne die Erlaubnis deiner Eltern nicht. Also ist das eine völlig private Angelegenheit, du verstehst? Ich werde den Zettel mit seiner Adresse auf diese Medikamentenpackung legen, die du dann heimlich auch mitnimmst. Dieses Medikament verzögert das Einsetzen der Pubertät, verursacht aber kaum körperlichen Änderungen. Jeden Tag eine Pille! Sie reichen bis zu deinem Geburtstag. Natürlich nimmst du die Sachen ohne mein Wissen mit!"
"Danke, aber warum machen sie das?"
"Ich bin mir bei dir völlig sicher, dass du deinen Weg gehst. Ich bin der Meinung, dass wie in deinem Fall, das Gesetz großzügiger ausgelegt werden sollte, vor allem auch bei deinem Alter!
"Warum tun sie das wirklich?"
"Hat dir meine Mutter nichts von unserem Bruder Jochen erzählt?"
"Nein" und so erfährt Katrin von der tragischen Geschichte.
"Und aus diesem Grund wollen Sie mir helfen?"
"Ja, weil deine Situation ähnlich ist. Ich habe mir auch geschworen, jedem Menschen zu helfen, der sich in solcher oder ähnlicher Situation befindet. Soll ich mit meinem Kollegen für dich einen Termin machen?"
Nach einigem Zögern und Nachdenken stimmt Katrin zu.
"So, genug palavert, meine Patienten warten. Am Montag möchte ich dich noch einmal sehen!"
"Danke und auf Wiedersehen!" sagt Katrin, umarmte dankbar kurz die Ärztin und steckt sich die Medikamente und den Zettel ein.
"Auf Wiedersehen bis Montag!"
Als Katrin die Praxis verlässt, wird ihr richtig bewusst, dass sie ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen ist und ihre feminine Seite viel früher ausleben kann.


28. Der Mädchennachmittag

Sie geht zum Café am Marktplatz und trifft dort Silke und Lena wieder am gleichen Tisch wie gestern.
"Hallo Silke, hallo Lena ist das euer Stammtisch?"
"Hallo Katrin, man könnte es so sagen"¦", "Hi Katrin" wird sie auch von Lena begrüßt und setzt sich hin. Beide Mädels sehen sie erwartungsvoll an, aber Katrin bestellt sich erst einmal einen Eisbecher mit Früchten und schaut beide an:
"Habt ihr was? Ihr schaut so komisch!"
"Wie siehst du denn aus, warst du bei Drei nicht auf einem Baum?"
"Ach, das sind bloß ein paar Kratzer." versucht Katrin es harmlos erscheinen zu lassen.
"Na hast du nix zu erzählen? Was war den gestern Abend bei euch los. Das viele Tatütata und so. Nu erzähl schon!" Silke ist vor Neugier ganz aufgeregt. Katrin zuckt die Schultern, tut wieder ganz harmlos und meint so nebenbei:
"Na ja, es sind einige Schnösel verletzt worden als sie Mist bauten." und fängt an ihren Eisbecher zu genießen. Lena verdreht die Augen:
"Man du bist unmöglich, muss man dir denn jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen?"
"Eigentlich möchte ich darüber nicht reden, ich bin da nicht ganz unbeteiligt"¦" meint Katrin zwischen zwei Löffel mit Eis.
"Das sieht man! Ist es so ernst?" fragt Lena.

"Ja," sagt Katrin und entschließt sich doch einiges preis zu geben, "Alle Drei liegen im Krankenhaus, einer ist jetzt ein Eunuch, der zweite sieht aus wie Frankensteins Monster und der dritte hat jetzt einen künstlichen Darmausgang! Die Verletzungen habe ich ausgeteilt."
"So, das ist das Ergebnis, aber wieso, warum sind sie verletzt und was hast du damit zu tun? Nu erzähl doch endlich, ich platze bald vor Neugier!" Silke ist ganz zappelig und sieht Katrin fragend an
"Na gut," und Katrin berichtet, was gestern Abend so passiert ist:
"Die drei haben sich gewaltsam Zutritt in mein Zimmer verschafft und wollten mir an die Wäsche"¦ und ich wollte nicht und habe mich mit Händen und Füßen gewehrt"¦!"
"Mann, das ist stark. Die wollten einfach so"¦!" und Katrin nickt Lena zu.
"Über Einzelheiten möchte ich nicht reden, bitte fragt nicht weiter!"
"Machen wir, jetzt weiß ich jedenfalls, warum deine Lippe aufgeplatzt ist. Bist du verletzt worden?" fragt Silke fürsorglich Katrin.
"Nein, nicht so schlimm, ein paar blaue Flecke, eine angeknackste Rippe und einige Bauchschmerzen!"
"Und da kannst du jetzt hier so ruhig sitzen?" Lena ist erstaunt über Katrins äußere Gelassenheit.
"Was soll's, ändern kann ich das Ganze nicht mehr. Die sind nicht zum Ziel gekommen und haben für den Rest ihres Lebens ein paar Erinnerungen. Soll ich mich deiner Meinung nach in eine dunkle Ecke verkriechen und nur noch heulen? Dann haben die doch nachträglich erreicht was sie wollten, mich einschüchtern!" kommt es sehr ernst von Katrin.

"Ich weiß nicht, ob ich auch so wie du reagieren könnte. Aber warum haben sie dir das angetan?"¦ Achtung Themenwechsel, da kommt Peter" sagt Silke und setzt sich in Positur. Lena flüstert noch schnell Katrin zu:
"Das ist der Schwarm aller Mädchen in der Stadt, aber er hat noch keine erwählt, ist wohl schüchtern der Kleine!" und präsentiert sich auch. Peter kommt an ihren Tisch und sagt:
"Hallo, Mädels! " und mit leuchtenden Augen zu Katrin:
"Hi, Katrin, schön, dass ich dich endlich wieder treffe!"
"Hallo, Peter" grüßt Katrin und errötet leicht. Silke und Lena sehen sich verblüfft an.
"Was macht ihr heute Nachmittag" fragt Peter
"Mädchentratsch!" antwortet Katrin ihm.
"Mir ist zu Ohren gekommen, dass gestern in der Herberge einiges los war, weißt du, Katrin, näheres?" Peter ist voller Neugier, wird aber durch Katrin enttäuscht
"So, gestern? Kann mich nicht erinnern, hab geschlafen!"
"Wollen wir nicht zum Jugendtreff gehen?" schlägt Silke ablenkend vor.

Lena und Katrin stimmen zu und so machen sich die Mädels auf den Weg. Peter folgt ihnen und kann nicht seinen Blick von Katrins Kehrseite wenden. Katrin hat inzwischen einen sehr femininen Gang, bei dem ihre Hüften elegant schwingen und der durch den Petticoat weit ausgestellte Jeansrock verdeutlicht noch diese Bewegung. Peter kann sich gar nicht satt sehen und begreift selbst nicht, was ihn gerade an diesem Mädchen so fasziniert. Peters hypnotischer, verklärter Blick auf Katrins Hinterteil bleibt den Mädels nicht verborgen und sie amüsieren sich köstlich.
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

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29. Der Unfall

Nach einem viertelstündigen Spaziergang sehen sie ein Mädel auf einem Fahrrad auf sich zu radeln. Lena und Silke winkten dem Mädel zu, es ist ihre Freundin Ulrike.
Auf einmal kommt ein Motorrad mit erheblicher Geschwindigkeit aus einer Nebenstraße geschossen und hat Probleme, die Kurve zu kriegen. Er rast dabei direkt auf Ulrike zu, die versucht verzweifelt, zur Seite auszuweichen. Das Motorrad streift sie etwas. sie strauchelt am Straßenrand und stürzt samt Fahrrad mit einem Aufschrei in den Straßengraben. Der Motorradfahrer gibt Gas und verschwindet. Als Ulrike versucht aufzustehen, sackt sie wieder mit einem Schmerzenslaut zusammen.

Alle stehen im Moment erschrocken herum. Nach dem sich Katrin auch von ihrem Schreck erholt hat, geht sie schnell zu dem weinenden Mädchen im Straßengraben.
"Mein Fuß, "¦mein Fuß tut mir weh, ich kann nicht aufstehen." presst Ulrike mit tränenerstickter Stimme hervor. Katrin sieht sich den bereits geschwollenen Fuß genauer an und entdeckt an der Seite eine spitze Beule. Ein Knochensplitter will sich wahrscheinlich einen Weg ins Freie bahnen. Katrin sieht sich um und entdeckt gegenüber der Unfallstelle eine kleine Schmiede und winkt Peter zu sich:
"Peter, geh zur Schmiede und hole Hilfe, wir müssen Ulrike hier raus holen! Silke, Lena, eine von euch muss einen Krankenwagen und die Polizei herholen! Ruft am besten die Feuerwehr, die sollen zur Schmiede kommen!"
"Machen wir!" Während die Mädels telefonieren ist Peter mit dem Schmied zurück, der Ulrike vorsichtig anhebt und sie ins Büro seiner Werkstadt bringt. Dort setzt er das verletzte Mädel vorsichtig auf das Sofa und weiß nicht weiter.

Katrin überlegt einen Augenblick. Das verletzte Mädchen sitzt weinend vor Schmerzen auf dem Sofa. Katrin lässt sich vom Schmied seinen Erste Hilfe Kasten geben, dessen Inhalt leider sehr mager ist. Einige Mullkompressen, Desinfektionsspray, einfache Schmerztabletten und fünf Mullbinden, mehr nicht. Katrin muss improvisieren und sieht sich nach Brauchbarem um.

Silke kommt mit Lena zu Ulrike und sagt sehr ernst:
"Katrin, es dauert eine Weile, bis jemand kommen kann, auf der Bundesstraße hat es auch einen schweren Unfall gegeben. Alle Hilfskräfte sind dort im Einsatz. "
"Ist von euren Eltern jemand erreichbar, der ein Auto hat und auch fahren kann?". Sie überlegen kurz:
"Nein, die in Frage kommen sind alle unterwegs!"
"Haben sie Eiswürfel in ihrem Kühlschrank?" fragt Katrin den Schmied, der gleich losstürzen will, um sie zu holen, doch Katrin hält ihn auf.
"Lena, kannst du bitte einige Eiswürfel in eine Plastiktüte tun und damit Ulrikes Knöchel vorsichtig kühlen, Silke tröste Ulrike ein bisschen!"
"Mach ich!" tönt es im Chor.

Katrin hat mal irgendwo gelesen, dass viele Menschen eigentlich helfen wollen aber nicht wissen wie, einer muss ihnen sagen, was zu tun ist. So schnappt sie sich den Schmied und geht mit ihm in die Werkstatt. Sie erklärt ihm, was sie benötigt und der Schmied beginnt sofort mit der Arbeit, froh endlich helfen zu können. Katrin entdeckt einen Sack mit noch sauberen Lumpen, die als Putzlappen dienen sollen. Sie sucht sich einige Stücke raus und entdeckt auf einer Werkbank eine große Rolle Klebeband. Jetzt hat sie alles, was sie braucht und geht zu Ulrike zurück.
"Also, Ulrike, ich weiß, du hast Schmerzen. Ich versuch dir zu helfen. Bleib bitte ruhig sitzen und halte vor allem dein verletztes Bein still."
Der Schmied kommt mit zwei gebogenen Blechstreifen ins Büro und zeigt diese Katrin, die sie nimmt und sich dafür bedankt. So recht weiß der Schmied nicht, für was sie verwendet werden sollen.

"Peter, ich brauche jetzt gleich deine Hilfe. Du musst das Bein ruhig stellen, damit Ulrike nicht so große Schmerzen hat und ich es schienen kann"
"Wie willst du denn das machen"
"Na ganz einfach, wir schienen den Fuß mit den gebogenen Blechstreifen, vorher polstern wir alles ausreichend mit den Lumpen aus. Du musst dabei Ulrikes Bein etwas anheben und festhalten, dann kann ich sie besser verarzten." und zu Ulrike gewandt sagt Katrin:
"Ulrike, pass auf, ich werde dir jetzt dein Bein schienen, dabei kann es sein, dass ich dir aus versehen wehtue. Egal wie doll der Schmerz ist, halte bitte dein Bein still, sonst wird die Verletzung schlimmer. Wenn der Schmerz zu stark wird, dann reiß mir meinetwegen vor Wut die Haare aus oder hau mir eine runter, Hauptsache du hältst dein Bein still, das ist sehr wichtig, verstanden?"
"Ja, danke"

Katrin beginnt mit ihrer Arbeit. Zu erst polstert sie die beiden gebogenen Blechstreifen mit den Lumpen, legt zur Sicherheit mehrere Mullkompressen auf die Stelle, an der sich die Knochenspitze raus schiebt und verbindet sie vorsichtig mit einer Mullbinde. Die Blechstreifen legt sie einmal unter die Schuhsohle, den Zweiten oben auf den Spann. Beide reichen bis zu der Wade. Den Schuh auszuziehen traut sie sich nun doch nicht.
"Silke, halte bitte mal fest!" sagt Katrin und macht weiter. Mit den Blechstreifen und den vier Binden fixiert sie vorsichtig den Fuß. Sie nimmt zwei saubere Handtücher vom Schmied und wickelt diese nacheinander als Verband um das verletzte Bein und umwickelt das Ganze stramm vorsichtig mit dem Klebeband bis eine relativ fester Verband entstanden ist. Ulrike stöhnte während dieser Prozedur einige Male vor Schmerz auf und die Tränen liefen ihr über das Gesicht.

"Es ist alles vorbei Ulrike, du warst richtig tapfer!" tröstet Katrin das verletzte Mädchen und legte Ulrike bequem auf das Sofa, so dass das verletzte Bein auch erhöht zu liegen kommt. Anschließend deckt Katrin sie mit einer Wolldecke zu.
"Möchtest du was trinken?" fragt Katrin Ulrike. "Lena, kümmerst du dich bitte darum?" Lena nickt und holt für Ulrike was zu trinken, da fragt Silke Katrin:
"Woher kannst du denn so was, hast du ein Erste Hilfe Kurs besucht"
"Nein"¦, ich habe es irgendwo mal gelesen"¦"
"Auf so was währe ich nicht gekommen. Heißt ja nicht umsonst, lesen bildet" sagt schmunzelnd Silke. Katrin lächelt zurück:
"Es kommt aber darauf an, was man ließt"¦".
"Mann, ist mein Bein schwer, ich kann es ja gar nicht anheben" meldet sich Ulrike.
"Das ist ja der Sinn des Verbandes" sagt Katrin und geht nach draußen, um den Krankenwagen einzuweisen. Peter folgt ihr und fängt an mit ihr zu flirten und zieht alle Register.


30. Zarte Bande

"Bei dir kann man sich ja sicher fühlen. Weißt du eigentlich immer einen Ausweg?"
"Nein, für viele Sachen nicht. Was willst du eigentlich von mir?" fragt Katrin Peter direkt.
"Hab ich doch schon gesagt! Na, dich kennen lernen. Ich weiß nicht warum oder wieso, aber ich habe mich in dich verknallt. Du gehst mir einfach nicht mehr aus den Kopf." sprudelt es aus Peter, der leicht errötet.
"Wieso gerade ich, die Mädels der halben Stadt himmeln dich an. Ein Blick von dir und sie beginnen zu schwitzen und können nur noch herum stottern!"
"Woher willst du das wissen!"
"He ich kenne doch schon zwei Tagen Silke und Lena, da das hier nur eine kleine Stadt ist, gibt es hier auch so was wie eine mündliche Dorfzeitung, die ist schneller als ein Telefon!" Katrin versucht zwischen sich und Peter eine Mauer der Abwehr aufzubauen, denn irgendwie ist ihr Peter nicht gleichgültig. Es muss sein, denkt sie und versucht möglichst gleichgültig zu sein, aber es gelingt ihr nicht.
"Katrin, du bist das schönste Mädchen der Welt. Deine Augen, dein süßer Mund, einfach alles ist perfekt an dir. Aber das Wichtigste ist, genau so, wie du sehr hübsch bist, genau so hast du ein gutes und hilfsbereites Herz. Keine Spur von Arroganz oder Überheblichkeit ist bei dir zu sehen. Du bist auf eine besondere Art und Weise zurückhaltend. Ich will dich in die Arme nehmen und dich einfach nur fest halten und beschützen."

Katrin hat es total die Sprache verschlagen und sie wird im Gesicht rot. Sie braucht eine Weile und begreift, dass sie dabei ist sich in diesen Jungen zu verlieben. Das darf nicht sein, denkt sie, ich bin doch im Schritt noch ein Junge. Ich muss ihn abkühlen, von mir ablenken"¦ aber wie?
"Du wolltest vorhin wissen, was gestern Abend in der Herberge los war, gut ich sage es dir. Drei meiner Mitschüler wollten mich am Abend in meinem Zimmer vergewaltigen und ich habe mich gewehrt. Die drei liegen im Krankenhaus und mir tut auch alles weh!" sagt Katrin mit einer eisigen, tonloser Stimme. Alle verdrängten Gefühle kommen hoch und sie sagt fast schreiend:
"Verstehst du? Ich fühle mich schmutzig, ich habe manchmal Angst und jetzt kommst du an, du "¦du Mann du "¦machst mich ganz konfus. Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden!"¦ Ich kann"¦" sagt Katrin und will sich von Peter abwenden. Der jedoch folgt einem inneren Impuls, greift sanft nach Katrin und gibt ihr einen langen Kuss. Ihre Rede ist erst einmal unterbrochen. Katrin ist sehr erregt und liegt zitternd in seinen Armen. Anfangs versucht sie ihn abzuwehren, aber die Gefühle der Zuneigung gewinnen die Oberhand. Sanft streichelt er sie und er merkt, dass sie sich entspannt.

"Du kleiner süßer Dummkopf! Du kannst doch nichts dafür. Ich liebe dich, so wie du bist. So wie jetzt möchte ich dich immer halten."
"Bist du sicher? Ich bin für dich nicht die Richtige. Ich kann"¦" und wieder unterbricht ein Kuss ihren Redefluss. Peter blickt sie darauf hin mit einem nachdenklichen Blick an.

Katrin wird noch immer von Peter in den Armen gehalten. Überlegend blickt sie in die Rund und sieht Silke und Lena am Bürofenster stehen. Beide winken ihr zu und lächeln. Katrin blickt Peter in die Augen. Viele Gedanken schießen ihr gleichzeitig durch den Kopf. Da das Handeln Peters starke Seite ist, presst er plötzlich Katrin wieder an sich und küsst sie so, dass ihr die Luft weg bleibt.
Nach einiger Zeit kann sie sich frei machen:
"He nicht so stürmisch, ein Mensch muss auch mal atmen! Außerdem tun mir meine Rippen wegen gestern Abend weh!" sagt Katrin mit einem ironischen Unterton und blickt in Peters Augen. Was sie erkennt, ist grenzenlose Liebe, die bei ihr den Eispanzer sprengt, der seit gestern Abend ihr Herz abdrücken wollte.

"Wir müssen unbedingt in Ruhe miteinander reden. Aber eins weiß ich schon mit Gewissheit, endlich habe ich eine Frau gefunden, die ich liebe und zu mir passt!"
"Bist du dir sicher?" fragt Katrin und will sich Peter gerade offenbaren, als endlich der Notarztwagen mit dem üblichen tatütata, Eile vortäuschend, ankommt. Der Arzt und ein Sanitäter springen aus den Krankenwagen und eilen, von Katrin eingewiesen, ins Büro zu Ulrike, sehen die dicke Verschnürung des Fußes und fragen, was passiert ist. Lena gibt dem Arzt Auskunft über die Art der Verletzung und erklärt die erste Hilfemaßnahme, die sie alle gemacht haben. Der Arzt staunt und sagt zum Sanitäter:
"Da brauchen wir die junge Dame ja nur einladen, holen sie bitte die Trage, den"¦ hmmm, na ja, Verband lassen wir erst mal dran, er stützt den Fuß ausreichend".
"Ach, Herr Doktor, eins noch," warf Katrin ein "sagen sie den Leuten in der Notaufnahme bitte, dass wir den Fuß mit zwei dicken Blechstreifen geschient haben, damit sich dort keiner dran verletzt".

Der Arzt schüttelt erstaunt seinen Kopf und überwacht schmunzelnd die Verladung von Ulrike. Mit einem gemächlichen Tempo fährt der Krankenwagen zur nächsten Kreisstadt, in der sich das Krankenhaus mit der Notaufnahme befindet. Kaum ist er weg, kommt auch endlich eine Verkehrsstreife und nimmt den Unfallhergang auf. Alle Vier werden befragt und ihre Personalien werden aufgenommen. Nur bei Katrin stutzen sie einen Moment. Da Silke und Lena abgelenkt sind, kann Katrin kurz das Ganze erklären. Sie machen sich kurz Notizen und gehen nicht weiter darauf ein. Ulrikes kaputtes Fahrrad wird geborgen. Silke und Lena wollen sofort Ulrikes Eltern informieren und verabschieden sich von Katrin
"Also doch Konkurrenz!" meint Lena lächelnd, "Tschüß bis Morgen!" Die beiden Freundinnen machen sich auf den Weg.


31. Der Krankenbesuch

Es ist schon spät geworden und Peter borgt sich von einem Freund, der in der Nähe wohnt, ein Moped aus und fährt Katrin zur Jugendherberge. Dort gibt es, sichtbar für alle, ein längeres intensives Abschiedsküsschen. Katrin geht auf ihr Zimmer und macht sich etwas frisch. Auf dem kleinen Tisch im Zimmer steht ein liebevoll angerichtetes Abendbrot. Sie langt kräftig zu und bringt die Überreste zur Küche. In diesem Moment kommt Frau Bruchmüller zu ihr, umarmt sie, verpasst ihr einen feuchten Wangenkuss, sagt:
"Danke, Kleene", schnäuzt sich die Nase und stürmt wieder davon. Katrin ist im Moment sprachlos und überrascht. Was war denn das schon wieder, nimmt ihr Buch und setzt sich auf die Bank vor dem Gutshaus und liest noch etwas. Nach einiger Zeit taucht die Köchin wieder auf:
"Noch wat wichtiches, Kleene, morjen, nach dem Frühstück holt ma meen Schwicherson mitem Auto ab und kutschiert ma zur Kreischstadt. Mach dir morjen wieda fein, du kommst mit, mit de Lehrerin hab ick schon gequatsch, die ischt einverstanden" sagt sie sehr resolut. Ehe Katrin antworten kann, verschwindet sie wieder. Katrin ist verblüfft, was soll denn das nun wieder. Sie will Frau Bruchmüller danach fragen, aber die Küche ist leer. Was soll"™s denkt sie und geht wieder zu ihrem Lieblingsplatz auf der Bank und liest ihr Buch weiter. Sie sieht dabei, wie viele ihrer Mitschüler zusammen Richtung Stadt gehen und hofft, dass es diesmal dort keinen Ärger geben wird."
Nach einiger Zeit geht Katrin auf ihr Zimmer. Dort übt sie lange das Laufen in den hochhackigen Stiefeln. Wenn schon, denn schon denkt sie sich. Erst als ihre Waden stark schmerzen, hört sie auf und geht nach einem ausgiebigen Bad schlafen.

Am nächsten morgen, nach dem morgendlichen Reinigungs- und Pflegeritual überlegt Katrin, was sie anziehen soll. Sie entscheidet sich für den weißen Spitzenslip mit Rüschen an den Beinausschnitten, dazu den passenden BH, der sofort ihre künstliche Brust wieder voll zur Geltung bringt. Als nächstes sucht sie sich das weiße Kleid aus. Das Kleid hat auffällige Puffärmel und viele rosa Schleifchen. Ein Petticoat gibt dem Rock Fülle und stellt ihn wieder aus. Die weißen Riemchensandalen und die neue, weiße Handtasche vervollständigen das Ganze. Ihre Haare bürstet sie sich sehr intensiv und einer Eingebung folgend, flechtet sie sich einen dicken Zopf an dessen Ende sie sich eine große rosa Schleife bindet. Sie legt ihren neuen Schmuck wieder an, noch einen Blick in den Spiegel. Das Make-up ist in Ordnung, ein Spritzer Parfüm hinter den Ohren angelegt, kurz die Haare noch etwas gerichtet, perfekt, denkt sie und geht, Gelassenheit vortäuschend, zum Frühstück.

Ein fröhliches "Juten Morjen, Kleene" tönt aus der Essensausgabe und reißt Katrin aus ihren Grübeleien.
"Guten Morgen Frau Brüchmüller, Wie geht es ihnen heute?"
"Na, janz jut. Aba du hast dir ja wirklich janz schick jemacht, siehst wieda richtich süß aus, Kleene!" füllt wieder einen Teller mit Frühstück für eine ganze Kompanie Soldaten und gibt ihn Katrin:
"Sei nachher in ne viertel Stunde nachem Spachteln uffem Hoff, denn jets los!"
"Wieso"¦ warum soll ich denn eigentlich mitkommen?" fragt Katrin und bekommt neben dem Frühstück und einem schelmischen Lächeln die Antwort:
"Lass dir überraschen", womit sie auch nichts weiter anfangen kann und frühstückt erst einmal. Als ihre Mitschüler auch in den Speisesaal rein kommen, wird Katrin von ihnen ignoriert, keiner erwidert ihren Gruß. Frau Schmidt registriert wieder diese Stimmung, Als Katrin mit ihrem Frühstück fertig ist, nimmt sie ihr Handtäschchen und verlässt mit schwingendem Kleidchen anmutig den Speisesaal. Die Blicke ihrer Mitschüler folgen ihr. Draußen setzt sie sich auf ihren Lieblingsplatz und hart der Dinge, die da noch kommen sollen.

Kurze Zeit später rollt ein Auto auf den Hof, ein Mann im mittleren Alter steigt aus und setzt sich neben Katrin auf die Bank.
"Guten Morgen!" grüßt Katrin höflich und wird von dem Mann eindringlich gemustert:
"Morgen" kommt es kurz zurück, "Ich bin Adam, Sigfried Adam. Sag mal Mädchen, bist du die Katrin?"
"Ähmmm"¦ ja, warum?"
"Dann muss ich mich bei dir bedanken, du hast doch gestern meiner Tochter geholfen!"
"Dann sind sie der Vater von Ulrike! Wie geht es ihr denn?"
"Die Operation ist gut verlaufen, aber es wird eine Weile dauern, bis sie wieder gesund ist."
"War es doch so schlimm?"
"Ja, sie hat einen Splitterbruch des Fußgelenkes, eine üble Sache. Sie haben den Bruch mit Metallplatten und Schrauben gerichtet, Jetzt muss sie mindestens sechs Wochen das Bein ruhig halten."
"Dann versäumt sie ja auch noch Unterricht. Schöne Ferien hat sie ja nicht."
"Da kann man eben nichts machen, ich finde es auch schade, aber das Wichtigste im Moment ist, dass Ulrike wieder gesund wird und anschließend laufen kann. Übrigens. Noch mal danke, durch deinen Verband hast du schlimmere Verletzungen verhindert. Der Arzt in der Notaufnahme hatte ganz schön zu tun, um deine seltsame Konstruktion zu entfernen. Über den Tipp mit den Eisen war er recht froh, da wusste er wenigstens was er nicht machen konnte."
"Aber sie brauchen sich doch nicht ständig zu bedanken, wenn ich helfen kann, dann helfe ich eben ohne viel darüber zu reden."
"Das ist aber nicht selbstverständlich, viele rennen lieber weg oder gehen extra hin und ergötzen sich an den Schmerzen anderer."
"Sind sie extra deswegen hergekommen nur um mir zu danken?"
"Nein, ich hole Ulrikes Oma ab, um sie ins Krankenhaus zu ihrer Enkelin zu bringen, ach ja, dich nehme ich übrigens auch mit!"
"Jetzt verstehe ich erst mal Bahnhof"¦ Moment mal, dann ist Frau Bruchmüller ihre Schwiegermutter und deshalb war sie so, so, so"¦ merkwürdig und die Ärztin ist die Tochter und ihre Frau. Ist denn in diesem Städtchen hier jeder mit jedem verwandt? Kann ich Ulrike auch besuchen?"
"Darum kommst du doch mit. Mit der Verwandtschaft ist es doch gar nicht so schlimm." sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.

In diesem Moment kommt Frau Bruchmüller aus dem Haus und verbreitet gleich, wie üblich, Hektik:
"Na, nu mach schon los; Siggi, lass uns endlich fahren, Katrin komm und steicht endlisch rein, oda wollt ihr Pflaumenpfinsten noch uff de Bank hocken?"
Sie steigen alle in das Auto und fahren Richtung Kreisstadt los.
"Frau Bruchmüller, sie hätten mir aber ruhig sagen können, dass sie die Oma von Ulrike sind, und wir sie besuchen fahren!"
"Dat sollte aba eene Übaraschung werden! Siggi, du ollet Plappamaul, konste wieda dene Jusche net halten. Wie son ollet Waschweib!" Frau Bruchmüller tat auf beleidigt und schmollte.
"Aber er hat sich doch nur bei mir bedankt, und wir haben über Ulrike gesprochen."
"Typisch, "¦seene Tochter nimmt den och dauernd in Schutz, Siggi, wie machst du dat bloß, dat de jungen Dinnga uff dir stehn" meint sie schelmisch und Siggi schmunzelt leicht. Durch weitere liebevolle Neckereien war die Fahrt zur Kreisstadt nicht langweilig und die Zeit vergeht recht schnell. Sie erreichen das Krankenhaus und gehen zu Ulrikes Zimmer, in dem es recht lebhaft zugeht. Ulrike hat Besuch.

Silke und Lena sind zu Besuch und albern etwas herum. Frau Bruchmüller ergreift wie üblich wieder das Zepter:
"Mann, Kinderchen, wat is denn dat für een Uffstand hier un vor allem och noch son Krach! Nein Kinder meen Ullichen is doch krank und braucht Ruhe"¦"¦. Hallo Engelchen wie jeez da, Kick ma, wen ick dir mitjeschleift hab" und zeigt auf Katrin, die zu Ulrike geht, um sie zu begrüßen.
"Hallo, Katrin, " sagt Ulrike, umarmt Katrin kurz, "Schön das du auch da bist, ich freue mich!" und von Lena und Silke wird sie auch freundlich gegrüßt. Katrin ist einen Augenblick etwas durcheinander, diesen natürlichen, freundlichen Umgang mit Anderen ist sie nicht gewöhnt und sie muss aufkommende Tränen unterdrücken, dann begrüßt sie die beiden Mädchen.
"Hallo, guten Tag, ich finde es schön, dass ihr auch alle hier seid."
"Ist doch nichts besonderes, wenn eine Freundin krank ist muss sie durch Besuche aufgemuntert werden!" meint Silke.
"Hallo Papa, du bist ja auch wieder hier, hast du wenigsten etwas geschlafen, du bist ja gestern Abend sehr spät nach Hause gefahren" begrüßt Ulrike ihren Vater:
"Schon in Ordnung Prinzesschen, wichtig ist, dass du erst einmal gesund wirst!"
"Och Engelchen, wie konnte dat denn nu passieren, tuts weh, sach ma, brauchst du irjent wat, haste och jenug zu essen, du siehst ja janz blass aus"¦" legt Ulrikes Oma los. Ulrike kann sich das Schmunzeln kaum verkneifen.

"Aber Oma, so beruhige dich doch erst einmal, hol doch mal zwischendurch Luft, dann kann ich dir auch antworten. Ach, Katrin, ehe ich es vergesse, dein Verband ist jetzt Anschauungsobjekt für gelungene Improvisation bei Unfällen, sagt der Doc. Du hast mich ja auch wie eine Mumie eingewickelt hi, hi, hi"¦ Die in der Notaufnahme haben fast zehn Minuten gebraucht bis sie an meinen Fuß heran gekommen sind, bloß gut, dass sie ihn vorher betäubt haben. Übrigens, das nächste mal bitte nicht so viel Eisen, ist zu schwer!"
"Was, zu schwer? Sag mal, wie oft willst du dir denn deine Knochen brechen? Ich bin doch nur noch anderthalb Wochen hier, wer soll dich denn dann verarzten?" sagt Katrin trocken und zieht sich lächelnd etwas zurück. Frau Bruchmüller beginnt nämlich das volle Programm im Bemuttern ihrer Enkelin.

Während dessen gibt Silke Lena ein Zeichen und sie verlassen darauf hin das Zimmer, Katrin folgt ihnen. Sie lassen Frau Bruchmüller erst mal etwas Zeit, damit sie sich um ihre Enkelin in Ruhe kümmern kann. Grübelnd steht Katrin wie gewohnt etwas abseits von den Mädels. Eine Traurigkeit macht sich in ihr breit, wieso gibt es in ihrer Familie nicht auch etwas Herzlichkeit, fragt sie sich. Lena reißt Katrin aus ihren Grübeleien:
"Kommst du mit in die Cafeteria ein Eis essen" wird sie gefragt.
"Ja, wenn ich nicht störe" antwortet sie zurückhaltend.
"Was soll der Quatsch nun wieder, sind wir dir etwa nicht gut genug, bist du auch so eine hochnäsiger Stadtgimpel?" ereifert sich Lena.
"NNNein"¦ ich, "¦ich dachte"¦ Ihr wollt nicht ständig mit mir zu tun haben"¦" stammelt Katrin überrascht.


32. Aufkeimende Freundschaft

"Spinnst du jetzt, oder was! Wieso sollen wir nichts mit dir zu tun haben wollen"¦? Hast du etwa vergessen, Mädel, du bist doch jetzt auch unsere Freundin!" mischt Silke sich ein,
"Na ja, das mit den Freundinnen"¦ Ich bin unsicher und bin das nicht gewöhnt"
"Da hast du aber total falsch gedacht!" sagt Silke spitz.
"Das ist doch völlig Nebensache. Ich hätte gestern gar nicht gewusst, wie man Ulrike helfen kann, und du? Ganz cool hast du alles erledigt." sagte ihr Lena.
"Und außerdem ist es schließlich meine Sache, wer meine Freundin ist und du gehörst eben dazu! Sei doch bloß nicht so, so, "¦so verklemmt!". Inzwischen sind sie in der Cafeteria angekommen und kaufen sich auch ein Eis, Silke bemerkt, dass Katrin immer noch unsicher ist und spricht sie direkt darauf hin an:
"Sag mal Katrin, immer wenn du in der Nähe mehrere Menschen bist, wirkst du unsicher, wenn du nicht gerade Anderen helfen kannst. Hat es mit diesem Vorfall zu tun oder was ist los?"
"Hat es nicht. Ich bin es nur nicht gewohnt, dass Gleichaltrige mit mir normal umgehen, ich erwarte jeden Augenblick angepöbelt zu werden oder das mir ein Streich gespielt wird"
"Aber doch nicht bei uns", darauf hin erzählt Katrin, wie das Zusammenleben mit ihren Mitschülern abläuft und wie sie zu Hause lebt. Es tut ihr gut, auch mit ihren neuen Freundinnen darüber zu sprechen. Nur ihr kleines Geheimnis behält sie noch für sich.

Frau Bruchmüller war schon vor einiger Zeit in die Cafeteria gekommen, um ihrem Engelchen etwas Kuchen und Naschereien zu besorgen. Sie hat Katrins Bericht auch mitbekommen. Vieles hatte Katrin an dem bewussten Abend, als sie noch Klaus war, noch nicht erzählt, erst am Abend der versuchte Vergewaltigung hat sie sich gegenüber Frau Bruchmüller voll geöffnet. Ein Abgrund von Ignoranz und Gefühlskälte öffnet sich vor den erstaunten Zuhörern.
"Ach nee, Kleene, so jung und dann son Leben"¦" obwohl sie alles schon kennt schnieft sie auf einmal, nimmt Katrin in die Arme, drückt sie kurz und stürmt aufgewühlt aus der Cafeteria. Es ist sehr still im Raum, die Mädchen kennen so etwas nicht. Es dauert eine Weile, bis sie es alles begreifen. Sie haben gestern ein hilfsbereites, starkes Mädchen kennen gelernt, das in einer Notsituation ganz souverän gehandelt hat und jetzt das, diese Hilflosigkeit.

Lena fängt sich als Erste, geht zu Katrin und nimmt sie wortlos in die Arme,
"Vor uns brauchst du keine Angst zu haben, wir sind doch nicht so. Wir beide sind deine Freundinnen.", wie zur Bestätigung, kommt auch Silke zu Katrin und nimmt sie ebenfalls in die Arme. Katrin ist völlig aufgewühlt und kann für eine Weile die Tränen nicht zurückhalten. Dass sie Anerkennung anderer Menschen gewinnt, konnte sie sich bisher nicht vorstellen, aber das ist eben gerade passiert und es ist schön.
Mehr als "Danke"¦" bringt Katrin erst mal nicht hervor.
Die beiden Mädels ziehen sich etwas zurück, um Katrin Zeit zu geben, sich zu sammeln.

"Komm Katrin, wir gehen noch mal kurz zu Ulrike." Lena und Silke nehmen Katrin an die Hand machen sich auf den Weg. Im Zimmer angekommen sehen sie, wie Oma ihre Enkelin von vorne bis hinten noch immer bemuttert. Lena peilt die Situation und sagt ganz beiläufig zu Frau Bruchmüller:
"Wollten sie vorhin in der Cafeteria nicht für Ulrike was einkaufen?"
"Ach herjee, det hab ick vor lauter Uffrejung ja janz verschwitzt", sprach sie und stürmt raus.
"Mann, und ich muss mich dann mit dem ganzen Zeug nachher mästen" stöhnt Ulrike und ein fröhlicher Mädchentratsch nimmt seinen Anfang. Katrin wird voll mit einbezogen.
Frau Bruchmüller taucht, beladen mit zwei Tüten, wieder auf. Ein Blick in die Runde werfend bemerkt sie die Fröhlichkeit ihrer Kleenen und packt stolz ihre Einkäufe aus. Die Mädchen können nur noch grinsen.
"Ach Oma, wer soll das denn alles essen?"
"Det jeet doch schon seen Jang. Hier Engelchen, hab dir nur een paar Kleenichkeiten besorcht, keene Angst, ist och Obst dabei. He ihr Drei, rennt nich so weet wech, mein Siggi nimmt euch alle wieda mit", so munter plaudernd, kommt die Oma von einem Thema zum Anderen bis es Zeit zum Verabschieden ist.


33. Mittagsintermezzo

In Adenstädt angekommen, steigen Silke und Lena am Marktplatz aus. Sie verabreden sich wieder mit Katrin. Als Treffpunkt vereinbaren sie wieder das Café am Marktplatz. Katrin und Frau Bruchmüller werden von Ulrikes Vater an der Herberge abgesetzt. Katrin geht auf ihr Zimmer, zieht das Kleid aus und macht sich im Bad etwas frisch. Sie überlegt, was sie für den restlichen Tag anziehen soll. Sie entscheidet sich erst einmal, passend zu ihren weißen Dessous ein weißes Mieder anzuziehen, das ihre Taille richtige betont. Katrin entschließt sich für ihr pinkfarbenes Outfit und zieht die Jeans und ein passendes T-Shirt an. Die Jacke im Bolerostiel und die rosa Pumps vervollständigen ihr Auftreten als Lady in Pink! Einen Blick in den Spiegel beendet das Umkleiden. Der Zopf passt auch zu dieser Kleidung, denkt Katrin, nimmt ihr Handtasche und geht zum Speisesaal Mittagessen.

Trotz des Krankenbesuchs hat die Köchin ein schönes Gericht vorbereitet. Es gibt Schnitzel mit Kartoffeln und Mischgemüse. Katrin ist wieder einmal die Erste und nimmt ihr Essen in Empfang, dass der Teller kaum die Menge aufnehmen kann und ihre Beilage unter dem großen Schnitzel zu findet ist, wird von ihr schon als fast normal angesehen. Sonst ist es immer umgekehrt, man findet das Schnitzel unter der Beilage. Provokativ setzt sie sich heute wieder in die Mitte und beginnt mit dem Essen. Als Dean zusammen mit ihren Mitschülern den Speisesaal betritt, flegelt er gleich los:
"Na Schnepfe, heute wieder eine Extrawurst geschoben."
"Nein, wie du siehst gibt es heute Schnitzel und im Übrigen heiße ich Katrin! Wenn du dir mit deiner beschränkten Denkleistung meinen Namen nicht merken kannst, so brauchst du mich erst gar nicht ansprechen oder du schreibst ihn dir auf, falls du schreiben kannst."
"He, pass auf was du sagst, sonst"¦"
"Was sonst, he? Willst du wieder rumprügeln oder auch versuchen, mich zu bespringen? Ich hege erhebliche Zweifel, dass dein kleines Würmchen dafür ausreicht!" Volltreffer! Dean wird rot vor Wut und weiß nicht, was er machen soll, zumal sein Gefolge sich auf seine Kosten köstlich amüsiert. Katrin indes ist in aller Seelenruhe ihr Essen weiter.

"Ooooh niedlich, ein kleines Würmchen, zeig doch mal"¦" fängt Sabine an zu lästern. Dean dreht sich wütend um und verpasst ihr eine klatschende Ohrfeige. Endlich kann er seine Wut an jemanden austoben.
"Spinnst du jetzt völlig" schreit Sabine auf, hält sich ihre Wange und tritt Dean ans Schienbein. Er will sich das nicht gefallen lassen, holt aus und Frau Schmidt geht dazwischen.
"Dean, Schluss jetzt! Nach dem Essen packst du deine Sachen und wartest hier im Aufenthaltraum auf deinen Vater, der dich abholt. Weitere Konsequenzen erfährst du in der Schule!"
"Aber ich"¦!"
"Ach halt dein Mund und geh mir aus den Augen!" faucht ihn Frau Schmidt an, danach tönt es auch noch aus der Küche:
"He, Quadratlatsch, halt de Anderen nich vom Manpfen ab un zieh Leine, sonst jibst ne Schelle mitne Kelle hi, hi, hi, hi, oh man, ick werd uff de ollen Taje och nochen Dischta". Zur Bekräftigung ihrer Worte geht die Küchentür auf und die Köchin kommt mit ihrer größten Kelle im Anschlag heraus:
"Naaaa, wat isch nu?" fragt sie und sieht Dean an, der wird wieder rot im Gesicht und stürzt aus dem Speisesaal. Katrins Mitschüler holen sich still ihr Essen und setzen sich hin, alle um Katrin herum, keiner zu ihr an den Tisch. Wie immer!

Durch das offene Fenster im Saal ist das Knattern eines Mopeds zu hören. Katrin ahnt, wer das ist. Als Frau Bruchmüller ihr noch einige Zeichen gibt, hat sie Gewissheit, es ist Peter. Schnell beendet sie ihr Essen, nimmt ihre Handtasche und geht zu ihm.
"Hallo Katrin, Kleine!" kommt es zärtlich von Peter und ehe sie überhaupt was sagen kann, ist ihr Mund durch einen Kuss verschlossen und sie wird von Peters Armen fest umschlungen.
"He, musst du mich immer so überfallen?" kann Katrin nach einer Weile auch zärtlich sagen.
"Na klar, ich liebe dich doch! Komm, schwing dich rauf, ich habe eine Überraschung für dich! Ehe ich es vergesse, du siehst wieder richtig süß und zum Anbeißen aus!" und schon wieder ist ihr Mund verschlossen. Katrin wird sanft zum Moped geschoben, bekommt einen Helm verpasst und setzt sich kommentarlos hinter Peter auf die Maschine. Ist doch zwecklos, was dagegen zu sagen, denkt sie sich und beide fahren los. Katrin bittet Peter, erst am Café vorbei zu fahren, damit sie ihre Verabredung mit Lena und Silke absagen kann, die Verständnis haben. Nur Lena konnte sich grinsend den Kommentar: "Nun doch Konkurrenz! Und dann auch noch der Schwarm aller Mädels in der Stadt." nicht verkneifen.
Drachenwind
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

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Beitrag von Drachenwind »

34. Picknick

Peter fährt mit Katrin zu einem kleinen versteckten See im Wald. Eine kleine Lichtung davor ist im herbstlichen Sonnenschein getaucht. Auf eine von Peter ausgebreitete Wolldecke machen es sich beide bequem. Peter hat für alles gesorgt, Getränke und einen kleinen Imbiss macht ihr Ausflug zum Picknick. Als Krönung holt Peter eine kleine Vase mit einer Rose aus seinem Rucksack
"Hier für dich!"
"Jetzt spinnst du wohl" sagt Katrin lächelnd.
"Jeder hat so seinen kleinen Vogel"¦" lästert Peter und bevor Katrin antworten kann, wird ihr Mund wieder durch einen Kuss verschlossen. In der folgenden Pause erzählen Katrin und Peter sich, was sie am Tag so erlebt haben. Dabei dreht allmählich Katrin völlig auf und plappert wie ein Wasserfall und versucht damit ihre aufkommenden Gefühle, die Karussell fahren, in den Griff zu bekommen. Peter sieht ihr in ihr leicht errötendes Gesicht und fragt sich langsam, wann holt Katrin denn mal Luft.

Er beschließt, die Redeflut mit einen alten, bekannten Trick einzudämmen. Er schnappt sich kurz entschlossen Katrin und gibt ihr einen intensiven Zungenkuss. Er erforscht mit seiner Zunge Katrins Mund und mit Katrins Antwort beginnen sie mit ihrer Zunge einen Nahkampf, der beiden Spaß macht. Katrin lässt sich völlig fallen, tiefe Sehnsüchte und ihre aufkommende Liebe zu Peter werden stärker und das verwirrt sie sehr. Peter streichelt sie am ganzen Körper, überall. Trotzdem sich Katrin unheimlich wohl fühlt, meldet sich doch nach einiger Zeit wieder ihr Verstand. Abrupt unterbricht sie ihr leidenschaftliches Zungenspiel und trennt sich von Peter. Stark erregt und schwer atmend liegt sie auf dem Rücken und Peter über ihr. Peter will Katrin wieder in den Arm nehmen.
"Nein, bitte nicht, ich"¦"
"Was ist," unterbricht Peter Katrin, "hab ich etwas verkehrt gemacht?"
"Nein, hast du nicht. Es"¦ es war sehr schön. Aber es darf nicht sein, es geht nicht, es"¦"
"Aber warum denn nicht. Katrin, ich liebe dich, nur dich. Das ist mir heute richtig klar geworden. Ich möchte die ganze Zeit in deiner Nähe sein, dich lieben, zärtlich zu dir sein. Ich"¦"
"Hör auf! Ich bin in dich doch auch verliebt, das"¦ das macht mich ganz konfus, ich möchte es doch auch irgendwie, aber ich habe Angst. Du weißt nicht, wer oder was ich bin."
"Du bist für mich das schönste, hübscheste, klügste und attraktivste Mädchen, das ich kenne! Hast du dich heute schon mal ganz genau im Spiegel betrachtet, hast du denn gesehen, was hier neben mir liegt? Es ist meine Liebe, mein Mädchen, in das ich hoffnungslos verliebt bin." Peter will sie wieder küssen, wird aber sanft abgewehrt:
"Peter, ich"¦ ich muss dir was Wichtiges sagen"¦" stottert Katrin, schieb Peter bei Seite und steht auf.
"Peter, ich"¦ bin nicht das"¦ was du denkst"¦ ich bin gar kein richtiges Mädchen"¦!" Katrin weint leise vor sich hin und erzählt ihre Geschichte. Peter blickt sie erstaunt an und kann es kaum glauben. Er sieht vor sich ein bildhübsches Mädchen ohne den normalen kleinen Unterschied.

Ganz schüchtern fragt Katrin:
"Verprügelst du mich jetzt, weil ich transsexuell bin?? Ich liebe dich, so wie eine Frau einen Mann lieben kann und das verwirrt mich auch am meisten!" Peter ist erstaunt, greift sich Katrin und nimmt sie in die Arme und sagt sanft zu ihr:
"Du kleiner Dummkopf! Ich bin doch kein Schläger!" Ihm wird auf einmal klar, warum er dieses Mädchen begehrt, trotz seiner Veranlagung.
"Katrin, Liebling, ich muss dir auch was beichten. Ich sagte dir doch gestern nach dem Unfall, dass ich mit dir reden muss und nun"¦ nun warst du mal wieder schneller!" bevor er weiter spricht küsst er erst einmal Katrin, die inzwischen auf seinen Schoß sitzt. Er küsst sie wieder intensiv und streichelt sie dabei zärtlich.
"Weißt du Katrin, ich habe da auch so ein kleines Problem, bis ich dich kennen gelernt habe, begehrte ich Männer, "¦ich stehe eigentlich nicht auf Frauen! Deshalb habe ich mich nicht verstanden, als ich mich in dich total verknallt habe" Jetzt ist es Katrin, die staunt und verwirrt ist. Sie blickt ihm in seine Augen, die sie liebevoll anstrahlen.

Sie hört auf ihr Herz und umarmt Peter fest.
"He, Kleines, du zerdrückst mich ja!" flüstert er ihr leise ins Ohr und erwidert ihr Zärtlichkeiten. Für beide scheint die Zeit still zu stehen und jeder genießt die Nähe des Anderen. Nach einer Weile meint Peter:
"Nun, da steht ja unserer Hochzeit nichts im Wege!"
"Wie stellst du dir das denn eigentlich vor"
"Na ganz einfach, du sagst ja, ich sage ja" sprach Peter, nahm Katrin wieder in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Katrin brauchte einige Zeit, um sich sehr erregt von Peter zu lösen:
"Du bist unmöglich"¦"
"Sagt meine Mutter auch immer"¦"
"Ziehe doch nicht immer Ernstes ins Lächerliche"¦!"
"Mach ich doch nicht, ich meine es völlig ernst und ich wiederhole es auch sehr gerne noch mal, ich, Peter, liebe dich, Katrin, nur Dich!!!!"
"Ich dich doch auch"¦ Man ich weiß nicht was ich tun soll"¦ Das geht doch nicht so"¦ Bitte, lass mir Zeit, ich bin noch nicht soweit, bin noch nicht bereit dazu, den Vergewaltigungsversuch habe ich auch noch nicht so richtig verarbeitet. Überlege doch mal selbst. Am Montag bin ich hier als Junge angereist. Drei Tage später liegst du hier neben mir, küsst mich so, dass ich kaum Luft kriege und machst mir zur Krönung noch eine Liebeserklärung nach der Anderen. Meine eigenen Gefühle fahren Karussell. Ich weiß nicht, wie ich zu Hause das Ganze meinem Alten erklären soll"¦ So langsam geht mir das alles zu schnell"¦ Ich kriege das langsam nicht mehr unter einem Hut"¦ Mir platzt bald die Birne"¦"
Peter wendet wieder das Allheilmittel für Verliebte an und küsst erneut sehr innig Katrin, die sich erst kurz sträubt, sich dann doch entspannt und den Kuss trotz ihrer Bedenken voll erwidert, sie hört nur noch auf ihre Emotionen und lässt sich wieder fallen. Im Kampf zwischen Verstand und Herz hat wie immer, das Herz gewonnen. Dieses Zungenspiel dauert diesmal sehr, sehr lange.

Beide liegen schweigend aneinander gekuschelt auf der Decke und hängen ihren Gedanken nach bis Peter wieder das Schweigen bricht.
"Und nun, was machen wir?"
Katrin kuschelt sich stärker an Peters Seite und antwortet ihm.
"Ich weiß nicht!"
"Machst du dir es jetzt nicht ein bisschen einfach?"
"Möglich"¦ nnein"¦ aach"¦ ich will jetzt aber nicht denken, möchte nur noch fühlen, es ist sooo schön"¦.." säufst sie.
"Träumerin, wir müssen langsam zurück"
"Schaaaade"¦ immer wenn es am schönsten wird"¦"
"He, Kleines, wir haben noch so viel Zeit"
"Viel Zeit?"¦ und was heißt hier Kleines, ich bin immerhin ein Meter und siebzig!"
"Oh Mann"¦ Da bist du ja eine kleine Riesin"
"Willst du mich veräppeln?"
"Nnein"¦ niee nicht im Leben!"
"Männer!!" sagt Katrin und fällt diesmal selbst über Peter her.


35. Ein Schritt weiter

Katrin hat in der vergangenen Nacht trotz ihrer aufgewühlter Emotionen tief und fest geschlafen. Das Krähen des Hahnes holt sie allmählich aus ihrem Schlummer und sie schimpft leise über den Ruhestörer. Am liebsten würde sie noch etwas liegen bleiben und weiter träumen. Wieder kräht der Hahn aus vollem Halse los. Als Rache dafür stellt sie sich den Hahn gold gelb geröstet am Spieß vor. Innerlich muss sie darüber lachen und steht auf. Nach kurzem Überlegen zieht sie sich das Negligé an und geht, in eine rosa Wolke zarten Stoffes gehüllt, duschen. Nach dem Duschen massiert sie sich, wieder in ihr Zimmer zurückgekehrt, mit der wohl riechenden Körperlotion ein. Sie beschließt heute noch mal die zartblauen Dessous zu tragen. Als erstes kommt der Tanzgürtel an dessen Strapse sie die blauen Strümpfe befestigt. Anschließen schlüpft sie in das hellblaue Miederhöschen, das auch ihr eigentliches Geschlecht gut versteckt. Darüber folgt der passende Tanga als Zierde. Wie selbstverständlich zieht Katrin sich den passenden hellblauen BH mit viel Spitze an und füllt die Körbchen mit den Einlagen. Nur so kann sich Frau wohl fühlen. Ein Blick zwischen durch in den Spiegel. Perfekt! Sie entschließt sich, das hellblaue Hemdchen auch anzuziehen, das im Brustbereich mit viel Spitze abgesetzt ist.

So weit so gut, denk Katrin und überlegt, was sie heute am Tag anziehen soll. Die Auswahl ist ja nicht groß, so entscheidet sie sich für die augenscheinlich schlichte hellblaue, leicht transparente Bluse mit V-Ausschnitt und diesmal den schwarzen, wadenlangen Rock. Sie schlüpft in ihren schwarzen Pumps und bürstet vor dem Spiegel vorsichtig ihre langen Haare und flicht sich ihren Zopf neu. Die große blaue Schleife am Zopfende lenkt den Blick auf ihren, durch das Miederhöschen geformten und vom Rock betonten mädchenhaften Po. Auch vorne ist durch das stramme Miederhöschen alles glatt, so wie es sein soll. Katrin kontrolliert zum Schluss ihr Make-up. Bis auf ihre Lippen ist noch alles in Ordnung. Der passende Lippenstift schafft zum größten Teil schnell Abhilfe und fertig ist das hübsche Mädchen. Schnell noch den Inhalt vom Handtäschchen kontrolliert, ein Spritzer Parfüm und der Tag kann beginnen.

Klack, klack, klack tönen stolz ihre Absätze auf den Weg zum Speisesaal. Wie immer ist Katrin die erste beim Frühstück, wird wieder herzlich begrüßt und mit einer Riesenportion Frühstück versorgt. Katrin setzt sich an einen Tisch und beginnt zu essen. Kurz darauf hört sie auf dem Hof das bekannte Knattern eines Moped. Peter ist wieder da, um sie abzuholen. In diesem Moment geht die Küchentür auf und Frau Bruchmüller kommt aus ihrem Allerheiligsten.
"Mann, Kleene, Ick globe, man muß uff dir langsam uffpassen, du machst ja det janze junge Jemüse männlicherseits meschugge. Dauert nich mehr lange und de Pfeifen stehn Schlange! Aber wat viel wichticher ischt, dein Verehra ischt unten und wartet uff dir" und lächelt Katrin an.
"Danke, ich weiß, ich habe das Geknatter schon vernommen. Tschüß bis heute Abend"
"Machs jut, Kleene, un pass uff dir uff"
"Mach ich, mach ich!" ruft Katrin fröhlich beim Verlassen des Speisesaales und stöckelt elegant, das Handtäschchen dabei, auf den Hof hinaus, geht zu Peter und verpasst ihm zur Begrüßung erst einmal einen ausgiebigen Zungenkuss, vertröstet ihn auf den Nachmittag und sagt ihm, wo sie hin will. Resolut schwingt sich nach einem undamenhaftes Hochziehen ihres Rockes auf den Sozius und beide knattern vom Hof. Erstaunte und neidvolle Blicke folgen ihnen.

An der Bushaltestelle angekommen, ruft sie ihre Lehrerin an und fragt sie, ob sie bis zum Abend zu Kreisstadt fahren kann. Nachdem sie die Erlaubnis hat, verabschiedet sie sich noch von Peter und erinnert ihn an ihre Verabredungen am Nachmittag. Peter ist etwas traurig und will Katrin begleiten, wird aber von ihr vertröstet indem sie ihm eine Überraschung ankündigt. Silke und Lena kann sie nicht erreichen und bittet Peter den beiden Mädels Bescheid zu sagen, dass sie sich verspätet. Katrin geht zur Bushaltestelle schaut auf den Fahrplan und hat Glück, in zehn Minuten fährt der nächste Bus zur Kreisstadt.

Dort angekommen, lässt sie sich durch ein Taxi zur Praxis des Chirurgen fahren. Sie kann es kaum erwarten. Vor der Praxis ruft sie ihn, wie vereinbart an und sagt Bescheid, dass sie angekommen ist. Der Türsummer geht und Katrin geht in die Praxis. Sie wird am Eingang vom Chirurgen selbst begrüßt.
Beide gehen in einen Untersuchungsraum und Katrin wird von ihm gründlich befragt, über ihre Wünsche, Gefühle, Erkenntnisse über sich selbst und ihre zukünftigen Pläne. Es ist eine Art Prüfung vor dem nächsten Schritt, die Katrin mit Bravour besteht.
Anschließend wird ihr der Eingriff erklärt. Die OP wird mit einer örtlichen Betäubung und minimaler Schnittechnik durchgeführt. Die OP dauert maximal anderthalb Stunden. Zum Schluss der Besprechung geht es nur noch um die Größe. Katrin wählt eine kleine 75 B, wie ihre Prothesen.

Dann wird es ernst! Katrin muss ihren Oberkörper frei machen und sich bis auf ihr Höschen ausziehen. Im Inneren freut sie sich auf ihre eigenen Brüste. Sie legt sich auf eine fahrbare Liege und wird in den OP-Raum verfrachtet"¦
Bereits nach einer guten Stunde ist alles vorbei. Katrin liegt noch leicht benommen auf einer Liege im Ruheraum. Sie ist sehr neugierig. Sie kann es kaum erwarten und betastet vorsichtig ihre neue Oberweite. Noch fühlt sie nichts, alles ist noch taub. Mit einem zufriedenen Lächeln schläft sie ein.

Nach zwei Stunden wird sie wieder munter und merkt ein Ziehen ihrer Brust. Der Arzt erklärt ihr, dass dieses Gefühl einige Zeit andauern wird, da sich das Brustgewebe erst auf die Füllung einstellen muss. Vorsichtig setzt sich Katrin hin. Ein neuartiges Gefühl lernt sie kennen, der leichte Zug ihrer Brüste, nicht unangenehm. Sie geht vorsichtig zum Spiegel und betrachtet sich voller Stolz ihre Brust. Unter jeder Achsel klebt ein kleines Stück Verband. Mehr nicht. Sie bekommt einen speziellen BH zum Anziehen, der kaum auf ihre OP-Wunden drückt. Der Arzt untersucht sie zur Sicherheit noch einmal, reicht ihr ein paar Schmerztabletten und gibt sein OK! Katrin darf sich anziehen und zurück fahren.

Für Katrin ist es ein eigenartiges Gefühl beim Laufen die Bewegungen ihrer neuen Brüste zu spüren. Noch schmerzen sie, aber schon jetzt will sie ihre Brust nicht mehr missen. Sie muss diesmal am Busbahnhof etwas länger warten und wird von den anwesenden Herren der Schöpfung angestarrt. Manch einer von ihnen zieht Katrin förmlich mit den Augen aus. Die Busfahrt selbst ist für Katrin unangenehm. Sie merkt jedes Schlagloch in ihrer Brust, über das der Bus fährt. In Adenstädt angekommen, steigt sie am Marktplatz aus und trifft Silke und Lena. Gleich geht das Geplauder los und Katrin wird von ihren Beschwerden abgelenkt. Dann kommt Thema Nr. 1 zur Sprache:
"He, Katrin, der Peter ist ja richtig in dich verknallt?" fragt Lena direkt.


36. Freundschaftliche Bande

"Wie kommst du denn drauf, wir sind nur befreundet"¦"
"Na das sieht aber ganz anders aus"¦" fährt Silke dazwischen, Lena will es genau wissen:
"Habt ihr euch schon richtig geküsst? Na los, erzähl schon"
Katrin konnte nur mit leicht rotem Gesicht abwiegeln und versucht das Thema zu wechseln, was gar nicht so einfach ist
"NNNa ja"¦ son bisschen schon, wir haben uns doch nur ein bisschen kennen gelernt"¦"
"OOOO ha, so nennt man das also heute" bemerkte Silke
"Wie war es denn, wie hat es sich angefühlt, was habt ihr gemacht"¦" will Lena es genau wissen.
"Wir haben uns eben einen Kuss gegeben, was ist denn schon dabei?"
"So richtig mit Zunge und so? Nu sag doch endlich, wie es war und lass dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen!" Silke wird langsam ungeduldig.
"Wir haben nur ein bisschen einige Varianten ausprobiert. Ich gebe ja zu, es hat Spaß gemacht"¦"
"Na endlich rückst du mit der Wahrheit raus! Na los, den Rest kannst du uns auch gleich erzählen, wir sind doch deine Freundinnen" hakt Lena nach.
Silke, Katrin und Lena spazieren schnatternd über den Marktplatz und kommen dabei am kleinen Café vorbei. Vorbei? Alle drei blicken sich an und einen Moment später sitzen sie an ihren Tisch, jede bestellt sich einen Eisbecher und das Trio unterhält sich weiter.

Für einen Moment zieht sich Katrin aus dem Gespräch zurück, schließt die Augen und hört lächelnd ihren Freundinnen nur zu. Sie spürt ihre neue Weiblichkeit und ein Gefühl der Geborgenheit in sich aufsteigen und ihre starken Emotionen suchen nach einem Ventil. Für Silke und Lena unerwartet, kullern Katrin wieder ein paar Tränen die Wangen herunter. Sie können sich nicht erklären, warum.
"He, Katrin, was ist denn los? Hast du was?"
"Nein, nichts besonderes," schnieft Katrin, "ich bin nur glücklich"¦"
"Und da lässt du gleich deinen Tränen freien Lauf"¦"
"Ist nun mal passiert. Ich dachte eben, ich träume, weil ich mir so einen Tratsch mit Freundinnen schon immer gewünscht habe. Es ist einfach ein sehr schönes Gefühl, mit euch zusammen zu sein. Ich erlebe es zum ersten Mal richtig und wünsche mir, dass es nie aufhört".
Nach diesem Geständnis schweigen die drei erst einmal. Es ist ein Schweigen das nichts bedrückendes an sich hat, eher im Gegenteil. Alle drei fühlen sich miteinander verbunden. Lena und Silke erinnern sich an die Gespräche von gestern im Krankenhaus und verstehen auf einmal Katrin viel besser. Beide stehen auf, gehen zu ihr und nehmen sie wortlos in die Arme. Katrin erwidert die Geste ihrer Freundinnen und ist nur noch glücklich.

Nachdem sich die Gemüter beruhigt haben und sie eine Weile weiter geplaudert haben, taucht auf einmal Peter am Tisch auf und begrüßt die Mädels, Katrin besonders mit einem Küsschen zuerst zart auf die Wange, dann fordernd auf den Mund und setzt sich zu ihnen. Munter plaudern sie weiter und merken kaum, wie die Zeit vergeht. Katrin wird müde, es war ein anstrengender Tag. Sie verabschiedet sich von ihren Freundinnen und verabreden sich erneut. Peter begleitet sie wie selbstverständlich weiter zur Jugendherberge und versucht eine Unterhaltung mit ihr:
"Was ist los, Katrin? Du bist auf einmal so"¦ so einsilbig, bedrückt dich noch etwas?"
"Nein, nicht so richtig"¦"
"Aber?"
"Ach man, du weißt es doch"¦!"
"Was sollte ich denn wissen?"
"Na ja, immer wenn du bei mir bist, weiß ich nicht"¦ wie ich"¦ ach was, egal"¦!"
"Weißt du was nicht? Du bist irgendwie etwas durcheinander oder sehe ich das falsch?"
"Nein. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn du in meiner Nähe bist. Du bringst mich völlig durcheinander"¦!"
"Ist doch völlig einfach, ich liebe dich, du liebst mich, was ist denn so kompliziert daran? Und außerdem haben wir das doch schon geklärt"
"Das weißt ich doch! Ich bin doch kein richtiges Mädchen, jedenfalls noch nicht! Ich werde alles tun bis ich so weit als möglich eine Frau bin. Begehrst du mich dann noch? Heute habe ich einen Schritt weiter getan"
"Was hast du getan?" fragt er besorgt. Mit einem stillen Lächeln dreht sie sich zu ihm, ergreift eine Hand und führt sie zum Ausschnitt ihrer Bluse, direkt an ihre neue Brust. Peter spürt was weiches, warmes und es ist richtige Haut.
"Die sind echt" sagt Katrin mit Stolz. Peter staunt und kann nur stottern
"WWWas"¦ wwie???????"
"Ich war heute vormittag bei einem Schönheitschirurgen und der hat mir eine Brust gebastelt"
"AAaaber dann"¦ hast du ja gerade eine OP hinter dir und du latscht so einfach durch die Gegend!"
"Na und! Das ist doch nix! Und kannst du mich mit echten Brüsten noch lieben?"
"Weil du doch so bist, ein bisschen verrückt, sehr hübsch und immer für eine Überraschung gut, liebe ich dich doch."
"Na, da braucht es ja nicht viel" neckt Katrin, Peter.
"Typisch, jetzt wirst du wieder frech" sagt Peter liebevoll und gibt Katrin einen langen Kuss, so dass ihr wieder mal Hören und Sehen vergeht. Katrin erwidert seine Leidenschaft und ahnt nicht, wohin das ganze führt.


37. Ein neuer Tag

Katrin wird am Morgen wach. Sie hat eine unruhige Nacht hinter sich. Ihre Brust schmerzt immer dann etwas, wenn sie sich bewegt hat. Sie entschließt sich, aufzustehen und ihre Morgentoilette zu erledigen. Ein Blick aus dem Fenster verbessert ihre Laune nicht. Es hat in der Nacht geregnet und der Himmel ist trüb und wolkenverhangen. Dann steht sie, wie jeden Morgen, vor der Frage, was ziehe ich an. Sie entschließt sich heute das fliederfarbene Kleid und die farblich dazu passenden Stiefel mit den drei cm Blockabsatz anzuziehen. Ihre Haare lässt sie heute offen und bindet sich eine fliederfarbene Schleife ins Haar. Einige kleine Korrekturen des Make-up und sie kann Frühstücken gehen. Ihre Verletzungen im Gesicht sind kaum noch zu sehen. Als sie den Speisesaal betritt, wird sie gleich freundlich von der Köchin begrüßt.
"Morjen, Kleene, haste jut jeschlafen?"
"Nein, heute Nacht mal nicht, mir gingen viele Gedanken durch den Kopf!"
"Een bischen blaß siehste ja och um de Neese aus, aba ick kenn een jutes Rezept, een jutes Essen, hier hast wat!"
Und wie üblich, hat Katrin wieder den Proviant für eine Massenfütterung in der Hand.
"Wer soll denn das alles wieder essen? Das ist ja wieder viel zu viel!"
"Iss ma ruich, Kleene, du kanscht dat jebreuchen. Ach übrijens, lech ma deine schmutzigen Plünnen mal raus, ick hab heute Waschtach un schmeiß deine paar Sachen mit rin!"
"Aber Frau Bruchmüller, ich kann doch nicht"¦"
"Keen Wiedaspruch, mach es eenfach un jut! Aha, die Meute kommt, denn wolln wa mal!"

Polternd und lärmend betreten ihre Mitschüler den Speiseraum und Frühstücken. Frau Schmidt setzt sich zu Katrin mit an den Tisch.
"Wie war dein Tag gestern, warst du gestern in der Kreisstadt shoppen?"
"Nicht so richtig, ich habe mich erst mal umgesehen. Ich habe nicht so das Richtige gefunden."
"Dean ist gestern von seinem Vater abgeholt worden. Hoffentlich ist jetzt für die restlichen Tage Ruhe. Eins kann ich dir sagen, diese Fahrt vergesse ich nicht so schnell!"
"Glaube ich ihnen gerne. Was machen sie heute mit der Meute?"
"Bei dem Wetter? Die können sich mal heute selbst beschäftigen. Was machst du so heute?"
"Ich weiß noch nicht so genau, aber ich werde in die Stadt gehen."
"Der junge Mann, der dich immer abholt"¦ ist da etwas, was ich wissen sollte?"
"Nicht dass ich wüsste, er ist ein netter Freund"¦!"
"Nur nett? Ich habe da was von Knutschorgien gehört!"
"Na und, ist doch ganz normal"
"He du bist doch noch"¦ ist er etwa"¦?"
"Danke für Interesse, Frau Schmidt, aber ich möchte nicht darüber reden. Ich sehe das als eine rein private Angelegenheit!" sagt Katrin sehr bestimmt.
"Ich will nur Bescheid wissen, mehr nicht. Es ist alles irgendwie"¦ Ungewöhnlich"¦!"
"Für mich doch auch!"

Katrin verabschiedet sich, geht in ihr Zimmer, zieht sich den roten Anorak mit dem weißen Webpelz an, nimmt ihre Handtasche und geht in die Stadt. Sie ist noch nicht weit gekommen, als Peter mit seinem Moped ihr entgegen kommt und sofort bei ihr anhält.
"Hallo, Katrin, willst du ohne mich los und dann noch bei diesem Wetter!"
"Hi, Peter, ich wollte eigentlich shoppen gehen. Ich brauche noch einige Kleinigkeiten. Wenn du willst, kannst mich ja begleiten!" Peter sagt zu, verdreht aber leicht die Augen. Frauen und eine Kleinigkeit einkaufen, denkt er, das wird bestimmt eine Shoppingorgie. Sie setzt sich hinter Peter aufs Moped und wird zur neuen Einkaufspassage am Stadtrand gefahren.


38. Shopping

Kaum hat Peter sein Moped gesichert, muss er auch schon Katrin hinterher stürmen. Sie hat bereits eine Modeboutique angepeilt. In den nächsten Stunden geht es von einer Boutique zur nächsten und die Zahl der Tüten, die natürlich Peter trägt, nimmt rapide zu. Katrin kauft sich Dessous, Strümpfe, Strumpfhosen, Blusen, zwei Röcke, drei Kleider und einen Mantel für die Übergangszeit. Drei Paar Pumps mit 8 cm hohen Absätzen ergänzen ihr Sortiment. An einem Imbisstand machen beide eine Pause.
"Von wegen Kleinigkeiten! Wie ich das sehe, hast du gerade sämtliche Boutiquen leer gekauft. Das nächste Mal sage rechtzeitig Bescheid, und ich besorge einen Tieflader!"
"Peter, du übertreibst absolut! Die paar Sachen, ich kann doch nicht jeden Tag dasselbe anziehen.
"Warum anziehen, ich würde dich lieber ausziehen"¦" Katrin wird rot, ihr hat es die Sprache verschlagen, was von Peter mit einem Grinsen quittiert wird.
"Ach Männer, ihr denkt immer nur an das Eine"¦!"
"Ja, nur an das Schönste, am liebsten würde ich jetzt mit dir alleine sein." Peter greift sich Katrin, umarmt sie kräftig und ehe Katrin was sagen kann, ist ihr Mund mit einem langen Kuss verschlossen.

Die anderen Gäste des Imbisstandes machen nach einiger Zeit lustige Bemerkungen
"Muss Liebe schön sein!", "Wann holen die denn mal Luft?", "Jung müsste man sein!", "Bei der Kleinen würde ich auch mal gerne"¦!" waren noch die harmlosesten. Peter und Katrin lassen sich nicht stören und genießen den Augenblick. Beide werden dabei immer erregter. Nach einer Weile trennen sie sich mit leichtem Bedauern. Nach einem kurzen Atemholen und einen verliebten Blick in die Augen geht"™s zur nächsten Runde. Ihre Blicke sprechen ganze Bände der Liebe.
"Komm Peter, ich brauche noch etwas!" und weiter geht"™s in einen Kosmetikladen, der für eine weitere Tüte sorgt. Erleichtert hört Peter Katrin sagen:
"So, das war erst mal das Notwendigste!" und betrachtet nachdenklich die zahlreichen Tüten in Peters Händen. So langsam fällt ihr auf, dass sich die ganzen Sachen später bei der Heimfahrt nicht in ihrem Rucksack unterbringen lassen.

Nach einem kurzen Rundblick steuert sie den nächsten Laden an, der auch Koffer verkauft. Nach kurzem Wühlen hat sie den richtigen Koffer ausgewählt. Nachdem Bezahlen packt sie zum allgemeinen Gaudi ihre Einkäufe in den Koffer. Etwas Platz ist zum Schluss noch vorhanden und Peter fragt:
"Willst du die Lücke noch mit weiteren Einkäufen füllen?" und lächelt Katrin an, die aber ein neues Problem sieht: Wie bekomme ich jetzt den Koffer zur Herberge und stellt Peter die Frage. Der stutzt einen Moment und denkt nach, wobei er sich den Koffer betrachtet.
"Ganz einfach. ich befestige ihn auf dem Sozius, fahre zur Herberge und hole dich dann hier ab!"
"Geht denn das?"
"Ja, ich hole mir nur ein paar Gurte aus dem Baumarkt dort drüben, warte hier!" und weg ist er. Katrin zuckt ihre Achseln und sieht sich in dem Laden weiter um und entdeckt noch eine Handtasche sowie eine hübsche Geldbörse, die auch noch in den Koffer wandern.

"Hab ich es mir doch gedacht, du willst wohl den Koffer doch noch unbedingt voll machen!"
"Nun übertreibe mal nicht" kommt es von Katrin und blickt verliebt ihren Peter an. Nach einer ausgiebigen Knutschattacke schnappt sich Peter den Koffer und geht, gefolgt von Katrin, zum Moped. Als der Koffer befestigt ist, verabreden beide noch einen Treffpunkt und Peter knattert los. Katrin geht zum Treffpunkt, ein kleines Café und bestellt sich einen Capuccino und hält nach Peter Ausschau.

Es dauert immerhin fünfundvierzig Minuten, bis sie Peter sieht. Schnell verlässt sie das Café und lässt sich von Peter entführen. Peter fährt wieder mit ihr durch die halbe Stadt. Während der Fahrt fängt es an zu nieseln. Sie erreichen eine Villa mit einem riesigen Grundstück. Peter fährt sein Moped gleich in die offene Garage und hält an. Durch eine Seitentür betreten sie das Haus und gehen in Peters Zimmer, dass in der ersten Etage liegt. Zimmer ist eigentlich untertrieben. Man betritt als erstes einen großen Raum, der als Wohnzimmer mit einer Arbeitsecke eingerichtet ist. Von diesem Zimmer kommt man in ein kleineres Schlafzimmer, das einen direkten Zugang zu einem Bad hat.


39. Zärtlichkeiten

Katrin sieht sich um und meint:
"Fehlt bloß noch die Küche und die Wohnung ist komplett.", Peter grinst sie an und fragt:
"Möchtest du einen heißen Tee?", "Ja", Peter geht an die Haussprechanlage und bestellt zwei Tee, der wenige Minuten später von einer Hausangestellten serviert wird. Beide setzen sich auf das bequeme Sofa und wärmen sich mit dem heißen Tee auf. Nicht lange und sie unterbrechen ihre Plauderei, schauen sich an und fallen übereinander her. Ihr Geknutsche und ihr Petting werden immer intensiver. Katrin muss Peter öfters bremsen, wenn seine Spiele mit ihrer neuen Brust zu stark werden. Je länger dieses Spiel geht, desto mehr lässt sich Katrin gehen und genießt das Zusammensein, so bemerkt sie erst einige Zeit später, dass Peter sie halb entkleidet hat und ganz zärtlich mit ihren neuen Brüsten spielt. Wohlige Schauer durchrieseln ihren Körper. Das Einzige was noch stört, sind die kleinen Verbandsstreifen unterhalb ihrer Achseln.

Als Peter weiter gehen möchte bremst Katrin ab.
"Nein nicht weiter! Ich"¦ ich bin noch nicht so weit, bitte lass mir noch etwas Zeit!"
"Schade, ich wollte dich so richtig verwöhnen!"
"Das kannst du doch weiterhin, wie bisher!" Katrin bemerkt die starke Erregung bei Peter, dessen Hose ganz schön eng geworden ist. Beide machen da weiter, wo sie unterbrochen haben. Während eines langen Kusses öffnet Katrin Peters Hose, holt mit Mühe seinen steifen Schwanz heraus und beginnt ihn zärtlich zu streicheln. Zum ersten Mal hat sie einen fremden Penis in ihren Händen. Ihr Handeln wird von wohligem Stöhnen Peters belohnt. Katrin verstärkt ihre Streicheleinheiten, zieht dabei seine Vorhaut vor und zurück. Peters Schwanz wird noch etwas größer und fängt an zu zucken. Einen Augenblick später schüttelt ihn ein heftiger Orgasmus und er spritzt seinen Saft in fünf Fontänen kräftig ab. Peter braucht einen Moment, bis er wieder klar denken kann und bedankt sich zärtlich bei Katrin, die über sich selbst sehr erstaunt ist. Sie hat gerade einen anderen Mann mit der Hand befriedigt und ihr hat es auch Vergnügen bereitet, ihr TV-Slip ist ihr auch zu eng geworden.

Peter reizt sie weiter, erkundet Zentimeter für Zentimeter mit Küssen ihren Körper und als er in ihrem Schritt angekommen ist, befreit er sie von ihren Slip und sieht die Vagina.
"Was ist denn dass, bist du doch ein richtiges Mädchen?"
"Nein, das ist nur ein spezielles Höschen. Hier schau mal! Jetzt weißt du, wie ich aussehen möchte, wenn meine Transformation beendet ist!"
"Gefällt mir irgendwie, aber nur weil ich weiß, wer du wirklich bist." sagt Peter und streift ihr mit einigen Mühen vorsichtig den TV-Slip ab. Er geht auf Entdeckungsreise und findet die kleinen, noch sehr knabenhaften Teile süß, die er ausgiebig verwöhnt. Mit einer Hand beginnt er dabei auch ihre Pomuschi zu verwöhnen. Heftige Gefühlswogen durchströmen Katrins Körper. Diesen neuen, für sie unbekannten Gefühlen gibt sie sich ganz hin und versinkt in einem tiefen Orgasmus und spritzt den größten Teil Peter ins Gesicht. Zärtlich streichelt Peter Katrin weiter, bis sich ihre Erregung wieder abgeschwächt an. Beide liegen eine Weile nebeneinander auf dem Sofa. Jeder genießt die Nähe des Anderen. Nach einiger Zeit gehen beide als Adam und Eva ins Bad und duschen sich. Nachdem Katrin ihren TV-Slip gereinigt hat, streift sie sich ihn wieder über und versteckt alles. Als sie ihre Sachen im Zimmer zusammengesucht hat, kommt Peter nackt ins Zimmer und nimmt ihr die Sachen ab.
"Bleib so, ich möchte dich noch ein bisschen bewundern!" Katrin wird rot und weiß nicht, was sie sagen soll und fühlt noch etwas Scham, erfüllt aber seinen Wunsch und setzt sich aufs Sofa. Peter kommt zu ihr und nimmt sie in die Arme. Zärtlich streichelt er ihr über ihren Körper und untersucht neugierig mit den Fingern ihren TV-Slip.

Als er den Eingang in die künstliche Möse findet und neugierig daran herum spielt, wird Katrin immer unruhiger. Ihr `Kleiner` liegt so im TV-Slip, das er beim leichten Eindringen bereits gereizt wird. Peter ist darüber sehr erstaunt und macht weiter. Katrin wird wieder immer erregter. Ihr `Kleiner` hat genügend Platz zum wachsen ohne das es von Außen bemerkt werden kann. Einige Zeit später ist Katrin dermaßen erregt, dass sie erneut einen Orgasmus bekommt und in das TV-Höschen spritzt. Peter bekommt dabei recht feuchte Finger. Voll befriedigt und geschafft liegt Katrin auf dem Sofa und erholt sich erst einmal. Peter betrachtet derweil in aller Ruhe ihren Körper. Er kniet sich neben das Sofa und beginnt erneut Katrin zärtlich zu streicheln.
"Hast du noch immer nicht genug?" fragt sie.
"Von dir"¦ nieeeee!" und küsst sie ausgiebig.
"Wie spät ist es denn?" fragt Katrin nach einiger Zeit. Draußen ist es schon seit Langem dunkel.
"Warte"¦ es ist gleich 19:00 Uhr"
"Verdammt, ich muss los, ich habe mich doch nicht abgemeldet!"
"Dann ruf doch an und sag Bescheid!"
"Hast recht, auch eine Variante".
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

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Beitrag von Drachenwind »

40. Schwiegereltern in Spee ?

Katrin holt ihr Handy aus ihrer Handtasche und ruft ihre Lehrerin an, der das Fehlen Katrins noch gar nicht aufgefallen ist. Sie hat nichts dagegen, dass Katrin noch eine Weile bei ihren Freunden ist. Peter betrachtet sie dabei ganz verträumt. Katrin steht nackt im Zimmer und telefoniert. Durch das Licht der drei Kerzen, die Peter angezündet hat, wird Katrins Körper spärlich beleuchtet. Es ist ein Anblick zum Träumen. Katrin beendet ihr Gespräch und geht betont aufreißend zu Peter
"Heee, guck nicht so, sonst bekommst du noch Stielaugen!"
"Für dich gerne" sagt Peter und will sich Katrin wieder schnappen. Sie jedoch weicht ihm lachend aus und verschwindet noch mal im Bad. Sie säubert sich noch mal und reinigt den TV-Slip, das ständige klebrige Gefühl wird ihr auf Dauer unangenehm.

Sie betritt wieder das Wohnzimmer und beginnt sich anzuziehen.
"Was machst du denn da? Bleibe doch noch eine Weile so!" Sagt Peter zu ihr.
"He, ich habe Hunger! Wo kann man hier in der Gegend etwas essen, gibt es eine Gaststätte in der Nähe?"
"Nein, aber in einer viertel Stunde können wir essen, nur meine Eltern werden dabei sein. Es ist Tradition bei uns, abends zusammen zu essen!"
"Aber ich kann doch nicht so einfach da rein platzen!"
"Doch, du bist mein Gast" sagt Peter und zieht sich auch mit einem Bedauern im Gesicht seine Sachen an. Katrin steht derweil nervös vor dem Spiegel im Bad und repariert ihr Make-up.
"Katrin, ich möchte meine Eltern ein bisschen foppen, darum sag ihnen noch nicht, was du bist. Ich habe mich ihnen gegenüber vor einiger Zeit geoutet, hatte auch schon Besuch von Gleichgesinnten. Nun stell dir mal vor, ich komme plötzlich mit einem hübschen Mädchen an!"

"Du bist ja ganz schön gehässig!"
"Na komm, lass uns zu meinen Eltern gehen!"
"Ich glaube, ich schaffe es nicht!"
"Nur Mut, sie beißen nicht!" Peter hackt sich bei Katrin unter und führt sie zu seinen Eltern in Parterre die inzwischen auch eingetrudelt sind. Beide betreten das Wohnzimmer der Eltern und blicken beide erwartungsvoll an.
"Guten Abend! Darf ich euch meine Freundin Katrin vorstellen? Ich habe sie zum Abendbrot eingeladen!" Peters Mutter fallen darauf hin fast die Augen raus, während sich sein Vater an seinem Drink verschluckt.

Erstaunt betrachten sie mit freundlichen Blicken Katrins Erscheinung und haben erhebliche Probleme, Katrins Weiblichkeit mit dem Outing ihres Sohnes in Einklang zu bringen.
"Guten Abend, Katrin!" begrüßt sie Peters Mutter, die sich schneller gefangen hat.
"Guten Abend, Frau Rumstein!" begrüßt Katrin Peters Mutter und anschließend auch seinen Vater. Dieser hält eine ganze Weile Katrins Hand fest und schaut sich die hübsche Erscheinung vor ihm an. Sein Gesicht ist ein einziges Fragezeichen und sagt zu Peter:
"Mein Sohn, du hast wirklich einen guten Geschmack, deine Freundin ist sehr schön!", was Katrin erröten lässt.
"Kann ich bitte meine Hand wieder haben?"
"Oh natürlich, ich bin nur etwas"¦ überrascht, Fräulein Katrin!"
"Nennen sie mich bitte nur Katrin und du, ich bin nicht so kompliziert"
"Gut, Katrin! Wie habt ihr euch denn kennen gelernt?" fragt die Mutter neugierig und Katrin antwortet ihr:
"Es war nichts Spektakuläres, Peter sprach mich in der Gaststätte "Zur Linde" an, flirtete mit mir herum, provoziert damit eine Kneipenschlacht und am nächsten Tag haben wir uns geküsst, nachdem Peter mich beinahe auf dem Markt über den Haufen gerannt hat! Wir haben festgestellt, dass wir beide uns ineinander verliebt haben und wollen ausprobieren, ob wir zusammen passen!"
"Na, das ist aber sehr kurz! Typisch Peter, du achtest nie, wohin du gehst, aber diesmal war es wohl ein Glückstreffer!" bemerkte lächelnd seine Mutter und lässt Katrin wieder leicht erröten.
"Siehe mal, Siggi, die Kleine wird noch rot, wie süß!" ehe sich Katrin versieht, hat sie einen Kuss von Peters Mutter auf ihre Wange bekommen.

Peters Mutter ruft ihr Dienstmädchen und ordnet an, dass ein zusätzliches Gedeck aufgelegt wird und beginnt anschließend das typische, mütterliche Verhör der möglichen Schwiegertochter.
"Wo kommst du eigentlich her, Katrin?"
"Ich lebe in Wiesenburg. Jetzt in den Ferien haben wir eine Klassenfahrt gemacht und wohnen in der Jugendherberge"
"Von diesem Verein habe ich schon einiges gehört, sie sind in der Stadt mehrfach unangenehm aufgefallen und"¦" beginnt der Vater und wird sofort von Peter unterbrochen
"Papa, aber nicht Katrin! Es sind zwar ihre Mitschüler, aber sie gehört nicht zu diesem Haufen! Katrin ist sehr liebenswert, hübsch, freundlich, höflich und sehr hilfsbereit, wie bei Ulrikes Unfall! Sie kann diese arroganten Typen auch nicht leiden! Sie"¦"
"Es reicht! Es reicht Peter! Man, du bist ja ganz schön in das Mädel verknallt, wenn du sie nach den wenigen Tagen dermaßen verteidigst. Du kannst deinen Schützengraben wieder zu buddeln, ich tue deinem Mädel nix, dazu ist sie viel zu hübsch!"
Katrin errötet wieder vor Verlegenheit, was Peters Vater bemerkt und mit einem Lächeln quittiert. Katrin wird gleichzeitig von Peter beruhigend umarmt.

"Und deine Familie?" fragt Peters Mutter weiter und droht lächelnd ihren Mann, ihr Verhör nicht noch mal zu unterbrechen.
"Nun meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt, mein Vater leitet seine Firma und meine beiden älteren Brüder arbeiten dort mit", Katrin hält sich bedeckt und beantwortet alle weitere Fragen zu ihrer Familie sehr knapp und ausweichend, was von Peters Mutter bemerkt wird. Sie spürt mit ihren mütterlichen Instinkten, dass Katrin einiges verschweigt und ein besonderes Mädel ist.
"Ingrid, nun höre doch endlich mit deiner Fragerei auf, das ist ja beinahe wie bei einer Inquisition. Lass ihr erst mal genug Zeit uns kennen zu lernen!"

"Siggi, ich möchte doch nur wissen, warum Katrin so traurig guckt, wenn sie von ihrer Familie erzählt. Sieht sie Peter an, ist sie glücklich!"
"Es reicht Ingrid, dafür ist noch später Zeit! Sag mal Katrin, habe ich es richtig verstanden, warst du diejenige, die, die Enkelin von Frau Bruchmüller nach dem Unfall verarztet hat?"
"Ja, aber nicht alleine, Peter, Silke, Lena und der Schmied haben geholfen!"
"Erzähl doch mal wie es war, mein Sohn schweigt sich nämlich aus. Jetzt weiß ich auch warum! Er wollte uns noch nichts von dir erzählen! Schlingel" Peters Vater droht seinem Sohn mit der Faust und grinst dabei schelmisch. Katrin merkt, in dieser Familie gib es keine Geheimnisse und vor allem, alle achten und lieben sich. All das kennt Katrin nicht und ist dadurch unsicher, so nutzt sie die Gelegenheit, erzählt von Ulrikes Unfall und alles, was passiert ist. Nebenbei erwähnt sie auch noch, dass sie sich dort das erste mal geküsst haben.


41. Noch mehr Zärtlichkeiten

Als Katrin gerade geendet hat gehen alle zu Tisch und essen zu Abend. Die Atmosphäre am Tisch ist sehr gelöst und es wird über alltägliche Dinge in einem lockeren Ton gesprochen. Nach dem Essen bedankt sich Katrin, ihr hat es gut geschmeckt, ansonsten ist sie sehr schweigsam und nachdenklich. Sie steht danach am Fenster im Wohnzimmer und schaut hinaus. Peter tritt hinter sie, umarmt sie und fragt sie leise:
"He, Engelchen, was hast du?"
"Ach nichts Besonderes"
"Das glaube ich dir nicht! Sag schon, was bedrückt dich wirklich?"
"Mich bedrückt nichts, nur es war für mich das erste mal, so in Familie Abendbrot zu essen, euer ganzer liebevoller, familiärer Umgang ist mir völlig unbekannt. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll"
"Genieße es einfach. In Zukunft ist das für dich völlig normal!"
"Auch wenn sie über mich Bescheid wissen?"
"Sie wissen über mich Bescheid, und dich werden sie genau so achten, wenn nicht sogar auch lieben"
"Aber"¦" weiter kommt Katrin wieder nicht, weil Peter sie wieder küsst.
"Lass es sein!" sagt er in einer Pause leise in ihr Ohr und küsst sie erneut. Peters Eltern sieht das Pärchen eng umschlungen am Fenster stehen und lächeln sich zu.

Als Katrin ihren Mund wieder frei hat, fängt sie gleich wieder an zu reden:
"Wir müssen"¦ deinen Eltern aber"¦ sagen"¦" Katrin wird immer wieder von Peter durch einen Kuss unterbrochen.
"was mit mir"¦ Mmmmmh"¦ so los ist"¦ ohhhh ohh Mmmmh"¦ Du kleiner Schuft, lass mich doch mal in Ruhe"¦ Mmmmmmmmmh"¦ ausreden!"
"Jetzt ist nicht die Zeit für Reden, Später, ich möchte meine Eltern noch ein bisschen schmoren lassen, macht Spaß!" Und küsst Katrin wieder.
"Wollen wir morgen Abend zur Disco gehen?" fragt Peter Katrin.
"Ja, aber ich muss erst meiner Lehrerin Bescheid sagen!"
"Siehe mal Siggi, ist das nicht süß, die beiden Turteltäubchen!" sagt da Peters Mutter zu ihrem Mann. Katrin schaut auf ihre Uhr, auch eine Neuerwerbung. Es ist 21:00 Uhr.

"Ich muss langsam los, es ist schon spät."
"Jetzt schon?" fragt Peter
"Ja, wenn du mit mir in die Disco willst, sollte ich heute nicht so spät zurück sein!"
"Na gut, wenn's sein muss" knurrt Peter. Am liebst wäre es ihm, wenn Katrin bleiben würde. So verabschieden sich beide von Peters Eltern und wollen losgehen.
"Halt, wohin denn so eilig?" werden sie von Peters Vater aufgehalten und Katrin erklärt ihm:
"Ich muss spätestens um 22:00 Uhr in der Herberge sein und muss deshalb langsam los!"
"Kommt nicht in Frage, du schleichst mir nicht im Dunklen durch die Stadt!" sagt er energisch. Katrin schaut ihn mit ihren großen Augen erstaunt an.
"Ich werde dich mit dem Wagen hinfahren!"
"Sie sind doch kein Chauffeur, Peter wollt mich doch mit seinem Moped"¦"
"Junge Dame, ich lege hier fest, wer wie wohin befördert wird, also keine Widerrede, das Auto wurde von mir festgelegt!" sagt er wieder ernst und blickt dabei Katrin mit lächelnden Augen an, Sie entschließt sich, das Angebot anzunehmen, zieht sich ihre Jacke an und folgt Peters Vater Richtung Garage.

"Willst du deine Freundin alleine nach Hause fahren lassen" wird Peter gefragt, der sich sofort auf die Socken macht und Katrin folgt. Wie ein richtiger Chauffeur öffnet Peters Vater mit einem schelmischen Gesichtsausdruck die Tür des Wagens und verneigt sie theatralisch.
"Bitte sehr, gnädiges Fräulein, der Wagen ist bereit!" Katrin spielt mit und tippelt betont hoheitsvoll zum Wagen, bedankt sich und steigt elegant ein. Ihre Tür wird geschlossen.
"Und ich?" fragt Peter.
"Du kannst das selbst machen" bekommt er von seinem Vater als Antwort, so setzt er sich neben Katrin und fängt gleich an, mit ihr herum zu schmusen. Beide merken nicht, wie das Auto losfährt. Viel zu schnell sind sie am Ziel. Nach fünf Minuten trennt Peters Vater die beiden Verliebten.
"Wir sind schon eine Weile am Ziel! Nun macht mal für heute Schluss, Kinder!"
Zum Abschied küssen sich beide noch einmal längere Zeit, dann steigt Katrin mit einem Bedauern im Gesicht aus und winkt dem davonfahrenden Wagen nach.


42, Die Trennung

Seufzend dreht sie sich um und will auf ihr Zimmer gehen als sie mit ihrer Lehrerin fast zusammenstößt.
"Schön, dass ich dich noch sehe, Katrin. Komm rein, wir müssen noch was bereden!"
Katrin folgt Frau Schmidt in den Aufenthaltsraum.
"Katrin, du hast sicher die miese Stimmung in der Klasse bemerkt, die von den vergangenen Ereignissen ausgelöst wurde. Ich habe darum folgendes beschlossen, die Wanderung nach Beerenfels findet bereits Montag statt. Die Frage ist nun, möchtest du mit, nach Hause fahren oder noch etwas hier bleiben? Ich habe mit Frau Bruchmüller schon gesprochen und sie ist bereit, dich weiter zu beherbergen oder sagen wir lieber zu bemuttern!" sagt sie schmunzelnd zu Katrin.
"Ich möchte gerne noch bleiben, ehrlich, ich lege keinen Wert mehr auf den Umgang mit meinen Mitschülern, vor allem wegen Dienstagabend. Ich habe doch ihre grinsenden Gesichter gesehen, als sie in mein Zimmer gekommen sind"
"Das dachte ich mir, Katrin. Ich habe für dich für deine Heimfahrt einen Fahrkarte besorgt. Du musst mit dem Bus zur Kreisstadt und dort mit dem Zug nach Wiesenburg fahren."
"Danke! Werden sie mit dem Haufen klar kommen?"
"Warum nicht? Nur Sabine macht noch Ärger! Da ich weiß, das ich mich auf dich verlassen kann, kannst du alleine hier bleiben! Eine Bedingung stelle ich, du sagt Frau Bruchmüller über deine Unternehmungen Bescheid"
"Danke, einverstanden!"
"Die Bücher habe ich Frau Bruchmüller gegeben, die sie in dein Zimmer legen will, ich habe mir die Titel notiert und einiges quer gelesen. Ich verstehe dich jetzt etwas besser, habe aber noch mehr Fragen als vorher!"
"Mir geht es genauso, nur ist das Leben schneller als jede Theorie!"
"Sag mal, der jung Mann, der dich immer abholt"¦ ist da was Ernstes?"
"Ja, er hat mich sogar für morgen Abend zur Disco eingeladen!" sagte Katrin fröhlich.
"Aber wie"¦ äh was"¦ kennt er die Wahrheit?"
"Ja und um ihre Neugier zu befriedigen, über die Knutschphase sind wir bereits hinaus! Ich bin müde, guten Nacht, Frau Schmidt"
""¦hmm, äh ja, ja guten Nacht, Katrin!" kommt es von Frau Schmidt ziemlich verblüfft, während Katrin ihr Bett aufsucht.

In ihrem Zimmer steht ein kleiner Imbiss aus Obst, liebevoll arrangiert und ein warmer Kakao. Katrin knabbert noch einige Stücke Obst und trinkt den Kakao aus. Diese stille Fürsorge berührt ihr Herz und sie hat Probleme, ihren Gefühlen mal wieder Luft zu geben, als es an der Tür klopft. Katrin öffnet die Tür, sieht Frau Bruchmüller vor sich und bittet sie herein.
"Sie brauchen doch nicht anzuklopfen, das hier ist doch ihr Zimmer."
"Nee, nee, so lange du hier bischt, ist es deine Kamma, un du könntest ja jerade ernsthaft beschäfticht sein! Sach mal, watt ist dat mit dem Peter, dat sieht janz ernst aus, bischte in dat Jüngelchen verknallt?"
"Ja" antwortet Katrin errötend.
"Dann stimmen de Jerüchte von Peter doch, ok, weiß er über dir nich bescheid?"
"Doch, wir haben uns gegenseitig die Wahrheit gesagt, nur seine Eltern wissen noch nicht, was ich bin. Peter will sie ein bisschen verulken!"
"Na, dieser Schlingel! So wie dat aussieht, ischt es euch sehr ernscht?"
"Ja, das verstehe ich aber selbst nicht so ganz, meine Gefühle zu ihm"¦ Am liebsten möchte ich die ganze Zeit mit ihm zusammen sein, seine Berührungen spüren, seine kleinen Frechheiten, seine Küsse"¦!"
"Oh, Mann, ick merk det schon, de typische Symptome, bis über beede Horchlöffel verknallt!"

Katrin errötet mal wieder bis über beide Ohren und ist sehr verlegen. Frau Bruchmüller quittiert das Ganze mit einem Lächeln und seufzt dabei auf, während sie Katrin umarmt. Am liebsten würde sie Katrin richtig knudeln. Traut sich aber nicht so richtig. Wieder kann sie Teenagerliebe erleben.
"Hat dene Lehrtante mit dir jesprochen?"
"Ja, ich möchte noch etwas bleiben, am liebsten bis Ende der Ferien"
"Dann tu dat, du bischt uns willkommen un ans Herz jewachsen. Sei einfach hier zu Hause!" Katrin konnte nichts mehr sagen und umarmt aus Dankbarkeit Frau Bruchmüller sehr heftig.
"Isch ja schon jut, Kleene!" versucht diese Katrin zu beruhigen und hält sie ebenfalls umarmt. Nach einiger Zeit gehen alle schlafen.


43. Wahrheiten

Am nächsten Morgen stellt sich Katrin wieder die Kleiderfrage. Nachdem sie sich ihre Dessous angezogen hat, entscheidet sie sich für eine klassische weiße Bluse, das Jeansröckchen mit Weste und dazu passender Jacke. Auch heute nimmt sie sich für halterlose Strümpfe und die schwarzen Pumps. Sie merkt dabei, dass die hohen Absätze ihr keine Probleme mehr bereiten. Da der Jeansrock auch ausgestellt ist, wippt er beim Laufen die Hüfte betonend hin und her, begleitet von dem Klack, klack, klack ihrer Absätze.

Im Speisesaal wird Katrin beim Frühstück von Bodo, Macho zweiter Klasse aus den Reihen ihrer Mitschüler, versuchsweise provoziert, noch immer in der Hoffnung, ihren Spaß zu bekommen. Sie haben die wirkliche Situation noch immer nicht begriffen.
"Ahh, da ist ja unsere Tunte vom Dienst, brätst du heute wieder eine Extrawurst und beehrst uns mit deiner Abwesenheit?"
"Aber natürlich, ich lege keinen Wert auf einen Umgang mit Pavianen! Nur eins wundert mich Bodo, wieso du erst jetzt deine Kariesgrube aufklapsst"¦
Ach so stimmt ja, Dean ist bereits zu Hause und du kannst aus deiner Mülltonne herauskommen"¦!" antwortet Katrin mit einem ironischen Lächeln. Bodo weiß nicht, wie er reagieren soll zumal der Rest der Anwesenden sich auf seine Kosten herrlich amüsieren.
Katrin lässt sich nicht weiter stören und beendet in aller Ruhe ihr Frühstück. Das selbstsichere Auftreten Katrins beeindruckt ihre Mitschüler mehr, als diese es glauben wollen.

Wie jeden Morgen ist das Knattern eines Mopeds zu hören. Peter holt seine Katrin wieder ab. Da es schönes Wetter ist, beschließen beide nach dem Verlassen der Herberge durch das Städtchen zu bummeln unterbrochen von ständigem Austausch von Küssen und Zärtlichkeiten. In einem Park finden sie eine durch Gebüsche etwas versteckte Bank, die sofort von Beiden annektiert wird. In der Pause einer echt heftigen Knutschattacke spricht Katrin ein Problem an, das sie beschäftigt:
"Peter, Silke und Lena sind mir Freundinnen geworden, etwas, was ich noch nie erlebt habe. Sie sind offen und ehrlich zu mir und ich fühle mich mies, ihnen nicht die Wahrheit über mich zu sagen, Freundschaft basiert doch auch auf Ehrlichkeit. Ich bin nachher mit ihnen verabredet und möchte alles sagen, nur dabei erfahren sie auch alles über dich. Das will ich aber nicht. Oh, Mann, ist das eine verzwickte Situation!"
"Sprich ruhig mit ihnen!"
"Aber"¦"
"Na Lena ist mit mir um fünf Ecken verwand, sie ist eine Cousine um ein paar Ecken und weiß Bescheid!"
"Typisch Dorf, jeder mit jedemmmmpf"¦." weiter kommt Katrin wieder mal nicht, weil Peter ihr den Mund wieder einmal mit einem intensiven Kuss verschließt.
"Das ist gemeinen"¦ lass mich doch malllmmmpf"¦ Du bist unmögmpff"
Katrin gibt es auf, noch irgendwas sagen zu wollen, die Küsse sind eben doch schöner als reden.

Nach einer Weile nehmen sie eng umschlungen ihren Spaziergang wieder auf und gehen Richtung Marktplatz. An der Praxis von Frau Dr, Adam trennen sich beide erst einmal mit der Verabredung für heute Abend. Peter möchte Katrin groß ausführen. Die Praxis ist heute, am Sonnabend leer, so dass der Verbandswechsel schnell von statten geht. Die Ärztin ist mit der Heilung sehr zufrieden.
"Und Katrin, bist du noch immer der Meinung, dass richtige getan zu haben?"
"Ja, das wissen sie doch selbst, wie schön es sich anfühlte, als Frau eine eigene Brust zu haben." Stolz präsentiert sie ihre neuen Hügelchen durch leichtes Anheben mit den Händen und Drehungen des Oberkörpers.
"Sehen sie, nicht zu groß und nicht zu klein, gerade richtig"
"Das kann ja was werden, 5 Tage eine Frau und schon eitel"¦"
"Ein bisschen Eitelkeit gehört doch dazu"¦"
"Wie ein Freund?"
"Ja und auch Freundinnen!"
"Sag mal, du bist doch mit Peter enger in Kontakt getreten, weiß er denn, dass du"¦"
"Och, da gibt es keine Probleme. Wir sind verknallt ineinander und spüren gerne die Nähe des Partners."

"Ich denke eher an eure Sexualität, Peter ist schließlich ein gesunder junger Mann!"
"Wir haben schon miteinander geschlafen, wissen sie denn nicht, dass er nicht auf Frauen im Allgemeinen und speziell nur auf eine Frau, auf mich, steht!"
"Also ist das Problem auch gelöst. Es hat schon in der Stadt die Runde gemacht, das Petzer endlich eine Freundin hat. Nur das du von außerhalb bist, stört einige. Über Peters wahre Sexualität wissen nur wenige Bescheid. Was sagen denn seine Eltern dazu?"
"Die wissen die Wahrheit noch nicht, Peter möchte sie ein bisschen an der Nase herum führen!"
"Na, ihr macht Sachen! Komm am Montag wieder, dann können wir die Fäden ziehen und alles Andere nochmal kontrollieren. Du hast zum Glück eine gute Heilhaut."
"Danke, auf Wiedersehen!"
"Auf wieder sehen, Katrin, schönes Wochenende!"
"Danke"

Katrin geht direkt zum Marktplatz ins Café, wo Silke und Lena an ihrem Stammtisch auf sie warten. Nach dem Katrin sich ihren Eisbecher bestellt hat, versuchen beide sie auszuhorchen.
"Na, wie war dein Nachmittag mit Peter?"
"Schön!" antwortet Katrin mit einem Lächeln.
"Was habt ihr denn so gemacht?"
"Einiges!"
"Habt ihr euch auch wieder geküsst?" fragt Lena langsam ungeduldig.
"Ja" antwortet Katrin wieder kurz.
"Oh, Mann, muss man dir wieder jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen!" kommt es von Silke ungeduldig.
"Es war eben ein sehr schöner Nachmittag über den es nichts zu sagen gibt!"
"Nein, nein, so kommst du uns nicht davon, sich erst den begehrtesten Junggesellen der Stadt schnappen und dann nichts erzählen wollen, noch nicht mal deinen besten Freundinnen!" platzt es aus Lena heraus. Katrin wird sehr ernst, was beide sofort merken.

"Ja, du hast recht, ihr seid meine ersten und bisher einzigen Freundinnen. Aber es gibt Dinge, über die man nicht reden sollte und andere, die unbedingt angesprochen werden müssen!"
"Was meinst du Katrin?"
"Können wir irgendwo hin gehen, wo wir ungestört sind? Ich muss euch was Wichtiges sagen"
"Ist es ein Geheimnis?"
"Ja"
"Na, dann los, Lena, Katrin, wir gehen zu mir! Für Geheimnisse bin ich immer zu haben!" Dabei zieht Silke ihre Freundinnen quer über den Marktplatz zu sich nach Hause.

In Silkes Zimmer angekommen, wird als erstes die Musikanlage angeschmissen. Alle setzen sich bequem hin, wobei Katrin etwas auf Distanz zu den Mädels geht. Sie bemerken es auch und werden ebenfalls ernst:
"Also, Katrin, was ist los? Was soll der Abstand und der Ernst?"
"Ich befürchte, das unsere Freundschaft leider gleich beendet sein wird, wenn ich euch mein Geheimnis anvertraut habe!"
"Das glaube ich nicht, was soll denn so schlimm sein?" fragt Lena uns sieht Silke bedeutungsvoll an, die zurück lächelt. Katrin ist einen Moment lang verwirrt.
Silke und Lena stehen auf, gehen zu Katrin und nehmen sie beide in die Arme.
"Na, was ist denn los, nun sag schon, warum du hier als ein Häufchen Elend herum sitzt!" ermuntert Silke Katrin.
"Es ist nicht so einfach"¦ ich, "¦ähm, ich, ich bin"¦ transsexuell. Ich bin eine junge Frau im falschen Körper, ich"¦" Immer aufgeregter wird Katrin.

"Schschsch, sei still" sagt Lena leise und hält ihren Zeigefinger vor Katrins Mund
"He, reg dich nicht auf! Du brauchst keine Angst zu haben, wir wissen schon Bescheid!"
"Wieso? Wie?????" Katrin schaut ungläubig in die Rund!
"Na ich weiß doch, was mit Peter los ist, er ist doch mein Cousin!" sagt Lena und Silke legt auch los:
"Na, meiner Mutter kannst du auch nichts vormachen, sie hat bemerkt, dass du ein besonderes Mädchen bist!"
"Trotzdem habt ihr mir eure Freundschaft angeboten?"
"Klar, wie wir feststellen mussten, bist du wirklich auch ein Mädchen, jeden Tag etwas mehr und eine Konkurrenz!" flachst Lena los
"Du schon wieder!" antwortet Katrin mit einem befreienden Lachen. Sie wird akzeptiert, so wie sie ist und sich gibt!
Neugierig wie Silke und Lena auch sind, fragen sie Katrin aus. Sie sind sehr erstaunt als sie erfahren, dass Katrin erst seit Montag, also noch nicht mal eine Woche existiert.
"Noch nicht mal eine Woche? So wie du dich gibst, dachte ich, dass du schon länger so lebst."
"Ich staune auch. Das beweist doch nur eines Lena, Katrin ist eine von uns."
"Stimmt." Noch eine ganze Weile umarmen Silke und Lena Katrin die noch immer etwas durcheinander ist.
Die Atmosphäre ist entspannend und es entwickelt sich ein fröhlicher Mädchentratsch. Nur die Neugier über Katrins Verhältnis mit Peter wird bis auf einige Allgemeinplätze nicht befriedigt.
Eines wussten alle drei am Ende ihres Treffens: sie sind jetzt wirklich drei Freundinnen, was besonders Katrin sehr froh macht.


44. Vorspiel

Nachdem Katrin in der Herberge wieder zurück ist, nimmt sie erst einmal ein ausgiebiges duftendes Bad. Anschließend massiert sie ihren Körper mit einer wohlriechenden Lotion ein. Da sie ahnt, dass es ein stürmischer Abend werden kann, bereitet sie ihre weibliche Nahkampfausrüstung vor. Der TV-Slip versteckt alles an einem Mädchen störende und fällt dabei kaum auf.
Der schwarze Tanzgürtel, bestehend aus zarter Spitze hält die beiden Nylons mit Naht straff an den Beinen. Ein Hauch von schwarzem Spitzentanga bedeckt die künstliche Scham. Der dazugehörige schwarze BH auch aus Spitze ist besonders geschnitten. Die Körbchen sind als Halbschalen ausgeführt und zwar so, dass die Brustwarzen keck über den Rand hervor lugen.

Das ganze Ensemble ist die Verführung pur. Den Abschluss bildet das dazu passende schwarze Spitzenhemdchen. Sie zieht sich darüber das schwarze Minikleid an, das im Brustbereich, durch die eingearbeitete Spitze ihren BH und das Hemdchen durchschimmern lässt. Ein sehr sexy Anblick, denkt sie sich, der durch die Stiefel vervollständigt wird. Sie bürstet sich intensiv ihre Haare bis sie wie Samt glänzen und lässt ihre ganze Pracht offen, dazu legt sie ihr neues, aufregend duftendes Parfüm an. Nach dem Erneuern ihres Make-ups zieht sie ihre Lippen nach und überprüft zum Abschluss ihren Schmuck und den Inhalt des Handtäschchen. Zur Sicherheit steckt sie sich ein paar schwarze Ersatzstrümpfe ein und ergänzt ihr Notreparaturset mit dem passenden Lippenstift. Schnell noch das kleine Fläschchen Parfüm dazu getan, den Mantel bereitgelegt und Peter kann kommen.

Frau Bruchmüller sitzt mit ihrem Mann gemütlich im Wohnzimmer und strickt, als Katrin reinschaut, um sich zu verabschieden. Sie hält sie erstaunt beim Anblick von Katrin inne und schlägt sich vor Staunen die Hände ins Gesicht:
"Man Kleene, jut siechste aus, wie een Prinzesschen. Du brauchst heute Abend für deen Aussehen een Waffenschein. Mein lieba Schollie, de armen Bengels."
"Ist alles perfekt?" fragt Katrin und dreht sich wie ein Model um die eigene Achse und lächelt dabei Frau Bruchmüller an:
"Ja, ja, allet in Ordnung."
"Ähmm, Frau Bruchmüller, es kann sein, dass ich heute Nacht nicht zurückkommen werde und bei Peter bleibe. Würden sie bitte das Frau Schmidt verschweigen?"
"Ischt dat mit euch sooo schlimm?" fragt sie mit Schalk in den Augen.
"Ja" antwortet Katrin schlicht und ernst.
"Jut, ick mach det, aba dat mir keene Klajen kommen"¦!" kommt es schelmisch zurück. Katrin errötet und ist froh, als es draußen hupt. Mit einem
"Auf Wiedersehen" nimmt sie ihren Mantel und die Handtasche, verschwindet wie ein Wirbelwind auf den Hof und bleibt, in ihrem kleinen Schwarzen verführerisch aussehend, abrupt stehen.

Auf dem Hof steht eine weiße Stretch-Limousine. Ein Fahrer in Uniform hält die Tür offen und Peter steht davor mit einem riesigen Strauß Rosen. Katrin ist perplex! Peter geht auf sie zu und nimmt sie in die Arme.
"Peter, jetzt bist du völlig übergeschmmpff"¦" kann Katrin murmeln, als ihr Mund wieder von einem Kuss verschlossen wurde. Frau Bruchmüller, die Katrin nach der Verabschiedung hinterher gegangen war, schnieft vor Rührung in ihre Kittelschürze. Romeo und Julia sind gegen die beiden Amateure, denkt sie gerührt. Als Katrin Luft holen kann, drückt Peter ihr dem Rosenstrauch in die Hand
"Die schönste Blume für die schönste Frau!" ist dabei sein Kommentar. Katrin hat es erst einmal für einen Moment die Sprache verschlagen, nimmt den Rosenstrauch und gibt ihn an Frau Bruchmüller weiter, nachdem sie eine Rose herausgenommen hat.
"Die soll uns begleiten" sprach Katrin und stieg in die Limousine, gefolgt von Peter, ein.
Neid- und hassvolle Blicke der Mitschüler verfolgen die Limousine, als diese die Herberge verlässt.

Katrin kuschelt sich auf der breiten Sitzbank an Peter und glaubt zu träumen.
"Was soll das Ganze, Peter? Dein Moped hätte auch gereicht"
"Nein, nicht für Das, was ich vorhabe!"
"Und was hast du vor"
"Dich zu entführen, lass dich überraschen!"
"Aber mmpfff"¦" war bis zum Ziel Katrins letztes Wort!

Ruhig fuhr die Limousine zu Kreisstadt und hält vor einem Nobelrestaurant. Peter hat alles geplant und ein Tisch reservieren lassen. Katrin fühlt sich wie im siebenten Himmel und glaubt zu träumen. Nach dem festlichen Essen fahren sie mit der Limousine nach Adenstädt zurück. Vor der großen Festhalle, in der, wie an jedem Wochenende, eine Disco stattfindet, stiegen beide unter großem Gejohle der Umstehenden aus der Luxuslimousine aus und betreten die Disco. Die Rose hat Katrin noch immer in der Hand. Auch hier hat Peter Plätze reserviert und lässt gleich in Ermangelung von Vasen eine Flasche mit Wasser für die Rose bringen.

Silke, Lena und Peters Freund haben sie schon erwartet. Als Katrin ihren Mantel auszieht, wird sie von allen anwesenden jungen Männern angestiert. Ihre Augen schrauben sich fast wie achtziger Kesselnieten raus, nur um nichts von der schönen und aufreizenden Erscheinung, die Katrin bietet, zu verpassen.
Hochhackige schwarze Stiefel, schwarze, dünne Nylons mit Naht und ein schwarzes, kurzes, seidiges Minikleidchen mit viel Spitze im Dekolletee, die Katrins Busen betonen und durchschimmern lassen, steht sie mit ihren dunklen, kupferfarbenen, offenen, langen Haaren als pure Verführung da. Wenn es nach der Meute ginge, würden etliche andere Beziehungen platzen.
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Re: Katrin, ein Mädchen setzt sich durch

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45. Die Disco

Katrin entschärft die Situation mit ihrem Kommentar:
"Jungs, das, was ihr seht ist vergeben, schauen dürft ihr, aber genascht wird zu Hause!" Peter nimmt sie in die Arme und dirigiert sie auf die Tanzfläche. Ausreichend Zeit, dass sich der Rest wieder abkühlt. Als sich beide gesetzt haben, meldet sich lakonisch Lena:
"Also doch ernsthafte Konkurrenz, Katrin hast du für dich schon einen Waffenschein beantragt?"
"Wieso?"
"Na, bei dieser Meute schaffst du es nicht mal bei eins auf einen Baum!" kommt es grinsend von Lena und Silke sagt:
"Apropos Meute, die Herberge hat alle haarlosen Affen entlassen, die sitzen da hinten in der Ecke und saufen vor sich hin"
"Lass sie, was geht"™s mich an!" sagt Katrin leicht hin, schnappt sich Peter und geht mit ihm zur Tanzfläche, da gerade Schmusesongs angesagt sind.
Nach der Runde setzt sich Katrin nicht nur vom Tanzen erhitzt an den Tisch, während Peter Getränke besorgt. Ahnungslos stellt Lena die Bemerkung in den Raum:
"Wir müssen uns heute in Acht nehmen!"
"Wovor denn?" fragt Katrin.
"Na vor bösen Buben, die Jungfrauen entführen wollen" ulkt Silke los.
"Die müssen aber dann ganz schön suchen" kontert Lena
"Da muss ich auch nicht aufpassen oder mich beeilen" bemerkt Katrin und sieht Silke und Lena schmunzeln, bis die Mädchen los kichern. Peter balanciert die Getränke Richtung Tisch, von den Mädels sehnsüchtig erwartet.

"He Peter, du musst heute Abend auf Katrin besonders aufpassen!"
"Wieso"
"Heute Abend werden Jungfrauen entführt" platzt Lena lachen raus.
Katrin bekommt erst mal wieder rot Ohren und wird verlegen, Peters Augen beginnen zu leuchten, Katrin wird verlegen. Silke und Lena grinsen sich eins, als alle Vier erst einmal anstoßen
Die Musik dröhnt wieder los und der Tanz beginnt erneut. Katrin und Peter sind ständig beim Tanzen, besonders bei den Schmusesongs. Sie flirten beide völlig hemmungslos beim Tanzen und sie haben ihre Umgebung völlig vergessen. Nur durch lange und intensive Küsse wird ihr Tanz unterbrochen. Beide schweben gewissermaßen auf Wolke sieben und werden abrupt in die Gegenwart zurückgeholt. Katrins Mitschüler sind nun durch den Alkohol mutiger geworden und beginnen hier und da rumzupöbeln.

Gerade als Katrin und Peter wieder tanzen, werden sie von der Meute aus ihrer Klasse umzingelt und Bodo markiert den Obermacker. Er schiebt mit einem Ruck Peter beiseite, der sofort von den anderen festgehalten wird.
"So, du Hure, jetzt bin ich dran" krächzt Bodo und greift Katrin in ihren Ausschnitt um sie zu sich zu ziehen. Doch Katrin bleibt in diesem Moment völlig ruhig.
"Bodo, du nimmst augenblicklich deine Onanierkralle aus meinem Ausschnitt, sonst werde ich ungemütlich!"
Vor Erstaunen lässt er los:
"Du riskierst eine ganz schön große Lippe. Erst werde ich deinen Beschäler in den Boden stampfen und dir dann zeigen, wo die Orgelpfeifen hängen!"
"Und das alles mit dem kleinen Pimmelchen? Da hast du dir aber was vorgenommen. Übernimm dich nicht" sagt Katrin wieder ruhig. Bodo, in seiner Machoehre angegriffen greift wieder nach Katrin, die unversehens gar nicht damenhaft ihre Faust mit einem knirschenden Geräusch in Bodos Gesicht parkt. Er reißt seine Augen weit auf, verdreht diese und fällt wie ein Brett um. Schlagartig ist es still! Mittlerweile sind alle anderen Jugendlichen auch da und die Situation wird brenzlig, so schreitet unverzüglich Katrin ein.
"Sabine!" ruft sie laut, "nimm das Stück Mist da, den Rest der Neandertaler und schert euch zur Herberge zurück! Sie alle hier haben von euch Gesindel die Schnauze voll! Ihr habt nur diese einzige Alternative! Wagt es nicht noch einmal vor der Abreise die Stadt zu betreten, ihr seid hier nicht mehr erwünscht!
Los jetzt, verschwindet aber alle, rucki, zucki"¦!" Wie eine wütende Walküre steht Katrin in ihrer vollen Schönheit in der Mitte der Tanzfläche und zeigt lässig mit dem linken Daumen zum Ausgang.

Peter gesellt sich wieder zu Katrin und nimmt sie in den Arm. Sie lehnt entspannt mit dem Rücken an Peter und verfolgt aufmerksam Sabines weiteren Auftritt. Sabine sieht, wie die umstehenden Jugendliche sich kampfbereit machen und dass sie selbst in der Unterzahl sind. Die wenig vorhandene Vernunft gewinnt erst die Oberhand als sich noch zwei weitere Jugendliche aus der Stadt, Typ Kleiderschrank, dazu gesellen und den Störenfrieden lakonisch mitteilten:
"Ihr habt die Kleine gehört, macht euch vom Acker und lasst euch nicht mehr blicken! Vergesst den Müll nicht" und sie zeigen auf Bodo, der am Boden kauert und die Vollständigkeit seines Gebisses überprüft. Katrins Mitschüler schlurfen, murrend und Verwünschungen ausstoßend, aus dem Saal.
Peter indes hält Katrin ganz fest in seinen Armen.
"Katrin, du erstaunst mich immer wieder, ich habe gar nicht gemerkt, dass du so wütend bist!"

"Wieso wütend, ich war nur verärgert, dass diese Neandertaler uns wieder den schönen Abend verderben!"
"Oh man, dann möchte ich nicht erleben, wenn du mal wirklich wütend bist!" kommt es von Peter. Ein allgemeines, befreiendes Gelächter tönt durch den Saal.
"Mir tut meine Hand weh!" flüstert Katrin Peter ins Ohr.
"Na los BUM BUM Katrin, folge mir" ulkt Peter herum.
"Duuu, ich habe noch meine Linke, also pass auf!"
Auf den Weg zum Tresen wird Katrin von allen Seiten angebaggert, bis Peter die Verhältnisse klärt. Am Tresen bekommt Katrin einen Eisbeutel für ihre Hand und ein Klas Sekt vom Wirt.
"Mädel, wenn du mal Arbeit suchst, bei mir kannst du sofort als Türsteherin anfangen, mit dieser Rechten"¦"
"und sie hat noch eine Linke!" ergänzt Peter schmunzelnd und erhält einen Stoß in die Rippen.
"Hör auf Peter, mir ist nicht zum Scherzen zu mute! Es war das erste Mal für mich, mich mit Gewalt zu wehren! Ich schäme mich dafür!" sagt sie und kuschelt sich Halt suchend an Peter.
"Eine Premiere also!" meint der Wirt und stellt ihr ein zweites Glas Sekt hin:
"Geht aufs Haus, nicht für die Premiere sondern dass du eine allgemeine Keilerei verhindert hast! Du hast Mut Mädel und bist hier jeder Zeit willkommen!"
"Danke!" und zu Peter gewandt "Ich hoffe, jetzt ist endlich Ruhe!"

Völlig verliebt, die Umwelt vergessend, tanzen beide eng umschlungen die nächste Zeit. Als Liebespaar des Abends werden sie von den anderen in Ruhe gelassen. Ein Ansprechen ist sowieso sinnlos, sie sehen und hören nur den jeweiligen Partner.


46. Eine unvergessene Nacht

Katrin und Peter tanzen eng umschlungen nach der Musik und vergessen wieder ihre Umwelt. Kurz vor dem Ende dieses Titels flüstert Peter Katrin ins Ohr:
"Komm, lass uns hier verschwinden, ich möchte mit dir alleine sein!"
Katrin sieht nach oben direkt in Peters blauen Augen, ihre Knie werden weich und kann nur noch "Ja" sagen.
"Na, dann komm", Katrin nimmt ihr Handtäschchen und bekommt von Peter ihren Mantel umgehängt. Hand in Hand verlassen beide mit ihrer Rose die Disco.
Arm in Arm gehen Katrin und Peter schweigend in die Nacht hinaus, den Augenblick genießend. Jegliche Anspannung ist von ihnen gefallen und jeder spürt intensiv die Nähe des anderen, ein langer Kuss besiegelt die einsame Zweisamkeit. Peter lenkt bewusst Katrin in eine bestimmte Richtung. Erst als er vor einer Villa stehen bleibt erkennt Katrin, dass sie vor Peters zu Hause stehen. Sie ahnt, nein sie wünscht sich das, was auf sie zukommt. Sie muss sich wieder entscheiden und entscheidet sich für ihre Liebe, mit allen Konsequenzen.

"Keine Angst, es ist keiner zu Hause. Meine Eltern sind bei Bekannten und kommen erst Morgen früh zurück"
"Muss ich jetzt um Hilfe rufen" neckt Katrin Peter.
"Nein, eigentlich nicht. Ich bin doch ganz solide und habe für uns einen kleinen Imbiss vorbereitet. Bitte, komme mit rein!"
"Aber nur wenn du artig bist"
"Immer, immer"¦" flüstert Peter Katrin zu und verschließt mit einem langen Kuss ihren Mund.
Völlig überraschend für Katrin, nimmt Peter sie auf die Arme, träg sie ins Haus, geht ins Wohnzimmer und legt sie vorsichtig auf das Sofa. Katrin ist erstmal wieder sprachlos und zieht ihren Mantel aus. Peter zündet die bereitstehenden Kerzen an, schaltet die Stereoanlage mit leiser Kuschelmusik ein, geht in die Küche und kommt mit einer Vase für die Rose, eine Flasche Sekt und Knabberzeug zurück. Katrin beobachtet ihn dabei stumm mit glänzenden Augen. Er öffnet die Flasche und füllt zwei Gläser.

"Prost, auf unsere Liebe" sagt Peter und reicht Katrin ein Glas, sie stoßen an und trinken einen Schluck. Peter nimmt Katrin das Glas wieder aus der Hand, beugt sich zu ihr runter und es folgt ein langer Kuss, verbunden mit vielen Streicheleinheiten. Um ihre aufgewühlten Gefühle zu überspielen fragt Katrin neckisch in einer Pause:
"Machst du das bei jedem Mädchen?"
"Nein, nur bei dir, außerdem bist du das erste und einzige Mädchen"
"Du kannst mir nicht erzählen, das du bei deinem Aussehen keine Freundin hast" neckt sie weiter.
"Nein, nicht so richtig, aber du findest mich attraktiv?"
"Eitel bist du auch noch"¦"
"Aber nur bei dir, damit du dich in mich ganz doll verliebst, so wie ich in dich!"
Bevor Katrin antworten konnte, versiegelt er mit einem Kuss ihren Mund.
"He, es wird bei dir wohl zur Angewohnheit mir den Mund mit einem Kuss zu verschließen, wenn ich was sagen will"¦"
"Na klar. Küssen macht mehr Spaß als reden"

"Ämmmpf"¦ mmmmmm" sind Katrins Worte beim nächsten Kuss. Peters Hände gehen die ganze Zeit über auf Wanderschaft und erforschen, den Schrittbereich bewusst auslassend, zärtlich ihren Körper. Wohlige Wonneschauer mit steigender Intensität durchrieseln ihren Körper und beginnen sie zu erregen. Ihr TV-Slip wird ihr immer enger. Katrins Hände sind auch die ganze Zeit aktiv. Peter liegt halb auf ihr und sie spürt deutlich den Aufruhr in seinem Schritt. Seine Hose wird immer enger. Während einer kurzen Pause zum Luft holen trinken beide etwas Sekt.
"Wohin soll das ganze führen"¦?"
"Na dahin, wohin wir es wollen," antwortet Peter, "komm lass uns tanzen"
Beide erheben sich und wiegen sich eng umschlungen im Takt des Schmusesongs. Wieder gehen Peters Hände auf Wanderschaft. Ehe sich Katrin versieht, liegt ihr kleines Schwarzes auf dem Fußboden. Was er jetzt zu sehen bekommt, heizt trotz allem seine Sinne und Emotionen erbarmungslos auf.
Der Halbschalen BH entfaltet seine volle Wirkung. Die kleinen Warzen lugen frech über den Rand, die zarte Spitze entfaltet voll ihre Wirkung. Peter glaubt einen Engel im Arm zu halten. Immer wieder schnuppert er Katrins verführerisches Parfüm.

Ohne noch nachzudenken, lässt Katrin sich nur noch von ihren eigen Emotionen lenken und reißt förmlich Peter das Hemd vom Leib, seine Hose folgt nur einen Augenblick später. Katrins Hände fahren seinen Körper entlang und streicheln am Ende den strammen Aufstand in Peters Boxershorts. Auch seine Hände sind nicht untätig und streicheln voller Sinnlichkeit Katrins Po. Es dauert nicht lange und Katrins kleiner Tanga und der TV-Slip landen neben ihrem Kleid auf dem Fußboden. Nachdem Katrin Peter von seinen Shorts erlöst hat stehen beide sich erregt gegenüber und betrachten jeweils den Körper des anderen. Katrin sieht mit ihren Augen Peter vor sich stehen, ihr Adonis der Liebe, mit stramm aufgerichteten Liebespfahl, von dem sich das erste Lusttröpfchen langsam löst, weil Peter seine Liebe vor sich sieht. Da steht sie vor ihm, seine Göttin der Liebe in Stiefeln, schwarzen Strümpfen, Halbschalen BH in schwarz"¦ Ihre kupferfarbene Mähne umschmeichelt ihren Körper, das bisschen Klaus zwischen ihren Beinen bemüht sich vergeblich Katrins Erregung zu folgen. Wie Ertrinkende stürzen sie aufeinander zu, fallen sich in die Arme und lassen ihren Gefühlen freien lauf.

Katrin kniet sich nieder und sieht zum ersten Mal aus der Nähe das steife Glied eines anderen Mannes. Ganz zart berührt sie den Liebesstab mit ihrer Hand und beginnt ihn zu streicheln, haucht einen Kuss auf die pralle Spitze und bemerkt die Lustschauer die durch Peter jagen. Sie streichelt fester und erkennt, dass sie das Machtinstrument der Frauen über die Männer in der Hand hält. Ihre Weiblichkeit ist voll erwacht, erregt nimmt sie den Penis in ihren Mund und beginnt ihn zu verwöhnen. Peter sieht nur noch Sterne und weiß nicht wo hin mit seiner Lust. Er greift Katrin in die Haare, zieht sie zu sich nach oben und küsst sie heiß voller Verlangen. Seine Hände sind überall an ihrem Körper. Er greift zur Dose mit Vaseline und streicht damit zart ihre rückwärtige Liebesgrotte ein. Sie immer weiter reizend, schiebt er vorsichtig einen Finger in ihre jungfräuliche Rosette. Immer, wenn er auf Widerstand stößt, nimmt er eine neue Portion Vaseline und schiebt diese in die Rosette. Katrin schwebt zwischen Lust und Schmerz, gierigem Verlangen und schmerzhafter Verweigerung, aber sie sitzt auf der Spirale der Lust, die sie immer höher in Richtung Lustgipfel treibt. Katrin lässt sich endgültig fallen und taucht ein, in einen Orkan der Lust. Sie will nur noch mehr, immer mehr und bekommt es auch. Sie ist ganz Frau. Peter legt Katrin vorsichtig auf den Rücken. Als Unterlage dient der weiche Teppich im Wohnzimmer. Er spreizt ihre Beine und legt sich diese auf seine Schultern. Sein Liebespfahl klopft leicht an ihre Rosette an und begehrt heiß Einlass.

Langsam und zärtlich dringt er allmählich in seine Geliebte ein, immer wieder sich ein Stück zurückziehend, um erneut tiefer anzugreifen. Anfangs verspürt Katrin nur Schmerzen, die ihre Lust eindämmen. Mit der Zeit jedoch werden diese immer schwächer und die Lust kehrt zurück, sie beginnt seine Stöße zu erwidern und zu genießen. Katrin spürt, wie Woge auf Woge sich ihre Lust erneut weiter aufbaut. Nachdem Peter nach einiger Zeit sein Tempo steigert, fühlt sie das Nahen eines Höhepunktes. Ihr kleiner Klaus steht fest und gerade erwartungsvoll. Sie spürt das Anschwellen des Gliedes in ihr und ihr Liebhaber beginnt zu zittern. Mit einem lustvollen Stöhnen ergießt er sich in ihr. In demselben Augenblick hat auch Katrin einen Höhepunkt. Ohne eine Stimulierung ihres eigenen Gliedes spritzt sie auch einige Tröpfchen ab. Völlig ruhig verharrt Peter in ihr in der Erwartung, dass sein Glied schrumpft.

Er sieht Katrin in ihrer vollen Schönheit sich in ihrer Lust winden unter sich und wird dadurch wieder erregter. Sein etwas weich gewordenes Glied fährt langsam wieder zur vollen Kampfstärke aus, als er sich vorsichtig wieder in ihr bewegt. Je härter sein Glied wird desto fester stößt er in Katrin hinein, die sich immer intensiver in ihrer Lust windet. Sie hat jegliches Zeitgefühl verloren und besteht nur noch aus reiner Lust. Diese Gefühle sind für sie so überwältigend, dass sie sich wünscht, nie mehr auftauchen zu müssen. Seine Bewegungen werden immer schneller und heftiger. Katrin fühlt eine gewaltige Woge der Lust auf sich zu rollen, es fehlt nur noch ein wenig bis zur Erlösung. Peter hat die Kraft und Ausdauer sie schließlich auf den Gipfel zu jagen. Katrin hört und sieht nichts mehr, Sterne tanzen vor ihren Augen, Welle über Welle der Lust schlagen über ihr zusammen und sie schreit ihre ganze Geilheit und Lust mit bebenden und zuckenden Körper nach außen"¦ aus sich heraus und animiert damit Peter sich ebenfalls erneut zu entladen. Ihm kommt es noch einmal so intensiv, so dass ihm auch für kurze Zeit die Sinne schwinden. Durch Peters Orgasmus erlebt Katrin erneut einen letzten, heftigen Höhepunkt ihres analen Orgasmus und versinkt ins Reich der Träume. Lange spürt sie die Nachwehen der letzten Orgasmen in sich. Peter hat ihr ihren ersten analen Mehrfachorgasmus geschenkt. Jetzt weiß Katrin, wie eine Frau mit dem richtigen Liebhaber fühlen kann. Jetzt ist sie auch eine richtige Frau!

Als Katrin allmählich ihre Umwelt wieder registriert, hat sich Peter schon längst aus ihr zurückgezogen und liegt kuschelnd neben ihr und streichelt sie zärtlich über ihren ganzen Körper. Er streichelt dabei verspielt ihre Brüste. In ihr wühlen noch immer die letzten Nachwehen ihres Orgasmus.
"Na, wieder unter den Lebenden?" fragt Peter zärtlich und küsst sie sanft.
"Wieso unter den Lebenden" fragt sie erstaunt mit leicht zitternden Stimme.
"Na, Kleine, du warst nach deinem Schreien mindestens eine halbe Stunde weggetreten oder zumindest nicht ansprechbar".
"Unmöglich, glaub ich nicht!"
"Doch mein Engel, du hast deine Lust so richtig ohne Hemmungen aus dir herausgelassen und liegst seitdem zitternd in meinen Armen, völlig weggetreten, aber die ganze Zeit mit einem so süßen Lächeln im Gesicht."
"Da siehst du mal wieder, was du mit mir anstellst" seufzt sie und räkelt sich wohlig wie ein Kätzchen in seinen Armen. Sie schließ ihre Augen und genießt die Wärme ihres Partners, der sie richtig zur Frau gemacht hat. Nur viel zu kurz ist dieser Augenblick. Typisch Mann denkt sie als Peter sich erhebt, sie haben keine Ausdauer und muss lächeln.
"Warum lächelst du?"
"Ach, nichts Besonderes"
Peter hebt Katrin hoch trägt sie zum Sofa und legt sie darauf, deckt sie mit einer Wolldecke zu und flößt ihr ein Glas Sekt ein.
"Willst du mich betrunken und willenlos machen?" fragt sie spöttisch.
"Nein, nicht nötig, wir hatten doch beide schon unser Vergnügen" antwortet er schnippisch.
"Alter Macho" kommt von ihr zärtlich zurück.
Um weitere Erörterungen zu unterbinden, wendet Peter wieder seinen Trick an und küsst Katrin wieder sehr ausdauernd, die sich unter seinen Händen immer noch schnurrend vor Glück windet.

"Sag mal, ihr Frauen könnt wohl nie genug kriegen"
"Wenn's was Schönes ist, nie" antwortet sie ihm und räkelt sich weiter wie eine Katze. Allmählich macht sich aber ein Problem bemerkbar,
"Du Peter, wenn du morgen deiner Mutter nicht die Herkunft eines gewissen Fleckes erklären möchtest, dann besorg mir ganz schnell ein paar Tempos, deine Liebesbeweise sickern langsam aus mir raus" Peter braucht einen Moment um zu begreifen und besorgt ihr sofort das Gewünschte.
"Wo habt ihr denn euer Bad, ich möchte mich etwas frisch machen"
"Komm, ich zeige es dir, es ist oben"
Katrin geht mit immer noch zitternden Beinen noch Oben ins Bad und betrachtet sich im Spiegel. Ein zerzauster Wuschelkopf mit verschmiertem Lippenstift schaut sie mit glänzenden Augen an. Als erstes sorgt sie dafür, das ihre Hintertür nicht mehr leckt und macht sich anschließend frisch, als Peter hereinkommt hat sie sich gerade etwas nach vorne gebeugt und streckt ihm ihr Hinterteil entgegen. Peter kann diesem Anblick nicht widerstehen und streichelt zärtlich das Dargebotene:
"Hee, kann sich eine Frau nicht mal in Ruhe frisch machen"
"Nicht, wenn sie so hübsch ist!" und reicht ihr ein Handtuch. Als sie sich abtrocknet lässt er nicht von ihr ab, umfasst sie von hinten, drückt seinen Körper an ihren und beginnt sie ausgiebig und zärtlich zu streicheln.
"Na, na, immer noch nicht genug" fragt sie mit einem gekonnten Augenaufschlag.
"Von dir"¦ nie" ist seine lakonische Antwort!
"Na, dann ist ja gut, ich habe schon vorhin der Herberge Bescheid gesagt, das ich nicht komme, wir haben viel Zeit"¦!"
"Du kleine Hexe!"
Katrin geht wieder runter ins Wohnzimmer, Peter hinter ihr her. Da Katrin immer noch die Stiefel trägt, sieht er einen aufreizendes Spiel ihre blanken Hüften und kann seine Hände nicht von ihrem süßen Hintern lassen, den er sanft streichelt.
"Hee, das ist meiner, hast du noch immer nicht genug?"
"Nein, von dir nie. Ich glaube noch immer, dass ich träume, darum möchte ich dich nur noch auf Händen tragen!"
"Peter, du übertreibst, aber schön ist es doch. Es gibt da ein klitze kleines Problem!"
"Und das wäre"
"Ich bin hundemüde und könnte im Stehen einschlafen! Ich bin den ganzen Sekt nicht gewöhnt."
"Du hast Recht, du hast mich geschafft und ich bin auch müde!"
"Typisch, jetzt bin ich wieder schuld! Ach, Männer!" sagt Katrin und sammelt ihre Kleidung ein. Gemeinsam gehen sie in Peters Schlafzimmer, Nach einem erneuten kleinen Intermezzo unter der Dusche liegen beide im Bett und kuscheln eng aneinander"¦


47. Ein neuer Tag

Als Katrin am nächsten Morgen erwachte, liegt sie alleine im Bett. Die Zimmertür steht einen Spalt offen und sie hört ein leises Geschirrklappern. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee kitzelt ihre Nase und sie entschließt sich, das Bett zu verlassen. Nachdem sie sich im Bad frisch gemacht hat, zieht sie sich ihre Dessous an und überlegt, immer noch nicht richtig munter, was sie darüber anziehen kann. Das kleine "Schwarze" passt im Moment nicht so richtig. Also stöbert sie in Peters Kleiderschrank und findet ein langes, enges T-Shirt, das ihre Kurven gut zur Geltung bringt. Dicke Tennissocken von Peter dienen ihr als Hausschuhe. Frisurmäßig völlig zerzaust geht sie dem Kaffeeduft nach und sucht dabei Peter, so ruft sie ihm:
"Peter"

"Morgen, Schatz, ich bin hier unten im Esszimmer, komm, das Frühstück ist fertig!"
Sie geht die Treppe hinunter und betritt gähnend das Esszimmer, wo sie mit einem fröhlichen "Guten Morgen" von Peters Eltern begrüßt wird. Schlagartig wird sie hell wach und gleichzeitig wegen ihres Aufzuges knall rot. Sie dreht sich herum und will fluchtartig den Raum verlassen, stolpert aber Peter direkt in die Arme, der gleich die Situation wieder ausnutzt und ihren gerade beginnenden Protest mit einen intensiven Kuss unterdrückt. Als er sie frei gibt, lächelt er schelmisch und sagt:
"Du, Katrin, ich muss dir was sagen, meine Eltern sind schon früher zurückgekommen!"
"Hättest du es mir nicht eher sagen können. Mann, wie ich aussehe"¦!"
"Ohh, den süßen Anblick wollte ich ihnen auch gönnen"¦ so wissen sie wenigstens, warum ich in dich verliebt bin"¦"
"Schuft, mich so reinzulegemmmpff"¦!"
Ein weiterer Kuss unterbindet jeglichen Kommentar seitens Katrins, die noch immer in Peters Armen liegt und ehrlich gar keine Lust hat, diese Situation irgendwie zu ändern, weil sie sich auf eine besondere Art und Weise sicher und geborgen fühlt.
"He, Kinder, macht mal Pause und kommt frühstücken!" werden sie von Peters Mutter unterbrochen. Leicht errötend setzt sich Katrin an den Tisch und langt kräftig zu. Das Frühstück verläuft in einer lockeren Atmosphäre, eben eine normales Familienfrühstück, für Katrin wieder völliges Neuland. Nur eines ist auffällig, sie wird ständig von Peters Eltern intensiv gemustert, sie haben noch immer das Problem mit Peters Outing und dem fraulichen Erscheinungsbild von Katrin.

Diese ständigen Musterungen werden natürlich von Katrin und Peter bemerkt. Während Peter bis über beide Ohren grinst, wechselt Katrin ständig ihre Gesichtsfarbe zwischen rot und blass. Nach dem Frühstück hilft Katrin Peters Mutter beim Abräumen des Tisches, immer darauf bedacht, mit ihr nicht alleine zu sein. Kaum sind beide Frauen fertig, flüchtet Katrin sich regelrecht in Peters Arme und flüstert ihn ins Ohr.
"Ich kann nicht mehr schweigen, wir müssen ihnen die Wahrheit sage, Peter, es reicht jetzt!"
"Na gut, schade, ich hätte noch gerne eine Weile ihre dummen Gesichter weiter gesehen, ihre Versuche mit der Situation klarzukommen, ich könnte mich kringeln vor Lachen, ha, ha, ha, ha"¦"
"Es reicht jetzt!" kommt es von Katrin lauter.
"Nu gut, wenn du meinst"¦!"
Peters Eltern, die diese Szene beobachten, sehen sich bedeutungsvoll an und eröffnen das Gespräch:
"Also Kinder, ich glaube, wir müssen uns mal unterhalten. Peter, deine Mutter und ich fühlen, dass ihr uns was verheimlicht und da Katrin auch der Meinung ist, dass es Zeit ist, zum Reden"¦" Peters Mutter spricht Peter direkt an:
"Peter, vor gut einem dreiviertel Jahr hast du der Familie und uns offenbart, dass du schwul bist und auf Männer stehst! Auf einmal verbringst du mit einem hübschen Mädel deine Nächte! Wie vereinbarst du das mit deiner sexuellen Orientierung? Bist du denn nicht schwul?"
"Mutter, ich"¦!"
"Lass Peter, das ist mein Part! Ich werde es ihnen erklären, so langsam bekomme ich Übung darin!" unterbricht Katrin Peter. Sie steht von seinem Schoß auf und wendet sich voll Peters Eltern zu.
"Frau Rumstein, Herr Rumstein, eigentlich ist alles so, wie Peter es ihnen gesagt hatte, das einzige Unvorhergesehene ist, dass wir beide uns getroffen haben! Peter, mit seiner Einstellung verknallt sich beim ersten Zusammentreffen in mich. Er hat in seinem Innersten mein wahres Ich erkannt. Mein eigentlicher Name war Klaus und ich bin eine transsexuelle Frau. Das ist unser kleines Geheimnis!"
"Das kann ich kaum glauben. Katrin, ich als Frau würde doch merken, wenn bei dir was körperlich nicht stimmen würde. Deine Brüste sind echt, deine Figur"¦"

Katrin weiß, das ist die Stunde der Wahrheit und so setzt sie sich neben Peter, der sofort seinen Arm um sie legt. Sie kuschelt sich intensiv an ihn, holt tief Luft und erzählt ihr bisheriges Leben, und wie es zu der jetzigen Situation gekommen ist. Peters Eltern staunten nicht schlecht, als sie die Wahrheit erführen.
"Ich kann es noch immer nicht glauben!" kommt es erstaunt von Peters Mutter,
"Eine Woche gibst du dich offiziell als Mädchen? "¦das ist unmöglich!"
"Doch, Frau Rumstein, fragen sie meine Lehrerin! Es war eben alles schon da, nur versteckt unter einer dünnen Oberfläche, die durch den Streich meiner Mitschüler zerrissen wurde. Je weiblicher ich werde, desto mehr befinden sich mein Körper und meine Seele im Einklang, und ich werde selbstbewusster." Die Gesprächsatmosphäre wurde immer gelöster. Beide Elternteile beginnen die Beziehung zwischen Peter und Katrin zu akzeptieren. Katrins Aussehen ist für sie dabei eine große Hilfe.
"Wer weiß denn über dich Bescheid?" fragt auf einmal Peters Vater ernst.
"Nur die komplette Familie Bruchmüller, meine Freundinnen Lena und Silke und meine Mitschüler und Frau Schmidt, meine Lehrerin"
"Und deine Eltern?"
"Nein, noch nicht, der Krieg steht mir mit meinem Vater noch bevor!" Katrin hat Vertrauen zu Peters Eltern gefasst und erzählt ihnen alles über ihre Familienverhältnisse. Auch was sie erwartet, verschweigt sie nicht.
"Warum fragen sie danach?" fragt Katrin. Das Gespräch wird erst einmal von Peters Mutter unterbrochen:
"Schluss damit! Nicht mit dem Gespräch sondern mit dem Gesiezte, Katrin ich bin Ingrid, mein Mann ist Siegfried und vielleicht sagst du irgendwann Schwiegermutter oder Mutter zu mir, wie ich das so sehe! Kommt lasst uns erst mal anstoßen!"
"Willkommen in der Familie!" schließt sich Peters Vater an und schmunzelt über Katrins sichtbare Verlegenheit.


48. Mittagessen mit Überraschung

Nach dem Umtrunk plauderten sie gemütlich weiter, bis es langsam Zeit zum Mittagessen war. Die Familie entschließt sich, ein Restaurant aufzusuchen und laden Katrin ein, sie zu begleiten. Katrin zögert etwas.
"Was ist los, Katrin?" fragt Peters Mutter.
"Na, ich weiß nicht, ob meine Kleidung in die Gaststätte passt! Für die Disco war sie ja ganz in Ordnung, aber dort in der"¦"
"Ziehe dich doch erst mal um, dann werden wir sehen" sagte Ingrid resolut.
"Aber"¦ Mmmmpf" kommt es nur von Katrin. Peter hat wieder seinen Trick angewendet. Erst sträubt sie sich etwas, nur um anschließend sich völlig dem Kuss hinzugeben. Nach dem sie wieder Luft bekommt, beschwert sich Katrin bei Ingrid: "Das macht er immer, wenn ich was sagen möchte"
"Du redest auch zu viel" sagt Peter, "Höre auf die Dame des Hauses, sie hat hier das Sagen!"
"Ich gehe ja schon!" knurrt Katrin und verschwindet in Peters Zimmer. Rache muss sein, denkt sie und schließt die Türe ab und wurde die nächste halbe Stunde nicht gesehen.
Peter will nachfragen, aber die Tür bleibt zu. Nach einer halben Stunde öffnet sich die Tür wieder und Katrin schreitet total aufgebrezelt die Treppe herunter. Peter kann sich einen Pfiff nicht verkneifen und sein Vater bekommt eine Maulsperre.
"Na, das Warten hat sich aber gelohnt" sagte Ingrid fröhlich, "Los, Familie Rumstein, alles auf die Zimmer, diese Herausforderung müssen wir annehmen!"
Nach einem Rippenstoß von Ingrid erwacht auch Peters Vater aus seiner Erstarrung.
"Mann, o Mann Peter, was hast du dir nur da eingefangen! Das süße Ding würde ich"¦"
"Nichts da, sie ist Peters Freundin! Ab zum Umziehen!" und die Familie verschwindet lachend in ihren Zimmern. Im Gegensatz zu Katrin stehen alle nach einer viertel Stunde ebenfalls im schicken Ornat im Wohnzimmer.
"So, jetzt passt dein Kleid zum Rest der Familie" sagt Ingrid und hackt Katrin unter. Gemeinsam plaudernd gehen sie zum Familienauto uns steigen ein. Beide Frauen setzen sich nach Hinten, was Peter total missfällt. Darauf hin sagt seine Mutter spitz:
"Damit mir keine Klagen kommen und du keine Dummheiten machst!"
"Aber Mama"¦!" kommt es nur von Peter, denn er muss sich mit dem Einsteigen sputen, sein Vater lässt den Wagen leicht anrollen.

Die Fahrt geht wieder zum Nobelrestaurant in der Kreisstadt, in dem Katrin und Peter gestern Abend waren. Nach dem sie alle Platz genommen haben, bestellt Siegfried sofort eine Flasche Champagner und meint scherzhalber zum Kellner;
"Wir müssen ja schließlich die Verlobung unseres Sohnes feiern!"
"Ach, das dachten wir uns schon gestern Abend, als die jungen Herrschaften uns besuchten" erwidert der Kellner und geht die Bestellung zu richten. Katrin ist wieder mal knall rot geworden und Peter hat es erst die Sprache verschlagen.
"Aber Vater, was redest du da für einen Quatsch! Siehe mal, was du angerichtet hast!" faucht Peter seinen Vater an und wendet sich Katrin zu, die völlig aufgelöst, mit Tränen in den Augen auf ihren Stuhl sitzt. Auch Ingrid faucht ihren Mann an.
"Siggi, wie kannst du nur"¦!"
"Ach, regt euch nicht so auf, siehe dir die beiden an, das perfekte Pärchen! Katrin, es ist von mir nicht böse gemeint, aber so glücklich habe ich Peter schon lange nicht gesehen und du? Du strahlst so viel Liebe aus, wenn du Peter anblickst! Es ist doch nur ein Zeichen eurer Verbundenheit, geheiratet wird erst später, nach der Berufsausbildung!" sagt lächelnd Siegfried.

Katrin hat sich wieder im Griff und wird von Peter im Arm gehalten und geküsst.
"Wie kannst du nur so was behaupten! Erstens hat Peter mich noch nicht gefragt und zweitens habe ich noch keine Antwort gegeben" faucht Katrin leise zurück.
"Brauchst ihr beide auch nicht" antwortet Siegfried lächelnd "ihr müsst euch beide nur mal eine Zeitlang beobachten, dann weißt du, dass ich Recht habe"
"Ist das so auffällig" fragt Peter, als ein Tusch ertönt und der Oberkellner die Verlobung von Katrin und Peter bekannt gibt und ihnen alles Gute wünscht. Mit dem Jubel der Gäste wird Katrin ein großer Rosenstrauß überreicht und beiden wird von allen Seiten gratuliert. Katrin möchte am liebsten in ein Loch verschwinden und schaut beschämt zu Boden, während Peter die Glückwünsche entgegen nimmt.

Als sich der Trubel legt, erhalten sie eine Flasche Champagner auf "Kosten des Hauses" und ihre Bestellung. Vergnügt lächelnd überreicht Siegfried Katrin eine kleine Schachtel mit einem Ring darin.
"Bitte, trage ihn! Er gehörte meiner Mutter, die mit meinem Vater sehr glücklich war!"
"Das"¦ Das kann ich nicht annehmen"¦" stottert Katrin.
"Doch, ich meine alles voll ernst. Betrachte ihn als Leihgabe und als Symbol eurer Liebe, die noch etliche Prüfungen bestehen muss" und zu Peter gewandt "Na los Junge, steck ihn ihr an, du weißt doch, es ist Tradition in der Familie, das wir Männer uns immer die schönsten und liebreizenden Frauen angeln und festhalten!" und erhält von Ingrid einen Rippenstoß mit dem Ellenbogen. Peter meint nur lakonisch:
"Diese Stelle tut mir auch schon weh!" und wird gleich von Katrin bedient.
"Au, wofür denn das schon wieder" fragt er Katrin, "Sei nicht so frech zu deiner Mutter!"
"Hilfe, Papa, sie beherrscht es auch schon ganz gut"¦!"
"Mein Sohn, das ist eben der Preis der Liebe"¦!" antwortet er philosophisch und lächelt dazu. Peter nimmt ohne viel Federlesen Katrins Hand und steckt ihr den Ring an. Als sie protestieren will, folgt wie üblich ein langer sinnlicher Kuss.


49. Bunter Nachmittag

Da das Wetter am Nachmittag noch schön ist, geht die ganze Familie nach dem Essen noch etwas spazieren. Sie schlendern durch die Fußgängerzone und die Frauen betrachten die Auslagen der Modegeschäfte. Ihre Gespräche über modische Details strapazieren die Geduld der Männer ziemlich stark und ihre Gesichter werden vor Ungeduld immer länger. Beide wurden durch Kaffee und Kuchen in einem Café für ihre Geduld belohnt.
"Siehst du, mein Sohn, das ist der Preis wenn man eine hübsche Frau an seiner Seite hat!" sagt Siegfried zu seinem Sohn.
"Wie kann man sich nur über so ein Paar Stoffteile aufregen und hektisch werden?"
"Peter sei zufrieden, dass heute Sonntag ist! Frauen haben ein spezielles Einkaufsgen! Wehe, wenn sie losgelassen werden, dann mein Sohn mach dich möglichst unsichtbar sonst brauchst du mindestens vier Arme!"
"Wem sagst du das, Papa, habe es schon erlebt!"
"Willkommen in unseren Reihen!"
"Was lästert ihr denn schon wieder herum, immer diese Nörgelei, wenn sich Frau mal was Schönes betrachtet!" kontert Ingrid, von Katrin unterstützt:
"Erst herum nörgeln, aber von uns verlangen, immer aufgebrezelt zu sein!"
"Ihr seid ja auch ein hübscher Anblick!" meinen die Männer und geben nach.

Gegen 17.00 Uhr wird Katrin unruhig und bittet die Familie Rumstein den Nachmittag zu beenden, da sie sich heute Abend in der Jugendherberge bei ihrer Lehrerin blicken lassen muss. Peter ist enttäuscht, er hatte sich den Abend anders vorgestellt.
"Peter, sei nicht traurig! Siehe mal, wenn ich heute pünktlich bin, hat meine Lehrerin keine Argumente mehr, dass ich diese blöde Wanderung nicht mitmachen muss. Da ich ja dann hier bleibe, haben wir für uns noch zwei ganze Wochen!"
"Wenn es sein muss"¦!"
"Ja Peter, es muss!" und mit ein tiefen Blick in Peters Augen fragt Katrin: "Begleitest du mich dann nachher zur Jugendherberge?"
Wie erwartet, lächelt sie Peter an, gibt ihr einen Kuss und sagt:
"Na klar, mit dem Moped kein Problem."
"Sag mal, kannst du mir mal verraten, wie ich mit meinem engen Kleid auf das Moped komme, ohne meine Schlüpfer zu zeigen?"
"Ist bestimmt ein süßer Anblick"
"Rrrr"¦ Du denkst immer nur an das Eine! Männer!"
"Na klar, bei diesen Aussichten!" kontert Peter und gibt Katrin lächelnd erst einmal einen Kuss zur Versöhnung.
"Katrin, ich bringe dich mit dem Auto zur Herberge und Peter kann uns wieder begleiten!" sagt Peters Vater.
Die Rückfahrt verläuft ebenfalls in lockerer Stimmung. In Adenstädt wieder angekommen, wird Ingrid am Haus der Familie Rumstein abgesetzt und Katrin anschließend zu Jugendherberge gefahren. Von der Fahrt selbst bekommen Katrin und Peter nichts mit. Sie sind mit sich beschäftigt, Abschiedsküsschen hier, Abschiedsküsschen da, gemischt mit Zärtlichkeiten lassen die Zeit sehr schnell vergehen. Leider zu schnell!
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